Kriegsfilme (außer USA)

Auf der Suche nach der besten Literaturverfilmung oder dem männlichsten Schauspieler?
Antworten
Benutzeravatar
Jaan
Beiträge: 1159
Registriert: Sa 2. Jun 2012, 13:21
Wohnort: Karlsruhe

Beitrag von Jaan » Sa 28. Jul 2012, 12:13

Sir Mycocaine war in ein paar sehr duften Kriegsfilmen: ZULU, EIN DRECKIGER HAUFEN, DER ADLER IST GELANDET und dem teilamerikanischen DIE BRÜCKE VON ARNHEIM. Alle höchstens kosmetisch Anti-Krieg.
If you're in a war, instead of throwing a hand grenade at the enemy, throw one of those small pumpkins. Maybe it'll make everyone think how stupid war is, and while they are thinking, you can throw a real grenade at them.

Benutzeravatar
Thorsten Hanisch
Moderator
Beiträge: 26978
Registriert: Mo 7. Mai 2012, 20:18
Kontaktdaten:

Beitrag von Thorsten Hanisch » Sa 28. Jul 2012, 12:27

Die kensch natürlich alle. Pflichtstoff.
»Wenn man der Klügste im Raum ist, ist man im falschen Raum« (K. Lauterbach)

https://diezukunft.de/users/thorsten-hanisch

Benutzeravatar
Jaan
Beiträge: 1159
Registriert: Sa 2. Jun 2012, 13:21
Wohnort: Karlsruhe

Beitrag von Jaan » Sa 28. Jul 2012, 13:49

Hätt ich mir auch denken können :P

Zwei Erste-Weltkriegs-Filme hätte ich noch anzubieten:
  • HAUPTMANN CONAN UND DIE WÖLFE DES KRIEGES von Bertrand Tavernier hat einen gewissen Reiz. Wobei ich nie weiß, ob die stets etwas neben der Rolle liegenden Darsteller ein PTSD-Gefühl vermitteln sollen oder der schwachen Regie geschuldet sind; bei Tavernier vermutlich ersteres.
  • STOSSTRUPP 1917 ist vielleicht der Film mit den meisten Explosionen überhaupt; in ca. jeder dritten Szene krepieren Granaten, in den übrigen ist ständig Trommelfeuer zu hören. Die beklemmende Atmosphäre und realistische Darstellung des Frontleids wird zunichte gemacht durch den titelgebenden Stosstrupp, der aus mopsfidelen, unverzagten Bajuwaren besteht. Muss ja, ist Nazipropaganda.
If you're in a war, instead of throwing a hand grenade at the enemy, throw one of those small pumpkins. Maybe it'll make everyone think how stupid war is, and while they are thinking, you can throw a real grenade at them.

Benutzeravatar
SvenT
Beiträge: 7665
Registriert: Sa 12. Mai 2012, 02:09

Beitrag von SvenT » Sa 28. Jul 2012, 14:23

"Battle of Britain" (1969) von Bond Regisseur Guy Hamilton ist auch einen Blick wert.
Die Luftschlacht von England als echtes Heldenstück. Man darf ja nicht vergessen, dass die Akteure des Krieges zum großen Teil damals noch am Leben waren. Insofern ist "Battle of Britain" wie ein Schulterklopfen.
Tricktechnisch einer der besten britischen Filme überhaupt. Die Fliegerszenen gehören zu den Vorbildern für "Star Wars".
Läuft oft in der Glotze. Finde ich immer wieder beeindruckend.

Um auf der Insel zu bleiben:

Einer der besten Propagandafilme aus dem Krieg ist natürlich "The Life And Death Of Colonel Blimp" von Powell & Pressburger. Sehr sehenswert auch die anderen WK2-Produktionen der Herren.

Ich hab den amerikanischen, aber in England spielenden "Mrs. Miniver" von William Wyler noch nie nicht gesehen. Von dem war Goebbels ja derart begeistert, dass er seine Filmleute anwies, auch so etwas zu drehen. Interessant. Kennt den wer?

Benutzeravatar
Nahaufnahme
Beiträge: 4096
Registriert: Sa 12. Mai 2012, 19:53
Wohnort: Berlin

