Lauter alter Schund

Die Filmtagebücher der Mitglieder.
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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Di 21. Jul 2020, 17:05

Dream of Desire (1989)

Frankie Chan ist ein Geschäftsmann ohne Geschäfte. Denn leider läuft es bei ihm nicht mehr ganz so rund und er ist ordentlich bei den falschen Leuten verschuldet.
Einziger Ausweg: Verkauf seiner Wohnung und Einzug beim Kumpel (Eric Tsang).
Das ist aber insofern etwas problematisch, da Eric bereits eine Mitbewohnerin (Sheila Chan) hat, die auch relativ maskulin und dominant auftritt und zu jedem Mist ihre Meinung kund tut. Also recht anstrengend und als Wohntrio wird die Lage nun auch eher verschlimmert.
Irgendwann lernt Frankie eine Frau (Pauline Yeung) kennen, welche ähnlich karriereorientiert ist wie er. Mit dem einzigen Unterschied, dass sie sogar erfolgreich ist und über ordentlich Geld verfügt.
Zeit also für Frankie, seine bisherige Freundin (Sharla Cheung) abzusägen, die ja ohnehin eher bodenständig und nicht materiell eingestellt ist und deshalb mit ihm eh weniger kompatibel scheint. Für Sharla ist diese Entscheidung aber schon ein ordentlicher Schlag.
Frankie hingegen zögert nicht lange und fragt dann einfach gleich mal bei Eric an, ob er nicht als sein Nachfolger an Sharla ran möchte.
Dieser würde schon ganz gerne, hat aber das Handicap der problematischen Kombination aus Unbeflecktheit und Nerd. Daher weiß er nun nicht so recht, wie er hier vorgehen soll.
Irgendwann verbringt er zumindest etwas mehr Zeit mit ihr, aber merkwürdig ist vielleicht doch, dass Sharla ständig nur über Frankie schwafelt.
Während Eric Anzeichen von Verliebtheit zeigt, stellt sich daher bei Sharla eher die Frage, ob sie Eric nicht nur als Türstopper benutzt, um weiter in Kontakt mit Frankie bleiben zu können.
Als schließlich dessen Beziehung mit der reichen Frau zu kriseln beginnt, scheint sich dies zu bewahrheiten, was Eric aber natürlich ordentlich zusetzt.
Tja und so befindet man sich letzten Endes in einer emotional etwas komplizierten Dreierkonstellation und mittendrin hat man dann eben auch noch Rockerfrau Sheila, die nun von verbaler Zurückhaltung gar nix hält.

Der Film soll eine romantische Komödie sein, so las ich es zumindest.
Das sehe ich aber schon etwas anders.
Es gibt zwar vor allem in Hälfte 1 einige lustige Szenen, aber in Hälfte 2 ist der Streifen dann endgültig beim reinen Drama angekommen.
Und von Romantik ist dann auch gar nix zu spüren, im Gegenteil.
Es wird vielmehr sogar eher traurig, da Eric wirklich hoffnungslos emotional verloren scheint. Also das war schon recht berührend, was auch daran liegt, dass er den Nerd wirklich gut verkörpert. Aus diesem Grund sympathisiert man auch stark mit ihm.
Im Gegensatz zu fast allen anderen Personen.
Frankie wirkt schon recht geldgeil und das ist offensichtlich auch das Wichtigste für ihn, daher richtet er auch seine Beziehung danach aus.
Pauline geht in die ähnliche Schiene und kommt ziemlich arrogant rüber, wobei sie es wenigstens insofern rechtfertigen kann, da sie eben wirklich Kohle hat.
Und Sharla ist zwar nicht offen und geplant hinterfotzig, nutzt aber die Zuneigung von Eric doch letztlich einfach nur aus, um eben indirekt an Frankie dran zu bleiben.
Plappermaul Sheila ist nach Eric dann sogar der zweitsympathischste Charakter, wobei das aber auch äußert ambivalent ist: Einerseits ist ihre offene Art schon positiv, andererseits gibt es aber auch Szenen, wo sie mal besser ruhig gewesen wäre.
Interessanter Nebenaspekt: Würde mich mal interessieren, ob Motörhead einer der Sponsoren des Films gewesen ist. Immerhin trägt Sheila während des Films gleich 2 verschiedene Pullover der Gruppe.
Wenn man sich den Film als Drama gibt, ist er gar nicht mal schlecht. Aber halt schon etwas schwermütig. Wenn man Eric sieht, wie er traurig durch seine Hornbrille blickt, könnte man fast den Fernseher umarmen.

