Berlinale 2020 - Sehberichte
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Re: Berlinale 2020 - Sehberichte
Schwierig zu beurteilen ...
- JimmyPage
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Re: Berlinale 2020 - Sehberichte
äffle: "was isch groß?" - pferdle: "stuttgart!" - äffle: "was isch größer?" - pferdle: "der neckar!" - äffle: "und was isch am größten?" - pferdle: "hmm, spätzle und linsen!"
- Julio Sacchi
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Re: Berlinale 2020 - Sehberichte
WAGENKNECHT
100 Minuten substanzloser Fluff. Ideenlos und ohne erkennbares visuelles Konzept gedreht, unbalanciert und dramaturgisch unausgereift montiert und dann auch noch ertränkt in der möglicherweise schlimmsten Doku-Musik aller Zeiten, so eine Art Zirkus-Muzak zum Kreistanzen. Ich hab bei der Berlinale dieses Jahr Filme gesehen, die ich nicht mochte oder langweilig fand, aber bei dem hier frage ich mich erstmals, was er dort verloren hat.
Filmemacherin Kaudelka folgt Sahra Wagenknecht während der Zeit des Bundestagswahlkampfs 2017 bis zum Rückzug aus der Parteipolitik. Man erfährt genau das, was man aus der Presse jener Zeit weiß, und da Kaudelka Wagenknecht vor allem zu Interviewterminen begleitet, bekommt man auch davon nochmal die Greatest Hits zu hören. Meistens wird mitgelaufen, ab und zu Wagenknecht so zwischendurch gefragt, oder auch mal plötzlich ein anderer, halt wenn's anders nicht weitergeht.
Oft gibt es lange Sequenzen, bei denen man innerlich SCHNEID JETZT rufen will, die einfach im Film rumstehen, zum Beispiel ein Treffen mit den Spin Doctors von Bernie Sanders. Die Szene ist einfach da, wird nie wieder aufgegriffen, wie auch "Aufstehen!" kommt und geht, warum eigentlich, wer waren die, was soll's. Stattdessen eine Montage des Höcke-AfD-Aufmarsches zu einem kreuzüblen Bob-Dylan-Ersatzsong, da schüttelt einen die Fremdscham. Nur bei einer hitzigen Parteiveranstaltung, wo die Genossen wie die Tiere über Wagenknecht herfallen und sich dann selbst zerfleischen, erwacht der Film kurz zum Leben.
Sahra Wagenknecht ist in diesem Film sehr sympathisch, aufgeräumt, artikuliert und insgesamt angenehmer als ihre männlichen Kollegen. Das war immer mein Eindruck und ist grundsätzlich legitim als Kaudelkas Blickwinkel, aber für einen Film über eine politische Figur vielleicht doch etwas zu wenig. In diesem Film hat Wagenknecht immer die beste Pointe und das letzte Wort; einmal wird ihre Rede im Bundestag sehr offensichtlich als letzte aufrechte Stimme gegen die AfD geschnitten; das grenzt dann schon an Worshipping. Was auch ok ist, aber was erzählt das?
Kaudelka wurde im Anschluß der frenetisch bejubelten Vorführung gefragt, wie sie denn zu diesem Projekt gekommen sei. Kaudelka: "Ich habe irgendwann gedacht, daß ich einen Film über Sahra Wagenknecht machen wollte, und das hab ich einem Freund erzählt und der sagte, mach doch."
Und so isser dann auch geworden.
- JimmyPage
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Re: Berlinale 2020 - Sehberichte
Schade Von dem hatte ich mir einiges versprochen
Sieht Kaudelka wenigstens geil aus?
Sieht Kaudelka wenigstens geil aus?
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- Bewitched240
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Re: Berlinale 2020 - Sehberichte
So ein Dreck kann auch nur auf der Berlinale laufen.
- JimmyPage
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Re: Berlinale 2020 - Sehberichte
Schnabel hat den Account der Hexe geknackt
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- Julio Sacchi
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Re: Berlinale 2020 - Sehberichte
Was läuft denn bei Dir falsch?Bewitched240 hat geschrieben: ↑Fr 28. Feb 2020, 11:40So ein Dreck kann auch nur auf der Berlinale laufen.
- Bewitched240
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Re: Berlinale 2020 - Sehberichte
Man kann das ja machen, aber eben nicht in der Form, die Du oben beschreibst! Darum geht's doch! Deshalb typisch Berlinale, weil Feuilleton-Geschleime auf Teufel komm raus!
- Julio Sacchi
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Re: Berlinale 2020 - Sehberichte
Ach so n Unsinn. Das Ding wird in den Feuilletons genauso zerrissen werden wie von mir, der Film hat überhaupt keinen Mehrwert. Hab auch keine Ahnung, wie man sich mit so nem Projekt ans Feuilleton ranwanzen sollte. Tatsächlich ist es so, daß derart substanzloser Fluff eben nicht auf der Berlinale läuft, sondern allenfalls um 23 Uhr bei der ARD unangenehm auffällt.
- Julio Sacchi
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Re: Berlinale 2020 - Sehberichte
THE ROADS NOT TAKEN
Nach SIBERIA zerbricht ein weiterer Alpha-Mann an der Suche nach sich selbst: Javier Bardem hat als an Demenz erkrankter Schriftsteller Honig im Kopp. Er vegetiert in seiner Wohnung in New York vor sich hin, die U-Bahn rattert direkt an seinem Fenster vorbei zur Myrtle Ave. Seine Tochter (Elle Fanning) versucht sich liebevoll um ihn zu kümmern, verzweifelt aber zunehmend an dieser übergroßen Aufgabe.
Es ist ein Tag im Leben dieser zwei Menschen, der sie auseinander oder noch näher zusammenbringen könnte. Bardems Geist erinnert sich derweil an die tragische Beziehung zu Dolores (Salma Hayek) und an sein Schreibexil in Griechenland. Dort rudert er einer Party-Yacht mit jungen Girls hinterher und muß auf halber Strecke aufgeben; dort verreckt auch seine selbstherrliche Männlichkeit.
Sally Potters Film erzählt nichts Weltbewegendes und buchstabiert sich leider kurz vor Schluß zur Schnulze aus. Aber ich mochte ihn. Mein alter Herr ist an Alzheimer zugrunde gegangen, und ich habe noch nie eine auch nur im Ansatz so akkurate Darstellung einer Demenzerkrankung und deren Effekt auf die Angehörigen gesehen wie Bardems in diesem Film. Da ist der Film ehrlich und anrührend, hier furzt kein Hallervorden in die Wanne, der Demente ist nicht irgendwie doch ganz süß.
Nur ein kleines gütiges Lächeln von Bardem, eine Sekunde lang, in einem luziden Moment; das kann reichen, um alles doch noch ein wenig weiter ertragen zu wollen.
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