Julios frankophile Ecke

Auf der Suche nach der besten Literaturverfilmung oder dem männlichsten Schauspieler?
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JimmyPage
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Re: Julios frankophile Ecke

Beitrag von JimmyPage » Di 21. Apr 2020, 16:59

Und vorne fehlt die Tolle :mrgreen:
äffle: "was isch groß?" - pferdle: "stuttgart!" - äffle: "was isch größer?" - pferdle: "der neckar!" - äffle: "und was isch am größten?" - pferdle: "hmm, spätzle und linsen!"

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Joachim Bauer
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Re: Julios frankophile Ecke

Beitrag von Joachim Bauer » Di 21. Apr 2020, 17:02

Was das Minuswachstum des Haupthaars angeht, liefern sich ja das Steak und ich einen harten Wettkampf, wer als erster von uns am Meister-Proper-Lookalike-Contest teilnehmen kann. :angel:
Die Spieler, wo dieser Sprache nicht mächtig sind, die sollen dann sich angewöhnen, das Deutsch zu lernen. (Mario Basler, rhetorisch geschulter, ehemaliger Fußballprofi)

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JimmyPage
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Re: Julios frankophile Ecke

Beitrag von JimmyPage » Di 21. Apr 2020, 17:04

Meine sind grau ohne Ende :?

Hast du gedacht wir wissen nicht was Volltensur ist? :lolno:

Julio und seine Threads tun mir grade ein bissle Leid :crazy:
äffle: "was isch groß?" - pferdle: "stuttgart!" - äffle: "was isch größer?" - pferdle: "der neckar!" - äffle: "und was isch am größten?" - pferdle: "hmm, spätzle und linsen!"

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Joachim Bauer
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Re: Julios frankophile Ecke

Beitrag von Joachim Bauer » Di 21. Apr 2020, 17:06

JimmyPage hat geschrieben:
Di 21. Apr 2020, 17:04
Hast du gedacht wir wissen nicht was Volltensur ist?
Hat nicht gepasst. Es schwindet bei uns ja von vorn und nicht aus der Mitte heraus. ;)
Die Spieler, wo dieser Sprache nicht mächtig sind, die sollen dann sich angewöhnen, das Deutsch zu lernen. (Mario Basler, rhetorisch geschulter, ehemaliger Fußballprofi)

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Julio Sacchi
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Re: Julios frankophile Ecke

Beitrag von Julio Sacchi » Di 2. Jun 2020, 14:41

220px-La_Métamorphose_des_cloportes.jpg
GANOVEN RECHNEN AB
Ganove Lino Ventura lässt sich von ein paar Hohlfrüchten zum ganz großen Raubzug überreden. Als dieser schief geht, fährt ausgerechnet er als einziger in den Bau ein. Da will er natürlich Rache.
Trotz Ventura und Charles Aznavour ein absoluter Rohrkrepierer. Alle männlichen Figuren entweder blöd oder unsympathisch oder beides. Das Ganze ist auch keine eisenharte Vendetta, sondern eher halblaunige Krimikomödie mit meiner Meinung nach supernerviger Musik vom legendären Jazzorganisten Jimmy Smith. Für mich war das Ganze schon fast Spulmaterial. Nur das Ende, wenn Lino erkennen muß, daß das alles nicht so ganz zu seiner Zufriedenheit gelaufen ist, bietet einen schönen Moment.
Die deutsche DVD ist noch dazu unter aller Sau. Da sieht jede Bootleg-VHS besser aus. :thumbdown:

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Re: Julios frankophile Ecke

Beitrag von Julio Sacchi » Mo 28. Dez 2020, 12:55

flic.jpg

EIN TOLLER BLUFF (1971)
Recht vergnügliche, aber auch nicht eben zu Lachstürmen hinreißende Kriminalkomödie von Routinier Lautner. Das große böse Schwergewicht des französischen Kinos, Michel Constantin, spielt hier den Guten; mit einer Fresse wie der Bruder von Ron Perlman nimmt der Flic den Platz des verstorbenen Bruders eines Drogendealers ein. Zu seinem Glück gibt sich die bezaubernde Mireille Darc als seine Ehefrau aus; zu seinem Pech bringt sie ihren neunjährigen Sohn mit. Der findet den Papa auf Zeit schön blöde, ändert aber seine Meinung, als er sieht, wie dieser ein paar blöde Bullen vermöbelt! Nebenbei gibt sich noch Michel Constantin die Ehre und Alain Delon hat einen überraschenden Sekundenauftritt als Typ, der sich in der Tür irrt. Ein paar hübsche Einfälle hier und da, aber das Undercover-Humorpotenzial scheint nicht ausgeschöpft.

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Re: Julios frankophile Ecke

Beitrag von Julio Sacchi » Di 29. Dez 2020, 12:41

elep.jpg
EIN ELEPHANT IRRT SICH GEWALTIG (1976)

Einer der ganz großen Klassiker der französischen Filmkomödie, und zwar völlig zu Recht: Wie hier männliche Eitelkeiten und die selbstvergessenen Kapriolen der Midlife Crisis entblösst werden, ist schon beispielhaft. Das Quartett um den herrlich unterspielenden Rochefort ist schlicht wunderbar und wird dank der rundum starken Frauenrollen um sie herum ständig konterkariert. Die Leichtigkeit, die man den Franzosen immer wieder postuliert, wird hier mit allerlei subtilem Tiefsinn untermauert; am erfreulichsten aber sicher mit der Rolle Brasseurs als komplett untuntigem Homosexuellen, eine echte Ausnahme im (französichen) Kino der 70er. Kann und sollte man immer wieder gucken.