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 1. Aug 2020, 16:52

Secret Lover (1995)

Der neureiche Shing Fui On und Lily Lee haben gerade geheiratet und daher zieht sie aus ihrer eher schäbigen kleinen Wohnung in sein Haus um.
So richtig eng scheinen die Beiden dann aber wohl doch nicht zu sein, denn Shing fällt es gar nicht auf, dass Lily überhaupt nicht im Wagen hockt und stattdessen dem Auto hinterherkeucht.
Aber auch anderweitig gibt es ein paar Schwierigkeiten, denn Shing macht auf Al und hat sexuell gesehen überhaupt keinen Bock auf Lily. Das ist aber insofern auch nicht so schlimm, da er bei ihrem Anblick sowieso chronische Erektionsprobleme hat.
Das ändert sich erst als er sich in seine Träume flüchtet und dort Orgien abhält.
Und auch Lily ist in dieser Richtung aktiv, als sie sich Shing als Forrest Gump vorstellt, der irgendwann die Pralinenschachtel weglegt und die Bank für andere Zwecke benutzt.
Um aber auch tagsüber einen Ständer zu bekommen, bittet er in seiner Firma seinen Assistenten (Leung Si Ho) um Rat. Der schlägt ihm ganz locker vor, doch mal was Anderes auszuprobieren.
Und das ergibt sich sogar auch gleich im nächsten Augenblick, als im Gebäude anscheinend das Remake zu Pulp Fiction gedreht werden soll und ein Mädel (Chin Gwan) halbnackt auf dem Wagen posiert. Daher sie die Sache für Shing klar: Da muss was gehen.
Nun bahnt sich für ihn aber ein massives Problem an: Der Besuch der Schwiegermutter (Kingdom Yuen). Diese offenbart dann auch eine extreme Form von Nymphomanie und grabscht jeden Typen an, der in ihre Reichweite kommt.
Da Shing sie aber für die Umsetzung seiner eigenen Aktivitäten los haben möchte, zwingt er seinen Assistenten dazu, sich mit ihr einzulassen.
Nun muss er nur noch Lily aus dem Weg schaffen. Da trifft es sich gut, dass er gerade eine Fehlinvestition getätigt und ein völlig heruntergewirtschaftetes Cafe mitten im Nirgendwo erstanden hatte. An diesem Ort, wo nicht mal ein Hund verrecken würde, kann er die Frau gut von sich fern halten.
Nun steht der Annäherung an die Pulp Fiction Frau eigentlich nix mehr im Wege.
Außer Gewissenskonflikten. Als sie sich schließlich mal umziehen muss, wäre die Chance gekommen.
Und tatsächlich ist sie auch gleich nackt und mit Shing im Bett. Aber leider steht plötzlich Chow Yun Fat mit Pump Gun in der Tür und meint, dass man noch was zu klären hätte.
Klassischer Fall von Tagtraum also.
Das Cafe läuft leider gar nicht gut, aber da hat Lily eine fast schon revolutionäre Idee: Sex sells.
Und so präsentiert sie die Speisekarte auf dem Schlüpfer oder im Ausschnitt.
Nachdem dann sogar ein TV Team (Dickson Lee) darauf aufmerksam geworden ist , steigen die Umsätze rasant.
Leider sieht Shing diese Werbung für den Laden aber ebenfalls im Fernsehen und ihn packt die Eifersucht.
Und das, obwohl Chin nun tatsächlich nackt und besoffen neben ihm auf der Couch hockt und wirklich was gehen könnte.
Für Shing hat nun aber das baldige Treffen von Lily mit Dickson Priorität und als er den Beiden bis zu dessen Haus folgt, scheint die vermeintliche Affäre klar zu sein.
Logische Konsequenz: Mord
Da trifft es sich gut, dass ihm seine fürsorgliche Schwiegermutter ein Buch über Möglichkeiten des Suizid geschenkt hat. Denn diese Ideen kann man ja auch bei anderen Personen anwenden.
Etwas unschlüssig ist er sich aber doch und deshalb heuert er parallel auch gleich noch einen Killer über einen Mittelsmann an.
Kurze Zeit später bekommt er aber doch die mentale 180 Drehung, aber da ist Lily schon in einer seiner Fallen gelandet und der Killer steht auch schon überpünklich vor der Tür.

Ok, das ist nun also der offizielle Nachweis: Shing Fui On hat in mehr als 1 Film die Hauptrolle gespielt.
Secret Lover ist eine Komödie mit einer Menge an absurden und überdrehten Witzen.
Sicher gibt es da auch mal Szenen, die nicht ganz so zünden, aber insgesamt war es echt gut.
Mir gefielen vor allem diese Traumszenen sehr gut. Gibt auch noch eine Starke von Lily: Als sie Aufmerksamkeit von Shing möchte, der aber am Telefon hängt und sie ignoriert. Darauf hält sie sich die Knarre an den Kopf und drückt schließlich auch ab. Reaktion von Shing: Null. Und als ihre Leiche neben ihm abtransportiert wird, ist er immer noch lachend am Telefon dran.
Das Cat. 3 Rating gab es wegen einiger Nacktszenen, aber hier wohl in erster Linie wegen Chin Gwan, die man eben auch mal voll nackt sehen kann.
Lily Lee ist hingegen überraschend zurückhaltend in dieser Richtung. Sie ist zwar auch mal nackt, aber immer irgendwie bedeckt. Wegen ihr hätte es sicher auch für Cat. 2 gereicht.
Das Ende fand ich schon auch unterhaltsam, wenngleich es hier sicher etwas am Feinschliff mangelt und daher die Logik auf der Strecke bleibt.
Aber wenn man sich den Film bis dahin gegeben hatte, ist eigentlich klar, dass man hier auf so was nicht allzu viel Wert legen sollte.
Da erfreut man sich doch lieber dran, wie sich Shing aufgrund beidseitig gebrochener Unterarme von seinem Assistenten am Pissoir helfen lässt. Anschließendes Ausschütteln natürlich inklusive.

