TVB Telemovies

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Frau Stockl
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Re: TVB Telemovies

Beitrag von Frau Stockl » So 23. Mai 2021, 21:07

Zhang Liao hat geschrieben:
So 23. Mai 2021, 20:53
Vielleicht habe ich 2 davon oder so.
Jetzt wäre interessant, welche 2.
~ Hoffnung ist die kleine Schwester der Verzweiflung.

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Zhang Liao
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Re: TVB Telemovies

Beitrag von Zhang Liao » So 23. Mai 2021, 21:21

Das war eine Schätzung ins Blaue hinein.

Ich meine mich sehr dunkel zu erinnern, dass ich dieses Logo schon mal irgendwann, irgendwie auf dem Bildschirm
gehabt hatte.

Gibt es irgendwo eine Liste mit allen Titeln?
Dann könnte ich es leicht abklären, ob da was dran ist.

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Frau Stockl
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Re: TVB Telemovies

Beitrag von Frau Stockl » So 23. Mai 2021, 22:08

~ Hoffnung ist die kleine Schwester der Verzweiflung.

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Don Kolleone
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Re: TVB Telemovies

Beitrag von Don Kolleone » Mo 24. Mai 2021, 12:27

Phuc, jedes mal wenn ich den Thread-Titel sehe, lese ich "Teletubbies" :crazy:
"Krieg ist wie Kino. Vorne flimmerts, hinten sind die besten Plätze." - Arnim Dahl

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Frau Stockl
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Re: TVB Telemovies

Beitrag von Frau Stockl » Fr 11. Jun 2021, 15:34

Iron Butterfly III: Tomorrow (1995)
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Nach eher körperlich Aktivitäten wie Zwei- und Nah- und Schwertkämpfen in Teil 2 (zu dem es später eine kleine Rückblende gibt, man aber ansonsten inhaltlich autark zu ist) wird hier von vornherein mit mehr und nahezu alleinig dem Schusswaffeneinsatz der Zuschauer angelockt und auf den Stuhl geschnallt, vielerlei bleihaltige Auseinandersetzungen in typisch scheinenden Szenerien wie Parkhaus und Restaurant, wobei auch die eigentlichen und fest eingesetzten Hauptdarstellerinnen Betty Mak und Fiona Leung bzw. ihre Figuren deutlich in Bedrängnis geraten und sowohl fleißig mit dem Schießprügel austeilen als auch im allgemeinen Kugelhagel und der damit einhergehenden Pyrotechnik einstecken.

Nach einer etwas wechselhaften Perspektive in den beiden Vorgängern, in denen die Polizistinnen jeweils unterschiedlich gewichtet betrachtet wurden, erst Mak als Vorgesetzte, dann Leung als aufschließende Assistentin und Kollegin, sind die beiden Damen hier erstmals gleich zusammen im Bild vereint; bei einer Pause im Dienstwagen, die nur kurz währt, da sofort ein Einsatz und der Ruf zu einem schnell ausartenden Familiendrama ansteht. Der Einsatz, der nur insofern mit der Handlung etwas zu tun hat, als dass er einige Gemeinsamkeiten mit dem eigentlichen Beginn der Geschichte in sich trägt, ist dabei genauso a) seitens der Polizei missglückt wie der zweite, ein Attentat während eines Banque, und zieht b) genauso Todesopfer nach sich und spielt auch c) etwas außerhalb der Stadt selber; ungewohnte Ortschaften und deren Bebilderungen teilweise, in Entstehung befindliche Neubaugebiete im Speckgürtel von HK etwa oder edle Villen auch im Grünen, die sich ihre Natur und Frischluft etwas kosten lassen und abgeschieden von all dem Trubel der Metropole, aber dennoch genauso tödlich sind.

