Julios frankophile Ecke
- Bewitched240
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Re: Julios frankophile Ecke
Cool! Danke!
- SvenT
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Re: Julios frankophile Ecke
Ganz großes Kino! Das Bild (Netflix) ist auch noch mal etwas besser als auf der DVD, die ich hier habe.
- JimmyPage
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Re: Julios frankophile Ecke
Geilo. Vor allem der Betreff
äffle: "was isch groß?" - pferdle: "stuttgart!" - äffle: "was isch größer?" - pferdle: "der neckar!" - äffle: "und was isch am größten?" - pferdle: "hmm, spätzle und linsen!"
- SvenT
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Re: Julios frankophile Ecke
Der Betreff macht Sinn, wenn Du den Film kennst!!
- JimmyPage
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Re: Julios frankophile Ecke
Deswegen gab es ja von mir den hier:
Ganz so blöde bin ich dann auch nicht
Ganz so blöde bin ich dann auch nicht
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- Julio Sacchi
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Re: Julios frankophile Ecke
Eine in weiten Teilen recht freie Interpretation der Ben-Barka-Affäre, die mit einer fast unglaublichen Besetzung ins Rennen geht: Trintignant, Piccoli, Noiret, Bouquet, Cremer, Gian Maria Volonte, Jean Seberg und dann noch Nigel Davenport und Roy Scheider oben drauf. Routinier Boisset sensationalisiert die Entführung des Oppositionspolitikers nicht, wickelt sie am Ende aber nach den Regeln des französischen Politthrillers ab. Neben der enormen Präsenz von Volonte als Barka-Variation Sadiel ist es vor allem die komplexe Figur Trintignants, die in den Bann zieht: Der typische linke Schreiberling der 70er, wütend polternd gegen das bourgeoise Blatt seines Auftraggebers und ständig die Salonkommunistin in seinem Bett gängelnd, in Wirklichkeit aber journalistisch seit Jahren impotent und bereit, alles und jeden für die eigene Haut zu verkaufen. Ennio Morricone bespielt das düstere Ränkespiel mal wieder mit exquisiten Klangfarben. Sehenswert.
Zuletzt geändert von Julio Sacchi am Mo 30. Mär 2020, 10:20, insgesamt 1-mal geändert.
- JimmyPage
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Re: Julios frankophile Ecke
den will ich sehen. Geile Kritik Kurz, knackig und einfach gut
Cover ist stark. Sieht aus wie das Forumsgruppenbild mit Dame. Sven hat die Zigarre im Mund
Cover ist stark. Sieht aus wie das Forumsgruppenbild mit Dame. Sven hat die Zigarre im Mund
äffle: "was isch groß?" - pferdle: "stuttgart!" - äffle: "was isch größer?" - pferdle: "der neckar!" - äffle: "und was isch am größten?" - pferdle: "hmm, spätzle und linsen!"
- Julio Sacchi
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- SvenT
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Re: Julios frankophile Ecke
Wer würde nicht gerne so aussehen wie Philippe Noiret?
Muss "L'Attentat" unbedingt sehen. Bildungslücke meinerseits.
Muss "L'Attentat" unbedingt sehen. Bildungslücke meinerseits.
- Julio Sacchi
- Beiträge: 29698
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Re: Julios frankophile Ecke
ARMEE IM SCHATTEN
Melvilles Film über die Widerstandsbewegung im von Nazis besetzten Frankreich baut der Résistance ein Denkmal, ohne dessen Risse zu auszuputzen. Die Freiheitskämpfer im Untergrund leisteten unter permanenter Lebensgefahr Unglaubliches, agierten aber auch als selbstgerechte Henker. Sehr streng und sachlich erzählt Melville in episodischem Stil vom stoischen Kampf Phillipe Gerbiers, dem der unvergleichliche Rammbock Ventura eine Ahnung von Zerbrechlichkeit und Melancholie verleiht. Was die Sülzkopp-Filmemacher der Gegenwart nicht verstehen, bringt ein Großmeister des Kinos hier zur Perfektion: In dieser bedrückenden Atmosphäre gerät ein klitzekleines Zeichen von Emotion schon zum ergreifenden Moment, wenn etwa Simone Signoret kurz die Hand Venturas ergreift oder Gerbier sich ein einsames Freudestrahlen erlaubt, als ihm jemand nach drei Wochen Einsamkeit Zigaretten anbietet. In einer Nebenrolle glänzt Jean-Pierre Cassel mit dem Portrait eines Mannes auf der Suche nach dem verbliebenen Sinn seiner Existenz. Der Hoffnung erteilt Melville, der selbst Teil der Résistance war, am Ende eine harsche Absage. Nicht zuletzt deshalb ein Film, der einen trifft und im Gedächtnis bleibt. Fantastisch.
Synchro-Fetischisten schauen übrigens in die Röhre. Der Film erschien erst neun Jahre nach seinem Frankreich-Kinostart in Deutschland, diese Vertonung ist allerdings verschollen. Auf der Neuveröffentlichung von Arthaus gibt es eine extrem flache Eindeutschung, in der Lino Ventura mit der Stimme von Don Johnson spricht.
Ein bißchen schmunzeln musste ich auch angesichts der Entbehrungen, denen sich die Mitglieder der Résistance aussetzten; heute schaffen es ja die Leute nicht mal, drei Tage zuhause zu bleiben, ohne in tiefe Depressionen zu fallen.
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