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 2. Aug 2020, 19:58

Without a Promised Land (1980)

Der Krieg in Vietnam produzierte bekanntlich massenhaft Flüchtlinge, welche teilweise in großen Auffanglagern gelandet sind und dort erstmal feststeckten.
So erging es auch Vietnamesen, die es bis nach Hong Kong geschafft hatten und von dort weiter in den Westen wollten.
In diesen großen Flüchtlingsstädten finden dann allerhand verschiedene Charaktere zusammen, die sich nun untereinander nicht unbedingt immer gut verstehen.
So hat man eine Mutter mit Jungen, welche aber vom Rest des Lagers aussätzig behandelt werden. Der Grund liegt in der Tätigkeit der Mutter, welche im Lager als Prostituierte arbeitet und dort anscheinend auch ordentlich zu tun hat.
Dann gibt es noch eine Gang von Südvietnamesen (u.a. Pomson Shi), die nach ihrer Ankunft auch gleiche Machtkämpfe mit anderen Gruppen führen.
Schließlich kommt auch noch eine einzelne Person aus Nordvietnam hinzu (Lam Wai), wodurch aufgrund der Nord-Süd Rivalität sofort Konflikte mit der Bande aus dem Süden entstehen und auch immer häufiger körperliche Auseinandersetzungen stattfinden.
Jedoch freundet sich Lam ein wenig mit dem Jungen an, was womöglich an der ähnlichen Außenseiterstellung der Beiden liegen könnte.
Irgendwann gelangt die Gang jedoch an Waffen und nach einem erneuten Kampf mit Lam, gelingt es diesem, die Wogen etwas zu glätten und stattdessen motiviert er die Anderen, gemeinsam ein Ding zu drehen und eine Bank zu überfallen.
Mit dabei ist dann auch noch notgedrungen so ein nerdiger Spanner aus dem Busch.
Der Überfall gelingt daraufhin trotzdem gut, wenn auch nicht ganz ohne Leichen.
Durch einen Tipp wird schließlich der Ermittler auf das Flüchtlingscamp aufmerksam und fokussiert sich auf diesen Nerd und einen weiteren Komplizen.
Logisch, dass es dann der Nerd ist, welcher den Mund nicht halten kann und die Namen der ganzen anderen Beteiligten ausplaudert. Liegt aber auch daran, dass der Cop von einer gewaltlosen Befragung überhaupt nix gehalten hat.
Im gesamten Verlauf agiert der Ermittler zuweilen mit einer anarchischen Eigenwilligkeit und handelt nach dem Motto 'Warum fragen, wenn man auch gleich schießen kann'.
So gelingt es ihm zwar, ein paar Mitglieder der Gang auszuschalten, aber schließlich gerät er dann doch selbst in Gefahr.
Den verbliebenen Tätern wird nun aber bewusst, dass sie nicht länger auf eine legale Ausreise warten können, sondern wollen stattdessen ein Schiff organisieren.
Und auch bei dem Jungen und der Mutter gibt es ordentlich Drama, als herauskommt, dass sie sich mit einer Krankheit infiziert hat.

Drama gibt es in dem Film erwartungsgemäß schon in hohem Maß, aber es ist nun kein reines Drama, wie ich anfangs dachte. Es vermischt sich schon mit Elementen aus Action und Thriller.
So ergeben sich mehrere Schlägereien und Schießereien, welche teils auch relativ hart und blutig sind.
Diese Mischung taugt hier schon gut, wenngleich es aber in der Handlung doch das ein oder andere logische Defizit gibt. Störte aber nun nicht so wirklich.
Wenn man sich für Flüchtlingsdramen und die Begleitumstände interessiert, ist der Film sicher einen Blick wert. Denn dem Film gelingt es in jedem Fall, die negative Atmosphäre glaubhaft zu skizzieren, welche doch überwiegend von Verlorenheit und Hoffnungslosigkeit geprägt ist.

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Di 4. Aug 2020, 16:22

Breadline Blues (1986)

Luk Siu Fan spielt eine Frau aus der unteren Schicht, die alleinerziehend ist und zusammen mit ihren 3 Kindern lebt, welche auch 3 verschiedene Väter haben.
Um finanziell überleben zu können, verkauft sie Kinokarten auf dem Schwarzmarkt und ist in diesem Zusammenhang sogar der Anführer einer größeren Gruppe.
Das läuft lange Zeit auch ziemlich gut, da die Cops hier großzügig weggesehen hatten.
Nun kommt aber ein neuer Polizeichef, der auch den Schwarzhändlern den Krieg erklärt und dadurch deren Geschäfte deutlich erschwert.
Wie es sich herausstellt, verfolgt der Neue aber tatsächlich noch ganz andere Ziele und möchte über Luk an einen ihrer Ex-Typen ran kommen, der wohl ein wenig schwer kriminell ist.
Unklar bleibt jedoch, ob er nur deshalb diesen Krieg gegen die Schwarzhändler führt, um sich dadurch an Luk hängen zu können oder ob es vielmehr eher eine glückliche Fügung für ihn ist, dass er sie deshalb ständig auf der Wache hat und sie ein wenig erpressen kann (ich lasse die Schwarzhändler in Ruhe, wenn ich den Aufenthaltsort des Ex erfahre). Wahrscheinlich doch eher Ersteres.
Zwar versuchen Luk und Co auch mal, den Ermittler zu bestechen, aber der Erfolg ist leider doch sehr überschaubar.
Abgesehen davon gibt es im Film aber auch noch andere Konflikte. So bekommt z.B. eines der Kinder heimlich teure Spielzeuge vom Vater geschenkt und als Luk dies blickt, führt es zu ordentlich Drama, da sie nun dadurch verstärkt mit der eigenen Armut konfrontiert wird.
An einem bestimmten Punkt möchte Luk aber sogar aus der Schwarzmarktszene aussteigen, da es einfach perspektivlos erscheint, aber da der Rest der Gruppe von ihr abhängig ist, ändert sie ihre Meinung wieder. Aber der neue Ermittler hat die Gruppe schon längst gezielt auf dem Schirm und wartet bereits auf die nächste Verkaufsaktion.

