Lauter alter Schund

Die Filmtagebücher der Mitglieder.
Antworten
Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 24. Mär 2019, 19:55

Flirting Scholar (1993)

Der Ming Maler Tang Yin (Stephen Chow) ist etwas unzufrieden mit seinem Leben und mit seinen 8 Frauen, die zwar kopulationstechnisch taugen mögen, ihm sonst aber völlig fremd sind.
Folglich begibt er sich auf Wanderschaft und erspäht ein Mädel (Gong Li), welches sich hervorragend als Frau Nummer 9 eignen würde. Um sich näher an sie ranmachen zu können, schleust er sich als Diener bei deren Familie ein.
Problem ist jedoch, dass ihm bei seinen Annäherungsversuchen oftmals der Aufseher (Leung Kar Yan) in die Quere kommt. Noch schwerwiegender ist allerdings, dass das Clanoberhaupt (Cheng Pei Pei) und seine Familie Erzfeinde sind und er deshalb auch seine wahre Identität verbergen muss. Was wiederum recht schade ist, da seine Auserwählte etwas für seine Bilder übrig hat und er deshalb auf diesem Weg wohl schnell beide Hände in ihrer Hose haben könnte.
Kompliziert wird die Sache, als der Clan einen Freund (Nat Chan Pak) von ihm schnappt und er sich -unwissentlich der Konsequenzen- als Tang Yin ausgibt, da bei ihm auch Bilder von diesem gefunden wurden.
Bevor man dies nun klären kann, taucht ein verfeindetes Clanoberhaupt (Lam Wai) auf und hat auch einen Martial Arts Experten (Gordon Liu) mit dabei, der -wie könnte es auch anders sein- ebenfalls ein Erzfeind von Tang und seiner Familie ist.
Nun gilt es also 2 Probleme zu lösen: Wie kann man den verfeindeten Clan abwimmeln? Und wie kann Tang das Mädel geheiratet bekommen?

Ich hatte ja nun nicht erwartet, dass der Film eine detailgetreue Nacherzählung der Biografie von Tang Yin ist. Aber eine etwas größere Anlehnung wäre schon wünschenswert gewesen.
Zu den Anfangscredits gibt es ein paar Infos zu ihm und dann wird deutlich gemacht, dass er von Monogamie rein gar nix gehalten hat. Das war es aber eigentlich auch schon, denn dann geht der Film ganz schnell den typischen Mo Lei Tau Weg von Stephen Chow.
Was die Qualität angeht, würde ich einem Review auf hkmdb zustimmen: Erste Hälfte ist ziemlich gut, zweite Hälfte ist ziemlich schlecht. Heraus kommt also ein ziemliches Durchschnittswerk, wobei man eben getrost nach der Hälfte wegpennen könnte.
Ich mag ja Stephen Chow, aber ich finde mittlerweile, dass seine Kritiker durchaus Recht haben: Er recycelt seine Gags immer wieder. Im Grunde kommen mittlerweile ständig Momente der Kategorie 'das hab ich doch schon mal von ihm gesehen'. Das kann schon etwas ermüden.
Grundsätzlich bevorzuge ich aber sowieso eher den normaleren Humor und weniger den Mo Lei Tau Klamauk. Konnte deshalb z.B. auch mit Justice, My Foot wenig anfangen, aber der war glaube ich in HK recht erfolgreich. Daher kann man unter Umständen meine Meinung zu dieser Art von Filmen etwas vernachlässigen.
Ach ja, das Ende des Films dürfte nun auch wenig überraschen. Leider ist aber nicht überliefert worden, wie Gong Li reagiert hat, als sie die frohe Botschaft bekam, gerade Ehefrau Nummer 9 geworden zu sein. (das erwähnt man natürlich besser erst nach der Hochzeit)

5/10

Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 29. Mär 2019, 13:03

The Truth (1988)

Kurze Info: Ich habe die Fortune Star VCD gesehen. Entgegen den Angaben auf dem Cover, gibt es hier keine englischen Untertitel. Für einen Gerichtsfilm hat das aber überraschend wenig ausgemacht (auch dank des vorherigen Lesens von 2-3 Inhaltsangaben).

