Julio Sacchi - Dynamit und fromme Sprüche
- Julio Sacchi
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Re: Julio Sacchi - Dynamit und fromme Sprüche
Ein Reverse-Body Snatchers, gedreht wie ein Arthouse-Film; traurige Charaktere in einer traurigen Welt - ein Ort, der schon wirkt wie längst gestorben, in dem Menschen plötzlich aus ihrem Dasein ausbrechen und sich benehmen wir Rotz am Ärmel. Wo zunächst nur ein Opi einfach gegen ein Auto pisst, steht am Ende Mord und Totschlag. Mittendrin die überirdisch schöne Meg Tilly und ein zunächst zurückhaltender, dann hemdsärmeliger Tim Matheson, den die saure Milch zur Brunft treibt (der Blowjob!). Ein überaus beklemmendes Horrorszenario, das konsequent und niederdrückend die Spirale des Unheils hinabschleicht, und eine irritierend stimmige Mischung aus Exploitation und Subtilität. Hume Cronyn ist herausragend.
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Re: Julio Sacchi - Dynamit und fromme Sprüche
Hatte ich in den 90ern gesehen und geil gefunden. Jetzt wiedergesehen und genauso geil gefunden.
Ein stinkreicher Geschäftsmann (John Ritter!) hofiert bei einer Party den falschen Gast, was die fiese Söldnergang um den ultrafiesen Martin Kove auf den Plan ruft. Das erwartbare Geballer sprengt nicht nur die Party, sondern auch haufenweise Unschuldige ins Jenseits, darunter auch Ritters Frau! Der will Rache und denkt sich: Der böse Kove muß doch Feinde haben. Hat er auch, nämlich Megamercenary Olivier Gruner, der nun samt Team (darunter u.a. Robert Culp!) zur Mitarbeit genötigt wird. Ritters Securitychef Ed Lauter arbeitet auch mal wieder mit unlauteren Methoden.
Beim Angriff auf Koves Hideaway, in dem er Dorfschönheiten vorzugsweise am Kamin angekettet zu rapen pflegt, geht mächtig in die Hose, außer Gruner und Möchtegern-Fighter Ritter bleibt kaum was stehen. Ein Finale, das sich gewaschen hat. DENKT MAN! Aber dann geht die Sause noch über ne halbe Stunde weiter, und zwar mit Sandbuggy-Verfolgungsjagden und Ballereien im Wald und und und, gepriesen sei der Actiongott!
Eine Granate, keine Frage, und ein 18er, wie er im Buche steht.
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Re: Julio Sacchi - Dynamit und fromme Sprüche
Die Sprache ist für damalige Verhältnisse extra-ordinär, also für manche "gut".
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Re: Julio Sacchi - Dynamit und fromme Sprüche
Knorke Buddy-Action aus dem PM-Schrein. Nimmt sich zwischen Geballer und Gecrashe kurz Zeit für spitzfindige Dialoge, wie man sie heute in Äktschnkrams vergebens sucht. Klar, hier wird sich ein bißchen durch 48 HRS und LETHAL WEAPON geklaut, aber why the fuck not? Fahey mal wieder zu humorlos besetzt, den Mann hat Hollywood Zeit seines Lebens vorwiegend mißverstanden. Aber UNDERGROUND liefert: Blutige Einschüsse, harte Kills und vor allem Tonnen von patentierten Autostunts, die Multimillonen-Dollar-Schrott wie HOBBS & SHAW einfach mal uralt aussehen lassen. Da kommt ein Auto erst zum Erliegen, nachdem es durch einen explodierenden Lastwagen gecrasht ist. Feuchte Hose.
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Re: Julio Sacchi - Dynamit und fromme Sprüche
Unterirdischer Mega-Cheapo, von Stümpern auf Video gedreht. Hier schiebt der obligatorische Penner seinen Einkaufswagen noch selber in die Verfolgungsjagd rein. Fights, Shootouts und Car Chases sind absolute Graupen, da geht wirklich absolut gar nichts, man weiß auch immer, welches Auto gecrasht wird, es sind immer die schrottreifen Arschmühlen, wie einst beim 7. Sinn. In der Hauptrolle präsentiert ein gewisser Deron McBee seine Muskeln, die Kamera fährt gleich am Anfang genüßlich seinen Schritt entlang, später kommt er mit nacktem Oberkörper, Jeansweste und Sonnenbrille in eine Bar und das ist auch schon der ganze Witz. Kann sich alles irgendwo zwischen CrossClub und Fog2 einordnen.
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Re: Julio Sacchi - Dynamit und fromme Sprüche
Mochte ich damals, mag ich heute sogar noch lieber; heute weiß man erst, was an sowas hatte!
Ein paar weggetretene Asis ballern Bosworths Familie zum Hades, jetzt ist natürlich Payback Time. The Boz geht auf die Hatz, gerät dabei aber ins Sperrfeuer zwischen dem korrupten Sado-Cop Bruce Payne und den Black Gangstas von MC Hammer! Der große Brian wirkt dabei erstmal gar nicht so tough, mit seinem Cordsakko samt Ärmelschonern kommt er eher dropsig rüber und dann freundet er sich auch noch mit einem triefäugigen Ghetto-Kid an, naja. Aber wenn Boz zulangt, gehen die Lichter aus, holy shit meine lieben Freunde, einmal haut er einem Asi die Tattoo-Pistole in die Flossen und ansonsten dreht er gern Arme um und ballert die Bösen so mit ihren eigenen Waffen zu Mus!
Geile Fights, saftige Ballereien, wertige Regie von Kurt Wimmer - tops. Den Vogel schießt aber Bruce Payne ab, Sieht aus, als wolle er David Coverdale bei Whitesnake ersetzen und genießt jeden Kill wie andere nen guten Blowjob. Here I go again on my own. Wenn heute irgendwas fehlt, sind es derart fiese Böswatze, Payne brings the pain!
