Cabinet of Curiosities (Guillermo Del Toro)

[Doctor Schnabel]

Netflix

The maestro of horror - Guillermo Del Toro - presents 8 blood-curdling tales of horror. This anthology of sinister stories is told by some of today’s most revered horror creators, including the directors of The Babadook, Splice, Mandy, and many more.

Youtube.com

[Doctor Schnabel]

[Munin]

LOT 36 (Navarro) und GRAVEYARD RATS (Natali) erzählen beide die fast gleiche klassische Moralfabel nach CREEPSHOW-Vorbild. Sehr simpel, aber stimmig, wobei der Natali das eindeutig bessere, weil temporeichere und theatralischere Segment ist, das sich nur gelegentlich an den Effekten verhebt.

AUTOPSY von David Prior (THE EMPTY MAN) ist grandios und vielleicht der beste Horror-Content, den ich in diesem an Horror-Hype nicht armen Jahr gesehen habe. Mit F. Murray Abraham toll besetzt und ist reich an Kingscher Kleinstadtatmosphäre und den Scifi-Twists von 90er-Anthologieserien wie OUTER LIMITS. Unbedingt sehen.

THE OUTSIDE (Amirpour) ist das bisher modernste (weil satirischste) Segment, das wie eine Homage an THE STUFF wirkt. Hat einen super Gastauftritt von Dan Stevens, auch Kate Micucci ist klasse in der Rolle. Zieht seine einzige Pointe aber zu sehr in die Länge und könnte im Grunde auch in der Hälfte der Zeit erzählt werden.

[Don Kolleone]

Hab bis jetzt nur die ersten beiden gesehen, Lot 36 und Graveyard Rats, und fand beide halbwegs ok. Aber mehr auch nicht, weshalb ich nicht weiterschaute. Sollte den Rest dann wohl doch noch nachholen. Von Graveyard Rats gibt's bei Netflix in der Kategorie "Trailer und mehr" übrigens noch die "Silver Screen Horror Edition" (in schwarz-weiss).

[Munin]

PICKMAN'S MODEL (Keith Thomas) und DREAMS IN THE WITCH HOUSE (Catherine Hardwicke) sind zwei teuer ausgestattete Lovecraft-Adaptationen, von denen mir die erste ziemlich gut gefallen hat und horrortechnisch die fieseste Episode der ganzen Staffel ist. Als Protagonist kommt der getriebene Rupert Grint in WITCH HOUSE etwas besser, aber das Ganze verliert in der zweiten Hälfte an Dampf und wird durch eine unnötig kaspernde CG-Figur runtergezogen.

THE VIEWING ist ein kurzweiliger, substanzloser Blender-Trip von Cosmatos, der sich hier aber wieder etwas in Richtung Erstlingswerk orientiert und mit der auf 11 gedrehten 70er-Ästhetik, einem koksenden Peter Weller und ansehnlichen praktischen Effekten dennoch genug Laune macht. Für diese Art von Laufzeit passt das beschränkte Ideenrepertoire dieses Regisseurs eigentlich gut.

Mit THE MURMURING bringt Jennifer Kent die Serie mit einem hübsch impressionistisch in Szene gesetzten, aber auch ultrabehäbigen Haunted-House-Spuk zum Abschluss. Weinende Gespensterkinder, rumpelndes Mobiliar, der ewig zweifelnde Ehemann und tränenreiche Monologe - vielleicht finden Flanagan-Fans ja eher Gefallen daran. Das tolle Kernmotiv der Vogelschwärme bleibt narrativ leider völlig ungenutzt.

Insgesamt fand ich die Staffel wirklich gut, auch wenn einzig THE AUTOPSY wirklich im Gedächtnis zurückbleibt und der Rest eher Nachmittagsunterhaltung auf hohem Niveau ist (was ja auch den Vorbildern entspricht, insofern kann man da vielleicht gar keine Vorwürfe machen). Totalausfälle gibt's nicht und das hohe handwerkliche Niveau zieht sich durch alle Folgen. Das kann man von Anthologien der letzten Jahre nicht oft sagen. Für eine zweite Staffel würde ich mir etwas mehr Kreativität und Zügellosigkeit wünschen, Amirpour und Cosmatos zeigen, dass da noch was geht.

[JimmyPage]

Threadtitel könnte auch die Überschrift fürs Forentreffen sein

[JimmyPage]

Lot 36 fand ich einen ganz guten Beginn. War mal wieder schön Sebastian Roché zu sehen. 6/10

Graveyard Rats hat mir dann nicht so gefallen. Die Szenen mit Greenscreen wirkten mir zu billig. 5/10

The Autopsy ist dann aber ziemlich geil. Der ganze Spannnungsaufbau und das 80er Setting sind richtig gut. Highlight: Wie F. Murray Abraham

[+] Spoiler

dann das Alien reinlegt

. 8,5/10

The Outside schlug dann in die gleich gute Kerbe. Wie Munin schon geschrieben hat fand ich es bissle zu lang. War auch bisher mit 64MInuten die längste Episode. DAn Stevens 8/10

Del Toro als Erzähler wirkt steif und deplatziert und man denkt sein Anzug platzt gleich ab

[Munin]

Ja, die Intros sind echt nicht gut, da würde sich Serling im Grab umdrehen.

[JimmyPage]

Hätte der lieber aus dem Off gelabert anstatt sich vor die Kamera zu stellen.

Mir gefällt das hier alles sehr wertig aussieht.

[Thorsten Hanisch]

Mein Senf:

„Guillermo del Toros Cabinet of Curiosities“: Neue Netflix-Horror-Anthologie - Durchwachsene Horror-Anthologie des Regiestars