Alain Delon
- Sylvio Constabel
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- Julio Sacchi
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TRAITEMENT DE CHOC endlich mal wieder gesehen.
Schön mysteriöser Thriller, in dem sich die depressive Annie Girardot auf zurückzogenen Insel in die Hände des Frischzellendoktors Alain Delon begibt. Die portugiesischen Bediensteten kippen ständig um wie schlappe Fliegen; "das Klima", wie es heißt. Wer sich einmal ins Glücklichmacherresort begeben hat, kommt im Kopf auch nicht mehr raus, da hat der schöne Arzt die Hautevolee Frankreichs mit seinen Spritzen fest im Griff. Hat irgendwie was von COMA, ist aber schräger und vor allem hoffnungsloser. Toll.
Für die Blankziehfraktion gibt's jede Menge fröhliche Nudisten, aber auch den baumelnden Schwengel von Monsieur Delon.
Schön mysteriöser Thriller, in dem sich die depressive Annie Girardot auf zurückzogenen Insel in die Hände des Frischzellendoktors Alain Delon begibt. Die portugiesischen Bediensteten kippen ständig um wie schlappe Fliegen; "das Klima", wie es heißt. Wer sich einmal ins Glücklichmacherresort begeben hat, kommt im Kopf auch nicht mehr raus, da hat der schöne Arzt die Hautevolee Frankreichs mit seinen Spritzen fest im Griff. Hat irgendwie was von COMA, ist aber schräger und vor allem hoffnungsloser. Toll.
Für die Blankziehfraktion gibt's jede Menge fröhliche Nudisten, aber auch den baumelnden Schwengel von Monsieur Delon.
- Julio Sacchi
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LES SEINS DE GLACE (dt. "Eiskalt wie das Schweigen" ) gesehen.
Eindrucksvolle Verfilmung von Richard Mathesons "Somebody's Bleeding" mit Claude Brasseur und Alain Delon in ungewohnten Rollen. Schauspielerisch ist diese spannende Mischung aus Mysterykrimi und Liebestragödie ohnehin über jeden Zweifel erhaben (Mireille Darc ist als geheimnisvolle Peggy schlicht herausragend).
Eindrucksvolle Verfilmung von Richard Mathesons "Somebody's Bleeding" mit Claude Brasseur und Alain Delon in ungewohnten Rollen. Schauspielerisch ist diese spannende Mischung aus Mysterykrimi und Liebestragödie ohnehin über jeden Zweifel erhaben (Mireille Darc ist als geheimnisvolle Peggy schlicht herausragend).
- Julio Sacchi
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LE CHOC gesehen.
Eine Manchette-Verfilmung, die zu Unrecht von der Kritik verteufelt wurde und die das französische Publikum mit anderthalb Millionen Zuschauern auch nicht ignoriert hat, wie Wikipedia uns glauben machen will. Delon ergeht sich unbeirrbar im eitlen Macho-Modus, bringt das aber eben auch unvergleichlich wirksam rüber. Daß Deneuve, die sich laut eigener Aussage ungern an die Dreharbeiten erinnert, sich hier mehr oder weniger zum Anhängsel degradieren lässt, erstaunt dabei dennoch. Robin Davis hat das alles aber so berückend schön inszeniert und ausgestattet und mit der einen oder anderen verblüffenden Gewaltspitze garniert - eine wahre Freude ist dieser Film. Philippe Sarde bespielt das mit einem wunderbaren Score, der eine ganz andere Geschichte zu erzählen scheint und schließlich doch das liebend Herz dieses Films aus dem Eisen schlägt.
