Julio fährt Traumschiff

[Julio Sacchi]

DAS TRAUMSCHIFF: JAPAN (1.1.2019)

Am Neujahrstag habe ich selbstverständlich den abendlichen Restkater mit dem obligatorischen Double Whammy "Traumschiff" und "Kreuzfahrt ins Glück" gepflegt. Beim "Traumschiff" ging es dieses Mal nach Japan, wo zum großen Glück der Reisenden jeder deutsch spricht und natürlich alle Klischees der aufgehenden Sonne (Geishas, Ehre, Stolz, Kendo) bedient werden. Mittig kam es zu einem erstaunlich erhabenen Moment, als nämlich Harald Schmidt in der Rolle des Unterhaltungsdirektors "Oskar" mitten in Tokio verzweifelt nach einer Künstleragentur suchte und sich, verloren und allein, in unüberschaubaren Menschenmassen wiederfand. Das Bild, wie der weißhaarige 2-Meter-Schlaks Schmidt da als einziger unter Hunderten kleiner Japaner gegen den Storm schwimmt, das darf sich jetzt schon als Highlight 2019 verbuchen lassen.

Formal betrachtet wusste diese Folge mit ausgesprochen hübschem Color Grading zu gefallen. Ansonsten genügt der gediegene Ausflug auch weiterhin nicht mal den geringsten Unterhaltungsansprüchen. Die Schauspieler, wer kann es ihnen verdenken, kapitulieren vor ihren eigenen Dialogzeilen und verfallen in Katatonie. Nur Sascha Hehn, sichtlich in Gedanken schon von Bord, und der herrlich chargierende Götz Otto lassen die Türen des Boulevardtheaters etwas lauter knallen.

Danach noch eine Folge des eigentlich erheblich stärkeren Spinoffs "Kreuzfahrt ins Glück". Die diesmalige Sause führt die verstrahlten Heiratswilligen zu irgendwelchen griechischen Inseln, Clamydien oder so. Leider erweist sich der Trip als Kreuzfahrt ins Klo: Sagenhaft redundant und bei teils ziemlich ungemütlichem Wetter umkreisen sich die Paare bis zum schockierenden Happy End, in dem die GZSZ-gestählte Saskia Valencia und eine österreichische Kollegin "Mamma Mia" so erbärmlich darbieten, dass es einem die Ganglien auf links zieht. Bis zum nächsten Jahr!

[Julio Sacchi]

DAS TRAUMSCHIFF: CARTAGENA (1.1.2020)

Flori, da kann man nicht drumrum reden, war an der zweiten Silbereisen-Sause mit Abstand das Beste. Das mag weniger über ihn als mehr über die Qualität des ihn umgebenden Figurenpersonals sagen, ändert aber nichts an der Tatsache, daß mein hart verkaterter Kopp bei jedem markigen Auftritt des knallharten Seebären mit dem lehmigen Timbre ein Stück weit weniger brummte.

Der Rest verursachte hingegen heftiges Afterjucken. Das fing beim frisch gefönten blinden Passagier an, der nach dem Abi erstmal Papis Geld auf Weltreise durchbringt und im Dialog den aktuellen Stand des ZDF in Sachen Jugendsprache dokumentiert ("Ich hab nen Surfer kennengelernt, ne richtig coole Socke"). Weiter ging's mit der armen Claudia Rischel, die ihrem seit 40 Jahren in Deutschland lebenden türkischen Verehrer attestiert, er könne ja "perfekt deutsch", aber naja, es ist ja ne "ganz andere Kultur".

Die Bockwurst platzt beim Lover, der das Spenderherz des verstorbenen Mannes seiner neuen Flamme in der Brust trägt ("Du bist genau wie mein Felix!"), und dann kommt auch noch BVB-Torwart Weidenfeller und organisiert ein Benefiz-Torschießen - für eine Putzkraft an Bord, die bis Minute 75 nicht in Erscheinung trat. In Cartagena sprechen übrigens alle Strassenverkäuferinnen und Behördenangestellte akzentfreies Synchrondeutsch.
Danach dann direkt vom ersten in den 5. Gang mit dem tollen Spin-Off "Kreuzfahrt ins Glück", mit Helmut Zierl, Reiner Schöne und der großartigen Karolina Lodyga auch deutlich besser besetzt. Neue fixe Idee: Ich will ne deutsche Version von "Fast and the Furious", mit Jan Hartmann und Veysel Gelin statt Walker und Diesel. Wird bomba.

[Julio Sacchi]

DAS TRAUMSCHIFF: MAROKKO (12.4.2020)

Beim ZDF hat jemand meine bescheidenen Aufsätze zum ästhetisch letzthin etwas zu dümpeligen Quotentanker aufmerksam gelesen. Die aktuelle Fahrt des bundesdeutschen Loveboats erfreut mit ungewohnt berückender Kadrage und einem ausgesucht schönen Color Grading. Mit dieser farbenfrohen Ostersause nimmt man Kurs auf die Ufer des ungleich schickeren Spin-Offs KREUZFAHRT INS GLÜCK. Frech: Auf dessen traditionell anschliessende Ausstrahlung wurde diesmal gleich ganz verzichtet!

Flori bleibt seiner Rolle als Teufelskerl und Tausendsassa der Meere treu. Einst sang er todesmutig mit Haien, heute saust er mit dem Snowboard die Dünen der Sahara hinab. Der kernige Staff-Kapitän (Daniel Morgenroth) fragt sich "Was hat er, was ich nicht habe?" Gute Frage! Na, zum Beispiel legt Flori seine Stimme automatisch zwei Oktaven tiefer, sobald ein Mikrofon, ein Megaphon oder eine Menschenansammlung in der Nähe ist. Da wird "Meine Damen und Herren" ganz schnell zu "I'm Batman!"

Die Stories: Ein reichlich billiges Rip-Off von EIN HERZ UND EINE KRONE, nur halt mit Happy End; ein Kunstdieb macht lange Finger und beklaut einen grotesk nachsynchronisierten Sammler in Marrakesch; und dann sind da noch Jutta Speidel und Wolfgang Fierek als in die Jahre gekommenes Schlagerduo, das keinen Ton trifft. Einmal Romantik, einmal *hust* Spannung und einmal absolut unerträglicher Humor also, das ist ja auch das Erfolgsrezept der maritimen Seniorenschnurre. Daß das irgendwie passabel dahinplätschert, ist nicht zuletzt Harald Schmidt zu verdanken: Der ist nämlich diesmal nicht dabei.

[Julio Sacchi]

DAS TRAUMSCHIFF: KAPSTADT (26.12.2020)

Zuerst große Erleichterung: "Der Schifferle hat sich krank gemeldet." Bad-Acting-Allergiker können aber trotz Harald Schmidts Abwesenheit nur kurz durchatmen, denn die ultimative Kampfansage steht bereits in der Besetzungsliste: Marianne Sägebrecht ist an Bord!

Seit der Verpflichtung Flori Silbereisens als dringende Nachfolge von Tatter-Rauch setzt man beim Traumschiff aber ohnehin vermehrt auf Non-Actors, um Erwartungsdruck vom neuen Käpt'n zu nehmen. Neben erbarmungswürdigen Jungschauspielern wie dem im "Algorithmus der Liebe" gefangenen Screwball-Pärchen (sie mit bunter Brille, er im rosa Polohemd) darf also auch Deutschlands Showprominenz anheuern. Motsi Mabuse wirkt so sediert und weggetreten wie unter dem Einfluß eines südafrikanischen Voodoomeisters, und Joko Winterscheidt muß das vergeßliche Publikum und seinen Serienbruder Flori mit einem subtilen Dialogkniff daran erinnern, daß er ja seit der letzten Folge der Serienbruder von Flori ist: "Ich bin's, Dein Bruder!"

Marianne Sägebrechts Auftritt relativiert aber zuverlässig jeden Lapsus ihrer neuen und alten Kollegen. Da kommt Barbara Wussow, die sich mittlerweile gefährlich nah in Heide Kellers Fahrwasser begibt, genauso mit einem blauen Auge davon wie die deutsch synchronisierte Linda "Krystle" Evans ("Meine Familie interessiert sich eher für Öl", stöhn).
Nur Flori muß ein bißchen aufpassen! Um seinem Käpt'n Prager maximale Kernigkeit zu verleihen, presst er nunmehr jeden Satz ganz hinten aus der Kehle raus und endet mit einem dramatischen Ausatmer. Das wirkt aber eher so, als habe er Magenprobleme und wisse nicht, ob er jetzt diesen oder eher jenen Furz rausdrücken soll! Vorsicht, der geil bärbeißige Staff Kapitän Daniel Morgenroth steht schon in den Startlöchern!

Ansonsten halt Traumschiff, zerdehnte Lulligeschichten, versägte Drohnenshots (passt schon, nehm wa) und Ferrero-Rocher-Grading. In Kapstadt - das wird jeder bestätigen, der schon mal da war - singen und tanzen die fröhlichen Locals an jeder Strassenecke oder spielen Xylophon und es läuft immer noch Johnny Clegg und alle sprechen deutsch, Rommel sei Dank oder so.

