Auslöschung (Annihilation)

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Pow Wow
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Beitrag von Pow Wow » Mo 19. Mär 2018, 18:16

Ich fand's auch ok aber ist grundsätzlich halt so gar nicht die Art von Film, die ich mag. Denn sobald irgendwelche metaphysischen Geometrieformen rumeiern und existenzialistisch-ernst irgendwelche seltsamen bunten Strahlen produzieren und so philosophisch den Sinn des Lebens durchdeklinieren, weiß ich nie, was ich damit machen soll und warum man das so verklausuliert.

Atmosphäre und Score aber toll und in seinen besten Momenten hat's mich an eine gute Verfilmung von Lovecrafts Color Out of Space erinnert. Daher schon thumbs up.

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Don Kolleone
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Beitrag von Don Kolleone » Mo 26. Mär 2018, 11:51

Wollte neulich eigentlich in die Berliner Runde fragen, ob wir uns nicht alle beim Forumsteilnehmer mit dem dollsten Fernseher/Beamer zusammen rotten, um den Film in adäquater Größe zu gucken .. aber ob das den Aufwand wert gewesen wäre? Bin bei Paramount. Wurde auch nicht so recht warm mit Garlands neuem. Den bei Netflix zu versenden ist schon nachvollziehbar. Die echten Effekte gefielen, die digitalen gar nicht. Die Rückblenden hätte es mEn. auch nicht gebraucht, außer zur Erklärung der "Selbstzerstörung" - was Oscar Isaac angeht, wurde alles Relevante zu Beginn gezeigt. Und in Summe hätte man den Film eher "Adaption" denn "Auslöschung" betiteln können. Nö, so richtig Bock auf die Romanvorlage hat mir der Film jetzt nicht gemacht.

Mochte tatsächlich die Konfrontation..
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..mit Portmans werdendem Doppelgänger noch am liebsten, erinnerte ein wenig an UNDER THE SKIN. Wirkte aber auch nur durch das Synthie-Bass-Gequietsche besonders schräg. Bridget Fondas Ableben vorab war mir dagegen viel zu kitschig.

Ach, nach dem Trailer dachte ich übrigens zuerst, der Bär wäre ne mutierte Ziege .. "meeeeeeeh" :mrgreen:
"Krieg ist wie Kino. Vorne flimmerts, hinten sind die besten Plätze." - Arnim Dahl

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Yuki
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Beitrag von Yuki » Mo 26. Mär 2018, 12:02

Hier wird irgendwann mal gesagt, dass das Ding den Geist des Buches gut einfängt? Kann mir das jemand genauer erklären, weil ich eigentlich nur einen Vergleich las, der über die Änderungen beschwerte (Finale ist ja wohl ganz anders im Buch?).

Die digitalen Effekte in dem Film sind grausig, ist so. Merkt man teilweise nicht, weil viele Bilder dann in der CG schon erstickt werden, aber da hat mir der Film auch nicht immer gefallen.

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SvenT
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Beitrag von SvenT » Mo 26. Mär 2018, 12:26

Der Roman ist Auftakt einer Trilogie. Der Film kommt zu einem Ende. Das ist der entscheidende Unterschied. Natürlich gibt es noch weitere. Die Figurenzeichnung ist bei Garland beispielsweise eindrücklicher.
Beim Filmende gefällt mir auch das eine oder andere Detail auch nicht.
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Warum musste es eine genretypischen Zweikampf geben, der auch noch mit Feuer entschieden wird?
Dafür gefällt mir, wie schon gesagt, die Schlussszene wieder ausgezeichnet.
Auch mit den Schwächen eine herausragende Umsetzung.

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Youri
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Beitrag von Youri » Mo 26. Mär 2018, 13:03

SvenT hat geschrieben:
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Warum musste es eine genretypischen Zweikampf geben, der auch noch mit Feuer entschieden wird?
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Wenn man den Film als Depressions.-/Selbstzerstörungsmetapher liest, ergibt der Zweikampf schon Sinn. Fand da gerade auch die Szene an der Tür - je stärker sie sich wehrt, desto stärker drückt der Klon - sehr gut, die Idee mit dem gespiegelten Entsichern der Granate ebenso. Die Feuereffekte versauen es dann aber wieder ein wenig.
Hach, wie schön wäre der mit handgemachten Viechern gewesen – besonders die erste Monsterattacke leidet stark unter den schwachen Spezialeffekten, die folgenden finden entsprechend dann auch in Dunkelheit statt, um das ein wenig zu kaschieren. Ansonsten bleibt ein guter, weirder Sci-Fi-Horror-Streifen mit einigen denkwürdigen Momenten – die „Nasenbär“-Sequenz ist mega, das Monsterdesign profitiert von einer wunderbar fiesen Idee, die unter Garantie in zahlreichen Horrorspielen kopiert werden wird – und tollem Set- und Sounddesign, der mich aber selten wirklich gepackt hat. Das abgehobene Finale mochte ich in seiner Idee (Alex-Grey-artige Optik…) mehr als in seiner Umsetzung (…die allerdings eher an peinliche CGI-Musikvideos um die Jahrtausendwende erinnert).

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kami
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Beitrag von kami » Mo 26. Mär 2018, 14:39

Der Film hat einfach deutlich zu wenig und zu wenig Interessantes zu erzählen. Statt auf Horrordramaturgie hätte Garland mal lieber auf Charaktervertiefung und -entwicklung setzen sollen, da gibts ja fast gar nichts. Und was nützen fünf Protagonistinnen in einem Science-Fiction-Film, wenn die Interaktion zwischen ihnen so oberflächlich dargestellt wird? Übrig bleibt ein bisweilen hübsch aussehender, immerhin auch recht atmosphärischer SF-Horror-Film mit Langeweile-Tendenzen und existenzialistischem Zierwerk. Flashbacks waren natürlich aus der Hölle, nervig und redundant.
Zuletzt geändert von kami am Mo 26. Mär 2018, 21:30, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Thorsten Hanisch » Mo 26. Mär 2018, 16:21

Hab schon beim Auftauchen der ersten Jubel-Kritiken geahnt, dass hier ohne Ende rumgemosert wird. :P

Aber BRIGHT 2-5 und CLOVERFIELD 4-99 sind dann natürlich wieder "voll okay!"

:(
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kami
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Beitrag von kami » Mo 26. Mär 2018, 16:44

Kann schon sein, aber na und?

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Youri
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Beitrag von Youri » Mo 26. Mär 2018, 17:04

Soll ja durchaus vorkommen, dass man unterschiedliche Ansprüche an unterschiedliche Filme hat.

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Mo 26. Mär 2018, 17:44

Sag's ja nur.

Find halt, dass man beim ein oder anderem fast schon die Uhr danach stellen kann.

Ob's ohne Internet-Trörö auch so wäre? Wer weiß...
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