Inhalt:
Kaum wurde Deannie Yip von ihrem Anwaltssohn (Andy Lau) rausgehauen, verursacht sie schon die nächste Leiche. Dieses Mal ist der Sachverhalt aber etwas anders.
Da sie weiter als Prostituierte arbeitet, hat sie mit diversen zwielichtigen Gestalten zu tun, darunter auch einem korrupten Cop (Wong Chi Keung), der im Rotlicht mal etwas nebenbei abkassieren möchte. Zufällig entdeckt er Dokumente bei Deannie, welche die Verwandtschaft von ihr und Andy belegen und drauf fordert er dann eine kleine Sonderzahlung von ihr. Andernfalls macht er das Ganze publik. Nach geleisteter Zahlung hält er sich aber leider nicht an die Abmachung und gibt ihr nicht die Unterlagen zurück.
Drauf steht für Deannie fest, dass dieses Problem nur noch über die Leiche des Cops gelöst werden kann. Das Resultat stimmt letztlich, aber leider läuft es nicht ganz nach Plan, was schließlich zu ihrer Entdeckung und erneuten Inhaftierung führt.
Um ihren Sohn nicht wieder mit ihrer Verteidigung zu belasten, begeht sie einen Suizidversuch in der Zelle. Dies ist nun der Moment, an dem die Schwester des Waisenhauses Andy darüber informiert, dass sie in Wahrheit seine Mutter ist.
Natürlich übernimmt er dann wieder das Mandat, jedoch scheint die Schuldfrage bereits sehr klar zu sein und der Fall daher schwierig zu gewinnen. Deshalb schlägt ihm der Staatsanwalt (Paul Chun Pui) auch einen Deal vor (so sieht es zumindest aus), aber Andy lehnt ab und fährt lieber eine andere Strategie: Der Kauf von Zeugen, basierend auf Lügen. So soll ein Triade (Shing Fui On) aussagen, wie tief der Cop doch in Unterweltaktivitäten verstrickt war und jedem Geld schuldete. Außerdem soll eine Prostituiertenkollegin von Deannie bestätigen, dass der Tote ein ganz übler Gewalttäter gewesen war. Zusätzlich legt er seiner Mutter dann noch mächtig rührselige Worte in den Mund, welche sie vor Gericht vortragen soll, um möglichst harmlos und unschuldig zu wirken.
Geholfen hat aber am Ende alles nix. Andy verliert über beide Zeugen die Kontrolle, was dazu führt, dass deren Gerichtsauftritt ohne Bedeutung ist (Shing Fui On) oder aber sogar belastend für die Angeklagte. Zudem schafft es Deannie auch nicht, bei ihrem Text zu bleiben und als Pui die rhetorischen Daumenschrauben anzieht, verliert sie die Nerven.
Plötzlich erscheint Andy ein Deal doch noch ganz sinnvoll, aber angesichts des Verhandlungsstands wird dankend abgelehnt.
Bleibt also nur noch eine Option: Beim abschließenden Plädoyer ordentlich auf die Tränendrüse drücken, indem er dann auch die Verwandtschaftsbeziehung offen legt.

Ja, 2. Teil der Law Trilogie.
Im Grunde ist der Film sauber zweigeteilt. In der ersten Stunde dreht sich alles um die schlimme Lebenssituation von Deannie, die Tötung des Cops sowie die Enthüllung der Mutter-Sohn Beziehung. In der zweiten Stunde geht es dann um die Verhandlung.
Im Gegensatz zu Teil 1 ist es hier nicht ganz so vorhersehbar, da die Zeugen sprunghaft sind und der Zuschauer dieses Mal natürlich auch weiß, dass die Angeklagte schuldig ist, da sie die Tötung des Cops geplant hatte. Daher erscheint ein Freispruch sehr fern.
Daraus ergibt sich aber auch ein großes Problem: Man kann weder mit Deannie noch ihrem Sohn wirklich sympathisieren. Die Tat von ihr ist schon irgendwie nachvollziehbar, aber strafbar ist es trotzdem. Na ja und Andy greift ja letztlich wirklich nur zu schmutzigen Methoden, um seine Mutter entlasten zu können.
Die Sympathiewerte für Paul Chun Pui sind hier trotz dessen Arroganz schon höher, da er halt auch im Recht ist.
Unterm Strich beruht der ganze Film eben auf der Manipulation des Zuschauers, der zu dem Schluss kommen soll, dass Selbstjustiz manchmal doch recht verständlich ist und nicht weiter geahndet werden sollte.
Es ist die gleiche Vorgehensweise wie bei dem Film The Jury mit Samuel L. Jackson. Auch hier kann der Film nur seine Wirkung entfalten, wenn man sich emotional einlullen lässt und die Täter-Opfer Konstellation mal etwas vernachlässigt. In diesem Fall können beide Filme vielleicht halbwegs unterhalten.
Lässt man sich aber nicht darauf ein, sind beide Filme recht schlecht und das jeweilige Ende eine Lachnummer epischen Ausmaßes. Bei the Truth kommt auch noch hinzu, dass Andy nicht wirklich als Anwalt taugt und vielleicht eher eine Karriere als Zauberer hätte anstreben sollen, angesichts seiner inszenierten Lügenshow.
Schlechter als Teil 1 ist der Film sicher aufgrund der noch unrunderen Abläufe. Ich würde ihm aber schon noch das Prädikat 'für eine Sichtung kann man es mal angehen' geben (trotz der Laufzeit von 2 Stunden).
Allerdings ist das schmalzig-schnulzige Titellied von Maria Cordero, welches schön mit 'Mama, I love you' endet, eine ziemliche Tortur und damit weiterer Minuspunkt. Wem es gefällt, darf sich aber freuen: Es kommt nicht nur einmal vor. :sick:

4.5/10

Teil 3 soll ja noch schlimmer sein. Werde ich dann ja sehen. Immerhin ist aber Lo Lieh mit dabei.

Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 31. Mär 2019, 03:32

The Truth - Final Episode (1989)

Info: Genau wie bei Teil 2 hat auch diese Fortune Star VCD keine englischen Untertitel.
In Hälfte 1 war das aber kein Problem und in Hälfte 2 auch nur leicht, da man der Geschichte trotzdem gut folgen konnte.

Nach dem letzten Prozess aus Teil 2 geht es für Andy nun steil bergab. Er wird aus der Kanzlei geschmissen und scheint sich seitdem mehr mit dem Alkohol zu befassen als mit neuen Fällen. Um seine Mutter (Deannie Yip) steht es ebenfalls eher schlecht, da sie schwer lungenkrank zu sein scheint und ständig am Husten und Blut spucken ist.
Beide haben aber auch ein gemeinsames Problem: Der Kollege des damals getöteten Cops (Chan Ging) sinnt auf Rache, stellt den Beiden ständig nach und verpasst keine Gelegenheit, um ihnen eins reinzuwürgen.
Etwas Gegenwind bekommt er jedoch von einem anderen Cop (Lo Lieh), welcher früher mal mit Deannie zusammen war und sogar noch das gefühlt 50 Jahre alte Herztattoo auf dem Arm trägt, welches er ihr dann auch präsentiert, als er bei ihr aufschlägt. Zu diesem Zeitpunkt weiß sie jedoch noch nicht, welchen Beruf ihr Ex nun hat.
Chan lässt sich aber auch von ihm nicht von seinem Weg abbringen und als er eines Tages Andy schwer besoffen in einer Kneipe sieht, eskaliert die Situation. Nach einer Prügelei inklusive Messerstecherei, verschwinden die Beiden letztlich in die Nacht.
Leider wird aber Chan am nächsten Tag tot aufgefunden und sofort wird Andy verhaftet, da es massenhaft Zeugen gibt, die den Konflikt in der Bar bestätigen können. Der Hauptbelastungszeuge für den Staatsanwalt (Paul Chun Pui) ist hierbei aber Lo Lieh, da der durch die Tür sah, als Andy seinem Widersacher in den Oberschenkel gestochen hatte.
Natürlich versucht nun Deannie ihren Ex zu beeinflussen und zu einer Falschaussage zu bewegen. Zunächst lehnt er ab, aber als er ihre emotionale Verfassung sieht, scheint er doch dazu bereit zu sein. Allerdings kommt er bei Pui hier nicht so leicht damit durch.
Während der Prozess weiter voran schreitet, verschlechtert sich der gesundheitliche Zustand von Deannie zusehends.
Um das Verfahren langsam zu Ende bringen zu können, präsentiert der Staatsanwalt zum Abschluss noch einen Überraschungszeugen.

Ok, finaler 3. Akt der Law Trilogie.
Der Film verfügt schon über gewisse positive Ansätze und das Ganze hätte durchaus ein gelungenes Ende werden können. Dazu zähle ich mal diesen Racheansatz (hätte Potential für einen Thriller gehabt) und auch das bekannte Drama um Deannie, die hier sowohl körperlich als auch mental eigentlich ständig vor dem Kollaps steht.
Am Ende überwiegen aber klar die negativen Dinge.
Problem Nummer 1: Der Hauptaufhänger des Films ist einfach sehr schlecht ausgearbeitet. Andy läuft ja vor Chan weg und der dann hinterher. Das war es dann auch schon, was man präsentiert bekommt. Von der eigentlichen Tat sieht man nix.
Die ganzen Zeugen, die da dann vorgeladen werden, können eigentlich alle nur das Gleiche sagen: Gab einen Konflikt in der Kneipe, aber was danach war, hat man keine Ahnung. Also im Grunde ein reiner Indizienprozess.
Von so einem Film erwarte ich dann einfach mehr Tiefgang und Spitzfindigkeit. So stochert eigentlich jeder nur wild im Nebel rum, inklusive des Zuschauers, der überhaupt keinen Leitfaden in die Hand bekommt.
Problem Nummer 2: Das Ende des Prozesses ist wohl mit das Schlechteste was man in diesem Genre jemals gesehen hat. Ich will jetzt nicht spoilern, aber schwachsinniger und aufgesetzter geht es eigentlich nicht mehr. Dagegen waren die Abschlüsse von Teil 1 und 2 fast schon meisterhaft. Das grenzt schon an eine Verarsche und man fragt sich ernsthaft, ob man dafür wirklich gerade über 100 Minuten geopfert hat. :evil:
Schön war natürlich, dass Lo Lieh hier eine Nebenrolle hat, die man auch so nennen kann, da er den ganzen Film über gelegentlich zu sehen ist und somit recht ordentlich screen time hat.
Retten kann das den Film aber natürlich auch nicht, weil einfach der Hauptaspekt um den Prozess völlig verhunzt wurde.
Beste Szene des Films findet dann auch außerhalb des Gerichts statt: Als Lo Lieh und Deannie gemeinsam auf dem Klo zugange sind. Sie hockt auf der Spülung und will ihn zur Falschaussage überreden und er signalisiert 'Mach mal die Beine breit, ich will pissen'. :clap:
Also letztlich gibt es ein paar gelungene Szenen, aber insgesamt stimmt die Einschätzung von den davor gelesenen anderen Reviews schon: Schlechtester Teil der Trilogie.

