Ein Beispiel dafür ist z.B. der glänzende, muskelbepackte Rambo III mit Waffen, ein damals vor allem in Jungenzimmern häufig anzutreffendes Postermotiv, ohne homoerotischen Bezug, zumindest nicht bei meinen Cousins. Der Film wurde ebenfalls wegen der Körperinszenierung kritisiert, jedenfalls in Deutschland, wo auch jede Davidoff-Reklame oder Fotografen wie Bruce Weber, Herb Ritts oder Greg Gorman in den 80ern mit einer Fascho-Ästhetik-Kritik von griesgrämigen Ökos und Soziologen konfrontiert wurden - davon ist seit dem Boom der Fitnessstudios in den 90ern allerdings keine Rede mehr. Man muss schon wie Rammstein richtig zitieren. Zur Mainstream-Popkultur zähle ich auch Werbung, z.B. die TV-Spots, die David Lynch in den 80er für Calvin Klein Obsession gedreht hat, inklusive antiker Büsten neben stählernen Körpern, eine Mischung, die aber, wie schon von Dir angemerkt, nicht nur von Riefenstahl bedient wurde, die wurden zwar nicht in Deutschland ausgestrahlt, fanden aber in den USA auf jeden Fall eine breite Akzeptanz. Machen Beckham und Ronaldo das nicht auch irgendwie für die Masse in Werbespots für H+M oder Armani und wurde das nicht mit Jim Morrison oder Mick Jagger in engen Hosen und mit nacktem Oberkörper auf der Bühne in den 60ern/70ern gemacht? Mir fallen leider nur Beispiele mit Männern ein, aber es gibt sicher auch Frauen, die ikonenhaft und massenkompatibel in ihrer Körperlichkeit inszeniert werden.Grisbane hat geschrieben:Die(se) spezifische Inszenierung von Körperlichkeit (und darum geht's nunmal primär bei dem Begriff "Riefenstahl-Ästhetik") kann nicht ihr allein zugeschrieben werden, sondern kam zustande durch mediale und sozio-politische Stömungen, die Riefenstahl und andere Künstler für ihre Arbeiten genutzt haben.
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Die speist sich zwar aus Trends, die zumeist im sog. Underground ihren Ursprung hatten, und dort sind auch (und das schon mindestens seit den Siebzigern) die angesprochenen Körperinszenierungen etliche Male verwurstet worden, aber in der Mainstream-Popkultur finden diese Inszenierungen m.E. zumindest nicht auf einer breiten, akzeptierten Ebene statt. Man mag mich hierbei aber gerne eines Besseren belehren.
