S02E12-13 Der Mann im Schatten 1+2 (1994)
Immer auf der Hut, immer bei der Arbeit, die Texas Ranger als speziell ausgebildete Gesetzeshüter stören hier beizeiten und mitten in der Ausübung noch einen wichtigen Drogendeal. Türen werden zerbrochen, Schüsse knallen, Gangster fallen, doch einer kann entkommen, der Mann im Schatten ward nicht gesehen und ist den Armen des Gesetzes heimlich, still und leise entronnen. Jeff Kober spielt den Lieferanten, den Hintermann, "
Something in the Shadows", die Staatsanwaltschaft ist über die Ausbeute (mehrere Tote, keine Informationen) nicht wirklich angetan, die Pflicht ruft.
Düster und schummrig startet die Handlung, teils erahnt man Silhouetten, teils hört man Dinge, hört man Personen des Nachts näher kommen, sich anschleichen, einen verfolgen und Angst und Bange machen, sieht man denjenigen aber nicht. Tony Mordente hat die erste Episode des Zweiteilers gedreht, Mordente arbeitet zuweilen wie beim
Hunter, mittig eine Schießerei am Hafen, eine Falle schwer bewaffneter Schergen; zuerst werden allerdings andere Bedrohungen aufgebaut und furchtbares als Option in den ausweglosen Raum gelegt. Ein scheinbarer Überfall im Hörsaal samt Geiselnahme löst sich noch als Spiel und Teil der Vorlesung auf, ein heimtückischer Angriff auf eine junge Studentin im Treppenhaus ist schon gefährlicher Ernst, das Opfer der Misshandlungen kommt ins Krankenhaus, die Ermittlungen beginnen, der Krimi macht sich breit, Routinen und Ratefüchse gewinnen.
Zwischendurch gibt's ein bisschen Anstand und Moral, ein Subplot mit Giovanni Ribisi als minderjährigen Tunichtgut, der von seiner aufopferungsvollen Lehrerin zur Besserung in den Karatekurs vom Texas Ranger geschickt wird. Es gibt eine Amokfahrt mit manipulierten, der Bremsen beraubten und so führerlos gewordenen Auto durch Gestrüpp und Pampa von Dallas bzw. seiner Provinz, eine Rallye als erster Anschlag mit kleinen Aufregern und kleinen Stunts, in denen über den Bahndamm gesprungen wird, das trockene Unterholz zerfleddert und eine Scheune zerstiebt. Es gibt ein 'Wilderer im Jagdrevier', Walkers spätere Ehefrau hat einen Verehrer, der sich offensiv mehr Mühe gibt und so zum Nebenbuhler avanciert. (“
Wir sind nur Freunde, Walker.“ - “
Wir beide, oder der Typ und du?“

). Die Action dort sieht ein bisschen aus wie 15 Jahre zuvor bei
Ein Duke kommt selten allein, die Hemden sind ähnlich, das Milieu, die Behandlung vielleicht etwas erwachsener, Country and Western sind hier aber immer noch selig; dazu Handlungen, die sich erst spalten und dann später wieder einen. Bedeutsam ist hier auch das Privatleben des Rangers, wird er mehrfach drauf angesprochen, wird er mehrfach kommentiert: "
Sieh ihn dir an. Er leidet wie ein Tier. Und sieh dir seine Augen an. Er verschanzt sich hinter einem Panzer, Jimmy.(...)Wir müssen ihm helfen. Sieh mal, wie so eine griesgrämige, muffige, alte Schildkröte."
Der Anschluss ist von Michael Preece gedreht, Preece startet schnell und zünftig, der Aufklärung des Cliffhanger von dem Shootout am Hafen, eine Gefangenennahme, eine Gefangenenbefreiung, eine Häuserexplosion, eine langgezogene Baracke, die nur aus Spanplatten besteht und entsprechend ordentlich in die Lüfte geht. Die Fäden sind miteinander verbunden, viel paralleles Geschehen, immer mittendrin und gutzutun, ein Schritt nach dem anderen, das Tempo ist nicht gerade zwingend und die Adrenalinausschüttung nicht enorm. Anbei ist man vor allem auch wegen den Personen in der Mitte, die Assistentin des Staatsanwalts, die zielsicher immer zu den falschen Männern greift, der Barbesitzer, der im entscheidenden Augenblick auch zur Waffe langt und Verstärkung spielt, die beiden Gesetzeshüter. Zu Konsumieren ist das wie nebenher und zwischenbei, ab und an macht Chuck Norris das, wofür er ehedem bekannt wurde, der große Rest ist solide Ware aus dem Fundus von Polizeiserien, konventionell gestrickt und für den Zuschauer ebenso erhellend.