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Re: Julio Sacchi - Dynamit und fromme Sprüche
Nicht ganz so schlimmer Film, wie einem die zeitgenössische Kritik glauben machen wollte, aber schon reichlich blöde, was mehr noch an Estevez' halbidiotischem Skript als an seiner bis auf wenige Ausfälle doch recht ordentlichen, von Robert Wise überwachten Regie liegt. Inwiefern sein Selbstbild als modernem Robin Hood einer genaueren Überprüfung standhält (was genau bringt es den Armen, deren Bankunterlagen zu vernichten?!), mögen andere entscheiden. Pluspunkte: Die veritablen Autostunts gegen Ende und ein knorke Score von Danny Elfman im Oingo-Modus.
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Re: Julio Sacchi - Dynamit und fromme Sprüche
Fängt eigentlich ganz gut an: John Saxon rekrutiert drei rachsüchtige suspendierte Cops (Sam Jones, Sherri Rose, Jason Lively), um dem verhassten Tanabe (japanischer Name, harter deutscher Akzent: Richard Lynch) endlich an die Gurgel zu gehen. Von Actionmaster Joseph Merhi erwartet man hier eigentlich feinste PM-Knallbonbons, aber statt Äktschn gibt's nur ein paar nette Bildideen und die ermüdende Balz um die schauspielerisch stark gefordete Rose. Lively jagt dann ein paar Böswatze mit Spielzeugautos in die Luft, ansonsten fliegen keine echten Autos und es fliegt auch nichts Echtes in die Luft. Ein weiterer Mitstreiter kommt wie Kai aus der Kiste und verschwindet auch in selbige. Schon eher ne Enttäuschung, in die sich allenfalls Jones ein bißchen reinhängt.
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Re: Julio Sacchi - Dynamit und fromme Sprüche
In Deutschland lief das Ganze im ZDF und ich muß zugeben, daß ich ziemlich unterwältigt war. Jetzt habe ich mir diese x-te Verfilmung des Ripper-Mythos nochmal vorgenommen und bin restlos begeistert.
Das Drehbuch bietet ein recht stimmiges Gemisch aus dramaturgischer Freiheit (am Ende wird sogar ein angeblich mühevoll recherchierter Täter serviert) und akribischer Nacherzählung. Obwohl das Grauen der Morde natürlich fürs Fernsehen nie in seiner ganzen Bestialität präsentiert wird und immer wieder humorige Elemente das grimmige Geschehen aufhellen, sind Horror und Gewalt stets präsent und steigern sich auch zusehends. Bis auf Jane Seymours Rolle gibt es auch keine vermeintlich publikumswirksamen Zugeständnisse an den Quotengott.
Was dieses TV-Event aber letztlich tatsächlich zum Ereignis macht, ist Michael Caine, der in der Rolle des Inspektors Aberline ein vielschichtiges Portrait anbietet; er zeigt einen Mann, der weiß, daß man ihn zerstören will, daß seine Zeit abläuft und der sich zunächst vor allem deshalb, dann aber voller Haß auf den Frauenmörder fast in den Ermittlungen aufreibt. Im Zusammenspiel mit einem ganz wunderbaren Lewis Collins in seiner wohl besten Rolle funktioniert das hervorragend.
Gute drei Stunden Grusel-Entertainment, die trotz einiger Redundanzen im zweiten Teil wie im Flug vergehen, übrigens auch weit über damaligem TV-Niveau gedreht und insbesondere vertont. Vor der topfigen und witzlosen deutschen Wohnzimmer-Synchro sei indes gewarnt, die hat sicherlich zu meiner damaligen Enttäuschung beigetragen.
- Julio Sacchi
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Re: Julio Sacchi - Dynamit und fromme Sprüche
Unglaublich schlaffer Thriller um ein Energierezept der Nazis, das Kohle zu Öl machen kann. Der Film bewegt sich mit der Geschwindigkeit eines Benzinkanisters, der den Hügel zum abgesoffenen Auto hochgerollt wird. Ein Haufen Top-Stars chargiert über die Grenzen des Erträglichen hinaus, Brandos Akzent kommt wohl aus dem Lummerland. Die alten Recken wirken aber regelrecht fresh im direkten Vergleich zu den abgehangenen Agentenfilmklischees, die einem hier eiskalt aufgetischt werden; als die heiße Marthe Keller zu Opa Scott in die Kiste springt, ist endgültig der Drops gelutscht. Scott bringt als Ermittler übrigens nur schleppend Klarheit in die Sache, dafür aber mehr Unglück über die Verhörten als eine durchschnittliche schwarze Katze: Ausnahmslos jeder seiner Gesprächspartner wird im Anschluß an die Konversation sofort erschossen.
Als Zeitzeugnis hat der Film aber ein paar Momente zu bieten, so reagiert Scott auf die Ermahnung seines Vorgesetzten, sich bei der Reise nach Deutschland ordentlich zu verhalten, mit einem strammen Hitlergruß. Bilder von West-Berlin aus der damaligen Zeit sieht man auch immer ganz gerne und in Nebenrollen geben sich zahlreiche bekannte Gesichter des deutschen Films die Klinke in die Hand. Am Ende kommt es dann endlich zum großen Schlagabtausch zwischen den Schauspieltitanen Scott und Brando, und obwohl sich beide hier nicht gerade auf der Höhe ihrer Kunst zeigen, ist das nochmal ein Highlight; die Intensität Scotts kollidiert wunderbar mit Brandos Lässigkeit.
Insgesamt aber eher n Witz.
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