The Big Bang Theory

[Joachim Bauer]

Ich hatte mir die beiden Szenen im Hausflur und im Restaurant mal angeschaut. In beiden ist wohl die Freundin von Sheldon dabei, ich seh den Zusammenhang zum Inceltum da nicht so ganz, zumindest laut der Definition im von Julio ausgegangenen Text nicht, der ja was von "Männer, die keinen Erfolg bei Frauen haben und im Feminismus den Grund für ihre Einsamkeit sehen." schreibt.

Der Vorwurf des Nachsteigens betrifft auch nicht Sheldon, sondern Leonard. Es geht auch weniger darum, wie das dargestellt wird (ich hab das selbst nie als unangenehm hartnäckig oder manisch empfunden, muss aber nichts heißen), sondern vielmehr wie es zum Teil bei männlichen Zuschauern aufgefasst wird. Daran richtet sich wohl auch die Kritik der Frau aus dem verlinkten Artikel, der wiederum Ausgangspunkt der aktuellen Diskussion ist.

[Julio Sacchi]

Oder wollt Ihr nur noch cleane Serien, die dem jeweiligen aktuellen moralischen Zeitgeist entsprechen?

Ich frage mich immer, warum so viele Leute so panische Angst vor Veränderung haben.
Das Verhalten zwischen den Geschlechtern und insbesondere die Darstellung und Zurücksetzung der Frau ist keine Frage des "moralischen Zeitgeistes", sondern eine unsäglich langsame Entwicklung zu einer Art Gleichberechtigung. Wenn man also in Massenmedien und insbesondere in extrem populären Produktionen/Angeboten/Outlets Ideologien entdeckt, die sich dem entgegenstellen oder alten Vorurteilen Vorschub leisten, dann ist es doch wohl kaum der richtige Weg zu sagen "Naja das interessiert ja nur einige wenige". Wenn man sich damit nicht auseinandersetzt, kann man auch keine Veränderung der Verhältnisse erwarten. Klar, die einen wollen die Veränderung nicht, weil sie sich mit den Verhältnissen abgefunden haben (Frauen) oder sich mit den alten Klischees und toxischem (sorry) Gebahren ganz wohl fühlen. Anstrengend, wen interessiert das, warum darf ich die Alte nicht mehr Schlampe nennen oder ihr auf den Arsch hauen?
Wenn man nirgendwo ansetzt, passiert auch nix. So gesehen interessiert Antisemitismus oder Chancengleichheit auch keine Sau.

[Bewitched240]

Das ist das, was Torti meint. Bei Dir gibt's nur alles oder nichts.
Keiner sträubt sich gegen Veränderungen. Aber Veränderungen mit der Brechstange bringen auch nichts. Toxische Männlichkeit darf gerne erhalten bleiben, wenn sie nicht überhand nimmt. Dagegen gerne eine Dosis toxische Weiblichkeit.
Ganz ohne Tox leider kein Spaß mehr. Oder halt nur für Oberstudienräte.
Wir sind doch auf einem guten Weg, was die Gleichberechtigung anbetrifft. Da sind solche Frontalattacken wie der Artikel meiner Meinung nach aber eher kontraproduktiv, da er eine ideologische Absicht unterstellt, die meiner Meinung nach gar nicht gegeben ist.

[Frau Stockl]

warum darf ich die Alte nicht mehr Schlampe nennen oder ihr auf den Arsch hauen?

Und so denken und handeln Männer, die vorher die Serie geschaut haben?
Siehst du da wirklich einen Zusammenhang?!

In der Restaurantszene ist kein Leonard dabei, der auch kein Inceltum betreibt, es sind wieder nur Sheldon und seine aggressive Freundin. Vielleicht sollte man sich mal auf die konzentrieren, passt nur nicht zur These.

Und ja, ich erwarte auch von der fiktiven Peggy, dass sie handelt, wenn sie was stören würde.
Das muß jetzt nicht im Nachhinein der Julio übernehmen.

Wenn ihr nicht alle Frauen aus dem Forum mit eurem Gebaren vertrieben hättet, könnten die ja mal was dazu sagen.

[Joachim Bauer]

Und ja, ich erwarte auch von der fiktiven Peggy, dass sie handelt, wenn sie was stören würde.
Das muß jetzt nicht im Nachhinein der Julio übernehmen.

