Also wenn das eine HK-Produktion ist, haben die das sehr gut vorgetäuscht und versteckt
, das Ding spielt nicht nur hauptsächlich in Shanghai, sondern hat auch die meisten Darsteller von dort, abseits jetzt von bspw. Philip Keung, der in seinen wenigen Auftritten auch sowas wie die gute Seele im Film ist. Lokalkolorit kann man also schonmal knicken, von HK sieht man auf einem Bootsausflug mal die Skyline, von Boxen sieht man die ersten (aufgrund einer Barschlägerei wie bei einem Triadenflick besten) 5min und das letzte Viertel von geschlagenen 120min (gegen einen arroganten 'Japsen') was, der Rest da drinnen ist großteils Vater-Tochter-Drama, was soweit okay gehen würde, wenn da nicht die Schicksalsschläge wie bei Douglas Sirk einprasseln und wenn das nicht alles so drüber und einseitig schwarz-weiß geschrieben und gedreht worden wäre. Erst stirbt die Frau, dann kommt die böse reiche Schwiegermutter, die das Sorgerecht will, dann wird das Kind lebensgefährlich krank; zwischendurch hab ich öfters mal die Stummschalte bedient, weil Ton und Bild zusammen nicht auszuhalten wären; die eigentlich interessante Trainingsmontage wird auch von einem üblen Kindersong zugeplärrt. Das Bild von VRC ist übrigens gruselig, wundert mich, dass sie das haben durchgehen lassen: Resozialisierung vom Knast-Boxer wird seitens der Gesellschaft sehr schwer gemacht, das Kind landet trotz Großmutter zwischenzeitlich im Waisenhaus, sowas wie Kinder-Krankentage oder Krankenversicherung scheint es dort auch nicht zu geben, dafür werden bei einer Sechsjährigen bei vollen Bewusstsein links und rechts die Pleuradrainagen gelegt oder was das darstellen sollte, Holla, die Waldfee.
Die 'Kampf'szenen sind meinetwegen in Ordnung, aber natürlich geht das Finale so voran, dass der China-Boxer lauter Luftschwinger abliefert, die Fressluke poliert bekommt und zwischendurch schon zwiemal Nickerchen macht, und in Runde 12 der Japaner nach einem Lucky Punch den Boden küsst.