Hm, ich las ja mal, dass sich die Filme von Luk aus der ersten Hälfte der 80er und aus der zweiten Hälfte der 80er deutlich von ihrer Art unterscheiden.
Könnte man auf Grundlage dieses Films unterschreiben.
Zuvor hat man ja immer so eine Mischung aus Drama und Thriller bzw. auch nur Thriller.
Breadline Blues ist hingegen ein reines Drama und ist leider auch recht zäh und seicht. Das Teil läuft 105 Minuten und dafür passiert einfach viel zu wenig.
Ich weiß nicht, aber das Ganze hatte was von 'sich berieseln lassen'.
Es ist kein schlechter Film, da die Thematik um die Familie aus der Unterschicht schon gewisse Momente hat. Aber die Handlung des Films gibt einfach zu wenig her, um keine Längen entstehen zu lassen.
Dieses Schwarzmarktthema wird auch sehr einfach beschrieben: Man kauft halt einfach eine Vorstellung leer und stellt sich 5 Minuten später vor den Eingang des Kinos und versucht die Tickets mit Aufpreis weiter zu verkaufen.
Ist nun nicht wirklich spektakulär.
Man hätte vielleicht etwas Schärfe durch den neuen Cop in den Film bringen können, aber das ist auch nicht wirklich der Fall, da der Ermittler doch überwiegend sachlich auftritt. Als das 'böse Monster' kann man ihn nun echt nicht charakterisieren.
Das Ende des Films fand ich dann auch etwas merkwürdig. Die Auflösung war irgendwie unrund und lässt Fragen offen.
Wenn man ein soziales Drama sehen möchte und/oder Luk in einer Hauptrolle dann kann man den Streifen sicher mal angehen. Wirklich viel bleibt hinterher aber nicht hängen.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Do 6. Aug 2020, 17:49

Easy Money (1991)

Shing Fui On, Wan Kwong und Simon Lui wohnen zusammen als WG, sind allesamt chronisch pleite, daher beim Kredithai verschuldet und deshalb suchen sie schnell Arbeit.
Da stolpern sie in die Firma von Gabriel Wong, der aber nur Leiter einer Niederlassung ist und nicht der Eigentümer des Unternehmens.
Die Tochter von letzterem (Helen Yung) soll aber bald auftauchen und da heuert er die 3 Typen an, um mal an Nacktfotos von ihr zu kommen. Warum weiß aber irgendwie keine Sau. Erpressung? Macht angesichts des Status von Gabriel irgendwie wenig Sinn. Oder dann doch eher Wichsvorlage?
Zunächst trifft sich Helen aber mit ihrer alten Stripperfreundin (Amy Yip) und als schließlich Gabriel und die 3 anderen Typen ankommen, beschließt Helen einfach mal spontan, mit Amy die Rollen zu tauschen. Warum weiß auch hier keine Sau.
Aber der Trick geht durch, da Gabriel nicht die aktuelle Optik der Tochter kennt. Folglich hängen sich Wan und Shing an Amy dran, während Simon ein wenig das Anhängsel Helen bei Laune halten möchte.
Wan gibt hier aber den dominanten Part und macht auf reicher Fiesling, der auch ständig Shing intern in die Schranken weist, der als Gegenpol zu ihm arm aber nett auftritt.
Für Amy aber kein Problem: Man heiratet einfach den reichen Typen, dann kann man hinterher auch dessen armen Chauffeur bumsen.
Unklar aber, weshalb Wan gegenüber Shing ständig von Hochzeit mit Amy schwafelt, obwohl man ja eigentlich nur an die Fotos möchte.
Das mit den Fotos klappt dann aber nicht so ganz wie geplant, da man bald mehr damit beschäftigt ist, die eigenen Lügen und Fake-Identitäten aufrecht zu halten.
Daher greift Gabriel einfach zu einer neuen Strategie und möchte Helen entführen lassen. Zunächst schnappen die Täter (u.a. Lo Fan) sogar das richtige Mädel, aber als Gabriel dann Amy in Freiheit sieht, glaubt er natürlich an einen Fehler und man lässt schließlich Helen wieder frei und greift sich stattdessen Amy und Shing.
Shing hat dann auch die Ehre, sich von der hochattraktiven Lo Fan abschlecken zu lassen (leider aber nur im off - das wäre nochmal ein Highlight gewesen).