Ja, aber dass sie sich nicht wehrt, sondern sich vielmehr rechtfertigt bzw. Schuldgefühle für etwas entwickelt, was gar nicht zu verteufeln ist, ist doch ein Kritikpunkt an der Szene. Das ist nicht Julios Schuld, sondern die der Macher, die meinen, es wäre bei dem Rechenspiel korrekt, sie als Schlampe darzustellen. Wenn dem nicht so wäre, würde sich auch die fiktive Peggy wehren. Dann ginge aber die Situationskomik flöten, die auf überholte Sexualmoralvorstellungen aufbaut. Das ist Julios Kritik.

Und weil es kein fiktiver Charakter tut, muss halt Julio ran. Verstehe Deinen Punkt nicht.

[Julio Sacchi]

Nee gibt nicht alles oder nix.
Steht da auch absolut nirgends.
Aber toxische Männlichkeit (in lack of a better word) ist schon was, was auf lange Sicht komplett verschwinden sollte.
Toxische Weiblichkeit kann ja nun nicht die Antwort sein, die erfährt man ja schon bei den ganzen no judge no jury Vorverurteilungen.
Was macht an "Tox" denn bitte Spaß?

Wenn ihr nicht alle Frauen aus dem Forum mit eurem Gebaren vertrieben hättet, könnten die ja mal was dazu sagen.

Siehst du da wirklich einen Zusammenhang?!

Das sind doch nur Beispiele für toxisches Verhalten, das gut gerne hinter sich gelassen werden könnte.
Diese Nachahmertheorie ist aber schon ein bißchen schlicht. Natürlich sage ich nicht "Die machen das, weil die das bei BIG BANG THEORY gesehen haben." Aber daß da Ideologien und Verhaltensmuster transportieren, die diese Art der ATTITÜDE begünstigen, das glaube ich schon. Habe ich aber auch schon vor ungefähr 12 Seiten (immerhin 2020) erklärt.

Ja, aber dass sie sich nicht wehrt, sondern sich vielmehr rechtfertigt bzw. Schuldgefühle für etwas entwickelt, was gar nicht zu verteufeln ist, ist doch ein Kritikpunkt an der Szene. Das ist nicht Julios Schuld, sondern die der Macher, die meinen, es wäre bei dem Rechenspiel korrekt, sie als Schlampe darzustellen. Wenn dem so wäre, würde sich auch die fiktive Peggy wehren. Dann ginge aber die Situationskomik flöten, die auf überholte Sexualmoralvorstellungen aufbaut. Das ist Julios Kritik.

Ja.

[Bewitched240]

Wenn ihr nicht alle Frauen aus dem Forum mit eurem Gebaren vertrieben hättet, könnten die ja mal was dazu sagen.

Wenigstens haben wir noch Frau Stockl.

[Thorsten Hanisch]

Von ihm kam ja wirklich ... nichts, nur Unsinn und überaus herablassende Kommentare.

Ja, genau, ich bin hier derjenige mit den herablassenden Kommentaren.

Ich muss mir von den beiden, vor allem von Julio, wirklich alles anhören, aber wenn ich mal dagegenschieß, dann bin ich der böse Bube mit den "herablassenden Kommentaren".

Das ich mich in der aktuellen Diskussion nicht mehr en Detail geäußert habe, ist richtig, aber das liegt daran, dass das die Show schon seit Jahren Dauerthema bei uns ist (lustigerweise immer wieder von denjenigen befeuert, die`s eh kacke finden), ich mir die Finger dazu wund geschrieben hab, aber mittlerweile einfach erkannt hab, dass da mit einer unglaublichen Verbissenheit eine Agenda verfolgt wird, die - wie ich in der aktuellen Diskussion belegt habe - absolut keinerlei Widerrede duldet.

Aber Bewitched hat`s ja ganz gut zusammengefaßt: Für manche Leute gibt`s halt einfach nur alles oder nichts.

[Julio Sacchi]

Bei Dir gibt's auf jeden Fall nichts.

Ja, genau, ich bin hier derjenige mit den herablassenden Kommentaren

Bist Du. Ich werd Dir aber nicht den Gefallen tun und das Faß nochmal aufmachen.

[Thorsten Hanisch]

(ging dabei ja auch hauptsächlich um die methodische Herangehensweise und nicht um die Ergebnisse an sich

Bei ging`s und geht`s oft auch um Ergebnisse.

die Kritik und Skepsis wurde nicht in Wattebäuschchen verpackt.

Das stimmt, aber das Level ist schon ein anderes. Vor allem weitaus sachlicher.

Und das macht mir dann auch Spaß, egal wie offen und direkt.

Dank Kritik und Skepsis wächst man ja auch, wird besser, schlauer.