Man hätte den Film sicher auch mehr aus der soziologischen Schiene betrachten können, aber irgendwie gab es für mich da nun keine wirklich zwingenden Anhaltspunkte.
Sammos Ängste vor der Rückkehr zur Familie werden zwar thematisiert, da er eben fürchtet, dass die Alten sich von ihm distanziert haben und seinen Besuch ablehnen.
Allerdings verhalten die Beiden sich dann aber eher so, als wäre er gerade wieder vom Mittagessen gekommen, was diesem Handlungsstrang dann schon schwer die Fahrt nimmt.
Der Konflikt ist dann eher ausschließlich ein interner Kampf in Sammos Hirn.
Tja, da sind wir Westler eben wesentlich einfacher gestrickt: 'Bin dann mal wieder weg, ihr alten Säcke.' Kann doch alles so einfach sein.
Dass Sylvia Probleme mit der Zwangsheirat an sich hat, wird schon offensichtlich.
Erkennen tut sie am Ende aber gar nix: Sie legt ja quasi ihr eigenes Schicksal in die Hände von Sammo, als sie ihm mit geschlossenen Augen und Kussmund gegenübersitzt. Und in dem Moment scheint es ja so, dass sie sich erhofft und auch erwartet hat, dass Sammo anbeißt.
Was dann automatisch auch ihre Abkehr von der arrangierten Ehe nach sich gezogen hätte.
Aber Sammo entschied sich dann halt anders.
Und den Grund hierfür sehe ich auch weniger in einer Argumentation in der Richtung 'Ich bin doch wirklich ein absoluter Lebensversager, die wäre bei jedem anderen besser aufgehoben`, sondern in der Furcht darin, durch die Torpedierung der geplanten Hochzeit das Gesicht zu verlieren. (was dann für Beide eingetroffen wäre)
Und dass Sammo am Ende in China dauerhaft bleibt, wird nun auch nicht ganz so ersichtlich.
Kann man durch die Bilder am Ende so interpretieren, aber ich sah das eigentlich nur als große Inszenierung des Abschieds. (zumal Sylvia ja an die Westküste zieht, während Sammo in New York ist/war)
Natürlich ist der Film keine Komödie, aber die Witze taugten schon.
Kann man nun aber natürlich auch wieder kulturell erklären, weshalb die Flugbegleiterin so reagiert hat.
Ein Japaner guckt ja auch recht stoisch und nüchtern gen Himmel und spricht: 'Schau mal, da kommt eine Atombombe geflogen.'
'Ui.'. antwortet der Angesprochene und packt die Kamera aus.
Der Film ist sicher facettenreicher als ich es beschrieben und wohl auch wahr genommen habe. Aber wenn selbst ich mit meinen mächtigen Hirn nicht alle Tiefen erfassen kann, dann kann das ja nur an einer mangelnden filmischen Umsetzung liegen.
Aber egal, der Film ist auch oberflächenschürfend nicht schlecht gewesen.
Oder vielleicht kann man den Film auch einfach verschieden auslegen, wer weiß.