Kriegsfilme (außer USA)

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Thorsten Hanisch
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Kriegsfilme (außer USA)

Beitrag von Thorsten Hanisch » Fr 27. Jul 2012, 18:08

Was fällt euch denn zum Thema "Kriegsfilme - alles außer US-Produktionen" ein?

Bevorzugt werden ältere Kandidaten, aber Ihr könnt gerne einfach mal alles in den Raum werfen, was euch so einfällt!
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SvenT
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Beitrag von SvenT » Fr 27. Jul 2012, 18:19

Geheimtipp, hatte ich im alten Forum noch von geschwärmt: Kinji Fukasakus "Under the Flag of the Rising Sun" / "Unter dem Banner der aufgehenden Sonne" von 1972.
Kurz gegoogelt:
http://jfilmpowwow.blogspot.de/2011/02/ ... g-sun.html
Kennt komischerweise kaum wer. War auch Zufall, dass ich den mal bei Axelmusic entdeckt hatte.
Steht den hierzulande bekannten Klassikern von Tarkovski oder Kubrick jedenfalls in nichts nach.

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Savior
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Beitrag von Savior » Fr 27. Jul 2012, 18:24

Hab' da 'n paar Kandidaten, die entweder sehr gut (Guerreros, Warriors (UK-TV-Zweiteiler)) oder sackschlecht (9th Company, Days Of Glory, Intimate Enemies) und in ihren Aussagen meist noch viel schlimmer sind als die schlimmsten Amis (z.B. Green Berets).

Qualitätstechnisch ist das Genre außerhalb Amerikas extrem schwankend.

Welchen ich noch unbedingt nachholen muss und ziemlich weit oben auf meiner Liste steht: Battle Of Algiers.

Willard
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Beitrag von Willard » Fr 27. Jul 2012, 18:42

Unbedingt ans Herz legen möchte ich noch den sowjetischen Film IDI I SMOTRI (Come and See) von 1985. Inszenatorisch meisterhaft und sehr berührend. Hat mich seit der Sichtung noch lange beschäftigt. Einer von den zeitlosen Klassikern. Kann mir auch gut vorstellen, dass Terrence Malick sich inspiriert gefühlt hat. Da gibt es einige Parallelen zu THE THIN RED LINE.

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SvenT
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Beitrag von SvenT » Fr 27. Jul 2012, 19:52

Savior hat geschrieben:Welchen ich noch unbedingt nachholen muss und ziemlich weit oben auf meiner Liste steht: Battle Of Algiers.
Unbedingt. Taucht nicht umsonst immer wieder in Top Ten Listen diverser Regisseure und Kritiker auf.
Besser kann man einen Film zu dem Thema eigentlich nicht drehen.

Der von Willard erwähnte "Come And See" steht hingegen bei mir noch auf der Liste der ungesehenen Pflichtfilme.

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Anoirja
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Beitrag von Anoirja » Fr 27. Jul 2012, 19:57

"Idi i smotri" ist der ultimative Antikriegsfilm - und fast der einzige, der die Bezeichnung "Anti" auch wirklich verdient hat.
Zuletzt geändert von Anoirja am Fr 27. Jul 2012, 20:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Fr 27. Jul 2012, 20:00

@Sven & Savior: Danke! Fukasaku ist immer gut! Und WARRIORS wollt ich mal auf Arte ansehen, hab's dann aber wie so oft vergessen.

Was mich aber wundert:

@Savior: Ich hab INTIMATE ENEMIES zwar nicht gesehen, bisher aber nur Lobesgesänge vernommen. Doch nicht gut?
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diceman
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Beitrag von diceman » Fr 27. Jul 2012, 20:52

Mir hat UNDER THE FLAG OF THE RISING SUN weniger gefallen. Fand's reichlich fahrig (und fragmentarisch) inszeniert, und weil eben alles in Rückblenden passiert, konnte ich auch zu keiner Sekunde Empathie zum Gezeigten aufbauen. Habe aber vielleicht auch etwas anderes erwartet ...



