HAND ROLLED CIGARETTE
(2020, Chan Kin-Long)
A retired officer in Hong Kong and a young thief strike up an unlikely friendship as they get caught up in a triad manhunt.
Siehe
hier
THE ADVENTURERS
(1995, Ringo Lam)
Andy Lau is Wai Lok-yan who witnesses the slaying of his parents by the evil Ray Lui (Paul Chun) in 1970s Cambodia. Scarred for life, he is raised by his Uncle Shang (David Chiang) and becomes a top pilot and soldier himself. Still wanting revenge he concocts a plan to kill the now aged Lui but proceedings don’t go according to plan: Wai’s best friend is killed, Lui is still alive and Wai flees the country, holing up in San Francisco. Working on a tip he discovers Lui’s estranged daughter is living in the city and snatches her. However, the two bond and Wai sees an opportunity to infiltrate Lui’s family and empire so as to get closer to the man who killed his parents and extract his revenge.
Vor seinem Abgang in die USA schüttelte der Ringo noch die zweite zu Unrecht ignorierte Obergranate aus dem Ärmel, die wieder einmal mit internationalen Schauplätzen beeindrucken will. Dieses Mal geht's nach Südostasien, San Francisco und Hongkong. Freundet man sich erst einmal damit an, dass der Streifen schon von Beginn an im Narrativ und Tonfall völlig freidreht - der aalglatte Held hat bei seinem Rachefeldzug kein Problem mit unschuldigen Opfern, die von seiner Gang beinahe vergewaltigte Wu Chien-lien bekommt ca. nach fünf Minuten Stockholm-Syndrom und heiratet ihn, dazu ein halbes Dutzend haarsträubende Wendungen - kann man sich an exzellenter Action mit hohem Tempo erfreuen, die weniger mit ausladenden Ballereien, aber dafür mit einer atemberaubenden Vielfalt an Schauwerten aufwartet.
Die drei Locations werden in aufwändigen Setpieces präsentiert: vom Hotelattentat über die Entführung in San Francisco, bei der Lam in einer kurzen Schießerei und Chase-Sequenz den Friedkin übt (und sich 2 richtig fiese Gewaltspitzen gönnt), bis zum Ende in Kambodscha. Dort muss natürlich wieder der Schmalz von der Stulle gehauen werden, indem Andy im Heli und die vom CIA-Onkel herbeigerufenen Kampfjets komplette Landstriche mit bildschirmfüllenden Explosionen in Schutt und Asche legen.
Der oft kritisierte Mittelteil hat sicherlich seine Schwächen, ich fand die Romanze trotz ihrer Absurdität aber überraschend süß, weil Wu Chien-Lien das gut verkauft (Andy eher nicht, der macht halt den Andy). Die vielen Stadt- und Naturpanoramen werden in den Naheinstellungen mit einer fast kontinuierlichen Flut an Dutch Angles kontrastiert, was irgendwann ein bisschen nervt, aber auch zum entrückten Durcheinander passt: Zügelloses, dämliches, mitreißendes HK-Kino von einem brillianten Handwerker, der weder zu Lebzeiten noch nach seinem Tod ausreichend geschätzt wurde.
Leider gehört das FS-Master der BR zu den schlechteren, mit recht vielen Kratzern und Rissen und die Tonspur ist ein Upmix mit ein paar recht penetrant hinzugefügten Umgebungsgeräuschen, fand ich persönlich verschmerzbar, aber es fällt auf.