Der Goldene Handschuh

[Sylvio Constabel]

Gesehen.
Das Zeitkolorit ist tatsachlich sehr fein. So stelle ich mir die 70er vor.
Film ist selbstverstaendlich top notch, Dassler irre gut. Akin kann ja auch eigentlich nur gut bis sehr gut. Dennoch hatte ich mit den Bildern so meine Probleme. Die komplette Szenerie bei Honka zu Hause ist durchgehend furchtbar. Hätte ich Essen im Leib, wäre mir das hochgekommen.

[JimmyPage]

Der ist echt unangenehm

[Doctor Schnabel]

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Wem solche Filminhalte unangenehm sind, sollte sie halt nicht schauen

[Doctor Schnabel]

Hat mir gut gefallen. Ende war auch spannend. Übelst gut gespielt und Retro Stimmung. Setting glaubhaft und überzeugend dargestellt. Mehr Hintergrundinfos wären cool gewesen - denke, diese gibts im Roman, den ich mir sicher noch holen werde. Die Deutschen können gute Filme machen, wenn sie wollen

[Blaupause]

Gehört und Gesehen.
Zunächst lauschte ich Heinz Strunk in der Hörbuchfassung seines Romans. Der spröde Sprachduktus, die Authentizität der Stimme und die schiere Grausamkeit des Gelesenen waren schon ein eindrückliches Erlebnis. Unentspannt und schmutzig, aber faszinierend.
Ein paar Wochen später schaffte es auch die Verfilmung, mich wieder tief rein ins versiffte Hamburger Kiez-Milieu der 70er zu ziehen. Regisseur Fatih Akin lässt dabei vieles an Stoff der Vorlage weg um dem Publikum das pure Grauen zu zeigen. Keinerlei biografische Ereignisse, lassen eine Einordnung des Menschen Fritz Honka zu. Er ist ein Monster. Das 'Warum', das im Roman immer mal wieder angedeutet wird und den Menschen hinter dem Serienkiller erahnen lässt, fehlt beinahe komplett. Für die Wirkung des Films, und der ordnet Akin hier alles unter, wäre eine tiefere Psychologisierung kontraproduktiv. Geht für mich in Ordnung. Genauso wie die Entscheidung, fast alle Nebenhandlungen zu streichen. Die erschlossen sich mir in der Vorlage schon nicht so ganz.
Doch neben all der ranzigen Gewalt und Niedertracht ist der Film auch eine Zeitkapsel, die mit großer Liebe fürs Detail sein längst vergangenes Setting zum Leben erweckt. Hier wirkt alles und jeder schmerzhaft echt und authentisch, nichts wie Staffage.
DER GOLDENE HANDSCHUH ist Kino wie es manchmal sein muss/darf/soll. Verletzend, abstoßend, faszinierend. Zuweilen auch etwas platt. Ein Film mit Widerhaken, von dem auf jeden Fall etwas im Kopf hängen bleibt.

[Herr Schmidt]

Buch ist schon deutlich besser. Da kommt Honka genauso tragisch rüber wie seine Opfer. Die einprägsamste Episode ist ja, wie er kurz trocken ist und sowas wie ein normales Leben führt.

Film fand ich als Extrem-Horror ohne doppelten Boden aber auch gut. Auf jeden Fall bester deutscher Film seit METROPOLIS (nicht schwer).

[Doctor Schnabel]

Fand den Roman auch besser

[Booh]

Wirkungsvoller Bastard von Film. Mochte eigentlich den monotonen, belanglosen Erzählstil. Hab mich dann aber doch gestört am Umgang mit den Frauenrollen. Der Film ist nicht einfach roh. Was deutlich wird, wenn es dann mal ne hübsche junge Frau erwischt. Da wechselt der Film dann den Ton. Gibt sich empathisch und versucht den Spannungsaufbau. Schon fragwürdige Zuspitzung