Ach, zu viel geschrieben für diese Gurken-Komödie.
Großes Problem sind die fast völlig fehlenden und teils höchstens angedeuteten Handlungsmotive. Vor allem der Rollentausch von Helen und Amy, der spontan aus der Hüfte erfolgt, gibt Rätsel auf.
Wan Kwong spielt hier in gewisser Weise die Hauptrolle. Und da wird auch ersichtlich, weshalb er ansonsten wenig andere Rollen bekommen hat. Echt ein schlechter Lead.
Den Abschuss gibt aber Gabriel Wong. Der spielt so derart überzogen aufgedreht, dass er insbesondere in Hälfte 2 zu einer absoluten Nervenbelastung wird.
Solche Charaktere findet man im HK Film zwar immer mal wieder, aber so negative Auswüchse nimmt es doch selten an.
Bin echt stolz auch mich, dass ich nicht zum Alk gegriffen habe, um das durchzustehen.
Zumindest habe ich deshalb nun die erfreuliche Erkenntnis gewonnen, dass ich mit absoluter Sicherheit kein Alkoholproblem habe.
Darauf erstmal gleich ein paar Bier. :thumbup:
Amy Yip ist schauspielerisch zwar wie gewohnt mäßig, präsentiert aber insbesondere in Hälfte 1 mehrmals auf verschiedene Weise ihre Glocken. Immerhin etwas.
Schon gleich am Anfang tritt sie in Leder-BH und Strapse auf. Später dann auch im Badeanzug.
Retten tut das den Film aber freilich nicht. Zumal man da nun unter Umständen auch eher auf die Idee kommen könnte, mal das Standbild zu aktivieren und sich anderweitig zu beschäftigen.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 8. Aug 2020, 22:07

A Killing Order (1994)

Lam Wai reist illegal nach Taiwan ein, um mit seiner Gang ein paar Geschäften nach zu gehen.
Dies blickt dann auch schnell die Polizei und setzt ihren fähigsten Mann (Dick Wei) und dessen 2 Assistenten darauf an.
Leider ist Lam aber immer einen Tick schneller.
Zuerst gibt es ein Massaker auf der Disco Tanzfläche und anschließend noch ein Blutbad bei der Beschaffung von Waffen, da Lam natürlich nicht gewillt ist, irgendwas bezahlen zu wollen.
Darauf wird die Bande von einer - für den Betrachter zunächst anonymen - Person angeheuert, diverse Mitglieder eines Aufsichtsrates zu beseitigen.
So geschieht es dann auch.
Allerdings scheint der Auftraggeber doch auch daran interessiert, dass die Gang ebenfalls einen Abgang macht und daher gibt man den Cops deren Aufenthalt preis.
Bei der folgenden Razzia kann man zumindest 1 Mitglied festnehmen.
Das weckt aber nun leider wiederum Rachegelüste bei Lam und er beschließt daher, die Schwester von Dick zu entführen, um die Freilassung vom Komplizen zu erwirken.
Jedoch geht Dick nach einem erneuten Hinweis lieber in die Frontaloffensive.
Ob das dem Schwesterlein so gut bekommen wird?

B-Action aus Taiwan von und mit Dick Wei.
Lange Zeit hat aber schon irgendwie Lam Wai die Hauptrolle inne, da die Aktivitäten seiner Gang das Geschehen bestimmen und die Cops nur hinterherhinken.
Die Action war recht gut, auch mit etlichen Explosionen, wobei es teils schon etwas repetitiv wirkte. Auch gibt es bis zum Schlusskampf kein richtiges Martial Arts und selbst dann ist es eher eine Schlägerei.
Man muss zudem noch ein paar Logiklöcher im Script verkraften, aber die sind eher klein und fein und daher übersehbar.
Na ja und die Sache mit der Schwester war dann schon auch recht vorhersehbar.
Letzten Endes ist es jedoch sicher ein Film, den ein paar Leute hier gut sehen könnten.
Schnabel sowieso, aber sicher auch noch 3-4 andere Personen. .
Und der Rest ist ja eh egal.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 8. Aug 2020, 23:05

Night Rider (1992)

Simon Yam spielt den Anführer einer Motorrad-Gang, der mit illegalen Rennen und Wetten Kohle macht.
Auch gewinnt er zwar sein nächstes Rennen, doch sein Widersacher (Shing Fui On) verweigert die Zahlung aufgrund von unvorhergesehener Vorkommnisse (sprich Cops).
Bei der folgenden Massenschlägerei wird ein Anhänger von Shing (James Ha) getötet, worauf Simon mit Freundin (Carina Lau) ins ländliche Nirgendwo abtaucht.
Immerhin haben die Cops (D.L. - wer kann es erraten?) aber als Anlaufstelle immer noch dessen Vater (Ng Man Tat), der eine Werkstatt betreibt und immer noch Kontakt zum Sohn hat. Leider macht der aber jedes Mal auf behindert, wenn man ihn befragen möchte.
In der Zwischenzeit erfährt Simon von Carina, dass sie schwanger ist.
Tolle Nummer, mitten in der Einöde.
Zumal gleich auch die Cops auftauchen und nach der folgenden Verfolgungsjagd bei Carina die Wehen einsetzen.
Also liefert man Carina im Krankenhaus ab und Simon flüchtet.
Nach der Geburt schleicht sich Simon aber natürlich dort ein, um sie und das Baby zu holen. Da die Cops durchweg blöde sind, klappt das auch ganz gut.
Nun muss man aber doch sehen, dass man aus HK weg kommt. Zu diesem Zweck möcht man zur schnellen Geldbeschaffung Autos stehlen und verscherbeln.
Klappt ganz gut, bis man leider unwissentlich den Fuhrpark des alten Freundes (Shing) erwischt, der dann gleich mal in der Werkstatt von Ng aufschlägt.
Darauf ist Simon alarmiert und kehrt aus Rache zurück, aber dank Verkabelung sind nun sogar endlich die Cops im Bilde.