Im Anschluß hat dann das Spinoff-Beiboot "Kreuzfahrt ins Glück" mal wieder gezeigt, wie es richtig geht: Sympathisch gespielt, besser gedreht und geschrieben als das Hauptschiff, deutscher Paul Walker wie immer bomba als Wedding Planner. Da sieht Heiligendamm einladender aus als Kapstadt.

[Julio Sacchi]

DAS TRAUMSCHIFF: SEYCHELLEN (1.1.2021)

Corona an Bord! Da der Kahn logischerweise für die Dreharbeiten nicht wie gewohnt auslaufen konnte, müssen die Darsteller dieses Mal auf Studioplanken vorm Greenscreen oder am linken Bildrand eines Composite Shots am vermeintlich vorbeirauschenden Meer herumlaufen, während das Schiff in Wirklichkeit im Hafen liegt. Das teils absolut horrende Ergebnis kann man je nach Gemütslage als spannenden Verfremdungseffekt oder ästhetischen Brechdurchfall wegsortieren.

Darüber hinaus galt es offensichtlich auch, die Abstandsregeln zu beachten, so daß zwischen den Schauspielern teils gehörig viel Platz bleibt; es sieht so aus, als würden Leute fehlen oder als unsichtbare Geister an der Bar sitzen. Überhaupt, es ist kaum jemand an Bord, das Geisterschiff der schwimmenden Leichen, und wenn dann endlich die Seychellen erreicht sind, ist niemand dort; es ist fast so, als hätte der böse Thanos doch noch sein Ziel erreicht und die Hälfte bis zwei Drittel der Menschheit ausgelöscht: TRAUMSCHIFF: ENDGAME!

Die Avengers haben Captain America, das Traumschiff hat Käpt'n Prager, der mit dem kehligen Pathos und dem rollenden R, und sein Falcon ist Staff Kapitän Grimm, der sich an der Seite seines Chefs als veritabler Kettenhund erweist ("Der Kapitän möchte wissen, ob Sie das verstanden haben")! Florian Silbereisen und Daniel Morgenroth empfehlen sich mit der spannenden Hatz nach einem Stalker für ein Krimiaction-Spinoff, das selbst ich hungrig wegbingen würde. Überhaupt, Silbereisen und Morgenroth, was für ein Namensgespann! Ein sexy Ermittlerduo, ein sämiges Schlagerpaar, ein Hersteller für Tischbesteck oder tiefgefrorene Sahnetorten oder die neuen Chefredakteure beim "Spiegel"!

Auch abgesehen vom nervenaufreibenden Stalkerwahnsinn geht es diesmal der apokalyptischen Stimmung entsprechend recht ernst zu, so will zum Beispiel der Chef von Stromberg seinen blutdruckkranken Sohn mit Apnoe-Tauchgängen in den sicheren Tod treiben. Der obligatorische Samenzieher kommt diesmal in Form einer melancholischen Harold-and-Maude-Schnurre, in der ein sog. "Metal-Fan" und eine mürrische alte Dame zu ziemlich besten Freunden werden. Ein gewisser Oliver Bröcker dürfte mit seiner Darstellung eines "Metal-Fans" jedem echten Metal-Fan die Gitarrensoli aus den Ganglien sägen, aber mal ehrlich, Metal-Fans haben es auch nicht besser verdient!

Die tatsächliche Metal-Version des Traumschiffs kommt wie immer im Anschluß mit der Kreuzfahrt ins Glück! Verlässlich besser gedreht und geschrieben und gespielt, aber dieses Mal ein bißchen zu drohnenlastig, außerdem verbricht dieselbe Cutterin wie beim Traumschiff dieselben schlimmen Speed Ramps. Auch die Stories, naja: Ein Typ, der aussieht wie Assange, quatscht und manipuliert eine freigeistige Frau in die Hochzeit rein, das tut weh! Aber Jan Hartmann hat Besuch von der tollen Gila von Weitershausen als seine Mutter, und statt Horst Lichter im Hauptboot kommt hier Alex Kumptner vorbei. Ahoi!

