Der deutsche Film - womöglich doch gut?

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JimmyPage
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?

Beitrag von JimmyPage » Mo 17. Jan 2022, 09:29

Habs gesehen aber leider vergessen :crazy:
äffle: "was isch groß?" - pferdle: "stuttgart!" - äffle: "was isch größer?" - pferdle: "der neckar!" - äffle: "und was isch am größten?" - pferdle: "hmm, spätzle und linsen!"

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Julio Sacchi
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?

Beitrag von Julio Sacchi » Mo 17. Jan 2022, 09:50

Kann man da nicht langsam mal neue Threads eröffnen? Hier wird ja mittlerweile echt alles reingekübelt, sogar Fernsehserien...

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Frau Stockl
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?

Beitrag von Frau Stockl » Mo 17. Jan 2022, 11:34

Also Wilde Engel ist ein (Pilot)Film.
Die Serie hab ich bekanntermaßen nicht gesehen.
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Julio Sacchi
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?

Beitrag von Julio Sacchi » Mo 17. Jan 2022, 12:44

:crazy: Aber ein PILOTFILM ZU NER SERIE

Jeder HK-Schnarchklopper kriegt nen eigenen Thread, aber alles Deutsche wird von Fassbinder über Fak ju Otto bis Tante Trude über einen Kamm geschoren.

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Joachim Bauer
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?

Beitrag von Joachim Bauer » Mo 17. Jan 2022, 12:55

Nun übertreib mal nicht wieder, alte drama queen. Fassbinder hat z.B. seinen eigenen Thread, in dem mitunter sachlich und inhaltlich sehr tiefgründig diskutiert wurde. :mrgreen:
Die Spieler, wo dieser Sprache nicht mächtig sind, die sollen dann sich angewöhnen, das Deutsch zu lernen. (Mario Basler, rhetorisch geschulter, ehemaliger Fußballprofi)

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Frau Stockl
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?

Beitrag von Frau Stockl » Mo 17. Jan 2022, 13:34

Soll das heißen, ich muss meine Bergretter und Pfundskerl outsourcen?!
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Frau Stockl
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?

Beitrag von Frau Stockl » Di 18. Jan 2022, 22:54

Helden - Wenn Dein Land Dich braucht (2013)
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At the largest research laboratory in the world an experiment has failed that is going to throw the whole world off its hinges. Scientists from 80 nations have simulated the Big Bang with the so-called 'God Machine', the world's greatest particle accelerator, and thereby created a Black Hole.
"Seit 7 Uhr schießen wir wieder Teilchen aufeinander."
Bilder wie beim Emmerich, oder auch bei Wynorski, mal pathetisch und mal albern, je nachdem, welche Warte man einschlägt und welche Präferenzen man hegt. Interessant für den Landesbürger sind hier natürlich die eigenen Landschaften, die im Ursprung des Universums dem Erdboden gleichgemacht werden, vielleicht auch noch die Darsteller, die sich aus verblassten Kinoakteuren speisen und aus Soap-Kandidaten; eine Mischung dessen, was der Film selber auch bietet und selber auch ist. Es geht um eine Familie, die keine mehr sei, um ein getrenntes Paar, eine Schwester und ein trotziges Kind. Es geht um die da oben und die kleinen Leute, um die Städter und die Provinzler, um Politiker und um Wissenschaftler, um Militär und Zivilisten, um Muslime und Katholiken (die kein Halal in der Notunterkunft, sondern Nudeln mit Gulasch anbieten), um Bauarbeiter und um Gurkenpflücker. Wenig Vorhebens macht man immerhin, trotz einer stattlichen Laufzeit, das Projekt geht sofort hopps und das Experiment und damit auch der Film beizeiten flöten.

"Gleiche Scheiße wie immer."
Trotz viel Schauplatzwechsel (vom Bundeskanzleramt mit Lauterbach als Scholzomat über das Tropical Island, in dem erstmal im weißen Pavillon gebumst wird, bis zum Schwarzwald und dem Gelsenkirchener Kleingartenverein/dem Vereinsheim der abgehängten Schalke-Kumpel) und Massenszenen und auch teils gelungener Tricktechnik – die Effekte sind für die damalige Zeit und die Herkunft durchaus in Ordnung, im Grunde sieht man weit hinten am Horizont sowieso immer nur das Ergebnis und nie die Entstehung – ist der Film zu weitflächig und (mitsamt dann immer gleicher vier Szenerien, wobei sich jeder mal über die Wege läuft und kennenlernt) gleichzeitig banal geschrieben und nicht fokussiert genug und ohne jegliches Zeitgefühl zur Orientierung: Das wenige, was geboten wird, widerspricht sich eher und ist teils völlig konträr. Mancherlei Subplots, eigentlich alle sind einfach nur peinlich und Füllmaterial, anderes dafür nur angerissen oder kurz im Nebensatz erwähnt, und die Anpeilung an jedmögliche Zuschauerklientel von Alt und Jung und Mann und Frau und Groß und Klein macht das Ganze auch zäh und beliebig. Bessere Landschaftsaufnahmen mit Sinn für Panoramen und Natur wechseln sich mit sterilen urbanen Einstellungen ab, an denen nichts echt wirkt und auch nichts ist, teils gibt es auch Szenen wie direkt aus dem Werbefernsehen; und dass die meisten Hauptfiguren (bis auf Sebastian Ströbel und den Flaschensammler mit seinem Wau) reichlich unsympathisch wirken und eine eher fremdelnde Identifikation für das Publikum als die eigentlichen Helden vor dem Bildschirm bieten, ist auch eine Kunst für sich.

