Fack Ju Göhte

Neuigkeiten und Diskussionen zu Filmen aus Europa.
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Booh
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Beitrag von Booh » So 12. Jan 2014, 20:17

Es hätte dir gefallen.
I see the combine coming. It's gonna dust us all to nothing.

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diceman
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Beitrag von diceman » So 12. Jan 2014, 21:09

Gerade entdeckt, Quasi-Viral-Stuff zum Film. 8-)
CHANTALS KLASSIKER:
"Ja, Junge, da kann man mal sehen, wie schlecht du denken kannst."
• Jean-Luc Picard

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Darth Mader
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Beitrag von Darth Mader » So 12. Jan 2014, 21:21

Thorsten Hanisch hat geschrieben:Liegt hier aber auch nicht ein wenig der Knackpunkt? Würde man die Sache mit der Nutte so in einem 80er-Jahre-Actionfilm oder in einem Exploiter vorfinden, würde man's doch deutlich negativer werten als in so einer "leichten Komödie" (das gleiche gilt mehr oder weniger auch für PAIN & GAIN). Mir fehlt da (gilt auch für viele, viele andere deutsche Komödien & US-Mainstreamfilme der letzten Jahre) einfach das konfrontative Element, es wird alles so nebenbei, hintenrum reingereicht (und ich finde auch, dass da immer mit zweierlei Maß gemessen wird). Aber gut, ich weiß, mein Problem.
Verstehe jetzt ehrlich gesagt nicht, worauf du hinaus willst.
Dass Zeki der Schwester ausgerechnet von einer Stripperin ein Makeover verpassen lässt, liegt ja wohl nur daran, dass er als Macho-Karikatur von "sowas" keine Ahnung hat und Charlie die einzige echte Freundin in seinem Bekanntenkreis ist. Das, was mir dabei sauer aufstößt, ist weniger, dass sie ihren vorherigen Stil ablegt (das liegt am Alter - welcher Teenie fühlt sich schon wohl in seiner Haut und möchte sich selbst nicht irgendwann mal neu erfinden?), sondern dass Lisis Schwester (a) einen derart übertrieben Aufzug verpasst kriegt und vielmehr noch, dass sie es (b) als eigentlich recht cleveres, verfünftiges Mädel ausgerechnet auf den zu dem Zeitpunkt noch total asig psychoprollige Daniel abgesehen hat.

Das mit der "leichten Komödie" war einerseits als Antwort auf deinen Vorwurf des Reininterpretierens "wie ne wildgewordene Horde von Germanistik-Studenten" gemeint und andererseits in Bezug auf das mMn in Fack Ju Göhte völlige Fehlen von Bösartigkeit in der der Darstellung der Figuren, wie ich es in meinem Originalpost nach der von dir zitierten Passage angedeutet habe. Sogar anfänglichen Antagonisten wie Daniel und Chantal wird die Möglichkeit gegeben, zu wachsen und zu runderen Charakteren zu werden - und das ist imho schon ein krasser Gegensatz zum Humorverständnis in diversen aktuellen US-Komödien oder den Filmen von Michael Bay. Wobei ich im letzteren Fall zu dem von dir ins Feld geführten Pain & Gain nichts sagen kann, weil ich den aus Mangel an Interesse nicht gesehen habe. Insofern wirst du wohl auch keine wie auch immer geartete Meinungsäußerung meinerseits dazu finden. Ähnliches gilt für Feuchtgebiete und Buddy. Sorry.

Nächster Punkt. Die ewigen Frotzeleien wegzulassen fände ich erfrischend - ich komme hier eigentlich her, um mich zu informieren, nicht um mir seitenweise die ewig gleichen Schlagabtäusche zwischen 2, 3 oder von mir aus 4 Leuten durchzulesen. Mittlerweile kenne ich den Text fast auswendig. (Aber das weißt du ja auch.)
Davon abgesehen finde bei den Frotzeleien von deiner Seite her in der letzten Zeit auch die Wahl der Ziele ziemlich befremdlich: nonchalant im Vorbeigehen Fack Ju Göhte und Motörhead-T-Shirt-Träger bzw. ziemlich penetrant im Fall des Hobbit - wen willst du mit dem Gedisse denn provozieren? Julio und den Scheich? Oder doch eher Dice, JB, mich und noch ein paar andere? Bloß vielleicht manche ihre Rhetorik auf verbale Rundumschläge beschränken braucht man das ja nicht nachzumachen (@ "Superheldenschrott" - das nervt, aber man weiß ja von wem's kommt und wieviel Bedeutung man dem zumessen muss).
"We are just an advanced breed of monkeys on a minor planet of a very average star." - Stephen Hawking

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diceman
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Beitrag von diceman » So 12. Jan 2014, 21:36

