Rainer Werner Fassbinder
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»Wenn man der Klügste im Raum ist, ist man im falschen Raum« (K. Lauterbach)
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- Julio Sacchi
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- Thorsten Hanisch
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Noch nicht gesehen. Dafür FAUSTRECHT DER FREIHEIT. Unglaublich gut.
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- Thorsten Hanisch
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Ach, wollte ja noch n paar Zeilen zu FAUSTRECHT DER FREIHEIT hinterlassen:
PRETTY WOMAN in böse: Ein tumber, aber lieber Jahrmarktsangestellter (einfach hinreissend gespielt von Fassbinder himself) kommt dank Lotteriegewinn und bossiger Upperclass-Bekanntschaft (ebenfalls tip-top: Peter Chatel) in bessere Kreise und wird von diesen ausgesaugt bis auf den letzten Pfenning. Das Ende ist dermassen kick-in-the-balls, dass man fast schon wieder kichern muss. Fassbinder seziert hier rasiermesserscharf die Mechanismen unserer festgefahrenen Gesellschaft, egal ob in emotionaler oder in ökonomischer Hinsicht - wer nicht aufpaßt, hat ausgeschissen. Das ist bis zur allerletzen Nebenrolle wahnsinnig gut besetzt ( Karlheinz Böhm, Adrian Hoven, Brigitte Mira, Walter Sedlmayr, Barbara Valentin etc.), mitreissend und absolut schmerzhaft (auch weil immer noch aktuell).
PRETTY WOMAN in böse: Ein tumber, aber lieber Jahrmarktsangestellter (einfach hinreissend gespielt von Fassbinder himself) kommt dank Lotteriegewinn und bossiger Upperclass-Bekanntschaft (ebenfalls tip-top: Peter Chatel) in bessere Kreise und wird von diesen ausgesaugt bis auf den letzten Pfenning. Das Ende ist dermassen kick-in-the-balls, dass man fast schon wieder kichern muss. Fassbinder seziert hier rasiermesserscharf die Mechanismen unserer festgefahrenen Gesellschaft, egal ob in emotionaler oder in ökonomischer Hinsicht - wer nicht aufpaßt, hat ausgeschissen. Das ist bis zur allerletzen Nebenrolle wahnsinnig gut besetzt ( Karlheinz Böhm, Adrian Hoven, Brigitte Mira, Walter Sedlmayr, Barbara Valentin etc.), mitreissend und absolut schmerzhaft (auch weil immer noch aktuell).
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- Thorsten Hanisch
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HÄNDLER DER VIER JAHRESZEITEN gesehen. Hat mir ebenso gefallen, wenn auch im Vergleich mit FAUSTRECHT etwas theaterhafter.
Ich les hier und da öfter, meistens von "modernen" Zuschauern, dass Fassbinder in Filmen wie ANGST ESSEN SEELEN AUF oder diesen hier die Welt zu sehr in gut/böse aufteilt, die Antagonisten kaum ambivalent (heutzutage offenbar Pflicht) zeichnet, dabei wird aber übersehen/ignoriert, dass nunmal nicht jeder Mensch zwangsläufig über mehrere, tiefergehende Schattierungen verfügt. Gerade wer, wie ich, aus der tiefsten Provinz kommt, wird quicken vor Freude wie messerscharf und völlig frei jeglicher Klischees RWB Kleinstadtmief und geistige Eindimensionalität skizziert.
Ich weiß, ich weiß, die Entdeckung kommt verdammt spät, aber langsam aber sicher werd ich Fan. Toller Mann, tolle Filme.
Ich les hier und da öfter, meistens von "modernen" Zuschauern, dass Fassbinder in Filmen wie ANGST ESSEN SEELEN AUF oder diesen hier die Welt zu sehr in gut/böse aufteilt, die Antagonisten kaum ambivalent (heutzutage offenbar Pflicht) zeichnet, dabei wird aber übersehen/ignoriert, dass nunmal nicht jeder Mensch zwangsläufig über mehrere, tiefergehende Schattierungen verfügt. Gerade wer, wie ich, aus der tiefsten Provinz kommt, wird quicken vor Freude wie messerscharf und völlig frei jeglicher Klischees RWB Kleinstadtmief und geistige Eindimensionalität skizziert.
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Ich habe hier in Regensburg einmal Katzelmacher im Kino gesehen... ist ein sehr theaterhafter Film ueber Gruppendynamiken (so habe ich das zumindest noch in Erinnerung). Da geht es um Auslaenderfeindlichkeit, Missbrauch etc. (wiederum, soweit ich das in Erinnerung habe)... was ich jedoch nie vergessen werde ist, wie sich das Publikum aufgefuehrt hat damals... unter aller Kanone. Wenn ich nicht so grosse Lust am Kinogang haette, haette mich dieses Publikum (das sind >70% Studenten!) schon lange komplett aus dem Kino vertrieben
- Thorsten Hanisch
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Haha, wie geil, der Gedanke kam mir tatsächlich vor einiger Zeit (ich glaub, es war beim Lesen der Bücher), ich hab mich allerdings nicht getraut, das zu formulieren, da ich noch nicht genug von Fassbinder kenne und mir die Querverbindung voerst noch zu gewagt erschien.
Also, bis jetzt würde ich die Frage definitiv mit "ja" beantworten - da existieren schon große Parallelen.
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- Thorsten Hanisch
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Chinesisches Roulette
Fassbinder inszeniert die Institution Ehe/Familie als durchökonomisierten Totentanz kurz vor dem Wahnsinn. 10 von 10 Eiszapfen.
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