Glee
- Hitmanski
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Glee
Jemand hier gesehen? Bin jetzt mit Season 1 durch, und die Bedenken, wie Musical und Serie auf lange Sicht zusammenpassen sollen, haben sich größtenteils bestätigt: GLEE ist eine langgezogene Jukebox-Variation des HIGH SCHOOL MUSICALs, allerdings ohne das dort zumindest in Teil 3 zur Schau getragene Budget. Das ist alles sympathisch, zeigt in der Auswahl der Songs auch ein gewisses Bewusstsein für's Genre, aber die immergleichen Teenie-Probleme jetzt auch noch aufgezogen über mehrere Folgen ist bisweilen anstrengend - und sieht zudem leider auch sehr nach Fernsehen aus.
“Cinema is an old whore, like circus and variety, who knows how to give many kinds of pleasure.”
- Federico Fellini
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Tja, Kritik berechtigt, habe trotz Abneigung gegen Musicals und Teenie-Serien - was das Anschauen von Glee eigentlich unmöglich macht, 4 Staffeln binge watching in einer knappen Woche hinter mir (Ryan Murphys Nip/Tuck habe ich auch komplett gesehen). Eine Nähe zu High School Musical sehe ich nicht, dafür ist der Tonfall von Glee manchmal überraschend dunkel, eine gnadenlose, aber vielschichtige Figur wie Sue Sylvester (Jane Lynch) unvorstellbar. Ganz viel vorgeskippt, die Figuren, die mich nicht interessierten und meistens die Musik, bis auf ein paar optisch beeindruckende Produktionen, Vogue, die komplette Michael-Jackson-Folge, Teile einer Weihnachtsfolge in Schwarz-Weiß...
Warum? Weil ich die Coming out-Story von Kurt (Chris Colfer) einfach hinreißend fand, die ungewöhnliche Unterstützung seines Vaters, das Mobbing gegen ihn durch die Bullies nicht nach einer Folge aufhört, der Charakter aber wie Emmett in der US-Version von Queer as Folk durch alle Demütigungen (und modischen Verirrungen) seine Würde behält, dann das erste richtige Verliebtsein, der erste Sex - bei Glee ist tatsächlich alles sehr entsext, Sex bedeutet dort, dass sich im Bett zwei noch halb angezogene Menschen die Hände berühren - der erste Beziehungsstress, usw. Schule ist hier durchaus für einige täglicher Terror. Nicht so wie in einem Film, wo die Täter düster schon danach aussehen, nein hier schlagen auf den sauberen Gängen die im Umfeld geschätzten Sporthelden zu und es trifft einige, die bloß etwas anders sind.
Die Welt von Glee ist sonst quietschend bunt und manchmal märchenhaft überhöht, aber einiges trifft einen unvorbereitet mitten ins Herz. Für Jungs mit Vorliebe für Actionfilme, egal mit oder von wem, ist diese Serie natürlich absolut nichts.
Warum? Weil ich die Coming out-Story von Kurt (Chris Colfer) einfach hinreißend fand, die ungewöhnliche Unterstützung seines Vaters, das Mobbing gegen ihn durch die Bullies nicht nach einer Folge aufhört, der Charakter aber wie Emmett in der US-Version von Queer as Folk durch alle Demütigungen (und modischen Verirrungen) seine Würde behält, dann das erste richtige Verliebtsein, der erste Sex - bei Glee ist tatsächlich alles sehr entsext, Sex bedeutet dort, dass sich im Bett zwei noch halb angezogene Menschen die Hände berühren - der erste Beziehungsstress, usw. Schule ist hier durchaus für einige täglicher Terror. Nicht so wie in einem Film, wo die Täter düster schon danach aussehen, nein hier schlagen auf den sauberen Gängen die im Umfeld geschätzten Sporthelden zu und es trifft einige, die bloß etwas anders sind.
Die Welt von Glee ist sonst quietschend bunt und manchmal märchenhaft überhöht, aber einiges trifft einen unvorbereitet mitten ins Herz. Für Jungs mit Vorliebe für Actionfilme, egal mit oder von wem, ist diese Serie natürlich absolut nichts.