Au Service de la France (Arte.tv 2015, 2018)

[sweetlemon]

Was für eine hübsche Bonbonniere hat Netflix da im Angebot. 24 kurze Appetithappen sind drin.

André Merleaux ist Geheimdienstlehrling im Frankreich des Général de Gaulle, und als ob es nicht genug wäre, dass der kalte Krieg wütet, müssen sich die Agenten-Kollegen mit Problemen rumschlagen wie der Algerienkrise oder der neuerdings deutsch-französischen Freundschaft. Am Schlimmsten ist allerdings, dass in der neuen Kantine die Tischbedienung wegfällt. Die Beamten des SDECE wissen eben, wie man Prioritäten setzt. Der pünktliche Feierabend und der Wochenend-Umtrunk stehen da an erster Stelle, während der OAS eher sportlich genommen wird.

Ein bisschen schade ist, dass die Serie eben aussieht wie Fernsehen; dafür wurden Ausstattung und besonders die Kostüme sehr liebevoll ausgeführt.

Der Humor mäandert zwischen subtil und albern, und nimmt jedes Franzosen-Klischee auf die Schippe. Chauvinismus, Rassismus, Sexismus und Resistancewitze werden sorgfältig, geradezu bürokratisch abgehakt. Trotzdem schafft es die Serie immer wieder kleine Tiefen und Untiefen zu erzeugen.

Deshalb ist es durchweg ein Genuss, sie zu kucken. Entweder zum Zwischendurchnaschen oder zum Inhalieren, denn die Nettolaufzeit ist viiiel zu kurz. Dritte Staffel kann kommen.