Geschrieben wurde das ursprünglich "Tödliche Juwelen" betitelte Serienspecial in Spielfilmlänge von der Autorin Julie Fellmann, die nicht zur Stammbelegschaft der Serie gehört, aber auch schon vereinzelt dafür verfasst hat und hier hauptsächlich von anderen Kollegen wie Nikolaus Schmidt und Gerhard Ammelburger entwickelten Geschichten und Figuren für sich adaptiert und variiert; Fellmann ist 'hauptberuflich' vielmehr Schriftstellerin der 'Kommissar Garcia' Krimis um einen Münchener Kripobeamten, was nun im Grunde gleiches Genre, andere Tonart aber ist. Fellmann passt sich den provinziellen Vorgaben aber an, in denen zwar der Tote in den ersten Minuten auftaucht, daraufhin aber neben den Ermittlungen auch der schöne Einklang und der geruhsame Frieden und rundherum entspannte Alltag zu auch jeweils besten Wetterbedingungen, wie ein tadelloser Urlaub und für den geneigten Zuschauer so die Idylle schlechthin eingekehrt; entsprechend dessen wird nach dem schnellen Auffinden der Leiche in seinem Hotelzimmer wie gehabt und dies eben familienfreundlich und gediegen, beharrlich und fast wie betagt (und für Ratefüchse auch weithin absehbar) in diese neue (Lang)Episode einmarschiert.A team of inspectors investigate murders in and around the small Upper Bavarian town of Rosenheim. There is plenty of time to see idyllic landscapes and luxurious pre-alpine villas, as well as to enjoy sumptuous Bavarian fare with beer.
Der größte Unterschied ist schon, dass nun ausnahmsweise nicht Sommer ist, wo normalerweise gedreht wird, sondern Winter, was den (überschaubaren) Außenaufnahmen, die eher als Füllmaterial und nur Verortung des Geschehens dargereicht werden, nun etwas andere, eben in Schnee und Frost gefasste Bilder statt der üblichen Sonnenlaune liefert, und dass Fellmann gleich zu Beginn schon mit mehr Personen hantiert, sechs, sieben, acht Verdächtige bestimmt, was dann eher Verwirrung erzeugt. “Wir haben viele Spuren. Aber keine heiße.“ Bekannte Gesichter wie das Rosenheimer Team plus dem hier auf Urlaub befindlichen Passauer Kollegen und auch einem Zutun der Stammkunden aus der Riege der Nebendarsteller helfen in der Verortung; der 'Film' ist überdeutlich für die langjährige Fangemeinde und nicht den Zufallsseher angelegt. Auch die Wahl des Tatschauplatzes als ein urgemütliches, in Holz verkleidetes Vier-Sterne-Hotel mit gediegenem Wellnessbereich und so überschau- und einsehbar helfen allerdings in der Übersicht, bewegt wird sich in der Anlage und kurz darum und ansonsten geht's mit gewohnt leichten Schritten zum Polizeirevier und wieder an den Ort der Befragung zurück.
Die Idee mit einem weiteren, in diesem Fall 'privaten', da auf Urlaub befindlichen Ermittler direkt am Platz des Interesses und vor allem auch seiner sich als Hobbydetektiv betätigenden bzw. sehr neugierigen Frau als das eigentlich aufmerksame zivile Augenpaar ist gar nicht so schlecht angeleiert und sorgt für ein konstantes Betätigungsfeld. Großes Polizeiaufgebot plus Doppelschicht von Kommissar Zufall plus einer alles sehenden und alles hörenden Tratschnudel, was nach Fragespielchen in alle Richtungen und trotz gleich mehreren falschen Identitäten doch zum glücklichen Ende und einer weiteren Kerbe im Ruhmesblatt der Aufklärungsquote führt. Die Inszenierung ist gewohnt solide, eine gewisse Änderung zu den üblichen konservativen Sehgewohnheiten mit ordentlich Sex und Äktschn mit Explosion und Ballermann wäre bei der seltenen Gelegenheit allerdings nicht ohne Neugier. Eine vertane Chance, ein wenig.