Koreanisches Kino

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Joachim Bauer
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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Joachim Bauer » Mi 1. Apr 2020, 13:41

Bewitched240 hat geschrieben:
Mi 1. Apr 2020, 10:42
@Bauer: Kann es sein, dass Du noch paar BDs von mir hast? :think:
Nicht, dass ich wüsste. Die Gunslinger-Girl-DVD-Box hab ich noch.

Sollte ich wohl endlich mal weiter gucken, nicht wahr? Zeit sollte auch in den nächsten WE ausreichend dafür da sein. :think:
Die Spieler, wo dieser Sprache nicht mächtig sind, die sollen dann sich angewöhnen, das Deutsch zu lernen. (Mario Basler, rhetorisch geschulter, ehemaliger Fußballprofi)

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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Bewitched240 » Do 2. Apr 2020, 23:34

The Divine Weapon {2008, Kim Yoo-jin}
Historienactionabenteuer um eine Art mittelalterlicher Raketenwerfer, den es auch tatsächlich gab. Damit waren die Koreaner den Europäern wohl ca. 300 Jahre voraus. Die Verrückten haben das Gerät für den Film tatsächlich fast originalgetreu nachgebaut und auch benutzt. Ansonsten ist der Film ein recht einfach gehaltener Unterhaltungsfilm, der etwas zu lang ist und vom Verlauf her keine allzu großen Überraschungen bietet. Die erste Hälfte zieht sich schon etwas, wobei es nie richtig langweilig wird. Im letzten Drittel legt der Film aber zwei, drei Schippen drauf und das Finale rockt ordentlich. Und wieder einmal gab es bei einem koreanischen Filmen etwas zu lernen. Verdiente
7,5/10

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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Bewitched240 » Sa 4. Apr 2020, 13:27

Lovely Rivals {2004, Jang Kyu-sung}
Kumpel von mir schickte gestern eine Whatsapp und meinte er hätte in seinem DVD-Tresor gewühlt und der Film sei ihm in die Hände gefallen. Wenn ich mal etwas Leichtes und Beschwingtes sehen wöllte, er könne den empfehlen. Das Cover kam mir gleich bekannt vor und tatsächlich hatte ich die DVD auch irgendwo im Regal.
Thema ganz grob: Lehrerin und eine ihrer Schülerinnen verlieben sich beide sofort in den neuen, gutaussehenden Kunstlehrer. Der Liebeskampf beginnt.
In diesen Zeiten bekommt einem so ein Gute-Laune-Steifen doch ganz gut. Eine Mischung aus RomCom und Drama, die ganz gut funktioniert, vor allem dank der beiden Hauptdarstellerinnen (Yum Yung-Ah, die die Lehrerin spielt, kennt man als Stiefmutter aus "A Tale of Two Sisters). Der Film spielt hauptsächlich an der Schule selbst, man bekommt einen interessanten Einblick in den koreanischen Schulalltag der Zeit. Im Film selbst wird ein damals aktueller Fall aufgenommen: Ein Lehrer schlug einen Schüler, das mit dem Handy aufgenommene Video dazu ging ins Netz und der Lehrer wurde entlassen. Hier geht der Fall etwas anders aus, was für einen guten Lacher sorgt, wie viele andere Szenen auch. Schöner Film!
7,5/10

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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Bewitched240 » So 5. Apr 2020, 00:10

Wild Card {2003, Kim Yoo-jin}
Vom DIVINE-WEAPON-Regisseur gab's heute den Film, den er davor gemacht hatte. Die Polizei auf der Jagd nach einem Raubmord-Quartett. Die gestaltet sich aber eher nebensächlich, da es hauptsächlich um die Cops selbst, dem Zusammenhalt im Team und vielen Kleinigkeiten nebenbei geht. Das ist allerdings gut gemacht und zusammen mit der guten Charakterisierung der Truppe ergibt das einen recht einfühlsamen und trotz des ernsten Alltags auch oft lustigen Film, der trotz seiner 114 Minuten kein Gramm Fett hat. Außerdem gibt's einige schön Verfolgungsjagden zu Fuß.
7,5/10

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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Doctor Schnabel » So 5. Apr 2020, 21:20

