Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist hier eher der Ort der kurzen Träume, wird schon in der Eingangstür des Filmes der erste (jugendliche) Kriminelle schon kurz vor der Schwelle zur Volljährigkeit vom Polizisten Bronson erledigt; in Notwehr sicherlich und nicht ohne eigenes Verschulden, hat es der Cop mit der Dienstwaffe allerdings auch mehr oder minder auf dies rabiate Eingreifen seinerseits und die Ermächtigung des schnelleren Schützen und das Können der beruflichen Profession vom Fangschuss aus nächster Nähe angelegt. Bronson als Vertreter des Gesetzes, der alleine seine Wege und dies mit knappen und dafür umso markigen Worten geht. Bronson als Dirty Harry - Verschnitt, nicht dem noch von der Kritik weitgehend verschonten ersten Teil, sondern eher der Partner von Dirty Harry II - Calahan und/oder Dirty Harry III - Der Unerbittliche, wo schon die Kolportage angreift und das Reißerisch-Triviale gewinnt. “The kid was only 17.“ - “The gun made him old.“ Später wird einer der per Motorrad flüchtenden Veteranen vom Polizisten mit dem Auto quer durch einen menschenüberfüllten Flohmarkt gejagt und dann mit der Motorhaube in eine Glasscheibe katapultiert, mit dem weiterhin ungebremsten Auto hinterher; woraufhin sich beim anschließenden Blick in den Spiegel auch zum ersten mal so etwas wie das schlechte Gewissen rührt.A top New York detective is sent to Los Angeles where he must solve a case involving an old Sicilian Mafia family feud; with a bold nationwide counter-strike against most of the current Italian and Jewish syndicate heads using teams of Vietnam vets instead of Mafia hit men.
Lasche Waffengesetze werden seinerseits als Ursache für die ausschweifende Brutalität und die Antwort mit der Dienstwaffe angeführt; und die um sich grassierende Drogenwelle, später auch die Traumata von Kriegserfahrungen, gesellschaftliche Verunsicherung und ein ungestillter Blutdurst. Gefangene werden allerdings auf beiden Seiten nicht gemacht, und nur wenige Filmminuten und zwei ganze Jahre fiktive Zeit später schon der erste Spitzel im Beisein zweier Bewacher mit einem blutigen Bauchschuss massakriert. Regisseur Winner arbeitet dabei wieder mit einer Montage, die gerade anfänglich eher verwirrend, da wie mit der Axt geschnitten und hin und her springend und scheinbar völlig verschiedene Plotstränge erzählend wirkt; auch wird inmitten einer Verhaftung am Flughafen ausgeblendet und gleich zu Beginn einer Verfolgungsjagd (mitsamt John Ritter als Rookie Cop) durch ein Wohnviertel mit einem Umschnitt ausgebremst. Sowieso ist der Film mit seinen über 70 Locations, oft nur einmal genutzt (oder in Stuntspektakeln zerstört) all over the place. Ein aufwändiges Puzzleteil aus Eindrücken, ein Kaleidoskop aus Aktion – wie die Erstürmung des paramilitärischen Hauptquartier, die bleihaltige Überraschung in der Mafiazentrale und ein zum Auto- und Menschenfriedhof verwandeltes Parkhaus im Showdown – und Reaktion, in der Winners damaliger Stamm- und Starschauspieler (und das Polizeirevier) oftmals als einziges Bindeglied der Spirale der Gewalt und dem Orchester abgefeuerter Schüsse wirkt; als Anführer eines rein maskulinen Rudels, in dem die Handvoll Szenen mit Frauen laut Winner “all utterly useless“ und “complete piffle“ und nach Meinung von Bronson sowieso zwecklos von der Anlage her schon sind. (“Listen: there was no girl in French Connection and no girl in Dirty Harry.“)
Dabei hat der Film durch seine inszenatorische Behandlung und seine thematische Konzeption und Konzentration auf ganz verschiedene Dinge, inklusive auch mehrerlei Ansprechen der Veränderungen der Menschen durch den Vietnamkrieg und gerade dem explosiv-wilden Finale durchaus seine gewisse Wirkung, scheint bis dahin phasenweise allerdings auch öfters vor sich hin brütend und trocken und wie im Schneideraum durch das Auslassen von erklärenden oder vertiefenden Einstellungen vergallopiert.