Actiondrama mit überschaubarer Action.
Gibt man Anfang etwas Raserei und Schlägerei und am Ende ebenfalls.
Dazwischen hat man viel Drama und Leerlauf und selten mal etwas Stunt im Auto- und Motorradbereich.
Ohnehin stellen diese Stunts den Kern der Action dar. Das ist teils auch recht gut umgesetzt, aber das alleine kann den Film nun auch nicht retten.
Besonders nervig fand ich auch Ng Man Tat mit seiner aufgesetzten pseudoblöden Art.
Muss man nicht gesehen haben, außer man muss unbedingt alles von einem der Darsteller in der Sammlung haben.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Do 13. Aug 2020, 18:29

Lover's Lover (1994)

Lau Wing hat es eigentlich recht gut getroffen: Geschäftlich erfolgreich und auch gleich 2 feste Frauen, die er bespringen kann.
Beide Frauen wissen auch voneinander, aber um möglichst Konflikte zu vermeiden, hat er eine räumliche Trennung veranlasst und seine Zweitfrau (Alice Lau) nach Los Angeles verfrachtet, während seine Erstfrau (Margaret Lee) überwiegend in Taiwan lebt.
Allerdings macht sich bei Margaret dann doch etwas Eifersucht breit, weshalb sie einen befreundeten Privatdetektiv (Lung Hsiung) damit beauftragt, der Konkurrentin in LA etwas hinterher zu schnüffeln.
Für Alice, welche Lau bei einer Opernaufführung kennen lernte, ergibt sich hingegen ein anderes, aber doch allseits bekanntes Problem: Für Lau ist seine Erstfrau die klare Nummer 1 und daran wird sich auch nichts ändern.
Der Film selbst beginnt jedoch völlig anders und diese Hintergrundinfos werden erst nach und nach ersichtlich.
Zu Beginn wird die Leiche von Alice in deren Haus in LA gefunden und es stellt sich die logische Frage: Wer hat es getan?
Lung ist gerade zufällig in LA unterwegs und zufällig auch nur 100 Meter von dem Haus entfernt und beginnt mal in Eigenregie zu forschen.
Da stellt sich im weiteren Verlauf heraus, dass Lau durchaus Motive für die Tat gehabt haben könnte. Zum Einen war Alice schwanger, aber er wollte gegen ihren Willen die Abtreibung, um Margaret nicht zu kränken. Außerdem hatte Alice scheinbar auch was mit so einem LA Beach Boy am Laufen.
Lung konfrontiert Lau zwar damit, aber der streitet natürlich alles ab. Immerhin bekommt der Zuschauer aber visuell vermittelt, wie Lau den Mord begangen haben könnte.
Aber es gibt ja auch noch andere Verdächtige.
Zum Beispiel Leung Ka Fai, der Alice von der Oper kennt, in sie verliebt ist und deshalb illegal in die USA einreist, um dann für immer mit ihr zusammen sein zu können.
Ihre Reaktion: Nö. Läuft nicht.
Da sie ihn schnell los werden und nur mit etwas Geld abspeisen möchte, hat auch Leung ein starkes Motiv. Und auch hier darf der Zuschauer den möglichen Tatverlauf betrachten.
Zuletzt rückt aber natürlich auch Margaret in den Fokus und dieser verstärkt sich noch, als man von ihr DNA am Tatort findet.
Scheint es also klar. Vielleicht aber auch zu klar?
Wer war es also? A, B oder C? Oder vielleicht doch D?