Sowieso ist die Fallhöhe der inhaltlich eher dünnen, aber flott dargereichten Erzählung - Heroic Bloodshed nach Johnnie To mit viel Funkensprühen, Glasbruch, Massensterben und Leichenbergen, plus Tony Leung und Waise Lee - hier ungleich höher, wird auch schon in der ersten Hälfte ordentlich Radau gemacht und zu Werke gegangen und beidhändig die Opferzahlen mit der Bleivergiftung angehäuft, darunter eine baldig zeitlupenintensive Auseinandersetzung in eben jenen Parkhaus mit zersplitternden Scheiben, explodierenden Automotoren und dann auch einem kleinen Kind als zivilen Opfer, als sogenannter 'Kollateralschaden' im weiterführenden Spiel von Mord und Totschlag und dem ewigen Kampf Polizei gegen Kriminelle. Es gibt ein Büromassaker, es gibt ein Hotelmassaker, es gibt ein Dorfmassaker, bald wechseln sich Raum und Zeit ab, wird in die Vorgeschichte des Ganzen und die Nachbereitung geblendet, in das aktive Tun und das passive Sinnieren, in die erbarmungslosen Todeszonen von Triadenorganisationen und Assassinen und die Auszeit einer kleinen Provinzbevölkerung, die wie im Paralleluniversum davon entfernt lebt und wo am Ende zwar auch eifrige Kugel- und Blutballette und Zeter und Mordio mit der Schnellschusswaffe, bis zur finalen Auslöschung aber das gemeinschaftliche Rezitieren alter Opernverse an der Tagesordnung steht.
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Re: TVB Telemovies

Beitrag von Frau Stockl » Do 28. Apr 2022, 17:20

The Black Bird (1996)
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Ein Polizeifilm mit einem Jungspund in der eigentlichen Hauptrolle, dem im Grunde unbekannten John Wu Wing-Keung, ein Vertreter des Fernsehsenders, der im Kino nicht aufgetreten und nicht über die kleine Mattscheibe hinausgekommen ist. Wu war in genreaffinen Serien wie Crime File (1991) oder ICAC Investigators 1994 (1994) in Nebenrollen und anderen Bit-parts zugegen, das ungewohnte Scheinwerferlicht hier wird analog zu seinem strebsamen bis übereifrigen Polizisten als einmalige und möglicherweise auch letztmalige Chance genutzt. Das Selbstvertrauen größer als die eigenen Fähigkeiten und die Präsenz, selbst die Zuneigung der Freundin wird mit Blumen und Juwelen und dann auch nur für den Moment erkauft. Ein kleiner Fisch im großen Teich, der seinen Platz noch sucht und noch nicht gefunden hat. Der Film passt sich dem an, folgt seiner Hauptfigur quer durch die Szenarien, dem privaten Training, dem konspirativen Treffen mit dem Vorgesetzten, dem Umher stöbern bei einer illegalen Rennveranstaltung, eine Dringlichkeit ist trotz konkreten Auftrag länger nicht gegeben, der Fokus (von Regisseur Ng Chan-Chau, der bspw. auch für Two Cops on the Beat verantwortlich war und für Behind the Beauty) liegt auf allem und nichts. Es gibt Beobachtungen, Gespräche und Voice-over, es gibt ein Autorennen bei Tag und es gibt ein Autorennen bei Nacht.

Ein längerer Prozess der versuchten An- und Eingliederung in die Truppe hier, mal ist man anbei, danach wird man wieder geschnitten und ignoriert, eine Art Beziehungsstudie, eine Variante oder doch eher eine Kopie des Point Break (ähnlich wie Drop Zone bzw. Cutaway) auch, (wie der originale The Fast and the Furious) im Tuning- und Racingmilieu, eine Vorwegnahme der Super Car Criminals, mit Statik in den Dialogen, mit erstaunlich düsteren Kaschemmen, die zum Wohnen dienen sollen, aber (nicht nur wegen der Verwendung auch von 'Fischauge' - Einstellungen) aussehen wie der Vorhof zur Hölle, mit einer gefühlten Isolation und vielen einzelnen Motten, die sich im Dunstkreis von Mark Cheng bewegen. Es gibt eine Nachtclubszene, die aufgrund des längeren Einsatzes von Stroboskoplicht selbst bei nicht anfälligen Zuschauern epileptische Anfälle auslösen kann, dort findet dann auch ein Attentat statt, von dem man mehr ahnt, als man tatsächlich sieht. Kurz vor Ablauf wird ein wenig Richtung Planung eines neuen Verbrechens gegangen, eine zweite größere Actionszene von Überfall und Flucht kommt spät und kompetent; bis dahin und eigentlich auch ab da weiter bleibt man ein kleines Fernsehdrama im Funzelschein über gescheiterte Existenzen, mit vielleicht 5 Personen, von denen keiner eine reelle Bindung zum Anderen besitzt, am Ehesten eine Funktion wenigstens noch hat Joe Ma als Handlanger und rechte Hand vom 'Verbrecherboss', während Kenneth Chan völlig außen vor und wie allein zuständig für den gesamten dramaturgischen Antrieb den Busey in seiner 'Angelo Pappas' Rolle gibt.
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Re: TVB Telemovies