Zumindest kann man sich anfangs an vom Himmel regnenden Flugzeugen und abstürzenden Hubschrauber freuen, und die Militäreinheit vom Steffen Wink, die auf Order wartend vorm eingestürzten Collider das Biwak schiebt, sowie dem Hund beim lecker Beefsteak Tartar im Edelrestaurant, samt Serviette und eigenen Kellner, später gibt es nur viel Pathos, viel Ethos und viel Brutus, plus viele Leidensmienen und ebensolchen Dialoge zu entsprechender Klagemusik.
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Joachim Bauer
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?

Beitrag von Joachim Bauer » Mi 19. Jan 2022, 00:33

Oh Mann, der Streifen war echt herrliche Grütze. Und wieso Gurkenpflücker? Das waren keine Kerle, sondern klischeehaft knapp bekleidete Osteuropäerinnen, auf denen sich die Verhexten auf dem deutschen Planeten an ihren Stammtischen einen keulen. :twisted:

Dazu gibt’s übrigens bereits einen eigenen, amüsanten Thread: viewtopic.php?f=8&t=3071
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?

Beitrag von Frau Stockl » Mi 19. Jan 2022, 01:03

Interessant, danke.
Bei Vulkan und Apokalypse Eis google ich vorher mal.
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Re: Der deutsche Film - womöglich doch gut?

Beitrag von Frau Stockl » Mi 2. Feb 2022, 18:17

Die Todesfahrt der MS SeaStar (1999)
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Young journalist Anna is covering the maiden voyage of a luxury cruise ship, bringing her daughter and husband along. This ideal job turns sour when a gang of brutal terrorists take control of the ship and demand 25 million euros.
Das Traumschiff wird es hier genannt, die MS SeaStar, braun getäfelt und urgemütlich statt so aseptisch weiß wie die Konkurrenz vom öffentlich-rechtlichen Sender und auch nicht in der Karibik. Ins Polarmeer soll es gehen, zu den Eisbären, den Robben, den Seepferdchen und den Pinguinen. Was ähnlich ist wie beim Traumschiff ist der Aufbau, die Vorstellung der Crew, der Schauspieler und ihre Funktionen. Vom Aussehen, den Dialogen, dem Spiel und der Inszenierung inklusive der musikalischen Untermalung ist man sogar mehr als ähnlich.

Déjà-vu allerorten, so stark und so offensiv, dass das eigentlich angepeilte Ziel vom Stirb langsam auf Hoher See anfangs gar nicht vor den Ausguck kommt und die Fahne so nicht zu weit oben hängt. Es gibt ein Abstecher nach Langebüll, ins Waffendepot der Bundesmarine, es gibt ein paar Gründe und Ausreden, wer nun warum an Bord ist oder auch nicht, es gibt den “Cappuccino-Mann“ aus der Werbung, der hier Schiffskoch und das Tor zur großen weiten Welt ist und für das internationale Flair von Countdown at Sea zuständig. Action gibt es irgendwie erst später, dafür sind die Bilder kombattant, militant und wie im Extremfall metallisch düster angelegt; am Aussehen haperts nicht. Knappe Sätze, grimmige Blicke, Leute in See- und in Kriegsuniformen. Wachtveitl, der den Bösen hier gibt, guckt allerdings wenig grimmig, vielmehr bekommt er das Grinsen nicht so richtig aus dem Gesicht, und das Augenrollen von de fiese Möpp; auch Bauer hat durchaus Spielfreude und Souveränität, mehr als bspw. Fulton-Smith bei Das Finale, er hat aber auch mehr zu tun, schick Smoking tragen, später Flecktarn, also die “Erbsensuppe“ der Bundeswehr, Sandwich machen, das Elton-John-Double für abends bei der Musikauswahl instruieren, und er erkennt den Feind am Gang.

Wer sind Sie?
Ich bin der ... Klabautermann.
Nach einer halben Stunde ist das Schiff gekapert, ein Kommandounternehmen von etwa 15-20 Mann, darunter ein Alexander Gudonov - Klon, MPs, MGs, Luftabwehrraketen, der eigentliche Kapitän mit kurz Einspruch und dann schnell tot und unterlegen. Auch der deutsche McClane hier (oder eher der Casey Ryback) steckt angesichts der Übermacht erstmal zurück, wichtiger ist die kleine Tochter und das französische Au-pair zu trösten und daheim die Jungs anzurufen, die dann darüber abstimmen, ob man die Vorgesetzten informiert oder sich allein als unbürokratisches Himmelfahrtskommando in die Lüfte schwingt. Stichwort “Aufkommender Sturm von Südost“, bald ist das Deck voller Blut und das Meer voller Leichen, McClane (oder Ryback) muss nun doch alleine ran und tatsächlich ins Gefecht. Gedreht ist das mal gut und mal schlecht, manchmal hat man eine Idee, meistens eher nicht, außerdem verwechselt man ständig Gas mit Bremse, das blau-graue Szenario kommt leider nicht vom Fleck. So darf man sich bis zum letzten Drittel nur an etwas Feuerzauber in der Kombüse erfreuen und einen steifen Nah- und Axtkampf mit dem Bodybuilder aus Alles Atze!, ausserdem explodiert per Handgranate eine Kabinentür.
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