Das Ganze ist ein Kriminalfilm, welcher eigentlich durchgehend zwischen Gegenwart und Rückblenden schwankt und dabei manchmal auch Thriller Elemente aufweist als man gleich 3 Mal den potentiellen (blutigen) Tatablauf präsentiert bekommt.
Der Film ist aber dennoch nach meinem Empfinden ein reines Drama, auch wenn zum Schluss ebenfalls nochmal etwas Thriller in der Gegenwart eingebaut ist.
Der Film spielt überwiegend in den USA und es gibt nur gelegentliche Abstecher nach Asien. Das dürfte auch erklären, weshalb Lau Wing hier nach seiner Schlitzerattacke sein filmisches Comeback gab. Wird man wohl so arrangiert haben, dass er nicht nach HK musste.
Cheng Pei Pei spielt die Mutter von Alice und taucht erst nach über 1 Stunde für einen Kurzauftritt auf.
Es machen sich im Übrigen auch 2 blonde Mädels komplett nackig.
Leider war die Erste aber schon uralt. Dürfte bestimmt schon fast 40 gewesen sein.
Die Andere hingegen war erst 30 oder so und die Gebrauchsspuren daher noch ganz gut überschminkbar.
Nun ja, der Film dürfte hier vermutlich kein Schwein interessieren. Aber ich hab ja sonst nix zu tun. Denke mal, dass allenfalls Stockl daran was finden könnte.
Ich selbst fand es nun auch eher durchschnittlich, aber mal ansehen kann man es sicher. Der Aufbau ist aber schon etwas gewöhnungsbedürftig gewesen und anfangs auch ein wenig verwirrend.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 16. Aug 2020, 03:00

All for the Gamblers (The Challenger of the Gambler) (1991)

Bau Hon Lam ist ein alter Meister des Kartelns mit besonderer Betonung auf alt.
Neben seinem Assistenten (Alex Man), ist auch seine Tochter (Wong Wing Fong) ständig an seiner Seite.
Zu Beginn besiegt Bau gleich mal seinen Widersacher Chin Ho. Dies war allerdings nur das Vorgeplänkel, denn das große Best of 5 Match zwischen den Beiden um den Titel des weltbesten Spielers folgt bereits in Kürze.
In einer Bar gabelt Wong schließlich einen jungen Typen (Wilson Lam) auf, der später auch sofort ihren Vater und dessen Fähigkeiten erkennt und sein Schüler werden möchte.
Nach einiger Zeit willigt der Alte auch ein, irgendwie. Das hätte er mal lieber nicht tun sollen, denn wie sich bald darauf herausstellt, ist Wilson von Chin angeheuert worden, um sich beim Gegner einzuschleichen.
Wirkliche Konsequenzen hat dies aber nun gar nicht unmittelbar und das Best of 5 Match startet dann auch wie geplant. Leider läuft es aber für Bau nun gar nicht gut und er gerät 1-2 in Rückstand. Das regt ihn dermaßen auf, dass er Herzbeschwerden bekommt und es wird beschlossen, das Spiel in 1 Monat zu beenden. Sollte aber von einer der beiden Parteien niemand auftauchen, fällt der Sieg automatisch dem Gegner zu.
Im Anschluss grübelt Bau darüber, weshalb er so schlecht abgeschnitten hat und erlangt eine einfache Erkenntnis: Alex hat ihn beschissen.
Im Aufzug stellt er ihn alleine zur Rede. Auch das hätte er mal lieber nicht tun sollen, denn Alex gesteht zwar, dass er für Chin arbeitet, nutzt aber die Vorerkrankung von Bau und die Gelegenheit der vermeintlichen Zweisamkeit, um den Alten zu töten.
Was Alex aber nicht weiß, ist die Tatsache, dass sich Wilson vor den Beiden auf dem Aufzug versteckt und alles mitbekommen hat.
Zwar hält er für den Moment den Mund, aber schon bald gerät er in einen schweren Gewissenskonflikt, als er nämlich von Chin den Auftrag bekommt, Wong zu eliminieren.
Allerdings versagt er beim Versuch aufgrund von emotionaler Instabilität und bringt Wong vielmehr später sogar noch in Sicherheit, als sie bei einem Bombenanschlag verletzt wird.
Um sie vor Alex zu schützen, wird sie bei einem Kumpel von ihm (Shing Fui On) untergebracht. Leider scheint das Versteck aber nicht sonderlich geheim, und es rücken diverse Typen an, mit dem Auftrag Wong und Wilson auszuschalten.
Tatsächlich hat Alex anscheinend eine ganze Militäreinheit angeheuert, um dieses Mal auf sicher zu gehen.
Gilt es nun also für Wilson, Wong und Shing irgendwie aus der Nummer raus zu kommen. Und für Wong geht es als einzig verbliebene Spielberechtige (da Familienmitglied) auch darum, rechtzeitig zur Fortsetzung des Spiels zu erscheinen. .