Wer auf deutsche Synchros steht, wird hier mit einer herausragend besetzten und liebevoll ge,machten deutschen Fassung belohnt!

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Re: Julios frankophile Ecke

Beitrag von Julio Sacchi » Mi 6. Jan 2021, 11:43

nous irons.jpg
WIR KOMMEN ALLE IN DEN HIMMEL (1977)
Etwas schwächere Fortsetzung der Kalamitäten dieses französischen Quartetts voller Trümpfe - eher eine Nummernrevue als eine stringente Erzählung, die aber nichtsdestotrotz ein paar echte Kabinettstückchen zu bieten hat. Oder wer könnte sich nicht über Rocheforts stoisches Ertragen amüsieren, wenn der vermeintliche Liebhaber seiner Frau seinen Renault zerlegt? Der Film gibt Brasseur noch etwas mehr Raum, über den entsprechenden Storylauf kann man durchaus geteilter Meinung sein. Am Ende aber vor allem ein weiterer schöner Film.

Die deutsche Synchro wurde übrigens komplett neu besetzt?!

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Re: Julios frankophile Ecke

Beitrag von Julio Sacchi » Mo 11. Jan 2021, 14:56

Maigret.jpg
MAIGRET KENNT KEIN ERBARMEN (1959)
Maigret und die Affäre Saint-Fiacre, so der Name der Vorlage, bringt den bulligen Kommissar zurück an den Ort, in dem er aufwuchs, und zurück zu dem Schloß, in dem sein Vater der Verwalter gewesen war. Die dort ansässige Gräfin war für den jungen Maigret der Inbegriff von Anmut und Schönheit - heute ist ihr Leben in Gefahr, ein anonymer Brief kündigt ihren Tod an...
Der große Gabin ist ein Ereignis als muffliger Kommissar, der die Dinge sich entwickeln lässt. Wenn Freundlichkeit oder Rührung über sein Gesicht blitzen, gehen drei Sonnen auf. Die Provinz von Saint Fiacre wirkt in der kontrastreichen Schwarzweißfotografie gleichsam einladend wie beklemmend, der Fall trotz durchaus humorigen Austauschs mit dem Verdächtigenpersonal traurig und betrüblich. So bleibt am Ende doch vor allem Melancholie, wenn die Frage "Woran denken Sie, Monsieur Maigret" unbeantwortet im Raum stehen bleibt.
Ein großes Vergnügen für einen grauen Sonntagnachmittag.

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Re: Julios frankophile Ecke

Beitrag von Julio Sacchi » Fr 22. Jan 2021, 09:02

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DIE MASCHINE (1994)
Depardieu ist Psychiater/Hirnforscher und mit Nathalie Baye verheiratet. Lieber knetet er aber die außerordentlich hübschen Hupen der gegenwärtigen Lebensgefährtin unseres Insta-Außenministers! Heimlich will er ganz tief in das Hirn eines Psychopathen schauen und hat dafür eine Body-Switch-Maschine im Keller stehen. Er überredet einen seiner Patienten, nämlich Didier Bourdon als Serienkiller mit Schnurri, zu einem nicht näher benannten Experiment und schwupps sitzen sich die beiden im Körper des anderen gegenüber. So richtig durchdacht hat Depardieu die Nummer offenbar nicht, denn logischerweise fühlt sich der todgeweihte Psychomörder im Body des dicken Gérard pudelwohl und nimmt direkt dessen Rolle an!
Was folgt, ist ein verblüffend weitsichtiger Vorläufer von FACE/OFF. Der neue Depardieu reanimiert das Sexleben mit seiner Gattin und nennt den kleinen Sohnemann "petit rat", während der neue Bourdon um sein Leben wimmert und ohne Schnurri plötzlich ganz passabel aussieht. Die schöne Frau Wörner muß in einer eher unangenehmen Szene (DF scheint cut?) nochmals blank ziehen! Der Film fängt extrem stulle an, dreht dann aber so vorzüglich am Rad wie sein enthemmter Hauptdarsteller, und spätestens wenn der Killer im Steppke sitzt und auf die Frage seiner Mutter "Möchtest Du schlafen?" antwortet "Mit Dir", ist der Sleazo-Damm gebrochen.
Schade nur, daß Depardieu schon vorm Körpertausch extrem bekloppt und unsympathisch wirkt, das nimmt dem grob-grellen Film den Impact. Trotzdem eine ganz lustige Schnurre.

Synchrofaschos werden mit einem im Original nicht vorhandenen inneren Monolog des Hauptdarstellers traktiert, Manne Lehmann ist da nur am Sabbeln, was dem Film jede Magie restlos austreibt. Die deutschen UT übersetzen aber fleißig mit, so daß man jede Menge liest, aber nix hört! Die DVD aus dem Hause Gallileo spottet übrigens jeder Beschreibung, selbst als dritte VHS-Kopie hätte man das Teil gehimmelt.

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