Was aber generell Anti-Kriegsfilme angeht (also RICHTIGE Anti-Kriegsfilme; nicht sowas wie FULL METAL JACKET oder APOCALYPSE NOW, welche ja zugleich immer noch eine gewisse morbide Faszination am Ungeheuer Krieg vermitteln):

Yasuzo Masumuras RED ANGEL (1966), welcher die Schrecken des Sino-Japanischen Krieg aus den Augen einer jungen Krankenschwester beschreibt, die in einem Lazarett an der Front Soldaten mit Amputations-Verletzungen betreut und pflegt, und sich dort in einen Morphium-abhängingen Arzt verliebt, obwohl dieser aufgrund seiner Sucht impotent ist. Geht unter die Haut.

Seijun Suzukis STORY OF A PROSTITUTE (1965), die Geschichte einer "Trostfrau", die die Moral der in der Mandschurei stationierten japanischen Soldaten aufrecht halten soll, und sich dabei ... richtig erraten, verliebt. Sollte man schon allein gesehen haben, weil's von Suzuki ist; für mich tatsächlich der Größte unter den japanischen Regisseuren. STORY OF A PROSTITUTE würde ich in meine persönliche Top-Three von dem Meister packen; sehr kraftvolles, tragisches Teil, hier war Suzuki auch noch nicht in dekonstruktiver Absicht unterwegs.
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SvenT
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Beitrag von SvenT » Fr 27. Jul 2012, 21:00

diceman hat geschrieben:Mir hat UNDER THE FLAG OF THE RISING SUN weniger gefallen. Fand's reichlich fahrig (und fragmentarisch) inszeniert, und weil eben alles in Rückblenden passiert, konnte ich auch zu keiner Sekunde Empathie zum Gezeigten aufbauen. Habe aber vielleicht auch etwas anderes erwartet ....
Erstaunlich. Genau umgekehrt wie bei mir.
Ich fand den unglaublich mitreissend und bewegend. Hatte fast Tränen in den Augen, so sehr.
Lag mir wochenlang im Magen.

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Savior
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Beitrag von Savior » Fr 27. Jul 2012, 21:00

SvenT hat geschrieben:Unbedingt. Taucht nicht umsonst immer wieder in Top Ten Listen diverser Regisseure und Kritiker auf.
Besser kann man einen Film zu dem Thema eigentlich nicht drehen. [...]
Glaub' ich dir gern. :)
Hab' das erste Mal vor ein paar Jahren von dem gehört, als Paul Greengrass den bezüglich einer Video-Reihe des BFIs nannte ("Films they would share with future generations", oder so ähnlich... AFAIR). Ich hab' mich dann ein wenig schlau gemacht, aber leider gab's da nix vernünftiges. Vor ein paar Monaten kam Battle Of Algiers allerdings nach Deutschland -- blöd nur, daß die DVD irgendwie nie unter €15 (meine Obergrenze für Blindkäufe) rutscht. Außerdem gibt's für fast den gleichen Preis 'ne klasse Blu von Criterion... :shock:
Thorsten Hanisch hat geschrieben:[...] WARRIORS wollt ich mal auf Arte ansehen, hab's dann aber wie so oft vergessen. [...]
Den hab' ich als Bub auf einem der Dritten gesehen... möglich, daß das damals auch ARTE gewesen ist. Man, der hat mich hart geplättet, damals. Einer der ersten Filme, die ich im Netz ordentlich in Foren beworben habe. :D
Thorsten Hanisch hat geschrieben:[...] @Savior: Ich hab INTIMATE ENEMIES zwar nicht gesehen, bisher aber nur Lobesgesänge vernommen. Doch nicht gut?
Ich kann's dir nicht mehr so genau sagen. Ist auch schon über vier Jahre her als ich den gesehen habe. Aber die Action war natürlich gut -- Siri halt. Aber ich fand den etwas schlechter als bspw. Days Of Glory.

Edit: Ich vergaß: Auch von Greengrass gibt's einen Non-US-Kriegsfilm mit Männern der SAS. The One That Got Away, heißt der. Den will ich auch bestellen, wenn mal wieder 'n Import-Kauf ansteht... obwohl ich der festen Überzeugung bin, daß ich den mal im Fernsehen gesehen habe. :?

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