Booker

[Frau Stockl]

Die mit dem Profi fand ich ja auch angenehm und da ist auch recht viel los. Erst-Attentat in 'Paris', dann wird eine Maschinenpistole im Restaurant gezückt und auch noch quer durch den Saal entleert, ein Sniperhit vor dem Teshima-Building, das Kreisen der Blutwurst noch bei einem anderen Privatdetektiv und schliesslich Mano-a-Mano Showdown im Lagerhaus.

Die mit B.B. King geht gar nicht.
Da hat ich echt Mühe, das durchzustehen.
Das ist wie, als wenn Beavis & Butthead auf den da trifft:

Das war auch so eine reine MTV-Gimmick-Folge, am Ende macht auch noch eine The Who - Möchtegerncombo mit.
Einzige Rettung: 1. von 2 Cameos von Thomas Haden Church.

[Frau Stockl]

Das nächste halbe Dutzend (Folge 13-18, innerhalb von einem halben Jahr glaube) geschafft, und damit im Sauseschritt zum Endspurt:

Computerspielchen ist ein frühes Hacker- und Computernerdgeschehen, zu einer Zeit, wo man noch Akustikkoppler nutzte und alle Befehle selber auf dem Betriebssystem eingeben musste, was wenig später schon Steinzeit war und heute kaum einer mehr daheim bei sich fabriziert. Die Episode steigt mit einer Kündigung nahezu aller Teshima-Mitglieder ein, die ihr Auflösungsverhältnis per maschinell erstellten Anschreiben erhalten; nur Booker wird befördert, was dann doch auf einen Fehler im System hindeutet. Gedreht von Bryan Spicer, der das Kühle, Technisierte und auch die anfängliche Paranoia samt Angst vor dem Unbekannten der Handlung zumindest gut einfängt, und mit einer Chuzpe erzählt, wo man ausnahmsweise am Anfang eben noch nicht weiss, wie das Ganze am Ende (mitsamt einer Schießerei am Verladehafen) ausgeht.

Geheimauftrag für Sergeant Sterling, gedreht von Kim Manners, der hier oftmals Wert auf die Beachtung v.a. auch architektonisch-technischer Feinheiten bis hin zu einem gewissen technokratischen Anstrich und ansonsten die stramme Inszenierung einer klassischen Geschichte legt. Sterling wird (scheinbar) nach wenigen Minuten beim Verlassen einer Betriebsfeier in seinem Auto in die Luft gesprengt, konnte allerdings zufälligerweise dem Anschlag entkommen und ist sich nun in einem luxuriösen, wenn auch außerhalb der Stadt befindlichen und isolierten Anwesen mit mehreren Ebenen und Innendekoration pur versteckend. Die Handlung bleibt interessant und länger auch mysteriös, wird mit einigen schnelleren Momenten wie dem Auftauchen zweier Gesellen mit Maschinenpistole im Poolhaus des Anwesens aufgelockert und wirkt auch in der Behandlung der derzeitigen Teamarbeit zwischen Sterling und Booker nicht krampfhaft auf Wichtigkeit betont und nicht auf die Mitteilung von Botschaften wie sonst gebürstet. Dass später noch Bookers Wohnung einer Bombe zum Opfer fällt und am nächtlichen Strand die zugrundeliegende Fehde blutig gelöst wird, macht das Vergnügen der Episode komplett.

Tödliche Geburtstagsfeier als kleiner Dämpfer im Qualitätsflug, die extra für Doctor Schnabel geschriebene Geschichte einer dringend mordverdächtigen Prostituierten natürlich mit dem goldenen Herzen und Booker als einzigen Überzeugten ihrer Unschuld; die Handlung versucht zwar gen Ende eine Überraschung zu installieren, ist aber weitgehend einsehbar und bietet außer den ad acta gelegt geglaubten moralischen Diskussionen des Serienstarts nicht wirklich viel. Ein Krimi mit vielleicht zwei Verdächtigen oder doch ein Drama Noir; unglücklicherweise wird auch noch die bisherige Sekretärin als mit Lichtblick der Serie ohne eine weiteren Auftritt einfach rausgeschrieben und stattdessen Lori Petty als Ersatz und dauerhaften Quälgeist platziert.

Spuren im Schnee ist der bereits woanders mal erwähnte Point Break - Verschnitt, Booker wird im Auftrag von Teshima in ein wunderschön winterliches Skigebiet geschickt, eine Art (kanadisches) Ischgl, wo er inkognito eine Reihe von nächtlichen Einbruchsdiebstählen aufklären soll und sich zu diesem Zweck wie weiland Keanu Reeves bei Patrick Swayze an den lokalen Platzhirsch, den hiesigen Skilehrer als dessen neuer Assistent hängt. Schon die Landschaft ist geil, außerdem gibt's bissl was zu raten und eine junge Mariska Hargitay.

