Two Distant Strangers (Kurzfilm / Netflix)

[Sylvio Constabel]

Gesehen. Mutiges Statement mit einer klaren Nachricht am Ende.

In this Oscar-nominated short film, a man trying to go home to his dog gets stuck in a time loop that forces him to relive a deadly run-in with a cop.

[Yuki]

Naja. Ich schrub:

Hart auf die Message reduzierte 'Murmeltier'-Variation, in der man sich u.A. auf den Mord an George Floyd (oder von mir aus auch Eric Garner) bezieht und im Finale gleich eine ganze Liste an Opfern über den Bildschirm ziehen lässt. Die Polizei hat ein Problem mit der schwarzen Bevölkerung in den USA. Und dieser ewige Kreislauf hört nicht auf. Mehr passiert in diesem Kurzfilm dann auch nicht (ca. 30 Minuten?) und so richtig geben oder helfen tut das am Ende ja auch Niemanden? Bißchen wenig überlegt und ein bißchen prätentiös, aber irgendwie nett gemeint und zumindest sind die Darsteller gut gewählt.

Viel schlimmer: Aus dem Murmeltier-Konzept macht der Film ja auch nix .

[Sylvio Constabel]

Warum denn nicht? Er versucht doch seinen Mord mit seinem Vorwissen zu verhindern?! Außerdem rettet er 'ne Vase.

[Yuki]

Also da, wo er dem Polizisten erklärt, was jetzt gleich alles passiert - das hätte ich schon vorher gerne mal gesehen !

Natürlich interessiert sich der Film dafür nicht, weil er was Wichtiges zu sagen hat (angeblich) und auch nur 'ne halbe Stunde kurz ist ! Aber mir hätte mehr von dem Murmeltier-Zeugs schon sehr geholfen!

[Sylvio Constabel]

Warum denn "angeblich"?! Ich weiß gar nicht, was man noch alles machen soll, um auf Mißstände hinzuweisen, einigen ist es immer zu schlicht, niemals genug, immer zu wenig.

Meine persönliche Meinung: Mir geht es ungeheuer auf den Keks, wenn man immer alles zwanghaft auseinandersezieren muß. Julio macht das ja auch immer (sagte ich ja schon mehrmals). Kann man denn nicht einmal etwas einfach mal "gut" finden? Oder ist das verpönt? So macht das Filme schauen doch gar keinen Spaß - mir gefiele das zumindest nicht.

[JimmyPage]

[Yuki]

Sorry, Sylvio. Ich bin halt nicht blöd. Und ja, das ist mir zu schlicht.

Wenn man hier mal was kluges mit Zügen gut findet, wird man von dir ja gleich drei Mal verpönt, kann man hier ja auch nicht gut finden, ohne dass du reingrätscht

Ich find den Film halt hohl. Anscheinend darf ich das hier nicht sagen und du hättest es lieber, wenn man dann entweder sein Maul hält oder nach deiner Geschmackspfeife tanzt ! Ich fand ja neulich SPOTLIGHT nicht komplett OLL (im Gegensatz zu Julio). Du wirfst da auch wieder Sachen in einen Topf, nur weil DEIN Geschmack nicht unterstützt wird und verallgemeinerst ganz schön. Das gilt auch für deine Filmrezensionen und Interpretationen von ach-so "mutigen Statements" und "wichtigen Botschaften" - total pauschal und unüberlegt. Was ist denn das mutige Statement hier und warum ist es so "mutig"? Sag doch mal !

[Bewitched240]

Gutes Statement von Yuki zumindest!

[Sylvio Constabel]

Mit Verlaub, Yuki, mir ist es doch wirklich scheißegal, ob jemand meinen (natürlich elitären) Filmgeschmack teilt. Das weiß doch mittlerweile auch jeder.

Ich denke eher, daß ich mit meiner persönlichen Meinung (steht da ja extra deswegen auch noch mal) einen wunden Punkt getroffen habe. Grad bei Dir geht es ja permanent nur, "das ja, dann aber doch nicht, aber im Allgemeinen eher lol". Was immer das heißt. Aber hey, so biste halt und einige Hexen scheinen das ja auch zu mögen. Ich habe doch auch nichts dagegen.

Was hier mutig ist, ist der Fakt, daß es eh nichts nützt, daß sich eh nichts ändert, egal wie viele Menschen für "Black Lives Matter" auf die Straße gehen, wieviele Menschen dem Kurs zustimmen. Letzten Endes sind es nur Worte, die den Rassismus, der so tief in Amerika verankert ist, nicht im Geringsten gefährlich werden können. Und grad die finale Aufzählung aller durch die Bullerei ermordeten Personen finde ich richtig und wichtig. SAY THEIR NAMES! "Lol"?

[Yuki]

Mit Thorsten zu diskutieren nützt auch nix. Wenn ich jetzt einen 30minütigen Film über diesen Stillstand drehe, ist dass dann ein "mutiges" Statement? Ich finde halt nicht.

Den zweiten Absatz von dir, kann ich schon garnicht entschlüsseln aufgrund des Zitats !

Ich glaube nicht, dass du willst, das alle dieselben Filme gutfinden, aber ich denke schon, dass du schnell wehleidig wirst, wenn man deinen akuten Lieblingsfilmen Dämlichkeiten vorwirft. Du fandest den halt gut und schlau und ich fand den weniger schlau, dann wurde mir genau DAS ja vorgeworfen, dass ich das nicht mal stehenlassen kann und "auseinandernehmen" musste. Genau dafür ist das Filmforum ja aber da, wenn ich jetzt immer alles stehen lasse (was ich meistens ja eh tue) von Anderen, gibt es ja keinen Diskurs !

Am Ende 'ne Texttafel mit Opfern runterrattern, bringt mir erstmal auch nix. Höre ich immer alle Leute sagen "Ja, aber am Ende, wurde ich ganz rührselig als die Liste mit den Opfern kam". Wirkt ein bißchen wie "Luftblase geplatzt und aufgewacht", aber nur für 30 Minuten, danach lebt man ja sein Leben weiter und vergisst das wieder. Und den Opfern oder Angehörigen bringt das ja auch nix. Das wird Boll in seinem Hanau-Film bestimmt auch machen und dann werd ich trotzdem nicht sagen "Aua, diese ganzen Namen jetzt aber, wichtiges Statement..." Und bei dir klingt das jetzt so, als ob das eine VOLLSTÄNDIGE Aufzählung ALLER Opfer wäre !

Nur zur Sicherheit: Ich find den einfach mittel und nicht besonders schlau. Ich sag nicht, dass der Film unrecht hat mit seinem Statement, ich finde das Statement nur nicht besonders brauchbar. Fand es aber schon dreist, den George Floyd Mord 1:1 nachzustellen quasi. Mochte die Darsteller aber ja, das ist auch was !