Beitrag von Nahaufnahme » Mo 30. Jul 2012, 11:01

SvenT hat geschrieben: Ich hab den amerikanischen, aber in England spielenden "Mrs. Miniver" von William Wyler noch nie nicht gesehen. Von dem war Goebbels ja derart begeistert, dass er seine Filmleute anwies, auch so etwas zu drehen. Interessant. Kennt den wer?
Ja, ich zitiere mich selbst, weil ich dazu mal was bei Cinefacts geschrieben habe und das, was ich vorhin geschrieben habe, ist mir gerade abgestürzt, Scheiß Firefox, jetzt bin ich zu faul. ;)
Die ÖR gaben sich gerne schulmeisterlich und entschieden, was dem Publikum zuzumuten ist und was nicht. Ähnlich sind sie auch bei Kinofilmen vorgegangen, die in Deutschland nie im Kino liefen und fürs Fernsehen synchronisiert wurden (in einem Klassiker von 1942, Mrs. Miniver mit Greer Garson fehlen einige Szenen mit einem deutschen Soldaten, der im Garten der Titelheldin in Südengland landet, ein längerer Dialog, in dem sie ihm die Bombenangriffe auf Rotterdam und England vorhält, fiel komplett der Schere zum Opfer).
MRS. MINIVER lief übrigens zweimal im Nachtprogramm der ARD vor ein paar Jahren. Ich habe die deutsche TV-Fassung mit der aus den USA am PC verglichen, die im Quote erwähnte Szene hatte immerhin eine Länge von fünf Minuten und durch den Schnitt wird der Soldat wesentlich unsympathischer, weil er scheinbar von einer Sekunde zur nächsten Mrs. Miniver mit einer Waffe bedroht. Auch in einer anderen geschnitten Szene gab es einen Dialog über die Nazis in Deutschland, den ich weder heikel noch propagandistisch empfand. Neben dem Klassiker TO BE OR NOT TO BE oder Hitchcocks LIFEBOAT zählt der für mich zu den besten so genannten Propaganda-Filmen, da nichts übertrieben wird und die Abbildung der tatsächlichen historischen Ereignisse für mich keine Propaganda im eigentlichen Sinne ist.
SvenT hat geschrieben:"Battle of Britain" (1969) von Bond Regisseur Guy Hamilton ist auch einen Blick wert.
Interessant finde ich bei BATTLE OF BRITAIN und WHEN EAGLES DARE übrigens auch die Differenzierung von Deutschen und Nazis.

Benutzeravatar
SvenT
Beiträge: 7665
Registriert: Sa 12. Mai 2012, 02:09

Beitrag von SvenT » Mo 30. Jul 2012, 13:30

Ah, danke für die Info.
Finds immer wieder faszinierend, wie im Deutschland der 50er Jahre internationale Filme für das Kino "nazitauglich" gemacht wurden. Hauptsache, fühlt sich keiner auf den Schlips getreten.

Benutzeravatar
Kollerteral..
Beiträge: 2806
Registriert: Fr 12. Jul 2013, 08:38

Beitrag von Kollerteral.. » Mi 19. Aug 2015, 14:14

Thorsten Hanisch hat geschrieben:Ich hab INTIMATE ENEMIES zwar nicht gesehen, bisher aber nur Lobesgesänge vernommen. Doch nicht gut?
Doch doch, der ist gut. Die Tage im TV gesehen. Bin hängen geblieben weil ich zunächst dachte, einen "alten" Film zu sehen. Ausleuchtung, Körnung, etc. sieht alles sehr klassisch aus.
"Guten Abend meine Damen und Herren. Heute war nix los. Und nun zum Wetter .."

Benutzeravatar
Frau Stockl
Beiträge: 12632
Registriert: Di 25. Sep 2012, 09:44
Wohnort: Burg Stargard

Re:

Beitrag von Frau Stockl » Fr 10. Jan 2020, 20:45

Willard hat geschrieben:
Fr 27. Jul 2012, 18:42
Unbedingt ans Herz legen möchte ich noch den sowjetischen Film IDI I SMOTRI (Come and See) von 1985. Inszenatorisch meisterhaft und sehr berührend. Hat mich seit der Sichtung noch lange beschäftigt. Einer von den zeitlosen Klassikern. Kann mir auch gut vorstellen, dass Terrence Malick sich inspiriert gefühlt hat. Da gibt es einige Parallelen zu THE THIN RED LINE.
SvenT hat geschrieben:
Fr 27. Jul 2012, 19:52
Der von Willard erwähnte "Come And See" steht hingegen bei mir noch auf der Liste der ungesehenen Pflichtfilme.
Anoirja hat geschrieben:
Fr 27. Jul 2012, 19:57
"Idi i smotri" ist der ultimative Antikriegsfilm - und fast der einzige, der die Bezeichnung "Anti" auch wirklich verdient hat.
Ist wohl bei Criterion in Arbeit:

~ Hoffnung ist die kleine Schwester der Verzweiflung.

Benutzeravatar
Don Kolleone
Beiträge: 7103
Registriert: Do 17. Sep 2015, 08:02
Wohnort: Hodenhagen

Re: Kriegsfilme (außer USA)

Beitrag von Don Kolleone » Fr 10. Jan 2020, 21:47

Hatte vor'n paar Jahren mal die japanische Bluray, diese aber mangels englischer Untertitel wieder in der Bucht verkloppt (konnte die Subs zwar auf'm Rechner dazu stricken, fand das aber keine zufriedenstellende Lösung). Die Bild-Qualität der Scheibe war jedenfalls super.

Hier im Forum hatte doch wer mal nen Link auf ein russisches Streamingportal gesetzt, da gibt's den auch in HD, sowohl mit Untertiteln und ich glaube auch in der englischen Sprachfassung.

Danke jedenfalls für den Hinweis mit der Criterion. Wäre ja dann für unsere Breiten endlich mal ne adäquate VÖ (im letzten Herbst kam der Film auch in Frankreich auf Blu raus, da hat's wieder kurz in den Fingern gejuckt, aber auch hier wieder das leidige Untertitel-Thema).
"Krieg ist wie Kino. Vorne flimmerts, hinten sind die besten Plätze." - Arnim Dahl

Antworten