Beitrag von Frau Stockl » Fr 29. Apr 2022, 11:35

Killer's Code (1995)
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Ekin Cheng hier noch (und wie meist) mit langen Haaren, mit wallender Mähne, die ihm Glück bei der Karriere bringen sollten, wie als Talisman, wenn man der 'Legende' Glauben schenken kann und den Gerüchten. Um die Zeit, Mitte der Neunziger, wurde er gerade zum Begriff, bald zum allseits bekannten Namen, zum Aushängeschild der ersten größeren Erfolge von Regisseur Andrew Lau auch, gleichzeitig zum Synonym für verändertes HK-Kino, für eher die Pop- und die Weichspülversion auch nicht nur, aber speziell auch des Heroic Bloodshed- und artverbunden des Triadengenres. Cheng wirkte immer eher als weicher Typ, groß gewachsen zwar, schlank und durchaus gutaussehend, aber nie kantig geraten oder durchsetzungsfähig. In der ersten Szene hier als Maler eingeführt, als Porträtzeichner, vor einem lyrischen Hintergrund, in der nächsten dann die Überraschung: Auftragskiller, Schauplatz City Garden Hotel, 26. Stockwerk.

Die Einführung ist gelungen, die Vorbereitungen knapp und regelrecht, die Opferzahl der armen Leibwächter schraubt sich in die Höhe, während der Regisseur die Grundzüge des Genres ebenso beachtet wie auch der Schütze im Film selber die eigene Deckung kaum verlässt. Einige aus der Garde gehen noch vor dem rettenden Fahrstuhl danieder, der Rest im Flur oder in der Suite, welches zur tödlichen Falle wird und mit Glas aufgrund Stürzen in den Tisch hinein oder gleich mit Blut aus austretenden Wunden bespritzt. Cheng kann nicht nur Porträts mit dem Bleistift, er kann auch die Klecksmalerei, wie er hier und später noch nach erledigten Einsatz und der Flucht in seinem Apartment als Ausgleich beweist; er hat hier sogar einen Kumpel/Kompagnon, gespielt vom jungen Ben Wong, einem immer noch bei TVB aktiven und auch gefragten Mann, der hier den offensiveren Part übernimmt und den Film auf hohen Tempo von Anbeginn an hält. Dialoge werden knapp gehalten und in der Montage fokussiert und fixiert und forciert, selbst die weiteren Personen um ermittelnden Cop und (erst merkwürdig erscheinende, dann sich als psychisch labil herausstellende) Augenzeugin sind (relativ) gewichtig gehalten und auch so gespielt, wobei der Subplot mit der Romanze sicherlich die Geschwindigkeit herausnimmt und bremst.

Regisseur Lo Leun-Seung hat die jeweiligen Szenen dennoch gut im Griff, das Großaufgebot der Polizei nach der Kundgabe des Tatortes Hotel ebenso wie das Sinnieren und die privaten Bilder, die Geschichte von dem Mädchen und The Killer (Has No Return) ist nicht neu, die von dem zweiten Killer als spätere Bedrohung vom Heart of Killer ebenso wenig, wird hier in dieser Variation aber mit eigenem Bewusstsein, mit narrativen Clous (Richtung Legendary Couple, mit der Polizei als negativen Faktor) und auch dem Wunsch nach und der Umsetzung von persönlichen Stilmitteln gehandhabt. Außerdem gibt man sich Mühe, der üblichen Videooptik dieser Fernsehproduktionen mit der Wahl der Schauplätze (gerne Behausungen weit oben über den Dingen, bessere Wohnplätze, durchaus mit Fläche und Geschmack ausgestattet, auch mal draußen in der Natur und Aufnahmen wie für einen Musikclip, samt fotogenen Personen) einen Kontrapunkt entgegenzusetzen. In einem Parkhaus als Austragung eines weiteren Anschlags, erst mit Präzisionsschuss, dann aber mit der Erwiderung der abgestellten Bodyguards, und final mit der Pumpgun gegen heranstürmende Spezialeinheiten gibt es erneut reichlich Kugelhagel und auch ein paar Stunts auf der Flucht, u.a. ein Sprung mit den Füßen voran durch ein geöffnetes Autofenster, was der (sonst als eher grobmotorisch geführte) Hauptdarsteller hier selber ausführt.
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