Til Schweiger

[Thorsten Hanisch]

Ist keine. Email-Adresse eingeben reicht (keine Bange, ist seriös).

Der Artikel nimmt Bezug auf Schweiger und dröselt das Thema "Pandemrix/Narkolepsie" ziemlich differenziert auf.

[Frau Stockl]

Adrenalin (1996)

SEK man Stephan Renner loses his nerve in the operation against the terrorist Harloff: Overwhelmed by hatred, he pulls the trigger of his pistol and fatally hits Harloff. After several years behind bars, Renner is finally released on parole. But that's where the nightmare really begins for him: Harloff's vengeful girlfriend Tatjana wants to take revenge on him.

"Ist mir ein Rätsel, wie einer aus dieser Karte schlau wird." - "Wir sind hier. Wir gehen jetzt durch den Wilden Westen, und dann zum Dinosaurier."
Zwei Parteien, die alles verloren haben, die Eine den Mann des Lebens, die andere die Mutter seiner Tochter. Zwei Parteien, auf immer und ewig miteinander verbunden sind, durch Tod und Gewalt, durch Rache und Hass, durch den Kampf um das Leben und das Überleben, wobei die Zuordnungen Krimineller und Gesetzeshüter hier nicht nur verblasst, sondern vollends aufgehoben sind. Eine Gefahr für die Gesellschaft sind beide, die sexuell offensive Verbrecherbraut ("gefährlicher als eine Scheisshausratte") mit dem Kerzenschrein eines Verblichenen, und der Ex-SEKler, der als 'Killerpolizist' gebrandmarkt und ehemaliger Sträfling mit 3 1/2 Jahren Knast hinter sich und nun auf Bewährung bloß ist. Gruselig ist das Umfeld, der Gerichtssaal wirkt schon erschreckend, der Rummelplatz (vom Phantasialand Brühl) noch viel mehr, wo eigentlich Licht und Freude und Familie herrschen sollte, werden hier nur Vorboten der Bedrohung eingefangen (der Horrorclown, das Einsetzen von Vertigo, der herabfallende Schraubenschlüssel, die Spinne im Popcorn etc.) und keinerlei Idylle, sondern nur Leid und Geschrei und Traumata (einer prallen Autoexplosion) präsentiert.

"Tatjana, sollten wir uns je wiedersehen, dann bestimmt nicht um zu ficken."
Von der Besetzung her mit einigen interessanten Leuten, darunter Sven Martinek + Thomas Anzenhofer + Ralph Herforth und Jung- und Heißblut Til Schweiger (Boxer Rudy aus Ebbies Bluff) auch durchaus präzise gehalten, in der Inszenierung als stets pulsierender Thriller, als kleiner schmieriger Bruder von Die Sieger, mit jeder Einstellung auf Anschlag und der Montage ordentlich drüber. Geschrieben vom Autorenpaar von Tag der Abrechnung - Der Amokläufer von Euskirchen, die Kamera hier reichlich schräg gekippt, aus der Untersicht oder ganz nah dran an den Gesichtern, als Psychogramm und Psychothriller; etwas, was der mit vielen englischsprachigen Leuten in Schlüsselpositionen gespickten Produktion die Möglichkeit zum Atmen auch außerhalb der (trotz Hermann Joha reduzierten) Actionszenen gibt. Angenehmerweise ist das Umfeld hier auch ordentlich hartkantig bis ranzig, die Schmuddelwohnung von Schweiger ist schon eine Schau für sich, das Arbeitsklima ist unfreundlich und derb, mittig wird die Felsunterkunft und bisherige Bleibe der Bombenlegerin, eine Art Brückenpfeiler der Rheinwacht von ihr selber gesprengt. Das Finale selber mit seinen beidhändigen Schießereien ist übrigens eher Makulatur und zudem gewöhnlich.

[JimmyPage]

Das waren noch Zeiten im TV.