[Julio Sacchi]

DAS TRAUMSCHIFF: MALEDIVEN (5.4.2021)

SEX POWER! Der heiße Flori hat das kehlige Raunen seiner Dia- und Monologe mittlerweile derart erotisiert, daß man sich auf dem Traumschiff fühlen kann wie in einer Produktion von Samuel L. Bronkowitz. Vermutlich hat ihn die berechtigte Sorge, Daniel Morgenroth als sexy Staff-Käpt'n könne ihm den Rang als Mr. Loverlover streitig machen, nochmal richtig zum sinnlichen Dirty Talk angeheizt ("Wir interessieren uns vor allem für die Walfische", uuuhh). Das dynamische Duo Prager und Grimm, im Grunde die Riggs & Murtaugh von der MS Armaeda, geht in der neuen Folge auch noch gemeinsam auf Schatzsuche, da platzt die Hosennaht! Das seit Jahrhunderten verschollene Piratengold findet sich bereits nach 10 Tauchsekunden auf dem Meeresgrund; in der Truhe leider weit und breit keine Wertgegenstände zu sehen, nur eine Platte mit einer Inschrift, die einem handelsüblichen Word-Font verblüffend ähnlich sieht.

Beim ZDF scheint man Silbereisens Fähigkeiten aber schändlicherweise noch immer nicht über den Weg zu trauen und stellt ihm sicherheitshalber Schauspielamateure zur Seite (nein, Harald Schmidt und Heide Keller sind nicht mehr dabei). So muß sich zum Beispiel die grundsympathische Collien Ulmen-Fernandes (mit neuer Thriller-Nase?) als Schiffsärztin mit den Konsequenzen eines angeblichen Kunstfehlers herumschlagen; nun ja, sagen wir mal, die Dankesrede für den Emmy muß sie vielleicht noch nicht schreiben. Als der schlecht operierte Fußball-Star zu ihr sagt "Ich mache sie fertig", kommt aber doch wieder Sex-Cop Prager um die Ecke und stellt den Jungspund mit einem kehlig geraunten Monolog ins Abseits!

In einem aufsehenerregenden Casting Coup ist es den Mainzern gelungen, Victoria Swarovski für die Rolle einer Tanzlehrerin zu gewinnen!. Victoria Swarovski ist nicht nur Sproß der gleichnamigen österreichischen Kristallglas-Dynastie, sondern auch so eine Art Co-Moderatorin der beliebten RTL-Show "Let's Dance". Dort erfreut sie die Zuschauer mit der sprachlichen Klarheit eines frechen Straßenjungen ("Das habta gut gemacht", "Das is ne tolle Sache", "Jetzt kommt der Walza") und der Ansprache eines 60er-Jahre-Showmasters ("Liebe Zuschauer, wir brauchen viele viele Punktä!"). Die verschliffene Sprache hat es auch aufs Traumschiff geschafft ("Heute üben wir Walza"), aber ansonsten, ganz ehrlich, bietet Swarovski hier die natürlichste Schauspielleistung aller professionellen Passagiere an.

Die coronabedingten Greenscreens vom offenen Meer wurden geringfügig verbessert; an den kalten Atemhauch der Schauspieler hätte man aber vielleicht denken sollen, der beißt sich ein wenig mit dem sonnigen Glück der Kreuzfahrt ins Jenseits. Die Malediven sind nämlich geisterhaft leer, fast wie das Versprechen einer besseren Welt, als wäre die MS Armaeda das Schiff der Verdammten, nach einem Atomkrieg oder einer weltumspannenden Vernichtungskatastrophe endlich an Land angekommen, die letzten Überlebenden finden ein neues Zuhause in einem Luxusresort und bauen die Zukunft der Menschheit. Die Zukunft, das sind Swarovski und Silbereisen, und das stimmt ja irgendwie auch und gibt einem Zuversicht und Hoffnung, und die ist wichtig, gerade jetzt, gerade während Corona.

Danach kam nicht "Kreuzfahrt ins Glück", so eine Sauerei!

[Julio Sacchi]

DAS TRAUMSCHIFF: SCHWEDEN (26.12.2021)

Wer sich vom moschusgetränkten Powerduo bestehend aus Hardball Prager und seinem Staff Käpt'n Eisensack McGinty eine Neuauflage von Lethal Weapon erträumt hat, guckt ins Röhrchen: Die zwei stahlharten Profis zieht es schnurstracks hinauf zum Brokeback Mountain! Ein vom kernigen Skipper als Teambuilding-Maßnahme für die Stammcrew verschleierter Trip in die schwedische Wildnis bietet in Wahrheit dem maritimen Männerzweier endlich die Gelegenheit, ein, höhö, Zelt zu teilen. Da gucken sie am frühen Morgen in süßer Schlafmontur mit ertapptem Gesichtsausdruck auch heraus, als Babsi Wussow (ebenfalls in einem hinreißenden Schlummi-Einteiler fürs Weekend-Feeling) zu Tode erschrocken ausruft: "EIN BÄR!" Ja, da stimmt einfach alles.

