"I can tell by them pointy shoes, that yer a city slicker."A Chicago cop is transferred to Houston where he teams up with a Texas lawman.
"Yea, well I can tell by yout forhead that you parents were cousins."
Die jeweiligen Episoden stehen einzeln für sich, auch wenn gerade zu Beginn ein gewisses Segment der Behandlung des Umgangs mit polizeiinternen Angelegenheiten voran und die erst unterschiedliche, dann gemeinsam tätige Herangehensweise daran definitiv der Vordergrund der Thematik dieser entsprechend als Polizeiserie zu betrachtenden Angelegenheit ist. So wird in Episode 3 "Der Held" einem korrupten Veteranen trotz der blauen Mauer des Schweigens das Handwerk gelegt, in Folge 5 "Schatten der Vergangenheit" dasselbe Spiel des Aufräumens mit liebgewonnenen Gepflogenheiten und der Loyalität zu früheren Freunden im Widerspruch mit Gesetz und Marke rezitiert, in Folge 6 "Ein schlechtes Mädchen" das Problem mit dem sich Einlassen mit einer vermeintlichen Zeugin und der gefährlichen Liaison dessen erzählt, oder in Folge 7 "Die Vogelscheuche" ein Polizistenmörder gejagt und in Folge 8 "Der Colt" nach dem Verlust der Dienstwaffe beim Suchen nach dieser auch die Dienstvorschriften ignoriert. Auch die zweite Staffel eröffnet mit Folge 9 "Rollende Gewalt" prompt mit der Jagd nach dem Mörder eines Kollegen. Zusätzlich dazu werden nach gewisser Fertigungszeit und der Stabilisierung der Figuren und ihres Verhältnisses zueinander, – das auch dann innerhalb von Streitigkeiten immer noch einander am reiben, aber tatsächlich partnerschaftlich verbunden ist – , auch dazu passende Konflikte, wie ein scheiterndes Sozialsystem, die Banken-, Finanz-, Arbeits- oder Wohnkrise oder die Problematik einer wegschauenden Gesellschaft und so geschlossener unterlassener Hilfeleistung der Bevölkerung angesprochen, was überraschend erwachsen für derlei Material und auch überraschend stabil in seiner Behandlung ist. In Folge 10 "Kopf oder Zahl" wird gar der gerade durch Mary Koss in einer Studie für "Women and the Law: Leaders, Cases, and Documents" erstmals ausführlich untersuchte Begriff des Acquaintance Rape, umgangssprachlich auch als 'Date Rape' bekannte Tatbestand behandelt und diskutiert; in Folge 30 "Der Dschungelkämpfer" werden die immer noch bestehenden Auswirkungen des Vietnamkrieges auf beiden Seiten der Bevölkerung angesprochen, anhaltender Rassismus und das Thema der Posttraumatischen Belastungsstörung.
Dennoch und darüber hinaus ist dies trotz eben der Einbindung tatsächlicher Gewaltakte und Moralitäten in der Narration auch noch vergleichsweise entspanntes, freies Fernsehen, typische Achtziger Jahre, ohne Bohei oder übertriebenen Anspruch, ohne Jubelkritiken und auf ganze Lebensjahre ausgedehnte Erzählbögen etc.; mit dem, was man gewohnt ist und ebenso bekommt und plätschernd und sinnierend zu konsumieren ist. Gehalten mit viel Laissez-faire und Beinfreiheit, in der nicht verkrampft nach etwas gesucht, sondern die Gegend und ihre Optionen durchwandert, durchfahren, ganz allgemein erkundigt wird. So steht auch nicht zu wünschen und zu hoffen, dass die jeweiligen Regisseure, wie die Veteranen Richard Lang, Jerry Jameson, Gary Nelson, Michael O'Herlihy, William A. Fraker etc. hier ebenfalls auf Konfrontation gegangen wären, statt den sicheren Weg des schlichten Abfilmens zu folgen. Keine großartige Action, eine kleine Autohatz, die Verfolgung zu Fuß von Safeknackern, eine Sekunden-kurze, oft beidhändig ausgeführte Schießerei, eine maschinengewehrbewaffnete Attacke auf ein Safe House, jemand wird aus dem Fenster katapultiert, dazwischen immer etwas Ansichten der Stadt (mit freien Highways und vielen leeren Wolkenkratzern) oder blank präsentierte Dialogszenen, die in der zuweilen bescheidenen deutschen Synchronfassung (abseits der beiden Hauptdarsteller, die passend ausgewählt sind) wohl noch wesentlich trockener herüberkommen als sie es im Original eh schon sind. Recht angenehm ist der Schauplatz, Houston, "morgens schon Hundert Grad im Schatten", in dem noch etwas Leben von früher und gestern steckt. Das Bewusstsein der Vergänglichkeit, die der Moderne widerstrebt. Und das Zeugnis einer längst passe gegangenen Lebensphase vom (noch) großen Amerika und seiner unbegrenzten Möglichkeiten auf der einen Seite und des tugendhaften Arbeitens im Mittelstand auf der anderen; eine Ära von Nostalgie und Melancholie, die so nicht zu wiederholen und heute nur noch schlecht zu kopieren oder gar im Klamauk zu 'parodieren' ist.