The Old Guard (Netflix)

[Sylvio Constabel]

Doch, ich meine mal gelesen zu haben (Interview Theron?), daß Netflix schon direkt wegen Teil 2 angefragt hat, und Frau Theron dem nicht abgeneigt sei.

[Thorsten Hanisch]

Mein Senf: Comic vs. Film: 1:0 „The Old Guard“ - Comicverfilmung ohne Comic

[Sylvio Constabel]

Kann man so stehenlassen.

[Herr Schmidt]

Was ist eigentlich ein "Netflix-Hype"? Und warum wird das ohne weitere Erklärung implizit als kurzlebiger Trend (=minderwertig) abgekanzelt? Das ist ein Film, der halt gerade geguckt wird, weil aktuell. Wo ist da der Unterschied zu einem Film mit Kinostart? Klar erinnert sich an Old Guard in 3 Wochen niemand mehr aber das ist kein Netflix-Phänomen. Man muss sich doch nur Berlinale/Oscars etc. angucken. Was dort 2019 abgefeiert wurde, ist heute schon vergessen. Auch diese Aufrechnung "Comic vs. Film - lieber das Comic lesen" ist ja pure Kunstfeindlichkeit. Warum sollte ich einen Film nicht gucken, nur weil es da auch einen Comic gibt. Gerade wenn der Stoff als Comic besser funktioniert, lohnt sich doch eine Sichtung beider Werke? Das klingt so nach Stiftung Warentest: Produkt A vs. B, A ist besser, B kann man liegen lassen, braucht ja dann niemand und selbst prüfen muss man auch nicht, dafür gibt's ja den Experten-Test. In diesem Anti-Netflix-Hype schwingt eh so eine leichte Zuschauerverachtung mit, oder bilde ich mir das ein? Die Leute entscheiden selbst, was angesagt ist und was nicht und warten gar nicht mehr auf die Kritiker, die von ihren geilen Vorab-Screenings berichten. Schlimm.

[Thorsten Hanisch]

Die Leute entscheiden selbst, was angesagt ist und was nicht und warten gar nicht mehr auf die Kritiker, die von ihren geilen Vorab-Screenings berichten.

Da hast Du allerdings Recht. Intensive Beschäftigung mit dem Medium Film findet sich mittlerweile kaum noch. Die Konzerne haben völlig freie Bahn.

[Julio Sacchi]

In diesem Anti-Netflix-Hype schwingt eh so eine leichte Zuschauerverachtung mit, oder bilde ich mir das ein? 

A voice of reason.

[Herr Schmidt]

Da hast Du allerdings Recht. Intensive Beschäftigung mit dem Medium Film findet sich mittlerweile kaum noch. Die Konzerne haben völlig freie Bahn.

Bist ja null auf meine Frage eingegangen und machst ein neues Fass auf. Ok ist aber auch falsch.

Die Konzerne hatten nie weniger Kontrolle über die Rezeption ihrer Filme als heute. Deshalb ja auch die panische Angst vor negativen Reaktionen aus der Nerd-Ecke. YouTube, Twitter, Metacritic etc. die Leute diskutieren sich ja tot über Filme. 40 Jahre alte Trash-Gülle wird plötzlich Kult und mit stundenlangen Analysen bedacht, Star wars und Co. werden quasi-politisch diskutiert, irgendwelche Kellerkinder können mit 2 Tweets Multimillionendollar-Projekte floppen lassen.

Früher gab's ne handvoll Magazine, davon waren ein Teil bessere Werbeprospekte. Ich wette, die großen Konzerne würden da liebend gerne wieder hin zurück.

[Frau Stockl]

Am besten ins Jahr 2014.

[Yuki]

Der Young Adult Vergleich kommt daher, weil sich auch OLD GUARD mit den typischen YA-Themen beschäftigt. Damit ist natürlich nicht der "Highlander"-Plot gemeint, sondern die Inhalte dieses Plots. Das die Hauptfigur "erwacht" und nicht weiß, wohin mit sich, sich orientieren muss zwischen verschiedenen Lebensentwürfen, die ihr vorgemacht werden, aber womöglich doch am Ende ihren eigenen, Neuen entwirft und geht. Verstehe ehrlich gesagt nicht, wie man das NICHT so sehen kann ! Es geht hier um Identitätsfindung und -stiftung und um sonst halt auch wirklich nix in dem Film.

[kami]

Seltsam erscheint mir nur, dass du das als YA-Thema abtust. Und dass man hier überhaupt die Parallelen zieht. YA ist kein Genre, es bezieht seine Kategorisierung ausschließlich aus der Zielgruppe und, mit Einschränkungen, dem Alter der Protagonisten.