Yuki's Reise durch den Wilden Westen

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Sylvio Constabel
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Re: Yuki's Reise durch den Wilden Westen

Beitrag von Sylvio Constabel » Fr 28. Okt 2022, 17:47

Now we are talking! :D
Bei Sylvio mag ich, er guckt halt auch viel mit dem Herzen. Jimfried Nullinie

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Yuki
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Re: Yuki's Reise durch den Wilden Westen

Beitrag von Yuki » Fr 28. Okt 2022, 22:42

Comata, the Sioux (1909)

Von Regisseur D. W. Griffith (seit 1908 stark aktiv und zaubert ab da an mindestens 30 Filme oder so pro Jahr) inszeniertes Drama, in dem eine Sioux-Frau von einem weißen Cowboy verführt und geschwängert wird. Dieser betrügt sie jedoch in der Stadt mit einer anderen Frau aus der eigenen Zivilisation. Comata, ein Sioux, der anscheinend Zuneigung für die Sioux-Frau empfindet, beobachtet den Betrug und petzt. Es kommt zu einer Auseinandersetzung. Der Cowboy verliert die Zuneigung beider Frauen und die Sioux-Frau flüchtet mit ihrem Kind zurück in die Wildnis.

Größtenteils interessant, weil es eines der früheren Beispiele ist, in denen die Indianer mehr oder weniger die moralisch gute Seite vertreten und mindestens einer der Weißen eher der Bösewicht ist. Für die Zeit ordentlich gespielt und inszeniert, aber nix Revolutionäres ansonsten.

THE KENTUCKIAN von 1908 wäre womöglich das schönere Beispiel, in dem Film geht es nämlich ebenfalls um eine sogenannte "Mischehe" und auch dort soll es eine erste Indianer-Heldenfigur á la "Comata" geben, doch zu sehen kriege ich den leider nirgends (womöglich ist das aber kein "lost film", sondern nur nicht so einfach verfügbar). Im Übrigen scheint es in diesen frühen Filmen keine Seltenheit, auch die Ureinwohner Amerikas als positive Figuren darzustellen (gerade D.W. Griffith hat gleich mehrere solche Filme noch gemacht), nur werden diese dann meistens noch von angemalten Weißen gespielt (jedenfalls solange sie mehr als nur eine Statistenrolle inne haben).

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Yuki
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Re: Yuki's Reise durch den Wilden Westen

Beitrag von Yuki » Fr 28. Okt 2022, 22:44

Ich dachte ja btw eh, dass da sowieso keiner oder kaum einer antwortet, eher so wie im U-Boot-Thread halt :D .

@Nahaufnahme: Den Debutfilm von Tom Mix (angeblich jedenfalls, auch wenn ich ihn nicht gesehen hab?) bespreche ich als nächstes wahrscheinlich. Den von dir angesprochenen Titel hab ich allerdings noch nicht auf dem Horizont, wenn ich solange (also ich weiß spontan noch nicht, um was es sich da handelt xd)) durchhalte, sollte er aber drankommen :D .

@Munin: Es gibt vorher auch schon ein paar Brüllerfilme. Die makiere ich aber dementsprechend, damit auch Sylvio es sieht xd. Wahrscheinlich so ab 1924 rum.

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Re: Yuki's Reise durch den Wilden Westen

Beitrag von Nahaufnahme » Sa 29. Okt 2022, 01:02

Yuki hat geschrieben:
Fr 28. Okt 2022, 22:44
Ich dachte ja btw eh, dass da sowieso keiner oder kaum einer antwortet, eher so wie im U-Boot-Thread halt :D .
Den lese ich aber mit Begeisterung, da ich selbst eine Schwäche für alte U-Bootfilme habe, also alles vor den 70er Jahren (besonders ICE STATION ZEBRA).

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JimmyPage
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Re: Yuki's Reise durch den Wilden Westen

Beitrag von JimmyPage » Sa 29. Okt 2022, 08:35

Weil Nahaufnahme in den Western mitgespielt hat :mrgreen:
Bauer: putt putt putt
äffle: "was isch groß?" - pferdle: "stuttgart!" - äffle: "was isch größer?" - pferdle: "der neckar!" - äffle: "und was isch am größten?" - pferdle: "hmm, spätzle und linsen!"

