Pink Tribute To Keiko Sato

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Thorsten Hanisch
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Pink Tribute To Keiko Sato

Beitrag von Thorsten Hanisch » Do 1. Feb 2018, 17:31

die kommende Berlinale wird pink!

Zu den eigentümlichsten Phänomenen des internationalen Kinos gehören wohl die japanischen „pinku eiga“. Konzipiert, um ein männliches Publikum mit erotischen Inhalten zu locken, zog das Genre zugleich auch zahlreiche junge Regisseure an, die es zu ihren Gunsten umdefinierten und einige der radikalsten avantgardistischen Werke des japanischen Kinos schufen. Nicht wenige der heutigen bekannten japanischen Filmemacher haben ihre ersten Erfahrungen im „pink film“ gesammelt. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass eine der treibenden Kräfte hinter dem „pinku eiga“-Genre, versteckt hinter dem männlichen Pseudonym Daisuke Asakura, eine Frau ist. Drei der originellsten Filme der Produzentin zeigt das Forum mit seinem „Pink Tribute to Keiko Sato“. Atsushi Yamatoya schrieb das Buch zu seinem 1967 gedrehten Film mit dem absurden Titel Inflatable Sex Doll of the Wastelands parallel zu Seijun Suzukis Klassiker Branded to Kill, dessen Zwilling das Werk zweifellos darstellt. Für Masao Adachi war Gushing Prayer 1971 der letzte Versuch, seine Gesellschaftskritik in eine sexuelle Provokation zu fassen, ehe er sich für den politischen Aktivismus entschied. Der jüngste Film der Reihe schließlich ist das Debüt von Masayuki Suo, der später mit Shall We Dance einen der größten Hits der japanischen Filmgeschichte landete. Abnormal Family von 1984 ist seine Verbeugung vor Yasujiro Ozu, dem bei aller stilistischen Nähe so viel sexuelle Freizügigkeit wohl kaum behagt hätte.
„Pink Tribute to Keiko Sato“ #1
INFLATABLE SEX DOLL OF THE WASTELANDS
(Kôya no datchi waifu)

ein pinku eiga von Yamatoya Atsushi
Japan / 1967 / 86 minutes

Yamatoya schrieb das Buch zu diesem 1967 gedrehten Film parallel zu dem von Seijun Suzukis Klassiker Branded to Kill, dessen erotischer Zwilling das Werk ist. Ein schwarz-weißer, halluzinatorischer Beleg für die stilistische Vielseitigkeit des frühen Pinkfilms.

SCREENINGS
FR 16.02.2018 22:30 Uhr Arsenal 1
FR 23.02.2018 14:00 Uhr Delphi
„Pink Tribute to Keiko Sato“ #2
GUSHING PRAYER
(Funshutsu kigan: 15-sai no baishunfu)

ein pinku eiga von Masao Adachi
Japan / 1971 / 74 minutes

Der womöglich formal radikalste Pinkfilm eines zutiefst politischen Regisseurs: Gesellschaftskritik als Sexrausch, entstanden aus der ideologischen Leere nach den Studentenprotesten der 60er. Adachi trat kurz darauf der linksradikalen Japanischen Roten Armee bei.

SCREENINGS
SO 18.02.2018 22:30 Uhr Arsenal 1
SA 24.02.2018 14:00 Uhr Delphi
„Pink Tribute to Keiko Sato“ #3
ABNORMAL FAMILY
(Hentai kazoku: aniki no yome-san)

ein pinku eiga von Masayuki Suo
Japan / 1984 / 63 minutes

Das Debüt des Regisseurs Masayuki Suo, der später mit der Komödie SHALL WE DANCE einen der größten Hits der japanischen Filmgeschichte landete. Mit seiner Familiengeschihte abseits jeder Norm verbeugt er sich vor dem Stil des Altmeisters Yasujiro Ozu, so geistreich und unterhaltsam wie kaum ein anderer Pinkfilm.

SCREENINGS
MO 19.02.2018 22:30 Uhr Arsenal 1
SO 25.02.2018 14:00 Uhr Delphi
*lechz*
»Wenn man der Klügste im Raum ist, ist man im falschen Raum« (K. Lauterbach)

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Doctor Schnabel
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Beitrag von Doctor Schnabel » Do 1. Feb 2018, 17:48

Wahrscheinlich die besten Filme welche dort laufen werden :mrgreen:

Ohne Witz gemeint. Wäre ich ein Berliner würde ich mir das sowas von anschauen gehen :D

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