bisher 16 Folgen in 1 Staffel
Deutsche Erstausstrahlung: 25.10.2011 Das Erste
Da als Numero Uno in der Reihe gesetzt, muss man die rasch identifizierten Klischees, bzw. den Konventionen vielleicht etwas Abbitte leisten und so ganz streng im Gericht nicht sein. Merklich ist hier nämlich vorhanden und tritt fast noch häufiger und penetranter, böse gesagt einfallsloser das auf, was auch die nachfolgenden Serien, egal ob in Bayern, in Thüringen oder sonst wo spielend als wiederkehrende Merkmale haben.Ein ungleiches Paar auf Verbrecherjagd: Der alte Haudegen Jon Peterson (Frank Vockroth) bekommt Verstärkung aus Berlin: Die attraktive Nora Neubauer (Loretta Stern) soll die Husumer Polizei gehörig aufmischen.
Zum einen ist dies natürlich die Paarung, welches alle möglichen Reibungspunkte beinhalten und so alle Gegensätze als widerstreitende und Anziehungskräfte involvieren soll. Er Mann, Sie Frau, Er älter, Sie jünger, Er vom Land oder vom Dorf oder zumindest der Kleinstadt, Sie aus der damalig als Mittelpunkt gesehenen Metropole Berlin. Er mit Vater, Sie mit Tochter. Er kennt alle im Städtchen und auch die Umstände, Sie hat dafür ihre hauptstadterprobten Methoden, die Spurensicherung, die Waffen der Frauen (den Hintern in der Mom-Jeans) und das bessere Aussehen und mehr Gehalt wohl auch. Gut zusammengepantsches Explosiva also, dass sich dann neben all den Kriminalfällen (Ereignisse wie Killerbienen über Husum, Tote in einem Chinesischen Restaurant, ein ermordeter Regisseur beim Pornodreh im Heuschober etc., die durchaus Vielversprechendes an Plot in sich haben, aber letztlich geschrieben oft wie ein altes Käsebemme munden.) auch mit dem möglichst humoristisches Wortspielallerlei, den Neckereien, auch mal den verbalen Tiefschlägen und so dem zweiten Teil in der Kombination 'Crime & Smile' befasst.
Kurze Augenblicke in einer ansonsten eher angestrengt scheinenden Witzigkeit, und ebenso starken Ungemütlichkeit im Ort, einem durchziehend frostigen Gehabe, in der der Vater dem Sohn die Verweigerung der Übernahme des Bestattergeschäftes lang und ewig vorwirft, die Freundin gleich zu Beginn der Serie kalt wird und bald weg ist, der Vorgesetzte fremdgeht und rein gar kein Problem damit hat, auch mal ein Kind für die Toten verantwortlich ist, sich das Geschehen die halbe Zeit sowieso in einem Beerdigungsinstitut befindet, etc. usw. usf. Absoluter Tiefpunkt Folge 7 "Das Schlachtfest", eine Episode, die sich mit ihrer folgenden metzgereigleichen Aneinanderreihung aus Tier- und Menscheninnereien, Leichenfledderei, allgemeinen Krokodilstränen und Betrügereien als so ziemlich unansehbar und Extremum der eh schon niederen Kultur darstellt.