Die 50 rassistischsten Filme aller Zeiten

Auf der Suche nach der besten Literaturverfilmung oder dem männlichsten Schauspieler?
Benutzeravatar
Mr. Vincent Vega
Beiträge: 5587
Registriert: Do 17. Mai 2012, 19:46

Beitrag von Mr. Vincent Vega » Di 24. Jul 2012, 15:51

Den habe ich seit meiner Kindheit nicht mehr gesehen, damals hatte man für sowas noch keine Antennen.

Die Leute sollten es jedenfalls nicht gleich persönlich nehmen, wenn jemand ihrem Lieblingsfilm XY Rassismus (oder auch Misogynie und andere illustre Ideologiekonstruktionen) unterstellt. Ich liebe z.B. Temple of Doom abgöttisch, aber es ist Fakt, dass der selbst noch den Rassismus eines Gunga Din (1939) harmlos aussehen lässt.
»Hey, ich kenn das, man hat nen knallvollen Terminplan und es ist 23 Uhr nachts und sonst hat niemand mehr offen und und und...« (Thorsten H.)

Benutzeravatar
Julio Sacchi
Beiträge: 29700
Registriert: Do 10. Mai 2012, 17:52

Beitrag von Julio Sacchi » Di 24. Jul 2012, 15:52

Na meine ich ja. Ist mir damals auch nicht aufgefallen.
Meine Liebe zum absoluten Granatenfilm MARKED FOR DEATH wird durch seinen Rassismus natürlich auch nicht gemindert.

Stefan Borsos
Beiträge: 235
Registriert: Do 7. Jun 2012, 15:15

Beitrag von Stefan Borsos » Di 24. Jul 2012, 15:59

Ok, Ihr habt Recht, hab mir die Liste nochmal genauer angeschaut. Bis auf wenige Ausrutscher passt das schon. Also nix albern. :oops:

@SvenT: Ich glaube doch: Jetzt mal von allem Theoretischen abgesehen isses einfach ein Unding, dass nicht ein chinesischer Schauspieler die Rolle des Chinesen bekommt, sondern ein Weißer (20er-40er meist Europäer), der sich dann den Stereotypen entsprechend verkleidet. Und wenn man dann mal schaut, wo blackface seinen Anfang nimmt, wird's noch schlimmer. Nur wenn man den historischen Kontext und Rezeption ausspart, lässt sich's retten und produktiv nutzen.

Benutzeravatar
SvenT
Beiträge: 7665
Registriert: Sa 12. Mai 2012, 02:09

Beitrag von SvenT » Di 24. Jul 2012, 16:28

@Stefan: Ich würde es nicht so festmachen wollen. Es gibt mehr Grauzone als man denkt. Ist Mario Adorf als mexikanischer Bandit rassistisch? Ich finde nicht. Rock Hudson als Indianer in "Winchester 73"? Ja, aber nur so rassistisch wie fast alle Indianerdarstellungen in Western dieser Zeit waren. Auch in den Filmen, in denen Indianer Indianer gespielt haben (wobei schon das Wort Indianer rassistisch ist). Man kann da stundenlang diskutieren. Zum Beispiel auch darüber, ob ein Hutu einen Tutsi spielen dürfte. (Das ist überhaupt nicht weit hergeholt, da das Thema Völkermord in Ruanda im Film angekommen ist.)
Ich würde deshalb immer schauen, was der Film aus der Rolle macht. Never say never.

Und die Liste bleibt Scheisse. Schon weil fast nur US-Produktionen verzeichnet sind, würde ich den Machen wenn schon nicht Rassismus, dann doch Chauvinismus und Fremdenfeindlichkeit vorwerfen. :D

