A story about a bad cop standing up to an even worse society.
"I became a cop because cops scare me."
Auch als Bad Police oder Bad Lieutenant 'bekannter' Nachzügler in der Lee Jeong-beom Filmographie, anders als dessen Man from Nowhere oder dem auch schon übersehenen No Tears for the Dead ist man weniger ein Actionthriller als vielmehr ein Drama oder auch eine Gesellschaftsstudie mit Thrillermomenten. Überhaupt verweigert man sich ein wenig den Erwartungen, die Genrehandlung selber wird oftmals zugunsten (oder je nach Ansicht oder auch einfach Muße auch zuungunsten) von eher ruhigen Augenblicken ausgebremst. Regisseur und Autor Lee nutzt dabei vor allem kleinere Details, mitsamt plötzlichen Rückblenden, um sowohl die Geschichte eines wieder um Herrschaft in seinem Leben ringenden Charakters zu erzählen als auch das Genre des Polizei- und Verschwörungsfilmes, diesmal aus einer etwas anderen Warte heraus zu bedienen. Waren die Personen zuvor in seinen Werken schon wichtig in ihrer Existenz und wurden sie auch dort entsprechend emotional und dramaturgisch unterstützt und in ihrer Umwelt mit all den größeren und kleineren Dingen des alltäglichen Lebens fixiert, so ist dies hier auch der Fall; auch die scheinbaren zwischengeschalteten Akte sind (mehr oder minder) bedeutsam und wird ein Gesamtbild hier nur durch das Puzzle aus allen Eindrücken, sei es Zufällen, sei es Zwischenfällen, sei es kurzen Momenten von Humor oder sporadischen Gewaltakten oder auch gefühlten oder doch tatsächlichen Füllmaterial erzeugt. Darstellerisch immerhin topp, persönlich wirkend und mit einigen Haken und Ösen.
Hat im Kino schon nichts gerissen und wird seit einigen Tagen sang- und klanglos beim Algorithmusgangster versendet.