Lone Ranger

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Yuki
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Beitrag von Yuki » Mo 30. Dez 2013, 17:24

Gesehen. Wirklich schöne Bilder, wirklich schön ausgestattet und leider auch wirklich total egal. Die Story berührt einfach kaum, da mag man sich noch soviel Mühe gegeben haben - für so einen 08/15 Stoff über zwei Stunden zu verbraten ist echt schon ein ziemliches Kunstwerk. Wieviele Sub-Plots und Kleinigkeiten da auch drin stecken. Verbinski halt. Immerhin ist das Finale schön überdreht inkl. William Tell Overtüre, die selten so willkommen war wie hier. Insgesamt bleibt's bei mittel. Nette Darsteller in tollen Bildern in einer belanglosen Story voller nett konstruierter CG-Slapstick-Action. Fluch der Karibik im Wilden Westen halt. Muss jeder selbst wissen, ob er sowas sehen will.

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Julio Sacchi
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Beitrag von Julio Sacchi » Mo 30. Dez 2013, 18:36

Auch gesehen.

Erzählt zu wenig, das aber dann richtig aufgeblasen und verkompliziert. Fieses Color Grading, sieht alles aus wie in der Kiesgrube. Unterhält nach ca. einer halben Stunde sogar kurzzeitig, fällt dann aber tief ins Loch der Langeweile. Hauptproblem sind die zwei Hauptfiguren und ihre Darsteller. Armie Hammer (wer?) hat wirklich nichts auf der Pfanne, kommt extrem blaß und trotzdem unsympathisch. Als Lone Ranger reißt er auch nichts, ohne Depps Hilfe schießt er allenfalls daneben. Und damit kommen wir auch zu Depps Figur: Die wechselt ständig von Trottel zu Superhero und von weisem Indianer zur Slapstickwurst und von der Witzfigur zum gottgleichen Megastar mit übernatürlichen Fähigkeiten (spätestens bei der Leiter im Finale ist alles aus). Depp kaspert bis weit über die Schmerzgrenze hinaus. Am Ende ist der Film vor allem laut, die Wilhelm-Tell-Ouvertüre darf als Mißgriff des Jahres eingeordnet werden. Nee, Leute, das war nix.

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Yuki
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Beitrag von Yuki » Mo 30. Dez 2013, 18:39

Julio Sacchi hat geschrieben:Am Ende ist der Film vor allem laut, die Wilhelm-Tell-Ouvertüre darf als Mißgriff des Jahres eingeordnet werden. Nee, Leute, das war nix.
Fand ich echt noch am Besten (vorallem da der sonstige Soundtrack eh stark suckt), nachdem davor eine Stunde lang ödes Genre-Potpourri angesagt war. Zugfahrt ging wenigstens ab :mrgreen: .

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Mr. Vincent Vega
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Beitrag von Mr. Vincent Vega » Mo 30. Dez 2013, 18:44

Julio Sacchi hat geschrieben:die Wilhelm-Tell-Ouvertüre darf als Mißgriff des Jahres eingeordnet werden
Naja, dann aber zumindest ein Mißgriff mit Tradition - die Wilhelm-Tell-Ouvertüre ist nämlich das Lone-Ranger-Hauptthema schon seit der ursprünglichen Radioserie.
»Hey, ich kenn das, man hat nen knallvollen Terminplan und es ist 23 Uhr nachts und sonst hat niemand mehr offen und und und...« (Thorsten H.)

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Yuki
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Beitrag von Yuki » Mo 30. Dez 2013, 18:47

Völlig unnötig war doch auch eher diese Rahmenhandlung mit dem Kind auf dem Jahrmarkt. Oder nicht?

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Mr. Vincent Vega
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Beitrag von Mr. Vincent Vega » Mo 30. Dez 2013, 18:48

Auch nicht unnötiger als alles andere.
»Hey, ich kenn das, man hat nen knallvollen Terminplan und es ist 23 Uhr nachts und sonst hat niemand mehr offen und und und...« (Thorsten H.)

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Julio Sacchi
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Beitrag von Julio Sacchi » Mo 30. Dez 2013, 18:54

Aber Vinnie, eben drum - der Lone Ranger hier ist ja nicht nur ne Nebenfigur, sondern auch noch ne totale Wurst! Wirkt doch total unpassend, da an alte Zeiten zu erinnern.

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Sam Trautman
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Beitrag von Sam Trautman » Di 7. Jan 2014, 23:04

Wenn Make Up mehr verrät als verdeckt...

Wenn man einmal in das Gesicht des Indianers Tonto (Johnny Depp) schaut erkennt man, daß die Indianer Schminke rissig und bröckelig wirkt. Schaut man sich den ganzen Film an erkennt man im rissigen Make up den Film wieder. Gore Verbinskis ( The Mexican, Fluch der Karibik) Wiederbelebung des Lone Ranger ist so rissig wie das Zweitgesicht von Depp. Zu keiner Zeit ist klar was der Film überhaupt sein will, wo er hin will und warum er sage und schreibe epische 149 Spielzeit hat. Tonto ist das Spiegelbild der Zerissenheit alleine schon aus dem Grund weil er einmal Gott gleicher Indianer mit Kräften des Grauens ist, in der nächsten Szene dümmlicher Horst und im letzten Akt Comic artiger Super Indianer der dem Lone Ranger mehr als einmal zur Seite steht.

