Berlin, I Love You
- Julio Sacchi
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Re: Berlin, I Love You
Sparfuchs Jimmy mal wieder 97 Cent abgezählt
- JimmyPage
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Re: Berlin, I Love You
Alter du kennst mich schon zu gut
äffle: "was isch groß?" - pferdle: "stuttgart!" - äffle: "was isch größer?" - pferdle: "der neckar!" - äffle: "und was isch am größten?" - pferdle: "hmm, spätzle und linsen!"
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Re: Berlin, I Love You
Der Kaisers-Automat in Schorndorf nimmt nur 1-, 2- und 5-Cent-Münzen.
- JimmyPage
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Re: Berlin, I Love You
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- Julio Sacchi
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Re: Berlin, I Love You
Gesehen.
Man war ja gewarnt. Man hat es ja gewusst. Aber manchmal muß man nach der heißen Herdplatte greifen.
Ich sollte erwähnen, daß ich die deutsche Synchronfassung sehen musste. Diese werde ich zukünftig jedem, der deutsche Synchronfassungen gut findet, wie heiße Stricknadeln in den Gehörgang treiben. Das ist so gefühllos gesprochen und abgemischt, da weiß man oft gar nicht mehr, wer da angeblich gerade redet.
Das Berlin-Bild dieses Films ist so authentisch wie das Deutschland-Bild eines German Restaurant in Texas. Was soll man auch erwarten, wenn bereits die erste Szene am sprottenhässlichsten Unort der Stadt spielt? Zwei Straßenkünstler begegnen sich auf dem Potsdamer Platz. Sie träumt davon, einmal im Mauerpark zu singen. Nur einmal im Mauerpark, wie jeder andere besoffene Dödel eben. Was man nicht glauben mag: Ab jetzt geht's abwärts.
"Ich zeig Dir mein Berlin", flüstert das verzauberte Navigationsgerät mit der Stimme von Katja Riemann. Dann fährt der 6er BMW den lebensmüden Jum Sturgess an der Goldelse vorbei und er glaubt wieder an die Liebe. Dieses ultimative Cringefest haben immerhin Peter Chelsom und Neil LaBute verbrochen!
Die arme Sibel Kekilli fährt ein leeres Taxi (natürlich ein Mercedes aus den 80ern) durch die Stadt, Checkpoint Charlie, Potsdamer Platz, der Fahrgast winkt erst am Brandenburger Tor. Nach einer unglaublich fußlahmen Verfolgungsjagd wird er vor der Botschaft entführt und Sibel geht mit seinen Top-Secret-Unterlagen in ein neues Leben. Das ist möglicherweise das Doofste, was ich je gesehen habe.
In der immerhin ordentlich inszenierten, ansonsten aber unbeschreiblich peinlichen Episode von Til Schweiger baggert ein Mann, der aussieht, als wäre Guido Cantz eine Wildledertasche im Gesicht explodiert, die arme Toni Garrn an. Mit dem zeitgemäßen Anmachspruch "Ich vögel Dich, bis Dir Hören und Sehen vergeht" kriegt er sie in sein Hotelzimmer. Am Ende war sie seine Tochter. Mickey Rourke am Boden. In jeder Hinsicht.
Dani Levy hat immerhin Bock auf sowas wie Regie, da ist er aber im falschen Film und seine Episode auch unguckbar, genau wie Luke Wilson und eine weitere Straßenkünstlerin oder Diego Luna als Drag Queen (kann immerhin von der Oranienstraße direkt auf den Mauerpark gucken) oder die trampelige Flüchtlingsexploitation mit den angemessen verirrt spielenden Damen Knightley und Mirren. Absoluter Abschuß abgesehen von Sibel als schneller Gerti ist die #metoo-Episode mit Vroni Ferres im Waschsalon.
Mit Berlin hat das alles nichts zu tun, das könnte auch in Darmstadt oder Paderborn oder in Mannheim spielen. Naja, in Mannheim vielleicht nicht, da geht nun wirklich gar nichts, nicht mal ein Waschsalon mit der Ferres.
Berlin bietet sich mit seinen komplett disparaten Bezirken ja eigentlich ideal für einen Episodenfilm an (die Stadt ist voller Trottel, die ihren Kiez nie verlassen), was für Geschichten hätte man da erzählen können statt dieser lausig inszenierten, schauerlich geschnittenen und orchestrierten Kitschnudelei. Das Fremdscham-Festival des Jahrtausends.
Nur einer geht mit intakter Würde wieder raus, Robert Stadlober nämlich, der das schön patzig und abgegessen, aber irgendwie ehrlich spielt. Der Rest ist wirklich zum Heulen.
