Der deutsche Film - womöglich doch gut?
- Bewitched240
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?
Haha! Die Folge sah ich sogar vor einiger Zeit, weil ich selbst schon in Kapstadt war. Alter Falter! Was ein Schmierenstück, aber einen gewissen Unterhaltungswert hatte das.
- Frau Stockl
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?
Also ich hatte (im April) noch zwei oder drei mehr von vor, eine neue (Seychellen) und zwei alte (Thailand und Bali von '86), aber dann erstmal sein gelassen.
~ Hoffnung ist die kleine Schwester der Verzweiflung.
- Frau Stockl
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?
Einer spinnt immer (1971)
Thomalla ist hier selbständig, eigener Unternehmer bzw. Handwerker mit eigenem Betrieb, er bringt buchstäblich die Brötchen nach Hause und muss entsprechend für Ordnung sorgen, weil sonst die Nahrung ausbleibt; nicht nur für die Bewohner des Dorfes, in dem er wohnt, sondern was auch für die eigene Familie gilt. Das Dorf (Neuhofen in der Pfalz, Verbandsgemeinde Rheinauen) ist in der Zeit stehengeblieben, so scheint es, optisch vor allem, inklusive nicht nur der Außengestaltung, die wie 50er Jahre aussieht, sondern auch das Innendekor, was sicherlich aus der Ära zwei Jahrzehnte früher und nun schon am Verblassen und verwelken ist. Nostalgiefreunde und Heimatfreunde befinden sich demnach von Beginn an schon zu Hause, gibt es nicht nur vertraute Gesichter (Ralf Wolter, Jacques Herlin, Gunther Philipp, Herbert Fux, Uwe Friedrichsen, Franz Muxeneder etc.) und deren bekannte Geschichten, sondern auch eine Umgebung, die wie konserviert ist und den Zurückgebliebenen und sich da vor allem auch wohlfühlenden zum Verweilen einlädt. Lange hält die Ruhe leider nicht an, kommt die erste Schreckensmeldung auch schon früh am Tage, selbst hier in dieser Einöde zieht der leidige Fortschritt und die lästige Schnell- und Billigindustrie ein; mal keine Verwechslungsplotte, die generiert wird, sondern der Kampf des kleinen Mannes gegen den Kommerz da draußen, wobei Thomalla hier natürlich seine Verstärkung durch den Zuschauer auf seiner Seite hat und die emotionale Stabilisierung wie eine Mauer steht.
Den Kampf gegen die Billigindustrie oder doch die Billa-Industrie, wie sie hier heißt, bekommt man mit tatkräftiger Unterstützung (und ordentlich Lausbubenstreichen) also irgendwo noch gestemmt, schwieriger sieht es da schon bei den Verlockungen der holden Damenwelt bei dem Kurztrip nach Wien aus, wird nach der Ankunft aus dem verschlafenen Rheinland-Pfalz und dessen Provinznest und Kuhbläke hinaus in die österreichische Hauptstadt doch ein neues Spiel gespielt und die Handlung (weiterhin erstaunlich sorgfältig und zurückhaltend) erweitert und mit neuen dramaturgischen Amüsements und ebensolchen Stolperfallen und dafür dann auch die Tordai Teri engagiert und fleißig Aufnahmen von jungen Damenbeinen in Hot Pants und Minirock sowie halbnackte Nackedeis auf diversen Zeitschriftenbildern von der "Neuen Revue" bis über die "Jasmin" und selbst auf dem "Stern" integriert. In Wien und später erst recht in Venedig (!) ist sowieso die Welt und die Moderne zu Hause, werden Postkartenaufnahmen en masse für die heim Gebliebenen Möchtegern-Touristen und selbst ein Cameo des Paares Kilius / Bäumler aus Antels Die große Kür (1964) und Das große Glück (1967) abgeliefert und Ewig lockt das Weib, mit Thomalla als a) Gentleman der alten Schule eigentlich und b) auch alten weißen und kleinwüchsigen cis-Mann gespielt.