Wenn in den ersten zwanzig Minuten James Bond mäßig eine Szene steht bei der es erstmal zur Sache geht und ein ganzer Zug entgleist bekommt man noch Lust sich auf einen spaßigen Abenteuer/Helden/Buddy Film ein zu stellen. Doch dem wird schnell ein Ende gemacht indem Verbinski es schafft bis zum 20 Minutigen Action Overkill Final nichts mehr zu zeigen was den Zuschauer daran hindert ein zu nicken. Was nach der Eröffnungssequenz kommt ist einfach nur noch quälendes Gerede und gähnend bemüht gedreht. Fast bekommt man das Gefühl Verbinski hatte einen mega Einfall für die erste und letzte Szene aber keinen Plan was er dann im Mittelteil zeigen will. In Kurzform ist der Film in etwa so erklärt. Action-Gähn-Action.

Daher wirkt der Film nicht glatt und sieht auch nicht so aus sondern wirkt zerissen und dies wird Offenbart im Make Up des Indianers. Besonders schade denn das Buddy Gespann Depp und Hammer hätte den Zuschauer auf seine Seite holen können, scheitert aber wieder daran das sie dazu keine Gelegenheit bekommen. Sie spielen sich keine Bälle zu und wenn es im Film was zu lachen gibt dann durch Depp. Besonders konfus wird es im Film dann wenn er von Western auf Fantasy umschwenkt oder beim idyllischen Lagerfeuer , eine Horde Kannibalen Häschen in einem Walt Disney Film ,der ja eigentlich für die Familie sein sollte, sich zerfleischen lässt. Oder wenn er besonders originell das Bein Prothesen Gewehr der Helena Bonham Carter ins Szene setzt. Risse über Risse und keine klare Linie zu erkennen.

Wenn man sich mal alleine das Budget von geschätzten 350 Millionen US Dollar vor Augen führt und nach dem Film weiß wo die hin geflossen sind, kann man nur noch die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, denn Effekte mäßig wirkt der Film auch wiederum nicht rund sondern: Wer es jetzt errät bekommt ein dickes Lob vom Schreiberling- nicht rund und reißt so wie die vielen anderen Kritikpunkte einen Krater ins Gesamt Werk. Das Wörtchen Kunst ist bewusst nicht vor Werk gesetzt um nicht all die tollen Filme zu schänden die es richtig machen.

Zu Gute halten kann man Lone Ranger noch das Menschen wie Bay, auch wenn die Effekte nicht an gut oder solide heranreichen, seinen Spaß haben dürften an der Zerstörungswut des Gore Vebinski. Am Ende kracht es nochmal richtig im Gebälk und das im wahrsten Sinne des Wortes denn hier treten zwei Eisenbahnen gegeneinander an und man bekommt wenigstens noch was zu gucken. Die Frage die der Film aber auch noch aufwirft ist der, der Notwenigkeit in unserer Zeit. Brauchen wir wirklich gerade in dieser Zeit einen Lone Ranger der im Westen für Recht und Ordnung sorgt wenn wir einen Nolan Batman haben oder die Avengers ,die schon mit dem zweiten Teil in den Startlöchern sitzen ? Brauchen wir einen dussligen Heldentypus wen wir einen charismatischen und derben Iron Man haben? Bei Iron Man kann man auch was an der Oberfläche der Maske abschauen aber das kann sich nach lesen des Textes wohl jeder denken auf was ich hinaus will.

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Joachim Bauer
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Re: Lone Ranger

Beitrag von Joachim Bauer » Fr 21. Jun 2019, 11:19

Thorsten Hanisch hat geschrieben:
Di 6. Aug 2013, 19:42
Bruckheimer ist sich sogar sicher, dass der Film in ein paar Jahren mit anderen Augen gesehen wird und die ganzen Lästermäuler erkennen, dass sie einen Fehler gemacht haben.
Thorsten Hanisch hat geschrieben:
Do 8. Aug 2013, 16:37
... LONE RANGER wurde anfänglich zerfetzt und jetzt kommn halt die "So schlecht isser gar nicht!"-Versicherer.
Malefix hat geschrieben:
Mo 12. Aug 2013, 12:47
Also - ich fand ihn gar nicht so übel.
Frau Stockl hat geschrieben:
Di 13. Aug 2013, 12:54
Fand den Film übrigens ganz gut.
Gestern gesehen. So schlecht finde ich den auch nicht. :shifty:

Aber interessant zu lesen, dass ein Film erst zum Meisterwerk wird, wenn Constable Spulio ihn zu einem solchen erklärt. :mrgreen:
Die Spieler, wo dieser Sprache nicht mächtig sind, die sollen dann sich angewöhnen, das Deutsch zu lernen. (Mario Basler, rhetorisch geschulter, ehemaliger Fußballprofi)

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Sylvio Constabel
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Re: Lone Ranger

Beitrag von Sylvio Constabel » Fr 21. Jun 2019, 14:17

Mit Recht. Ist halt ein toller Film. Depps Sparrow inner Wüste = Gewinn.
Bei Sylvio mag ich, er guckt halt auch viel mit dem Herzen. Jimfried Nullinie

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