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Re: Yuki's Reise durch den Wilden Westen

Beitrag von Joachim Bauer » Sa 29. Okt 2022, 10:43

:yawn: :yawn:
Nahaufnahme hat geschrieben:
Fr 28. Okt 2022, 17:43
Sylvia war ein aufstrebender Star mit null Gramm Fett, bis sie in die Fänge eines Unholds geriet, der sich im Fahrwasser der Suffragettenbewegung als Sprachrohr des unschuldigen natürlichen Westerngirls aufspielte …
:mrgreen:
Die Spieler, wo dieser Sprache nicht mächtig sind, die sollen dann sich angewöhnen, das Deutsch zu lernen. (Mario Basler, rhetorisch geschulter, ehemaliger Fußballprofi)

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Re: Yuki's Reise durch den Wilden Westen

Beitrag von JimmyPage » Sa 29. Okt 2022, 11:04

:mrgreen:
äffle: "was isch groß?" - pferdle: "stuttgart!" - äffle: "was isch größer?" - pferdle: "der neckar!" - äffle: "und was isch am größten?" - pferdle: "hmm, spätzle und linsen!"

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Re: Yuki's Reise durch den Wilden Westen

Beitrag von Frau Stockl » Sa 29. Okt 2022, 11:49

Bevor Yuki in die Siebziger vorstößt, muss ich meine Vorhaben Mal fertigstellen.
U-Boot interessiert mich jetzt nicht so.
Vielleicht geht ihm ja auch vorher die Puste aus.
:D
~ Hoffnung ist die kleine Schwester der Verzweiflung.

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Re: Yuki's Reise durch den Wilden Westen

Beitrag von JimmyPage » Sa 29. Okt 2022, 12:14

Oh, bitte nicht :lol: :mrgreen:
äffle: "was isch groß?" - pferdle: "stuttgart!" - äffle: "was isch größer?" - pferdle: "der neckar!" - äffle: "und was isch am größten?" - pferdle: "hmm, spätzle und linsen!"

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Yuki
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Re: Yuki's Reise durch den Wilden Westen

Beitrag von Yuki » Sa 29. Okt 2022, 13:39

The Cowboy Millionaire (1909)
The_Cowboy_Millionaire.jpg
Der Cowboy Bud Noble kommt an eine Menge Geld, geht in die Stadt, kauft sich zivilisierte Klamotten und heiratet ein anständiges Mädchen. Zur Hochzeit werden die alten Freunde geladen, d.h. ein ganzer Haufen an Raufbolden und Viehtreibern, die noch nie in der großen Stadt waren. Das sorgt für allerlei Trubel vor dem Hochzeitstag.

Schon eher moderne Cowboy-Komödie, in dem die Gegensätze von Stadt und Land aufeinanderprallen. Die Erzählstruktur ist ziemlich ausgereift und der Plot wird klar & deutlich rübergebracht. Die Darsteller machen ihre Arbeit top. Carl Winterhoff (ein Deutscher) hat durchaus ein komödiantisches Talent, sieht gut aus und kommuniziert mit Mimik & Gestik all die nötigen Informationen, die man als Zuschauer so braucht. Ihm an der Seite steht Adrienne Kroell, die auch locker zu den besseren Darstellern dieser Ära gehört, auch wenn sie lange nicht den Bekanntheitsgrad einer Florence Lawrence erreichte (also eigentlich garnicht?). Und das Schönste: der Film ist tatsächlich - zumindest selektiv - auch ziemlich witzig. In einer Szene werden die rauhbeinigen Cowboy-Freunde ins städtische Theater ausgeführt und veranstalten direkt eine Schießerei, als auf der Bühne ein Bösewicht auftaucht.

Leider hat der Filme aber noch eine ganze Reihe von Unannehmlichkeiten zu bieten. Vom latenten Rassismus, der hier auch eher abgefeiert wird, bzw. als humoristisches Element dient (ein "Chinaman" wird von ein paar Cowboys bis zur Todesangst malträtiert und für den Film ist das eben auch nur ein nebensächlicher Gag) bis hin zur konstanten Tierquälerei von Pferd und Rind. Produzent William Selig (der Prototyp von Walt Disney?) war später für seinen privaten Zoo bekannt, in welchem er hunderte von Wildtieren hielt, um diese bei seinen Filmproduktionen zu verheizen. Natürlich ist das etwas, was in alten Filmen nicht selten vorkommt, doch die meiste Zeit wird daraus keine so große Sause gemacht wie hier. Also letzten Endes schon eher ärgerlich, trotz guter Technik.
PS: Das ist übrigens (angeblich) das Debut von Tom Mix. Dem späteren, ersten Western-Superstar. Allerdings hab ich keine Ahnung, wen er hier spielen soll.

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