BORN UNDER CROSSED STARS (1965)
Jukichi (Ken Yamauchi) zweifelt das traditionelle Wertesystem an und versteht weder, warum es bei den Eltern aufgrund von Nichtigkeiten zu häuslicher Gewalt kommt, noch warum man seine älteren Mitschüler respektieren muss, wenn jene nur Kindereien im Kopf haben. 'Auge um Auge' sagt sein Texas-liebender Chef von der Milchfarm, doch Jukichi besteht darauf, dass es andere Wege gibt, um für Gerechtigkeit in der Welt zu sorgen. Soviel Moral und Tugend sorgen für Verliebtheit bei gleich zwei schönen Mädchen, von denen Eine frivol und frech und die Andere wohlerzogen und zurückhaltend ist. Die Irrungen und Wirrungen der Hormone und der Kampf mit den Perspektiven (Ausbildung oder Studium?) eines sich im Umbruch befindlichen Heimatlandes führen unseren Protagonisten letzten Endes in einen Konflikt mit der örtlichen Yakuza. Seijun Suzuki inszeniert seinen tragisch-komischen Jugendfilm in stilvollen s/w-Bildern, da macht das Hinschauen schon Spaß, während so Darstellerinnen wie Yumiko Nogawa gleichzeitig für Niveau an der Schauspielfront sorgen. BORN UNDER CROSSED STARS steckt voller amüsanter, kleiner Sketche und Episoden, bietet jedoch mehr interessante, einzelne Aspekte als ein perfektes, großes Ganzes. Allerdings macht das vielleicht gerade Sinn, denn welches Leben verläuft im jugendlichen Alter schon perfekt?