First things first:
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Darth Mader hat geschrieben:[...] dass sie es (b) als eigentlich recht cleveres, verfünftiges Mädel ausgerechnet auf den zu dem Zeitpunkt noch total asig psychoprollige Daniel abgesehen hat.
Ist mir auch aufgefallen, würde dem aber nicht allzugroße Bedeutung beimessen. Das ist nicht die ganz große Liebe, sondern wankelmütiges Teenager-Schmachten, das geht wieder vorbei. Und mit Intelligenz hat "sich verlieben" ohnehin nix gemeinsam; da haste auch mit hohem IQ keine Chance. ;)

For the record: FEUCHTGEBIETE habe ich leider (noch) nicht gesehen, auf NICHT MEIN TAG von Peter Thorwarth freue ich mich, und mit sowas wie BUDDY oder VATERFREUDEN könnt ihr mich jagen.
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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » So 12. Jan 2014, 21:37

@Darth:

Okay, Du hast Recht. Kritik angekommen & akzeptiert. Ich halt mich künftig noch mehr zurück und versuch mich auch nicht mehr entsprechend provozieren zu lassen.

Und was den Film angeht: Okay, ich guck den, wenn die DVD da ist, nochmal komplett und dann gibt's ne fundierte Meinungsäußerung.
»Wenn man der Klügste im Raum ist, ist man im falschen Raum« (K. Lauterbach)

https://diezukunft.de/users/thorsten-hanisch

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Julio Sacchi
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Beitrag von Julio Sacchi » Mo 13. Jan 2014, 02:01

Gag reflex.

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Sylvio Constabel
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Beitrag von Sylvio Constabel » Fr 17. Jan 2014, 04:32

Was mir hier MAL WIEDER auffällt, ist, daß man auch die Threads der dümmsten Scheißfilme, an denen man NULL Interesse hat, lesen MUSS, weil einem sonst euer schönes Gezeter entgeht. :mrgreen:
Bei Sylvio mag ich, er guckt halt auch viel mit dem Herzen. Jimfried Nullinie

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Fr 17. Jan 2014, 12:46

Soll unter dem Titel "Suck Me Shakespeer" auf dem nächsten European Film Market auch dem internationelen Publikum schmackhaft gemacht werden.
»Wenn man der Klügste im Raum ist, ist man im falschen Raum« (K. Lauterbach)

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Sam Trautman
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Beitrag von Sam Trautman » Sa 24. Mai 2014, 03:29

Ghetto Roy Black für die Generation Dschungelcamp

Im letzten Drittel bei einem Bühnenstück offenbart sich Fack ju Göhte selbst als das was es Schluss endlich ist. Ein Mikrowellen aufgewärmtes Produkt der Neuzeit. Ein Roy Black ( Wenn du bei mir bist, Immer Ärger mit den Paukern ) Best of seiner gesamten Filme ,geremixed durch Regisseur ( Bora Dagtekin ) ,für die heutige Generation der Berlin Tag und Nacht Gucker sowie diversen anderer gleich mieser Formate schmackhaft gemacht. Die Figur des Elias M Barek ist der Wiederauferstandene Roy. Was vermutlich auch den Drehbuchautoren klar war als sie Uschi Glas ins Drehbuch schrieben, die am Schluss nochmal ihren Faltentepich in feinstem HD dem Zuschauer präsentieren darf. Und damit schlägt sich auch die Brücke von Fuck ju Göthe und den alten Filmchen mit Roy Black und seiner Gespielin Uschi Glas. Die neuen Helden heißen nun M´Barek ( Der Medicus ) und Herfurth ( Wir sind die Nacht ).

Clever ist es freilich, Altbekanntes für jüngere Generationen neu aufzuwärmen und gut geremixed nochmal vorzusetzten. Was im Millarden schweren Blockbuster Bereich funktioniert kann auch im Til Schweiger Komödien gepeinigten Deutschland funktionieren. Der ein oder andere wird froh sein im finsteren Tal deutscher Komödien hinterm Baum nicht mehr auf Schweiger oder Schweighöfer zu treffen.

Hollywood hat den dunklen Ritter neu gepimpt, ihn mit einer Psychose ausgestattet, cooleren Moves und Spielzeugen und den Patient Peter Parker erfolgreich reanimiert, der nun spektakulär seine Netzte schwingt im Großraum von New York. Jede Generation hat seine Helden man muss sie nur der nächsten Generation schmackhaft machen indem man sie immer wieder neu verpackt und optimiert. Dies war jedenfalls den Machern von Fack ju Göthe offensichtlich auch bewusst. Oder wie ist es sonst zu erklären in diesem Zusammenhang alles im Film nach schon mal gesehen schreit, nur in anderer Form und Präsentation?