Leider ist diese in allen Belangen perfekte Szene das einsame Highlight in dieser ansonsten nur mit äußerster Mühsal ertragbaren Weihnachstfahrt des ZDF-Rentnerkahns. Mir unbekannte und allesamt zum Verwechseln ähnliche Fernsehgesichter um die 30 rödeln dry aged Stories rund um Liebe, Treue und Ehe runter; bei der einen Geschichte erwartet man sekündlich den Gastauftritt von Katja Ebstein mit "Dann heirat' doch Dein Büro", die andere Schnurre wirbt mit dem Opposites-Attract-Ausspielen von einer Sägewerkerbin gegen einen Treehugger um ein angejahrtes Freitage-für-die-Zukunft-Publikum. Die obligatorischen (und wirklich ganz hübschen) Bilder des Zielorts Stockholm werden über einen liebestollen Tour Guide erzählt, der ein bißchen so aussieht wie bei Mission Impossible, wenn die Gummimaske erst über die Hälfte des Gesichts gezogen ist.

Das wäre alles halb so wild, gäbe es nicht das Comeback des gefürchteten Bordentertainment-Impressarios Schifferle zu beklagen. Ich kann mir Harald Schmidts Spiel mittlerweile nur noch so erklären, daß er Rademann damals gesagt haben muß "Hey ok, ich mach mit, aber ich chargiere so dermaßen übel, wie der letzte Grottenolm, das ist meine Bedingung!" Selbst Schmidt wird noch in den Schatten gestellt von Buelent Ceylan, einem Comedian, der meiner Meinung nach in seinem ganzen Leben noch nicht ein einziges Mal was Lustiges gesagt hat und hier als offensichtlich geistig schwer geforderter Goldsucher durch einen schwedischen Bach stakst. Offenbar wird davon ausgegangen, daß das Publikum ab einem gewissen Alter wieder auf das intellektuelle Niveau von Fünfjährigen zurückfällt, anders sind mir diese wahlweise mit "türkischer" (Ceylan) oder "Western-" (Goldsuche) Musik untergelegten Bockwurst-Kapriolen nicht zu erklären.

Der Pandemie geschuldet blieb das Schiff für die Dreharbeiten mal wieder im Hafen liegen, die Schauspieler eiern erneut vor Green-Screen-Hintergründen herum. "Für die jetzigen Folgen stelle ich die Behauptung auf, dass man es nicht sieht, dass das Schiff im Hafen blieb", bemerkt die zuständige ZDF-Redakteurin mutig; ich stelle derweil die Behauptung auf, daß ich in der nächsten Folge eine Gastrolle habe, als Bockwurst nämlich im Sandwich zwischen Hardball und Eisensack McGinty.

"Kreuzfahrt ins Glück" danach natürlich besser, auch wenn das Traumschiff das schönere Grading hatte; aber auch hier trotz besserer Geschichten und namhafter Darsteller nach der Hälfte nur noch Geplätscher. Kein schöner Abend!

[JimmyPage]

Mega!!!!!!

Die Folge am kommenden Wochenende soll ja noch schlechter sein (Flop des Tages bei TVSpielfilm)

[Joachim Bauer]

DAS TRAUMSCHIFF: SEYCHELLEN (1.1.2021)
Ein gewisser Oliver Bröcker dürfte mit seiner Darstellung eines "Metal-Fans" jedem echten Metal-Fan die Gitarrensoli aus den Ganglien sägen ...

Also ich fand die Darstellung sehr authentisch.

"Kreuzfahrt ins Glück" danach natürlich besser, auch wenn das Traumschiff das schönere Grading hatte; aber auch hier trotz besserer Geschichten und namhafter Darsteller nach der Hälfte nur noch Geplätscher. Kein schöner Abend!

Also ich fand, dass dies dank Marion Kracht und schöner Italienaufnahmen noch bis zum Ende ganz ansprechend funktioniert hat. Okay, die Konstellation mit dem anderen Paar hatte nochmal sämtliche überholte Vorstellungen von Lebensplanung abgehandelt, da wähnte ich mich glatt um mindestens zwei Jahrzehnte zurückversetzt.

[Julio Sacchi]

Du bist ja ein Kenner Kracht fand ich auch toll. Die Story mit dem Schlagervogel war sweet (auch wenn er nicht singen konnte). Aber die Kacke mit dem ollen Balko und der jungen Braut und dem ganzen Kindergelaber fand ich irgendwann unerträglich.