Last Night in Soho (UK/USA, 2021)
- Blaupause
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Re: Last Night in Soho (UK/USA, 2021)
Zurück aus Soho.
Leider, leider geht dem hier in der zweiten Hälfte deutlich die Puste aus. Das ist wirklich bedauerlich, weil mir LAST NIGHT IN SOHO lange Zeit ziemlich gut gefallen hat. Der Film macht viel richtig. Er sieht fantastisch aus, klingt toll und kann mit einer starken Besetzung rund um die erneut großartige Anya Taylor-Joy glänzen. Edgar Wright versteht es, sein düster-vibrierendes London-Setting effektiv zu nutzen und in Szene zu setzen. Er taucht die nächtlichen Bilder in kräftige Primärfarben, lässt die Kamera durch die Nachtclubs tanzen und schafft es, das zentrale Mysterium angenehm unaufdringlich zu etablieren. Ich habe mich gerne vereinnahmen lassen von der düster-schillernden Atmosphäre.
Und dann stolpert der Film leider doch gewaltig, sobald er versucht seine Geschichte greifbarer werden zu lassen und das Geheimnis zu lüften. Es hätte vor dem dritten Akt gleich mehrere vielversprechende Optionen gegeben, den Film über die Ziellinie zu bringen. Für meinen Geschmack hätte man gerne viel, viel unkonkreter bleiben können. Die einsetzenden Horror-Elemente im letzten Drittel passen grundsätzlich schon gut in die Handlung, aber sind halt schon arg platt und in your face. Die finale Auflösung kommt dann direkt aus der staubigen Ramschkiste. Da hätte man echt besser die labile Psyche der Hauptfigur genutzt, um den Film komplett in Paranoia und Wahnsinn ausufern zu lassen.
Hatte mir im Vorfeld mehr erhofft vom Ausflug nach Soho, aber man kann schon auch eine gute Zeit haben mit dem Film.
Leider, leider geht dem hier in der zweiten Hälfte deutlich die Puste aus. Das ist wirklich bedauerlich, weil mir LAST NIGHT IN SOHO lange Zeit ziemlich gut gefallen hat. Der Film macht viel richtig. Er sieht fantastisch aus, klingt toll und kann mit einer starken Besetzung rund um die erneut großartige Anya Taylor-Joy glänzen. Edgar Wright versteht es, sein düster-vibrierendes London-Setting effektiv zu nutzen und in Szene zu setzen. Er taucht die nächtlichen Bilder in kräftige Primärfarben, lässt die Kamera durch die Nachtclubs tanzen und schafft es, das zentrale Mysterium angenehm unaufdringlich zu etablieren. Ich habe mich gerne vereinnahmen lassen von der düster-schillernden Atmosphäre.
Und dann stolpert der Film leider doch gewaltig, sobald er versucht seine Geschichte greifbarer werden zu lassen und das Geheimnis zu lüften. Es hätte vor dem dritten Akt gleich mehrere vielversprechende Optionen gegeben, den Film über die Ziellinie zu bringen. Für meinen Geschmack hätte man gerne viel, viel unkonkreter bleiben können. Die einsetzenden Horror-Elemente im letzten Drittel passen grundsätzlich schon gut in die Handlung, aber sind halt schon arg platt und in your face. Die finale Auflösung kommt dann direkt aus der staubigen Ramschkiste. Da hätte man echt besser die labile Psyche der Hauptfigur genutzt, um den Film komplett in Paranoia und Wahnsinn ausufern zu lassen.
Hatte mir im Vorfeld mehr erhofft vom Ausflug nach Soho, aber man kann schon auch eine gute Zeit haben mit dem Film.
- diceman
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Re: Last Night in Soho (UK/USA, 2021)
Für mich war das ein Fest, und mit Sicherheit was fürs Treppchen am Jahresende, wenn nicht sogar DER Film 2021. Zu allererst ist das nämlich ein lupenreiner Giallo, bzw. eine in-your-face Hommage an selbigen, und wenn man mit dem Mindset drangeht, ist man eher geneigt, die von Blaupause angeführten (legitimen) Kritikpunkte für sich zu relativieren. Das soll so. Am ehesten fühlte ich mich bei dem Mix aus bodenständigem Krimi mit übernatürlich angehauchten Intermezzi an Lucio Fulcis SETTE NOTE IN NERO erinnert.