Jetzt gibt's Murmelbahn

[Nahaufnahme]

Heftig - Til Schweiger erscheint lallend zur Arbeit? Das kann doch nicht wahr sein? Da der enthüllende 'Spiegel'-Artikel von Maike Backhaus und Alexandra Rojkov hinter einer Paywall liegt, hier eine Zusammenfassung aus der 'BZ':

Schon als Schweiger an jenem Tag im Juli 2022 auf dem Weg zum Set von „Manta Manta – Zwoter Teil“ war, sollen die Mitarbeiter angeblich über Funk gewarnt worden sein. Schweiger sei so betrunken, dass man ihm aus dem Weg gehen solle, heißt es im „Spiegel“. Man solle ihm nicht in die Augen schauen und sich fernhalten.

Der Drehbeginn sei für 11 Uhr angesetzt gewesen. Schweiger habe bei seinem Eintreffen geschwankt und gelallt, so schilderten es laut dem Bericht vier anonyme Augenzeugen. „Man merkte sofort, dass er aggressiv war“, zitierte der „Spiegel“ einen von ihnen.

Vor Ort habe sich dann ein hochrangiger Mitarbeiter der Produktionsfirma „Constantin Film“ Schweiger in den Weg gestellt. Dieser soll dem Film-Star erklärt haben, dass er in seinem Zustand nicht arbeiten könne.

Es sei ein Gerangel gefolgt. Schweiger sei ausgeflippt: Er habe getobt und gedroht, er werde den Angestellten „kaputt“ hauen. Dann soll Schweiger dem Mitarbeiter angeblich ins Gesicht geschlagen haben.

Laut den mutmaßlichen Zeugen sind anschließend Crew-Mitglieder dazwischengegangen, hielten Schweiger fest. Schon an vorherigen Drehtagen soll er seine Mitarbeiter drangsaliert haben und betrunken gewesen sein. Am Set seien angeblich auch Begriffe wie „Wichser“ oder „Fotze“ gefallen.

Tja, ist Jan Ullrich eigentlich noch sein Nachbar auf Mallorca?

Mehr als 50 Filmschaffende haben mit dem 'Spiegel' anonym über Schweiger gesprochen: es geht über die Arbeitsbedingungen bei Manta Manta -Zwoter Teil hinaus, er soll Arbeitszeiten gedehnt haben, bis sich Unfälle häuften, soll eine Komparsin (mit nackten Brüsten vor 100 Leute für eine Szene, die nicht veröffentlicht wurde) erniedrigt haben, soll betrunken selbst gegenüber Kinderdarstellern ausgerastet sein und generell ist von einem "Klima der Angst" bei der Arbeit mit ihm die Rede, denn er "könne Karrieren fördern und beenden".

Der 'Spiegel' erklärt, abgewogen zu haben, Schweigers angeblichen Alkoholkonsum zu thematisieren. Aber Schweiger gefährde seine Crew. Schweiger ließ dementieren und Constantin widerspricht den Arbeitsschutzverletzungen. Die Vorwürfe gegen ihn reichen zehn Jahre zurück, davor aber sei er ein "feiner Kerl" gewesen. Da er die "Cashcow" sei läuft alles weiter wie gehabt.

[Frau Stockl]

Die drei Filme davor hab doch nichts ernsthaftes eingespielt.

[Nahaufnahme]

Ich denke, es wird für ein paar Biere gereicht haben.

[Frau Stockl]

Für ihn vielleicht, aber den Rest der Truppe ja nicht.
Das ist ungünstige Sozialprognose.

[Zhang Liao]

Lass den Mann doch saufen. Und unterdrücken.

Hat er sich hart erarbeitet.

Außerdem hat Alk noch nie jemandem geschadet.

Prost.

[Frau Stockl]

Schweiger schlimmer dran als gedacht.

[Zhang Liao]

Ach, alles topfit.

Von Reichelt gerade eine trinkschwache Praktikantin reingeschoben bekommen.