Nicht kleckern, sondern klotzen heißt es hier, lässt sich die Produktion ebenso etwas springen wie auch der (zu) hilfsbereite und leider auch (zu naive) Mann hier das liebe Geld gleich scheinchenweise und in vollen Händen ausgibt und so das pralle Leben in vollen Zügen genießt. Schlecht nur, dass die Frauenrolle seiner Begleiterin hier, der "Mistbiene" höchst unsympathisch bis gleich negativ gehalten ist, so richtig Freude will da nicht aufkommen, eher Mitleid und ein bisschen werden auch die alten Klischees aus der Mottenkiste und die Ressentiments mit geschürt. I
Master Baker Hugo Haase cannot believe that he is the lucky one who inherited a good fortune. Finally he has the possibility to escape from his little province town and his imperious wife to succeed to his estate in Vienna. But naive Hugo is lost in this big city and soon be taken in by a trickster.
Thomalla ist hier selbständig, eigener Unternehmer bzw. Handwerker mit eigenem Betrieb, er bringt buchstäblich die Brötchen nach Hause und muss entsprechend für Ordnung sorgen, weil sonst die Nahrung ausbleibt; nicht nur für die Bewohner des Dorfes, in dem er wohnt, sondern was auch für die eigene Familie gilt. Das Dorf (Neuhofen in der Pfalz, Verbandsgemeinde Rheinauen) ist in der Zeit stehengeblieben, so scheint es, optisch vor allem, inklusive nicht nur der Außengestaltung, die wie 50er Jahre aussieht, sondern auch das Innendekor, was sicherlich aus der Ära zwei Jahrzehnte früher und nun schon am Verblassen und verwelken ist. Nostalgiefreunde und Heimatfreunde befinden sich demnach von Beginn an schon zu Hause, gibt es nicht nur vertraute Gesichter (Ralf Wolter, Jacques Herlin, Gunther Philipp, Herbert Fux, Uwe Friedrichsen, Franz Muxeneder etc.) und deren bekannte Geschichten, sondern auch eine Umgebung, die wie konserviert ist und den Zurückgebliebenen und sich da vor allem auch wohlfühlenden zum Verweilen einlädt. Lange hält die Ruhe leider nicht an, kommt die erste Schreckensmeldung auch schon früh am Tage, selbst hier in dieser Einöde zieht der leidige Fortschritt und die lästige Schnell- und Billigindustrie ein; mal keine Verwechslungsplotte, die generiert wird, sondern der Kampf des kleinen Mannes gegen den Kommerz da draußen, wobei Thomalla hier natürlich seine Verstärkung durch den Zuschauer auf seiner Seite hat und die emotionale Stabilisierung wie eine Mauer steht.
Den Kampf gegen die Billigindustrie oder doch die Billa-Industrie, wie sie hier heißt, bekommt man mit tatkräftiger Unterstützung (und ordentlich Lausbubenstreichen) also irgendwo noch gestemmt, schwieriger sieht es da schon bei den Verlockungen der holden Damenwelt bei dem Kurztrip nach Wien aus, wird nach der Ankunft aus dem verschlafenen Rheinland-Pfalz und dessen Provinznest und Kuhbläke hinaus in die österreichische Hauptstadt doch ein neues Spiel gespielt und die Handlung (weiterhin erstaunlich sorgfältig und zurückhaltend) erweitert und mit neuen dramaturgischen Amüsements und ebensolchen Stolperfallen und dafür dann auch die Tordai Teri engagiert und fleißig Aufnahmen von jungen Damenbeinen in Hot Pants und Minirock sowie halbnackte Nackedeis auf diversen Zeitschriftenbildern von der "Neuen Revue" bis über die "Jasmin" und selbst auf dem "Stern" integriert. In Wien und später erst recht in Venedig (!) ist sowieso die Welt und die Moderne zu Hause, werden Postkartenaufnahmen en masse für die heim Gebliebenen Möchtegern-Touristen und selbst ein Cameo des Paares Kilius / Bäumler aus Antels Die große Kür (1964) und Das große Glück (1967) abgeliefert und Ewig lockt das Weib, mit Thomalla als a) Gentleman der alten Schule eigentlich und b) auch alten weißen und kleinwüchsigen cis-Mann gespielt.