Folge 17 sieht Booker überredet von seiner neuen Sekretärin (und dem Foto seiner High School Liebe auf der Einladung) zu einem Klassentreffen gehen, welches natürlich nicht so ausfällt wie gedacht und wie geplant, und was eben auch an seiner Verflossenen, gespielt von einer jungen Maura Tierney und deren ganzen eigenen Problemen und der Bitte um Hilfe an den Detektiv liegt. Co-geschrieben wieder von Thania St. John wird einmal mehr in der jüngeren Vergangenheit des eher verschlossenen Einzelgängers und seinem etwas autistisch anmutenden, wohl auch durch Griecos 'Schauspielkunst' noch zusätzlich forcierten Umgang mit dem menschlichen Gegenüber geforscht, und Fragen beantwortet, die man nicht gestellt hat und auf die man auch so wirklich erpicht nicht ist. Wie man das behandelt, ist allerdings recht persönlich gestrickt, über alte Lieben, die trotz noch Erinnerungen daran vorbei sind und über Gefühle, die einseitig vorhanden keinem nutzen, und dies alles in einer (kleinen) Blow Up - Variante und der Aufdeckung eines alten Mordfalles, von dem man zu Beginn der Geschichte noch gar nichts wusste und hier irgendwann mittig und im Nebenbei erwähnt wird.

In Folge 18 Tony und die Frauen ist Booker im Grunde nur ein Anhängsel, ein Botschafter, ein Begleiter von eben jenem Tony, der ein alter Kumpel ist und gerade in tödlichen Schwierigkeiten, mehr oder minder selbstverschuldet allerdings steckt. Tony, der Booker und einen weiteren Kumpel um Hilfe bittet, ist in dem von St. John, Craig und Bill Nuss geschriebenen Skript nämlich ein Aufreißer erster Güte, ein Frauenmagnet, der hier gleich vor zwei Heiraten und damit in der Misere, nämlich zwischen einem Mafiapaten als Vater der einen Braut und einem schießwütigen Priester als einzigen Verwandten der anderen Angetrauten steckt. Die Story ist ein wenig gestreckt, aber okay, und ansonsten gibt's viel Schnee.

[Joachim Bauer]

Hm ... wenn ich das alles so lese, hab ich jetzt irgendwie Bock, mir die Serie mal wieder anzuschauen.

[Don Kolleone]

Hab mir wegen Stockls Info das Intro nochmal angeguckt. Das reichte dann auch

So richtig hip an der Inszenierung ist tatsächlich nur das Intro, welches allerdings wirklich ein Knaller ist

[Frau Stockl]

Bin jetzt durch, Qualität stabil gleichbleibend, Geschichten teils völlig unterschiedlich gehalten, aber nahezu allesamt auch eher Laissez-faire, das kann gar nicht gut gelaufen sein.

Folge 19 Der Onkel mit den grünen Haaren ist um einen verschwundenen Repo Man, der vorher seine kleine Tochter bei Booker abgeladen hat, worauf dieser natürlich auf die Suche nach dem Verschollenen geht, oder wenigstens den obigen Titelcharakter ausfindig machen will, von dem die Kleine sonst als einzigen weiteren Angehörigen spricht. Grieco hier in Topform, super Verbindung zu dem Mädchen, die Geschichte ist nicht die zwingendste, hat aber reichlich emotional-dramaturgischen Hintergrund.

Folge 20 Katz und Maus ist so eine Killerhatz auf einen ehemaligen Cop und alten 'Bekannten' von Booker, der kurz nach der Verhandlung und Verurteilung geflohen ist und vorher noch eine Drohung in Bookers Richtung ausgesprochen hat, was diesen (seltsamerweise?) völlig aus der Bahn wirft, inklusive Bartschatten und ungepflegten Haaren, also so ganz durch den Wind und richtig.

Folge 21 Familienbande ist ein langer, durchaus aufwändiger Gag. Kumpel Tony (aus Folge 18 Tony und die Frauen) hat sich aus einer Zwangsversteigerung ein Haus gekauft, was ihm über Nacht unterm Hintern weggeklaut wird, von den Vorbesitzern nämlich, die da die Beute aus einem Bankraub versteckt vermuten und die Klitsche nun nach und nach auseinander nehmen. Von der Anlage her hat mich das eher an so Sachen wie Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone, Zoff in Beverly Hills, Schmeiß’ die Mama aus dem Zug! erinnert, warum auch nicht.

Folge 22 Vater und Sohn dann als versöhnlicher Abschluss, Booker hat nicht nur eine Mutter (!) und eine Schwester (!

[+] Spoiler

), sondern auch einen Vater (!), der nicht etwa vor Jahren abgehauen, sondern im Zeugenschutzprogramm, Mitwisser im Jimmy Hoffa für Arme ist.

[Sylvio Constabel]

Du irres Huhn.

[Frau Stockl]

Nächster Stopp Heißes Pflaster Hawaii.

[Sylvio Constabel]

[JessieR]

Ich bin Anfang Januar auch wieder bei Booker gelandet. Booker war das erstes Fanposter, welches in meinen Schrank an der Innentür klebte. Da freute man sich jeden Morgen auf das Aussuchen seiner Klamotten.
Booker, Hardball, Jake & McCabe, Die Profis, ... die gute alte Zeit.

[Frau Stockl]

Hardball hatte ich vorher gesehen, auch schneller, da mehr los und mehr Kurzweil. Abzüglich der letzten vier Episoden, die mir nicht vorlagen zu der Zeit, das Ding ist ja bislang nicht richtig auf DVD erschienen afaik. Mittlerweile würde ich da zwar wohl rankommen, aber bin halt schon weitergereist; außerdem ist der Text dazu schon raus.