Der Trick mit der Mikrowellen Kost, die man jüngeren Generationen aufwärmt offenbart sich dem gemeinen Kinopuplikum am offensichtlichsten, als das Bühnenstück Romeo und Julia aufgeführt werden soll, es kurzer Hand umgeschrieben wird um besser verständlich zu sein. wenn man so will musste es defreschiert werden für die Generation, für die es aufgeführt werden soll. Derselbe Stoff, dieselbe Geschichte nur Mund gerecht verpackt in Jugendsprache oder wie es aus dem Mund vom Ghetto Lehrer M´Barek selbst stammen könnte.

Elias M Barek spielt den Roy. Den Roy der heutigen Zeit. Er ist härter in der Wahl seiner Waffen. Seine Waffen sind wie Hinterhof Battle Rhymes, die er den Schülern an den Kopf wirft. Generation Bushiddo dürfte sich dabei wie im Staatsfeind Nummer Eins Album fühlen. Was bei Roy noch Charme war, ist jetzt Ghetto und Straßen Attitüde. Je mehr man den Urtypus mit dem Remix vergleicht desto mehr kommt die Frage auf ob das überhaupt von Relevanz ist? Jede Generation hat ihre Helden. Jede Generation spricht und sieht anders. Fack ju Göthe erfindet nichts neu oder bricht mit Tabus, nein er remixed das beste aus den Roy Black Filmen so gut dass an den Kinokassen Millionen von deutschen das sehen wollen.

Man kann Fack ju Göthe gut oder schlecht finden aber die Tatsache bleibt, dass sich da ein paar Leute den Umstand zu nutze gemacht haben das Fernseh Deutschland nun mal so tickt und diesen Film braucht. Wäre er kein Kinofilm könnte man ihn auch problemlos als eine Art Berlin Tag und Nacht 2.0 auf Rtl 2 im Vorabendprogramm auf mehrere Wochen verteilt senden. Spannung zwischen den Folgen wird dann ähnlich wie im Original dadurch aufgebaut, dass besonders besorgt geguckt wird und bedrohliches aus den Boxen dröhnt im Clip als Appetizer für die nächste Folge.

Filme sind auch immer wieder Spiegel unserer Gesellschaft. Die Kunst imitiert das Leben oder auch manchmal anders herum. Spannend bleibt dabei ab zu warten ob es sich mit Elias M Barek in naher Zukunft genauso verhält wie mit Roy Black und ihm. Wenn wir einen geremixten M. Barek im Kino sehen, der für die nächste Generation an Fernseh Guckern aufgearbeitet wurde. Will man sich das überhaupt ausmalen wenn der jetzige Remix so schlecht gelungen ist ? Schlecht gelungen nicht aus Sicht der Generation von heute. Aber die beschwert sich dann wahrscheinlich ähnlich wie der Verfasser dieses Textes dann in ein paar Jahrzehnten über Elias M. Barek 2.0 .

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Nahaufnahme
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Beitrag von Nahaufnahme » Sa 24. Mai 2014, 14:53

Bindeglied der "Pauker"-Filme war Hansi Kraus, Roy Black hat da höchstens einmal mitgespielt (wenn auch als Lehrer), so passen die Assoziationen irgendwie nicht, Roy Black war stellvertretend für Schlagerfilme, die im alten Setting der Heimatfilme angesiedelt waren. Du reitest auch ein bisschen sehr auf das Remixen rum, darin sehe ich gerade beim deutschen Film noch gar kein Problem. Eher in der Dauerbeschäftigung mit der Nazi-Stasi-Thematik, die offenbar eine Co-Finanzierung durch das Fernsehen und Gelder aus den Fonds garantieren, anstatt sich mit dem zu beschäftigen, was jetzt passiert (von Ausnahmen wie Andreas Dresen abgesehen). Es gab die Edgar-Wallace-Parodien, Bullys Winnetou-Parodie, nun eine "Pauker"-Variante und dann noch ein paar "ernste" Bergsteiger-Filme, die auch Luis Trencker hätten gefallen können. In den USA hätten wir die Kino-Schwarzwaldklinik, Raumpatrouille Orion von Jar Jar Abrams und Cameron Diaz in Kohlhiesels Töchter. Kurz: der deutsche Film soll sich ruhig bei sich selbst bedienen.

Generation Dschungelcamp? Nö, die Zuschauer vom Dschungelcamp haben Abi, die Zuschauer von Berlin Tag und Nacht sind Hauptschulabbrecher und die Machart beider Sendungen hat so viel miteinander zu tun wie Kubricks 2001 mit Sharknado. Göhte versucht beide Zuschauergruppen einzufangen und das scheint geklappt zu haben.
Sam Trautman hat geschrieben:Wäre er kein Kinofilm könnte man ihn auch problemlos als eine Art Berlin Tag und Nacht 2.0 auf Rtl 2 im Vorabendprogramm auf mehrere Wochen verteilt senden.
Schule als Schauplatz bei RTL2, bei Berlin Tag und Nacht?? :mrgreen:

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