Koreanisches Kino

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Bewitched240
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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Bewitched240 » Do 25. Apr 2019, 14:33

Mist! :think:

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Doctor Schnabel
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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Doctor Schnabel » Do 25. Apr 2019, 14:47

Bewitched240 hat geschrieben:
Do 25. Apr 2019, 14:00
1. Erstens habe schon eine nicht unerhebliche Menge an koreanischen Filme gesehen

2. zweitens ist es ja nicht so, als ob JSA nicht in gefühlt 98 % aller Südkorea-Toplisten auftauchen würde

3. Drittens ist Dein Argument, dass man viele Filme gar nicht gesehen hat Schwachsinn.

1. Und wie viele Filme davon waren von 1995 oder älter?

2. Solche Listen kann man nicht ernst nehmen. imdb Liste The Best South Korean Films (Ultimate Revised List) - Platz 1-10 ist kein Film vor 2000 dabei. Ein Witz. Die älteren Filme hatten oft gar nicht die gleiche Chance bekannt zu sein, wie bei aktuellen koreanischen Filmen. Keine internationale Vermarktung, kein Internet, keine Medien à la DVD, Blu-Ray, Streams etc.

3. Eigentlich nicht. Wenn ich z.B. "nur" 200 Shaw Brothers Filme gesehen habe statt z.B. 750 Titel spielt es schon eine Rolle, eine Aussage zu tätigen wie "Film XY ist einer der besten SB Filme aller Zeiten".

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Yuki
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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Yuki » Do 25. Apr 2019, 15:14

Ich kenne zumindest Taebaek Mountains.

Außerdem weiß ich sogar, was The Ownerless Ferryboat ist und so was.

Südkoreanische Filme aus der Phase 1953 - 1973 sind sehenswert, falls jemand sich neu-orentieren will :mrgreen: ! Danach wird es schlimm. Ab den 80ern wieder langsam besser.

Alles vor den 50ern ist halt lange Zeit unter japanischer Besatzung, so geil waren die Filme da nicht unbedingt.

Finde JSA trotzdem sehr gut :thumbup: !

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Bewitched240
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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Bewitched240 » Do 25. Apr 2019, 15:22

Das südkoreanische Kino ist doch erst seit Mitte der Neunziger richtig existent. Natürlich gab es davor auch Filme und sicherlich auch 'ne Portion guter. Aber man kann nicht von einer normalen Kinolandschaft sprechen. Korea war Entwicklungsland, hatte die Militärdiktatur etc. Da kann man, wie Yuki schreibt, schon eher noch viel weiter zurückschauen. Davon abgesehen, dass im Koreakrieg viel Filmmaterial zerstört wurde.
Und wenn Filme nur auf schimmeligen VHS-Tapes zu sehen sind, dann kann man die halt auch schlecht berücksichtigen.

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Doctor Schnabel
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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Doctor Schnabel » Do 25. Apr 2019, 15:23

@Yuki: das nenne ich Mal einen tollen Beitrag :D :thumbup:


Die von dir genannten Filme kenne ich nicht. Auch noch nie gehört. Sind die Filme, die unter der jap. Besetzung entstanden, überhaupt zu bekommen? Im Filmarchiv vorhanden? Oder wurde davon ein Grossteil zerstört?

In Japan war es so, dass viele Filme der Vorkriegszeit leider verschollen sind:-(

Was mich interessieren würde:

Warum ist es ab 1973 bis zu den 80ern "schlimm"?

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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Doctor Schnabel » Do 25. Apr 2019, 15:29

@Bewitched:
Das südkoreanische Kino ist doch erst seit Mitte der Neunziger richtig existent.
Für den Mainstream Fan, ja.

Natürlich gab es davor auch Filme und sicherlich auch 'ne Portion guter. Aber man kann nicht von einer normalen Kinolandschaft sprechen.
Warum nicht? Da gab es sicher auch einige New Wave Filme und Regisseure, die mit Filmen versucht haben, gegen die Diktatur Kritik zu ernten.
Und wenn Filme nur auf schimmeligen VHS-Tapes zu sehen sind, dann kann man die halt auch schlecht berücksichtigen.
Oder sich, wie Yuki sagt, neu orientieren und sich damit befassen - vor allem als Fan von südkoreanischen Filmen. Die neuen Filme orientieren sich so oder so zu stark am Kommerzschund aus Hollywood.

Und dann gibt es ja tolle Labels wie Mondo Macabro, welche jetzt beginnen, alte Klassiker zu restaurieren und zu veröffentlichen.

Als ich in Korea war hörte ich viel vom Regisseur Nam Gi-Nam oder Darsteller, Regisseur, Effektespezialist und Komiker Shim Hyung-rae. Die scheinen, zumindest bei den älteren Koreanern, bekannt zu sein und dürften das ältere Kino sicherlich auch mitgeprägt haben. Wie auch Filme wie The Housemaid (1960) oder The Insect Woman (1972)

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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Bewitched240 » Do 25. Apr 2019, 15:39

Ja, da gibt's sicherlich noch viel zu entdecken. Aber man muss sich halt erst mal an dem orientieren, was zur Verfügung steht. Und JSA hat perfekt den Nerv der Zeit damals getroffen wegen politischem und geschichtlichem Hintergrund. Der wird auch ganz vorne mit dabei bleiben, wenn man die Jahre 1492 bis 1994 mitberücksichtigt. Dass er Dir nicht gefallen hat, ist zwar tragisch, aber so isses halt. Mich hat der geprägt wie fast kein zweiter Film aus Korea.

Ich würde sagen, wir setzen Yuki auf Im Kwon-taek an. Soll sich die ganze Filmographie reinziehen, ein kleines Essay schreiben und die zwei besten Filme jedes Jahrzehnts nennen. :mrgreen:

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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Sylvio Constabel » Do 25. Apr 2019, 16:03

Ich finde ja, Herr Bauer hat einen sehr guten Punkt. In seinem letzten Satz.
Bei Sylvio mag ich, er guckt halt auch viel mit dem Herzen. Jimfried Nullinie

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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Bewitched240 » Do 25. Apr 2019, 16:12

Absolut. :think:

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Yuki
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Re: Koreanisches Kino

Beitrag von Yuki » Do 25. Apr 2019, 16:33

Also ab '73 haben sie halt die Korean Motion Picture Corporation gegründet. Hört sich nett an, war aber nur ein (weiteres) Instrument zur Kontrolle politischer Inhalte. Kamen halt nur noch (schlechte) Propagandafilme, wollte das Publikum auch nicht sehen - Kino ist in der Zeit fast ausgestorben in dem Land.

"No country has a stricter code of film censorship than South Korea – with the possible exception of the North Koreans and some other Communist bloc countries" (International Film Guide, 1981)

Davor gab es neben dem hier schon genannten THE HOUSEMAID auch so dolle Filme wie AIMLESS BULLET ("A pressured accountant, his war veteran brother and their dysfunctional family struggle with integrating into post-War Korean society.").

Besonders zwischen 1960 und 62 (Regierungswechsel xD), konnten die Regisseure da anscheinend machen, was sie wollten.

Ich kenne selber zu wenig davon am Ende :/.

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