Horrorfilme

[Frau Stockl]

Und ja, John Irvin ist schon ein schwer fassbarer Regisseur.

Unschwer zu glauben, dass mir der am nächsten ist:

Kenn aber den Swayze nicht.

[Julio Sacchi]

UNHINGED
Vier Girls crashen ihr Auto in den Wäldern von Oregon und finden sich im spukigen Landsitz ihrer Retter wieder. Ein gelinde gesagt dysfunktionales Mutter-Tochter-Gespann führt hier ein männerloses Dasein, nachts allerdings scheint ein geiler Wirrkopp seiner Passion zu frönen: Angestrengt keuchendes Masturbieren. Hier liegt einiges im Argen, schon bald kommt der Sensenmann, und zwar wörtlich!
Der für 100.000 Dollar mit Laien- und Theaterschauspielern aus Portland gedrehte Video Nasty verblüfft gleich auf mehreren Ebenen. Erstens sieht er erstaunlich gut aus, wirklich ansprechend und atmosphörisch gefilmt. Zweitens sind die Girls ausgesprochen attrativ, angesichts ihres tollen 80s-Make-Ups und der ständig wechselnden stimmigen Styles wähnt man sich in Portland's Next Topmodel! Drittens: Es gibt zwar gleich zwei obligatorische Duschszenen, aber in diesen wird sich weder affektiert die Hupen massiert noch am Boden der Dusche gewimmert, hier machen sich junge Frauen einfach nur sauber! Vermutlich ein Novum im Genrekino! Viertens hält sich der Film zwar lange bedeckt, sorgt aber stets für ein grundsätzliches Gefühl der Irritation und weiß sich mit seiner verstörenden Auflösung irgendwo im Niemandsland zwischen PSYCHO und SLEEPAWAY CAMP einzuordnen: Ein Fest für Analytiker in Sachen Geschlechtsidentitätsstörung und Repression! Dazu kommt ein herzhafter, herrlich schräger Blubberscore aus dem Metaluna-Synthi!
Leider muß man aber auch sagen, daß der mit gut 75 Minuten Lauflänge knapp bemessene Film einer Kürzung um 30 Minuten durchaus Stand gehalten hätte, hier passiert immer wieder einfach mal gar nichts. Hat mir trotzdem gefallen.

[Blaupause]

GHOST STORY (ZURÜCK BLEIBT DIE ANGST )(RACHE AUS DEM REICH DER TOTEN )
Etwas dröge Angelegenheit - leider. Vor allem erzählerisch wäre viel mehr drin gewesen. Die Geschichte ist aufs Wesentlichste eingedampft und von der breitgestreuten Figuren-Riege des Romans ist auch nicht mehr viel übrig. Schade, ich mochte die diversen Kleinstadt-Bewohner, die mehr oder weniger ins Geschehen involviert sind. Dafür hätte man z.B. die zwei überlangen Rückblenden straffen können.
Optisch geht die Sache für eine Produktion von 81 schon in Ordnung. Vor allem die verschneiten Ansichten über die Stadt und andere winterliche Außenaufnahmen sorgen für Atmosphäre. Dazu gibts eklig-schöne Maskenarbeit, die in kurzen Schreck-Szenen effektiv zum Einsatz kommt.
So richtig gruseln konnte ich mich während der üppigen 110 Minuten aber leider nur selten. Die Badewannen-Szene war gut gemacht, das Versenken des Autos im Teich und das Ableben von Houseman sorgten auch für leichte Schauer. Da hätte die Vorlage schon noch Stoff für die ein oder andere Nagelbeißer-Szene in petto gehabt.

Zur Hilfe eilt ihnen die notorische Oberlusche Craig Wasson, der immer so läuft, als hätte er eine harte Nacht in der Knastdusche hinter sich.

Was für ein Typ! Unterirdisch. Schauspielern und Laufen gehörten definitiv nicht zu seinen hervorstechenden Talenten.

[JimmyPage]

Unhinged muss ich sehen

[Julio Sacchi]

@Blaupause
Das ist doch gar keine TV-Produktion!

[Blaupause]

Oha, stimmt!
Hab da wohl SvenTs Beitrag bzgl. Fernsehen im Hinterkopf gehabt..

[JimmyPage]

Sven, dieser Schlinkel von Savals, bringt hier alle durcheinander

[SvenT]

Der sah halt damals dank Vollbild und verwaschenem Bild so aus, und ich dachte früher auch dass er einer sei.

[Pow Wow]

Trapped Alive (1988)

Wirklich größtmögliche Tristesse. Hat mir viel abverlangt, das zu Ende zu schauen.

UNHINGED

Stimme Julio zu, der hatte was.

[Julio Sacchi]

GHOST TOWN
Eine schöne Frau verschwindet mitten auf dem Highway. Der ortsansässige Sheriff macht sich auf die Suche und findet eine Geisterstadt (siehe Titel), in der noch die Gesetze des wilden Westens gelten. Die Geister kann man aber anfassen, was ganz geil für den Sheriff ist (eine absurd hübsche Dorfschönheit gibt sich ihm umgehend hin) und schlecht für die Verschwundene (der ansässige Zombie-Cowboy vergeht sich an ihr)!
Dank überdurchschnittlicher Kameraarbeit (Mace Neufeld) recht atmosphärischer und ansehnlicher Gruselquatsch, der leider nie so recht seinen eigenen Ideen über den Weg traut. Der Film wirkt insgesamt trotz kurzer Gewaltspitzen auch zu clean. Dennoch, ein achtbarer Versuch, eine Geistergeschichte mal anders zu erzählen und ein weiteres Beispiel für den Charme des Horrorkinos der ausgehenden 80er.