Der Soundtrack ist ebenfalls zum Niederknien, und was Edgar Wright an visuellen Tricks auffährt (die Spiegelszenen während der ersten Traum-Sequenz, das träumerische Konzept von gleichzeitig Protagonist und Beobachter sein) verdient standing ovations. Die CGI bleibt dabei erfreulich subtil, zwar stets präsent, aber kein flashy Spektakel daß sich in den Vordergrund drängt - der gehört ganz den Schauspielern.
Der Soundtrack ist ebenfalls zum Niederknien, und was Edgar Wright an visuellen Tricks auffährt (die Spiegelszenen während der ersten Traum-Sequenz, das träumerische Konzept von gleichzeitig Protagonist und Beobachter sein) verdient standing ovations. Die CGI bleibt dabei erfreulich subtil, zwar stets präsent, aber kein flashy Spektakel daß sich in den Vordergrund drängt - der gehört ganz den Schauspielern.
"Ja, Junge, da kann man mal sehen, wie schlecht du denken kannst."
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- Blaupause
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Re: Last Night in Soho (UK/USA, 2021)
Stimmt auch alles! Vorallem das mit der Erwartungshaltung.
- Thorsten Hanisch
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Re: Last Night in Soho (UK/USA, 2021)
Mir hat BABY DRIVER gar nicht gefallen.
Wäre SOHO trotzdem was für mich?
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- diceman
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Re: Last Night in Soho (UK/USA, 2021)
Nicht vergleichbar. Komplett anderes Genre. Auch Inszenierung komplett anders. Anders virtuos. Ist ein Giallo, also würde schon sagen, dass man da als Liebhaber des Genres nicht dran vorbeikommt.
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- Thorsten Hanisch
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Re: Last Night in Soho (UK/USA, 2021)
Ok! Danke!
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Re: Last Night in Soho (UK/USA, 2021)
Fand das nur mittel.
Wright kann das Hammer Hag Horror Derivat, das hier drin steckt, besser als die psychedelische Giallo-Hommage. Mit der letzteren tut sich der Film nämlich wahnsinnig schwer, wirkt unmotiviert drübergestülpt.
Zudem bauscht der das Ganze allzu offensichtlich und langweilig als toxic masculinity Erzählung auf.
Immer nur Text, der so tut, als ob er Subtext wäre.
Ist aber insgesamt ganz hübsch anzuschauen, das Gaga-Finale und Diana Rigg haben mich versöhnt. 6/10 oder so.
Wright kann das Hammer Hag Horror Derivat, das hier drin steckt, besser als die psychedelische Giallo-Hommage. Mit der letzteren tut sich der Film nämlich wahnsinnig schwer, wirkt unmotiviert drübergestülpt.
Zudem bauscht der das Ganze allzu offensichtlich und langweilig als toxic masculinity Erzählung auf.
Immer nur Text, der so tut, als ob er Subtext wäre.
Ist aber insgesamt ganz hübsch anzuschauen, das Gaga-Finale und Diana Rigg haben mich versöhnt. 6/10 oder so.
- Doctor Schnabel
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Re: Last Night in Soho (UK/USA, 2021)
Läuft im Moment an sechs Tagen nur in Deutsch und nur am Sonntagabend im O-Ton wo ich besetzt bin. In Deutsch schaue ich mir das Ding sicher nicht an
- Bewitched240
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Re: Last Night in Soho (UK/USA, 2021)
Fängt irgendwie ganz unschuldig an und nimmt dann eine schöne Abzweigung. Optisch ist das durchgehend erste Sahne, Soundtrack top, Besetzung toll. Hat keinen Hänger, Geschichte entfaltet sich im richtigen Tempo, ist spannend und macht Spaß bis zum Schluss. Gibt viele kleine Highlights im Film, schließt eher klassisch ab, was mir in dem Fall sehr gefiel. Und Originalschauplätze sind sowieso immer gut.
8/10
8/10
- Joachim Bauer
- Beiträge: 12058
- Registriert: Mi 20. Jun 2012, 21:12
Re: Last Night in Soho (UK/USA, 2021)
Gesehen. Kann Blaupauses Kritikpunkte nachvollziehen, bin aber eher bei Diceman. Anya Taylor-Joy wie gewohnt eine Bank, aber auch vom restlichen Cast durchweg gut gespielt.
So jetzt im Vergleich gefällt mir Promising Young Woman noch einen Tick besser.
Die Spieler, wo dieser Sprache nicht mächtig sind, die sollen dann sich angewöhnen, das Deutsch zu lernen. (Mario Basler, rhetorisch geschulter, ehemaliger Fußballprofi)
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