Alain Delon

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Sylvio Constabel
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Re: Alain Delon

Beitrag von Sylvio Constabel » Mi 5. Mai 2021, 02:17

Diese Verallgemeinerung ist ja nun auch schon wieder bescheuert. Mit Verlaub. Denn immer mal wieder poppt etwas auf, was man sehen will, gerade die vielen spanischen und auch koreanischer Knaller.
Bei Sylvio mag ich, er guckt halt auch viel mit dem Herzen. Jimfried Nullinie

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Thorsten Hanisch
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Re: Alain Delon

Beitrag von Thorsten Hanisch » Mi 5. Mai 2021, 16:57

»Wenn man der Klügste im Raum ist, ist man im falschen Raum« (K. Lauterbach)

https://diezukunft.de/users/thorsten-hanisch

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Sylvio Constabel
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Re: Alain Delon

Beitrag von Sylvio Constabel » Mi 9. Jun 2021, 18:19

Gesehen. Geil indeed. Delon verzieht keine Miene, wenn er die Schergen ins Jenseits ballert oder sticht. Besonders der Messerkill in Kopenhagen ist geil. Film ist super, bewegt sich ordentlich voran, die zwei Stunden vergehen anständig, ohne zu langweilen.

Übrigens kann man die Netflixfilme auch einfach auf ein Scheibchen brennen, Kolle. Dann brauchst Du auch keine Angst mehr zu haben.
Bei Sylvio mag ich, er guckt halt auch viel mit dem Herzen. Jimfried Nullinie

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Frau Stockl
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Re: Alain Delon

Beitrag von Frau Stockl » Fr 12. Nov 2021, 11:45

Ab Januar auch als Blu-ray-Mediabook & DVD-Amaray mit zwei Fassungen.
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Re: Alain Delon

Beitrag von Thorsten Hanisch » Fr 12. Nov 2021, 14:31

Gekauft.
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Julio Sacchi
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Re: Alain Delon

Beitrag von Julio Sacchi » Fr 12. Nov 2021, 14:32

Geiler Film einfach.

Munin
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Re: Alain Delon

Beitrag von Munin » Di 12. Apr 2022, 13:35

Den ARZENTA gesehen. Irgendwie ein bisschen so, wie man sich LE SAMOURAI vorstellt, wenn man Melville nicht kennt. Im Vergleich zum französischen Ultraästheten rumpelt Tessari auf gehobenem italienischem Handwerkerniveau rum, dafür eben mit mehr nihilistischem Biss und weniger abgehobener Sperrigkeit.

Finde die internationale Fassung allerdings einen Ticken zu lang, hatte auch nicht das Gefühl, dass die dafür entsprechend in die deutsche Synchronfassung eingefügten Szenen irgendwas Wichtiges hinzufügen. Ende natürlich der Burner! Die obige Scheibe bringt außer einem Audiokommentar (wer hat schon Zeit für sowas) leider keine nennenswerten Extras mit.

Munin
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Re: Alain Delon

Beitrag von Munin » So 15. Mai 2022, 08:22

Meinungen zu DU KANNST ANFANGEN ZU BETEN?

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Frau Stockl
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Re: Alain Delon

Beitrag von Frau Stockl » So 2. Jul 2023, 13:04

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On a beach in Nice, François meets the mysterious Peggy and falls in love with her. Following her to a villa, he meets Marc, a lawyer who has a strange relationship with the girl.
"Selbst ich hätte kein mieseres Stück schreiben können. Richtiges Schmierentheater."
Die Dramaturgie ist finster und fesselnd, aus zwei Personen werden mehr, es kommen neue Zutaten und Aktionen hinein, Dinge die man nicht beeinflussen und nicht beherrschen kann, es gibt bald Chaos pur. Zwischen zart und grob, privat und geschäftlich wechselt das Geschehen, es gibt erst mehr Fragen als Erklärungen, man ahnt nicht die Antworten, spürt aber das drohenden Unheil, ein Mann läuft in die Falle, "Man trifft sich. Man will sich wiedersehen. Plötzlich ist der Faden gerissen...Ich finde das nicht lustig, Peggy."; er ist empört, verletzt, und blindlings auf der falschen Spur. Taktik wird hier groß geschrieben, psychologisch ist das Stück, ein Krimi der Emotionen, "Also warum dieses Schweigen?". Vertrauen, Mißtrauen, Paranoia, schließlich die nackte Gewissheit.