Das mit dem Titel war schon etwas verwirrend.
Lange Zeit waren bei hkmdb All for the Gamblers (1991) und Challenge of the Gambler (1992) als zwei verschiedene Filme gelistet. Das hat man nun aber anscheinend korrigiert und es ist wohl der gleiche Film.
Man erwartet vom Titel ja schon einen richtigen Gamblerstreifen, aber das ist es letztlich gar nicht.
Klar, am Anfang wird etwas gezockt, aber nach dem Abbruch des Hauptspiels nach 40 Minuten oder so, ist das Gespiele vorbei. Und am Ende kommt man da auch gar nicht mehr so wirklich zurück.
In der zweiten Hälfte steigt hingegen der Actionanteil deutlich und es wird doch recht ordentlich geballert. Dabei darf dann auch Shing einen ziemlich heroischen Auftritt hinlegen.
Das Ende fand ich aber schon auch interessant, denn plötzlich taucht der Veranstalter des Turniers (Louis Roth) auf, sieht die kleinen Konflikte und beschließt einfach mal, ein neues Kartenspiel einzuführen: Russisches High Card
Jeder Spieler bekommt eine Knarre und eine Karte und wer die Höchste hat, darf zuerst die Waffe nehmen und mal abdrücken. Wo die Kugel in der Trommel steckt, weiß man aber leider nicht so genau.
Ach ja, Agnes Aurelio ist auch mit dabei, aber leider völlig vergeudet und fast schon unscheinbar, als Anhängsel von Chin Ho. Sie darf eigentlich nicht mehr tun als ihm den Asbach zu reichen. Schade, wenn man bedenkt, wie sie bei den Filmen mit Godenzi gekämpft hat.
Im Gegensatz dazu ist der Film aber für Fans von Wong Wing Fong fast schon eine Offenbarung. Anfangs hat sie noch relativ wenig Screen Time, aber mit der Zeit steigert es sich zunehmend und am Ende ist sie dann einer der Protagonisten.
Und sogar zur Abwechslung mal in einer völlig seriösen Rolle. Sprich, ihr platzen nicht irgendwann die Klamotten vom Körper.
So jetzt lege ich aber doch langsam mal die Sylvio'sche Verschnaufpause ein.
Ach ja, VCD hat keine UT, braucht es aber auch nicht unbedingt. Zumal auch ein wenig Englisch geredet wird und das reicht als roter Faden locker aus.
Film fand ich gut, da er mit der Zeit schon ordentlich Fahrt aufnimmt. Man darf aber eben keinen richtigen Zockerfilm erwarten. Und das Budget war nun auch eher übersichtlich.

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mi 26. Aug 2020, 18:04

Prohibited Area (1981)

Michelle Yim versucht über Schlepper mit ihrem Baby nach Hong Kong zu kommen, um dort den Vater des Kindes (Liu Wai Hung) treffen zu können.
Leider fliegt aber ihre Gruppe auf und sie kann nur deshalb den Behörden entkommen, weil sie wegen dem Kind langsamer unterwegs war.
So irrt sie dann erstmal im Nirgendwo des Hong Konger Hinterlands (tippe mal auf die NT) umher. Bis sie schließlich einen freundlichen Ausländer trifft. Leider ist der bei näherer Betrachtung aber doch nicht so nett und vergewaltigt sie.
Anschließend wird sie von einer anderen Schlepperbande (Fung Ging Man) aufgegriffen, welche sich mit ihrem Mann in Verbindung setzt und ihn dezent erpresst: Entweder er zahlt eine höhere Summe oder man verpfeift Michelle bei den Behörden.
Da dessen Kreditwürdigkeit als Bauarbeiter aber nun etwas eingeschränkt ist, beschafft er die Kohle kurzentschlossen auf illegalem Weg, indem er sich einer Gruppe anschließt, die einen reichen Typen bedrängt und Geld abpresst.
Könnte also nach Zahlung an Fung alles gut werden, aber leider versucht man alle Migranten in einem LKW nach HK zu schmuggeln und dessen Fahrer (Ho Pak Kwong) hat nun so einige Probleme mit dem Gefährt.
Und das macht wiederum die Cops auf den LKW aufmerksam und schließlich nimmt man die Ladung hoch.
Als schließlich Liu von der Festnahme von Michelle erfährt, wendet er sich vertrauensvoll an den Typen, von dem er zuvor das Geld kassiert hat und entführt diesen, um so Michelle aus dem Knast zu bekommen.
Kann so ein Plan Erfolg haben? Die Gesetze des Films sprechen eher dagegen.

Ich dachte ja schon, dass man hier durchgängig ein Flüchtlingsdrama präsentiert bekommt, aber das ist leider nicht wirklich der Fall.
Denn je länger der Film läuft, desto mehr schwindet die Screen Time von Michelle Yim und es fokussiert sich auf Liu Wai Hung.
Die erste Hälfte fand ich gut, als Michelle ankommt und versucht, den Cops aus dem Weg zu gehen. Die Sache mit der Vergewaltigung hätte man sich hier aber echt schenken können. Trägt nix zum Film bei (der Täter taucht später auch nicht mehr auf und wird später im Off gerichtet) und ist völlig sinnlos.
Außer dass man in diesem Zusammenhang Titten präsentieren konnte, welche aber sicher nicht Michelle gehören. Interessant daran ist ja auch, dass man zuvor beim Stillen schon mal eines 'ihrer' Dinger betrachten konnte und dort sah es irgendwie völlig anders aus. :think:
Vielleicht ist da ja das Busen-Double abgesprungen? :lol:
Hälfte 2 zog den Film aber leider schon stark runter. Die Gelderpressung war nun sehr unspektakulär, ähnlich wie auch später die Entführung.
Der Versuch, einen Übergang von Drama zu Crime zu schaffen, ist leider missglückt.
Da hätte man lieber voll beim Drama bleiben sollen.
Wobei ich den Streifen insgesamt trotzdem in den Bereich Drama verorte, weil eben das andere Element einfach nicht überzeugen kann.

4/10

Ach ja, VCD von Ocean Shores hat keine UT. Macht die erste Stunde aber gar nix. Später wird es etwas verwirrend, aber am Ende ist dann doch wieder alles klar. Zumindest, wenn man so ein mächtiges Hirn hat wie ich. :mrgreen:

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