Love (Gaspar Noe)
- Don Kolleone
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Ui, eine besonders dämliche Folge der Bravo Foto Love Story mit Arthouse-Prätentionen und Hardcore-Szenen gewürzt. So unfreiwillig komisch und zum Fremdschämen dumm, dass ich mich frage, ob ich nicht etwas ganz Wesentliches verpasst habe. Ist in der Tat eine ganz simple Liebesgeschichte: Boy meets Girl, Drogen, Fremdgehen, Girl schmeißt Boy raus, bringt sich vielleicht um, Boy sitzt mit Frau und Kind und heult rum, dass ihn das Girl verlassen hat. Das erfährt man in den ersten 5 Minuten das Films, die restlichen 135 wird das dann breitgewalzt. Wenn das irgendwie charmant oder interessant wäre, okay, aber man darf sich in einem Fort solche Peinlichkeiten anhören wie: Boy zu Girl: Was ist deine extremste Fantasie? Girl zu Boy: Mit Dir und einer anderen Frau Oder solche Perlen wie: Sie war so geil, ich musste in sie rein/ Was ist das Leben ohne Liebe/ Ich vermisse sie so / Ich bin nur ein Schwanz etc. etc. und das in so einem staatstragenden Ton. UNERTRÄGLICH. Im Kino gestern gab's dafür mehrfach Gelächter.
Davon abgesehen ist Noe natürlich ein talentierter Technokrat und hat mit Debie einen Gott der Kamera zur Verfügung, dazu einen zwar nerdigen, aber eben nicht schlechten Musikgeschmack. Er sollte nur keine Drehbücher schreiben. Sexszenen sind ganz schön geworden und das Pornöse ist gut in den Film integriert und fügt sich problemlos in die Erzählung ein.
Also peinlich, aber hübsch anzuschauen.
Nachtrag: Frauen und Homos sind Noé natürlich suspekt, inkl. einer bösi-bösi-Transenszene, in etwa das Äquivalent zum Fassbender-Blowjob in Shame. Allerdings lässt sich das bei Noé mit etwas gutem Willen auch anders interpretieren, daher will ich da mal nicht drauf rumreiten.
Davon abgesehen ist Noe natürlich ein talentierter Technokrat und hat mit Debie einen Gott der Kamera zur Verfügung, dazu einen zwar nerdigen, aber eben nicht schlechten Musikgeschmack. Er sollte nur keine Drehbücher schreiben. Sexszenen sind ganz schön geworden und das Pornöse ist gut in den Film integriert und fügt sich problemlos in die Erzählung ein.
Also peinlich, aber hübsch anzuschauen.
Nachtrag: Frauen und Homos sind Noé natürlich suspekt, inkl. einer bösi-bösi-Transenszene, in etwa das Äquivalent zum Fassbender-Blowjob in Shame. Allerdings lässt sich das bei Noé mit etwas gutem Willen auch anders interpretieren, daher will ich da mal nicht drauf rumreiten.
Zuletzt geändert von Pow Wow am Di 1. Dez 2015, 10:09, insgesamt 1-mal geändert.
- Julio Sacchi
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Das ist noch so 'n anderer Punkt - Noés Filmvorlieben werden in Love auch so unglaublich plakativ und blamabel ausgestellt - seien es Filmposter, VHS-Kassetten. Dann heißt das Girl noch Elektra (hö hö), und Robert Frosts Miles Before I Sleep wird als Höhepunkt der lyrischen Dichtung und Intellektualität gefeiert. Das ist alles schon sehr . Aber keine Ahnung, vielleicht war ich als Student auch so doof, geht ja schließlich um einen solchen (Film)Studenten und Noé meint das alles ironisch. Damit ist er bislang halt nicht aufgefallen.
Zuletzt geändert von Pow Wow am Di 1. Dez 2015, 15:03, insgesamt 1-mal geändert.
- Julio Sacchi
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Hab' den am Montag am letzten Spieltag (nach vier Tagen!) noch in Bonn mitgenommen. In Köln Ebbe. Noe mag man wohl noch nicht mal mehr in der Spätvorstellung versenken.
Formal-ästhetisch ist Love natürlich fein, indes für adoleszentes Kuddelmuddel bin ich mittlw. wohl zu alt. Die Charaktere sind genau so uninteressant wie die in Enter the Void. Letzterer bot aber wenigstens optisch noch Außergewöhnliches. Nun ja, es kam wie es kommen musste und irgendwann während der ansehnlichen, aber auch langweiligen Fickerei, bin ich dann eingepennt.
Formal-ästhetisch ist Love natürlich fein, indes für adoleszentes Kuddelmuddel bin ich mittlw. wohl zu alt. Die Charaktere sind genau so uninteressant wie die in Enter the Void. Letzterer bot aber wenigstens optisch noch Außergewöhnliches. Nun ja, es kam wie es kommen musste und irgendwann während der ansehnlichen, aber auch langweiligen Fickerei, bin ich dann eingepennt.
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