Man sollte aus Angst vor Beifall von der falschen Seite aber nicht ins andere Extrem rutschen.Nahaufnahme hat geschrieben: ↑Do 30. Mär 2023, 23:21Noch vergessen zu erwähnen: dass die Konservativen die Sprachkorrekturen immer wieder kritisieren
Ich hab da einfach Magenschmerzen, weil es sich in meinen Augen immer noch um Kunst und nicht um Knetmasse handelt, die man entsprechend irgendwelcher Befindlichkeiten modelliert. Ein gewichtiger Punkt ist auch: Es hieß erst, dass man aus den Bond-Büchern nur vermeintlich rassistische Ausdrücke tilgt, plötzlich war auch von Stellen die Rede, die einen Bezug zur Alkohol oder Sex haben. Weil: Nicht mehr zeitgemäß. Wer weiß, was den sensivity readern noch alles einfällt.
Zensur hat bisher noch nie was gebracht. Das macht die Originale erst so richtig interessant.Nahaufnahme hat geschrieben: ↑Do 30. Mär 2023, 23:21Inzwischen denke ich, das reicht nicht, es bleibt Gift.
Die wird tagtäglich auf Tiktok & Co. mit Rassismus und Sexismus konfrontiert, der 1000mal schlimmer ist, als irgendwelche uralten Kamellen von Christie oder Fleming.Nahaufnahme hat geschrieben:Die nachfolgenden Generationen sind die Zielgruppe.
Geht ja nicht nur darum - guck Dir z.B. mal die Kinderbilder von Rubens an. Bei der heutigen Sensibilität in Hinblick auf die Sexualisierung von Kindern, sollte es da längst Handlungsbedarf geben. Aber wahrscheinlich geht von den ganzen Schreihälsen niemand ins Museum.Nahaufnahme hat geschrieben:Der Interpretationsspielraum ist doch viel größer. Und so unüberarbeitet geht es dort im übertragenen Sinn auch nicht zu, siehe NS-"Kunst".
Apropos Schreihälse: Der Kernproblem an den Literaturberarbeitungen ist, dass da Verlagsmitarbeiter zuviel auf Twitter rumhängen und von der dortigen laut kreischenden Minderheit mit "White Savior"-Komplex auf die Mehrheit schließen.