Woman Chasing the Butterfly of Death (US Blu)
Südkoreanischer Horrorfilm von 1978 von Kim Ki-Young, dem Regisseur des bekannten The Housemaid (1960). Der Film, der sehr arthouse-mässig und surreal wirkt (plus im letzten Viertel sehr farbenfroh à la Argento/Suspiria), sieht man zwar sein geringes Budget an, doch wird dieser Umstand durch die inhaltlich verrückten und fantastischen Ideen von Kim Ki-Young kompensiert. Der sehr episodenhaft-wirkende Film fesselt im Verlauf mehr und mehr. Die US-Blu Ray hat eine fantastische Qualität und mit dieser Vö gibt es den Film erstmals ausserhalb Koreas, mit englischen Subs und Uncut (die VHS aus Korea soll ca. 20 Min. zensiert sein). Der Film wurde auch am Filmfestival Busan aufgeführt, wo auch aktuelle Regisseure wie Park Chan-Wook äusserten, den Film zu mögen. 7/10
Story:
Es geht um einen Student, der auf einer Insel auf eine unbekannte Frau trifft, die ihn und sich vergiftet, weil sie sterben will. Sie stirbt, er überlebt.
Danach plagen ihn Suizidgedanken. Er wird von einem Buchverkäufer heimgesucht, der ihm sagt, dass er dank seiner Willenskraft nicht sterben kann. Und tatsächlich: der Student, so genervt von ihm, probiert den Buchverkäufer umzubringen (erstechen, vergraben, verbrennen) - doch der Buchverkäufer ist nicht tot zu kriegen.
Danach wird der Student von einem weiblichen Geist durch einen Skelett-Fund heimgesucht. Sie verlieben sich. Sie überlebt nur, wenn sie seine Leber essen würde - dafür hat sie nur zehn Tage Zeit. Danach verwandelt sie sich wieder in ein Skelett.
Das Ende sieht so aus: der Student arbeitet für einen Professor und wohnt auch dort. Zusammen mit dessen jungfräulichen Tochter, welche eine Kollegin der Frau war, sie sich zu Beginn umgebracht (vergiftet) hat. Sie will den Student töten - auf der anderen Seite ist sie auch von ihm angzogen, was auch im Sinne des Vaters liegt...

Die Episoden werden qualitativ immer besser, zuweilen herrscht schwarzer Humor und/oder eine unterschwellige Erotik mit.

Die US-Blu Ray hat ein Wendecover, ist Region All und nebst Booklet gibt es mehrere exklusive Interviews, an denen gleich zwei Korea-Dealer, von denen ich kaufe, beteiligt waren. Ziemlich cool :thumbup:

Ich hoffe, Mondo Macabro wird weiterhin solche raren und unbekannten Filme aus Südkorea veröffentlichen, wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass sie gewinnbringend sein werden...

chasing butterfly.jpg

Original Trailer:

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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Bewitched240 » Mo 6. Apr 2020, 15:37

Be My Guest {2009, Park Soo-young}
Indie-Slasher, dem man die Produktion auf relativ niedrigem Niveau ansieht. Auch bei den Darstellern muss man einige Abstriche machen. Pluspunkte gibt's für die graphische Gewalt; da wird mal ein Ohr abgeschnitten, ein Bein abgesägt, ein Kopf abgetrennt und das Blut fließt reichlich. Sieht auch ganz ordentlich aus. Die Geschichte nimmt eine interessante Wendung, aber inszenatorisch bleibt das alles eher dürftig und neben dem Twist hält sich der Ideenreichtum doch sehr in Grenzen, sodass man sich schon etwas durch die 78 Minuten quälen muss.
4,5/10

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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Doctor Schnabel » Mo 6. Apr 2020, 16:55

Was für eine Fassung kannst du empfehlen? Das hört sich doch endlich Mal gut an :mrgreen: :twisted:

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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Bewitched240 » Mo 6. Apr 2020, 17:13

Aus den 27 Fassungen weltweit kann ich die Korea-DVD empfehlen. :D

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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Doctor Schnabel » Mo 6. Apr 2020, 17:15

Hat sie auch Subs? Verständliche? :mrgreen:


EDIT: oder Tausche gegen die signierte Disc von Old Boy :lol: ?

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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Bewitched240 » Mo 6. Apr 2020, 18:29

Haha! Wollte Dir eh vorschlagen, dass ich Dir die DVD schicke. Werde ich bestimmt nicht mehr gucken.

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