Man war ja gewarnt. Man hat es ja gewusst. Aber manchmal muß man nach der heißen Herdplatte greifen.
Ich sollte erwähnen, daß ich die deutsche Synchronfassung sehen musste. Diese werde ich zukünftig jedem, der deutsche Synchronfassungen gut findet, wie heiße Stricknadeln in den Gehörgang treiben. Das ist so gefühllos gesprochen und abgemischt, da weiß man oft gar nicht mehr, wer da angeblich gerade redet.
Das Berlin-Bild dieses Films ist so authentisch wie das Deutschland-Bild eines German Restaurant in Texas. Was soll man auch erwarten, wenn bereits die erste Szene am sprottenhässlichsten Unort der Stadt spielt? Zwei Straßenkünstler begegnen sich auf dem Potsdamer Platz. Sie träumt davon, einmal im Mauerpark zu singen. Nur einmal im Mauerpark, wie jeder andere besoffene Dödel eben. Was man nicht glauben mag: Ab jetzt geht's abwärts.
"Ich zeig Dir mein Berlin", flüstert das verzauberte Navigationsgerät mit der Stimme von Katja Riemann. Dann fährt der 6er BMW den lebensmüden Jum Sturgess an der Goldelse vorbei und er glaubt wieder an die Liebe. Dieses ultimative Cringefest haben immerhin Peter Chelsom und Neil LaBute verbrochen!
Die arme Sibel Kekilli fährt ein leeres Taxi (natürlich ein Mercedes aus den 80ern) durch die Stadt, Checkpoint Charlie, Potsdamer Platz, der Fahrgast winkt erst am Brandenburger Tor. Nach einer unglaublich fußlahmen Verfolgungsjagd wird er vor der Botschaft entführt und Sibel geht mit seinen Top-Secret-Unterlagen in ein neues Leben. Das ist möglicherweise das Doofste, was ich je gesehen habe.
In der immerhin ordentlich inszenierten, ansonsten aber unbeschreiblich peinlichen Episode von Til Schweiger baggert ein Mann, der aussieht, als wäre Guido Cantz eine Wildledertasche im Gesicht explodiert, die arme Toni Garrn an. Mit dem zeitgemäßen Anmachspruch "Ich vögel Dich, bis Dir Hören und Sehen vergeht" kriegt er sie in sein Hotelzimmer. Am Ende war sie seine Tochter. Mickey Rourke am Boden. In jeder Hinsicht.
Dani Levy hat immerhin Bock auf sowas wie Regie, da ist er aber im falschen Film und seine Episode auch unguckbar, genau wie Luke Wilson und eine weitere Straßenkünstlerin oder Diego Luna als Drag Queen (kann immerhin von der Oranienstraße direkt auf den Mauerpark gucken) oder die trampelige Flüchtlingsexploitation mit den angemessen verirrt spielenden Damen Knightley und Mirren. Absoluter Abschuß abgesehen von Sibel als schneller Gerti ist die #metoo-Episode mit Vroni Ferres im Waschsalon.
Mit Berlin hat das alles nichts zu tun, das könnte auch in Darmstadt oder Paderborn oder in Mannheim spielen. Naja, in Mannheim vielleicht nicht, da geht nun wirklich gar nichts, nicht mal ein Waschsalon mit der Ferres.
Berlin bietet sich mit seinen komplett disparaten Bezirken ja eigentlich ideal für einen Episodenfilm an (die Stadt ist voller Trottel, die ihren Kiez nie verlassen), was für Geschichten hätte man da erzählen können statt dieser lausig inszenierten, schauerlich geschnittenen und orchestrierten Kitschnudelei. Das Fremdscham-Festival des Jahrtausends.
Nur einer geht mit intakter Würde wieder raus, Robert Stadlober nämlich, der das schön patzig und abgegessen, aber irgendwie ehrlich spielt. Der Rest ist wirklich zum Heulen.
- Bewitched240
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- Registriert: Di 29. Mai 2012, 00:15
Re: Berlin, I Love You
"als wäre Guido Cantz eine Wildledertasche im Gesicht explodiert,"
- metalsteak80
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Re: Berlin, I Love You
Wie immer großartige Kritik. Deutsches Kino bleibt leider größtenteils einfach für die Tonne.
- Julio Sacchi
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- Registriert: Do 10. Mai 2012, 17:52
Re: Berlin, I Love You
Das stimmt erstens nicht und zweitens ist das ja kein deutscher Film.
- metalsteak80
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- Registriert: Mi 7. Mai 2014, 15:09
Re: Berlin, I Love You
Sollte vielleicht mal auf Seite 1 anfangen . Liest sich dennoch fürchterlich.
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