Eine Manchette-Verfilmung, die zu Unrecht von der Kritik verteufelt wurde und die das französische Publikum mit anderthalb Millionen Zuschauern auch nicht ignoriert hat, wie Wikipedia uns glauben machen will. Delon ergeht sich unbeirrbar im eitlen Macho-Modus, bringt das aber eben auch unvergleichlich wirksam rüber. Daß Deneuve, die sich laut eigener Aussage ungern an die Dreharbeiten erinnert, sich hier mehr oder weniger zum Anhängsel degradieren lässt, erstaunt dabei dennoch. Robin Davis hat das alles aber so berückend schön inszeniert und ausgestattet und mit der einen oder anderen verblüffenden Gewaltspitze garniert - eine wahre Freude ist dieser Film. Philippe Sarde bespielt das mit einem wunderbaren Score, der eine ganz andere Geschichte zu erzählen scheint und schließlich doch das liebend Herz dieses Films aus dem Eisen schlägt.
- Julio Sacchi
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Den CLAN DES SICILIENS mal wieder gesehen.
Trotz des sagenhaften Hauptdarstellertrios und Meister Verneuil am Ruder kein Überflieger. Delon hat die interessanteste Rolle abbekommen, die er auch mit maximalem Starappeal und Charisma veredelt. Gabin gibt den onkelig wirkenden Gentleman-Gauner, der sich erst zum Ende als Patriarch und harte Sau entpuppt. Ventura verschenkt sich an einen ständig düpierten Kommissar. Sehr starke Einzelszenen (Delon und der Fisch!) und ein mal wieder übertrieben geiler Morricone-Score reißen's aber raus. Immer noch sehenswert, weil opernhaft und gleichzeitig unterkühlt.
Trotz des sagenhaften Hauptdarstellertrios und Meister Verneuil am Ruder kein Überflieger. Delon hat die interessanteste Rolle abbekommen, die er auch mit maximalem Starappeal und Charisma veredelt. Gabin gibt den onkelig wirkenden Gentleman-Gauner, der sich erst zum Ende als Patriarch und harte Sau entpuppt. Ventura verschenkt sich an einen ständig düpierten Kommissar. Sehr starke Einzelszenen (Delon und der Fisch!) und ein mal wieder übertrieben geiler Morricone-Score reißen's aber raus. Immer noch sehenswert, weil opernhaft und gleichzeitig unterkühlt.
- Thorsten Hanisch
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"übertrieben geil"?
»Wenn man der Klügste im Raum ist, ist man im falschen Raum« (K. Lauterbach)
https://diezukunft.de/users/thorsten-hanisch
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- SvenT
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Auf ARTE gibt's ja auch derzeit Delon satt.
Die Doku "Alain Delon persönlich" sollte man schon gucken. Gibt es noch ein paar Tage in der Mediathek.
"Monsieur Klein" lief auch mal wieder. Schon ein Erlebnis, auch wenn ich Film etwas zu lang finde.
Wahnsinnsrolle jedenfalls für Delon in einem sehr, sehr mutigen Film.
Die Doku "Alain Delon persönlich" sollte man schon gucken. Gibt es noch ein paar Tage in der Mediathek.
"Monsieur Klein" lief auch mal wieder. Schon ein Erlebnis, auch wenn ich Film etwas zu lang finde.
Wahnsinnsrolle jedenfalls für Delon in einem sehr, sehr mutigen Film.
- Julio Sacchi
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- Registriert: Do 10. Mai 2012, 17:52
- Julio Sacchi
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Doku kann man sowas ja nicht nennen. Das ist ja einfach nur ne Archivcollage. Nicht eine Sekunde hat irgendjemand für den Kram ne Kamera angeschmissen. Nicht eine. Gespräche mit Weggefährten/Zeitzeugen und heutigen Filmemachern hätten mich viel mehr interessiert, selbst wenn Delon selbst nicht mehr zur Verfügung stehen möchte.
Was die "unangenehmen" Dinge angeht? Ich fand den Tonfall wieder mal ausreichend. Süffisant, überkritisch, als würde man sich selber schämen, über so eine Person zu berichten. Was soll sowas? Nimmt langsam überhand, diese Archivschlachten.
Was die "unangenehmen" Dinge angeht? Ich fand den Tonfall wieder mal ausreichend. Süffisant, überkritisch, als würde man sich selber schämen, über so eine Person zu berichten. Was soll sowas? Nimmt langsam überhand, diese Archivschlachten.