Nicht kleckern, sondern klotzen heißt es hier, lässt sich die Produktion ebenso etwas springen wie auch der (zu) hilfsbereite und leider auch (zu naive) Mann hier das liebe Geld gleich scheinchenweise und in vollen Händen ausgibt und so das pralle Leben in vollen Zügen genießt. Schlecht nur, dass die Frauenrolle seiner Begleiterin hier, der "Mistbiene" höchst unsympathisch bis gleich negativ gehalten ist, so richtig Freude will da nicht aufkommen, eher Mitleid und ein bisschen werden auch die alten Klischees aus der Mottenkiste und die Ressentiments mit geschürt. I
~ Hoffnung ist die kleine Schwester der Verzweiflung.
- Don Kolleone
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?
Big Mäc (Fernsehtitel Heiße Öfen in Afrika)
Selten gezeigter Streifen aus 1985 mit Thomas Gottschalk.
Selten gezeigter Streifen aus 1985 mit Thomas Gottschalk.
Bernhard „Big Mäc“ Maurer, Ex-Motorradfreak und gelangweilter Klavierlehrer, wird nach seiner Kündigung als Musiklehrer eines Münchner Gymnasiums von der Fachzeitschrift Motorrad zum „perfekten Motorradfahrer“ gewählt. Ihm wird eine Prämie von 50.000 Dollar versprochen, wenn er es schafft, einem japanischen Team in einer Abenteuerrallye von der Zugspitze zum Kilimandscharo zuvorzukommen. Maurer sagt zu und wählt als zweiten Mann, den Techniker, seinen jungen Nachbarn Max aus. Max, für den es um einen Ausbildungsplatz geht, verletzt sich kurz vor Beginn der Rallye und muss aussetzen. Ohne Maurers Wissen übernimmt Max’ fast identisch aussehende Schwester Maxi die Rolle des Jungen. Auf einer halsbrecherischen Tour durch Österreich über Griechenland bis in die afrikanische Wüste kämpfen Maurer und Maxi um den Sieg.
Bin mir nicht sicher ob ich den damals sah und muß das aktuell auch nicht unbedingt nachholen. Für Interessierte gibt's den jedenfalls in voller Länge bei YT.Wikipedia hat geschrieben:Der Film wurde nach der Erstausstrahlung am 4. Februar 1989 in der ARD nie wieder im Fernsehen gezeigt und zählt bis heute zu den unbekannteren Filmen von Thomas Gottschalk.
Ein Großteil der Filmmusik wurde eigens für den Film komponiert, einige Stücke stammten jedoch aus dem Archiv der Lisa-Filmproduktion und waren bereits in anderen Filmen eingesetzt worden.
"Krieg ist wie Kino. Vorne flimmerts, hinten sind die besten Plätze." - Arnim Dahl
- Joachim Bauer
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?
Den hab ich damals sogar im Fernsehen gesehen. Das ist so lange her, fühlt sich an, wie vor dem Krieg.
Die Spieler, wo dieser Sprache nicht mächtig sind, die sollen dann sich angewöhnen, das Deutsch zu lernen. (Mario Basler, rhetorisch geschulter, ehemaliger Fußballprofi)
- Sylvio Constabel
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?
25 KM/H, Zweitsichtung. Immer wieder eine wahre Freude. Die beiden Brüder Bjarne Mädel und Lars Eidinger setzen sich nach dem Tod ihres Vaters auf ihre Mofas und wollen ihren Kindheitstraum erfüllen. In die Ostsee pinkeln. Dabei geht's auf einen Roadtrip der besondern Art!
Megafilm! Bester Mann ist aber Möhring. Der heißt Hantel und will die beiden mit Pfeil und Bogen erlegen. "Fick Dich, Niedersachsen, FICK DICH! Du häßliches, beschissenes Bundesland!"
"Das war Nordrhein Westfalen."
Megafilm! Bester Mann ist aber Möhring. Der heißt Hantel und will die beiden mit Pfeil und Bogen erlegen. "Fick Dich, Niedersachsen, FICK DICH! Du häßliches, beschissenes Bundesland!"
"Das war Nordrhein Westfalen."
Bei Sylvio mag ich, er guckt halt auch viel mit dem Herzen. Jimfried Nullinie
- Julio Sacchi
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?
Beschde FIlm. Möhring heißt Hantel. Halbe Miete Alda!!!!!!
äffle: "was isch groß?" - pferdle: "stuttgart!" - äffle: "was isch größer?" - pferdle: "der neckar!" - äffle: "und was isch am größten?" - pferdle: "hmm, spätzle und linsen!"
- Julio Sacchi
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?
Corona-Möhring
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?
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