Kampf der Geschlechter, einer kennt als Autor die Sachen nur vom Schreiben, er bekommt hier ein Ratespiel geboten, viele unerklärliche Geschehnisse, ein Skript wie geschaffen für den großen Kinofilm, er müßte nur mittippen und sich Notizen machen, stolpert aber stattdessen durch die Vorkommnisse; neurotisch, psychisch, psychiatrisch, süchtig, das "klingt reichlich fantastisch", das ist die wahre Liebe, das ist so schön, solange wie es schön ist, fragil, zerbrechlich, dann wird es hässlich, dann wird es tödlich. Die Villen sind edel, aber kalt, ein großer Vogelkäfig, die Einrichtung für die damalige Zeit gediegen, nur ohne Leben, entweder gelblich krank, oder braun verfault. Später entwickelt ein eigentlich modernes Hochhaus ein beängstigendes Eigenleben, die Zivilisation hier als Angstmacher, als Schock, als Schocker, ein langsames Vorantasten in die Dunkelheit, dann ein Ausbruch an Gewalt. Einfühlsam wird das geschrieben und gespielt, präzise, viel mit den Augen, viel mit den Blicken. Das erinnert zuweilen an DePalma, viel filigran, langsame und genaue Bewegungen, Kakophonie auf der Tonspur, eine Unberechenbarkeit im Verhalten und im Ausdruck, plötzliche horrende Brutalität.
~ Hoffnung ist die kleine Schwester der Verzweiflung.

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Frau Stockl
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Re: Alain Delon

Beitrag von Frau Stockl » Fr 1. Sep 2023, 16:59

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A French businesswoman goes to a remote and popular rejuvenation clinic after a breakup, and begins to suspect the treatment methods used by the head doctor, and slowly uncovers the horrible secret behind the clinic's success.
Oberflächen zeichnet der Film und Details, er hat einen einzigen warmen Fixpunkt, mit Girardot, es gibt Anamnesen, es gibt Befragungen, die Frau ist verletzlicher, als sie eingangs scheint, sie ist für jede Hilfe offen. Eine Seelenwäsche, eine Sucht, ein Serum, man begibt sich in die Hände und die Verantwortlichkeit von anderen, man fragt nicht viel nach, eine Hierarchie ist geboten. Erst ist auch alles gut, dann nicht mehr, nach dem Höhenflug im Wellnessresort (gedreht wurde im Castel Clara in Belle-Île, im Golf von Biskaya, heute ein Thalasso & Spa), auf der Schönheitsfarm, dem Verjüngungstempel, dem exklusiven Club, dem Traum folgt das Erwachen, folgt der Sturz. Das ist nur Leben mit dem Tod.

Psychologisch ist das griffig und pfiffig, es geht um allgemeine Ängste, um die normalen Sorgen, es geht um bekannte Erfahrungen, um Erlebnisse im Gesundheitswesen, um das Suchen nach Freundschaft und Verschwörungen, um das ewige Leben. Ein Teufelskreis, aus Alltäglichem und aus Veränderungen, aus Verwicklungen und Verstrickungen. Darstellerisch ist das gerade von Giradot überzeugend gespielt, musikalisch hat es einige interessante, gleichzeitig rhythmische und verstörende Einbindungen, grausige Bilder, eine Hysterie bricht aus, eine Apathie, Gefühlszustände des Verworrenen.
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