Stefan Borsos
Beiträge: 235
Registriert: Do 7. Jun 2012, 15:15

Beitrag von Stefan Borsos » Di 24. Jul 2012, 16:36

SvenT hat geschrieben:@Stefan: Ich würde es nicht so festmachen wollen. Es gibt mehr Grauzone als man denkt. Ist Mario Adorf als mexikanischer Bandit rassistisch? Ich finde nicht. Rock Hudson als Indianer in "Winchester 73"? Ja, aber nur so rassistisch wie fast alle Indianerdarstellungen in Western dieser Zeit waren. Auch in den Filmen, in denen Indianer Indianer gespielt haben (wobei schon das Wort Indianer rassistisch ist). Man kann da stundenlang diskutieren. Zum Beispiel auch darüber, ob ein Hutu einen Tutsi spielen dürfte. (Das ist überhaupt nicht weit hergeholt, da das Thema Völkermord in Ruanda im Film angekommen ist.)
Ich würde deshalb immer schauen, was der Film aus der Rolle macht. Never say never.
Nee, ich halte allein die Praxis für rassistisch. Aber dann muss man natürlich schauen. Es gibt da schon viele Abstufungen. Da gebe ich Dir Recht. Mr. Moto zum Beispiel ist IMHO so eine super-widersprüchliche Figur.
Und die Liste bleibt Scheisse. Schon weil fast nur US-Produktionen verzeichnet sind, würde ich den Machen wenn schon nicht Rassismus, dann doch Chauvinismus und Fremdenfeindlichkeit vorwerfen. :D
:mrgreen: Das stimmt, sehr US-zentristisch. :)

Benutzeravatar
Yuki
Beiträge: 10269
Registriert: Di 8. Mai 2012, 02:21

Beitrag von Yuki » Di 24. Jul 2012, 16:38

@Borso: Mr. Moto kontert in jedem Fall den Rassismus szenenweise sehr gut. In anderen Szenen wiederum kommt er voll zur Geltung.

Stefan Borsos
Beiträge: 235
Registriert: Do 7. Jun 2012, 15:15

Beitrag von Stefan Borsos » Di 24. Jul 2012, 16:46

Es ist halt 'ne sehr komplexe Figur. Einerseits gibt's kaum visuelle Marker, Mr. Moto hat zwar einen Akzent, aber Lorre versucht nie, irgendwas vermeintlich Japanisches nachzuahmen. Andererseits sind die Spruchweisheiten ebenso da wie bei Chan (wenn auch seltener und nicht so aufdringlich). Was ich sehr spannend finde, sind die vielen Maskeraden, gerade wenn dann Lorre als Moto einen Deutschen spielt. Bei alledem sollte man die Genre-Konventionen nicht vergessen. Da gibt's meines Erachtens so einiges, was immer dem Japaner Moto zugeschrieben wird (etwa seine "asiatische Weisheit"), aber eigentlich eher vom Genre kommt.

Benutzeravatar
Yuki
Beiträge: 10269
Registriert: Di 8. Mai 2012, 02:21

Beitrag von Yuki » Di 24. Jul 2012, 16:53

Ich finde das halt auch immer so geil, wie Moto den "dummen Japsen" (auch mit schrecklichem Akzent) vorgibt, weil die Amis das erwarten, sich dann aber irgendwann enttarnt und letzten Endes viel gewiefter ist, als jeder der (amerikanischen) Nebenfiguren. Andererseits hat Mr. Moto halt ein paar extrem rassistische Nebenfiguren (der Schwarze, der nicht Auto fahren kann oder der nervige Engländer).

Stefan Borsos
Beiträge: 235
Registriert: Do 7. Jun 2012, 15:15

Beitrag von Stefan Borsos » Di 24. Jul 2012, 17:07

Ja, über die Rolle des Briten (und auch anderer Europäer) sollte man mal nachdenken. Ebenso über die Rolle anderer nicht-weißer Ethnien im Verhältnis zum chinesischen oder japanischen Helden. Bei Chan gibt's in der Ägypten-Folge ja auch einen total vernebelten, trotteligen Schwarzen (auch wenn man den als Trickster-Figur verstehen kann).

Benutzeravatar
kami
Beiträge: 2444
Registriert: Do 10. Mai 2012, 00:10

Beitrag von kami » Mi 25. Jul 2012, 16:03

Wie haben die Experten dieser Seite eigentlich den Rassismus gemessen? Ich meine, es sind ja nicht nur einfach rassistische Filme, nein, die rassischsten aller Zeiten. Und sind die Filme je rassistischer, je näher sie an der 1 sind? Und während den Autoren natürlich jeder Rassismus gegen Nichtweiße komplett den Spaß am Film verhagelt, kann über die Wayans-Dummheit WHITE CHICKS natürlich erstmal herzhaft gelacht werden, bevor man sich daran erinnert, dass man die eigene Bigotterie ja nicht so offensichtlich machen wollte. Und es macht natürlich auch sehr viel Sinn, PLANET OF THE APES (dem Original, wohlgemerkt) einen Platz ganz vorne zu sichern, rassistische Klassiker wie DEATH WISH 3, 55 DAYS AT PEKING oder natürlich GONE WITH THE WIND unberücksichtigt zu lassen. Sich dann über den uralten BIRTH OF A NATION aufregen...

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag