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von Yuki » Fr 8. Jul 2022, 12:35
Laut Thorsten spielt das ja alles keine Rolle und man muss darüber nicht diskutieren.
Deswegen reagier ich da auch absichtlich kratzbürstig.
Der Film ist an sich schon "ganz gut". Luc Besson kann ein paar Dinge top, die einen Film ordentlich aussehen und wirken lassen. Manchmal mehr, manchmal weniger. Keiner spricht dem ein gewisses Talent ab. Und ich hab jeden Besson-Film gesehen. Also wirklich jeden lol.
Aber man kann schon differenzieren und wie gesagt mindestens die Zwiespältigkeit der ganzen Geschichte anerkennen. Das Besson eben sicher nicht eine einwandfreie Type ist und viele seiner Ansichten halbwegs subtil in seine Produktionen einfließen lässt. Die einfach blind aufzugabeln und dabei keinen bitteren Nachgeschmack zuzulassen, weil man den Film eben zu gut findet, ist doch genau der Gegenteil von einem Diskurs. Das Frauenbild in seinen Filmen ist meistens jedenfalls eher lahm.
Wenn man jetzt eben meint, am Werk selber ist das nicht festzumachen, das finde ich schon sehr zweifelhaft? Natürlich kann man das an dem Film selber festmachen. Wenn man das nicht will, ist das eine andere Sache... Und ansonsten kann man Künstler und Werk eben nicht ausschließlich getrennt voneinander betrachten. Eine richtige Intepretation ist überhaupt nur möglich, wenn man den Künstler auch ein bißchen versteht und miteinbezieht? Wie kann man sich denn da so querstellen und das außen vorlassen? Wenn es ein Darsteller im Film ist, ok, aber hier handelt es sich um den Regisseur, der maßgeblich den Film gestaltet hat? Es ist eben nicht egal und gerade wenn man das alles weiß, ist es ja ziemlich ignorant.