3.5/10 (wegen Lo Lieh, dem Klo und den paar gelungenen außergerichtlichen Dramaelementen)

Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mo 8. Apr 2019, 16:08

Play Catch (1983)

Eine Journalistin (Olivia Cheng) will die Machenschaften eines Milliardärs (Wong Ching) aufdecken, wird jedoch entdeckt und rausgeworfen. Zeitgleich verwanzt aber auch ein ICAC Agent (Lau Kar Wing) die Villa und kann ein Gespräch aufzeichnen, in dem der Mord an einem Richter (Walter Tso) geplant wird.
Leider fliegt aber auch er auf und macht gleich darauf einen finalen Abgang. Zuvor kann er jedoch noch das Tape heimlich bei Olivia in die Tasche stecken, mit der er bei seiner Flucht kollidiert ist. Natürlich hat Wong aber nun ein Interesse daran, das Tape zu bekommen und nachdem man weiß, dass Olivia die letzte Person war, die ihn lebend sah, heftet man sich an sie dran.
Ortswechsel: Eric Tsang ist Regisseur und beutet gerade ein paar Leute für seinen Dreh aus, darunter auch einen Illegalen vom Festland (Alan Tam), der nach HK gekommen ist, um seinen Vater zu besuchen. Auf Nachfrage von Tsang erklärt ihm Tam, dass er der Sohn des Milliardärs sei. Darauf versucht Eric natürlich, ihn mit seiner Schwester zu verkuppeln, um finanziell Kapital daraus zu schlagen. Als das nicht so recht hinhaut, schießt er ein paar inszenierte Fotos mit denen er den Milliardär direkt erpressen möchte (von wegen Befleckung der Schwester und so). Tam klärt ihn anschließend aber auf, dass er nur Mist geredet hat und keine Beziehung zu Wong hat. Das hält Eric aber nicht davon ab, mit den Bildern bei Wong aufzuschlagen und es trotzdem mal zu probieren.
Wong weiß natürlich, dass Tsang nur Müll labert. Aber kurz darauf findet er heraus, dass Tam und Olivia miteinander bekannt sind (da dessen wirklicher Vater ursprünglich im gleichen Gebäude gelebt hat wie sie) und auf diesem Weg des verlorenen Sohns, möchte er dann an das Tape kommen. Scheint auch zu diesem Zeitpunkt die beste Option zu sein, denn seine Handlanger (Lee Hoi Sang, Hon Gwok Choi) bekamen bei ihren eigenen Versuchen nix auf die Reihe.
Als dies aber auch nicht zum Ziel führt, sollen 3 Killer (u.a. Bolo) die Angelegenheiten erledigen: Zuerst das Tape besorgen und anschließend den Richter umlegen.
Dies mündet schließlich in einem Showdown im Zirkus, wo Olivia, Alan und Eric versuchen, den Richter vor den Killern zu beschützen.

Guter Film gewesen. Ist eigentlich eine reine Komödie, wenngleich schon ein paar akrobatische Einlagen vorkommen und auch mal jemand stirbt (u.a. eben Lau Kar Wing).
Der Plot war schon gut, wenngleich es natürlich nicht sonderlich tiefgründig ist. Aber der Unterhaltungswert hat gepasst. Einzige Kritik ist diese Nummer mit dem verlorenen Sohn, da das schon ein wenig arg unstimmig ist. Warum sollte Tsang davon ausgehen können, das Wong einfach so auf den Plan mit seinem Fake Sohn hereinfällt? Und warum hat Wong ihn nicht einfach umlegen lassen, als der ihn um Geld erleichtern wollte? (zu dem Zeitpunkt wusste Wong noch nichts von der Verbindung zwischen Olivia und Tam). Aber letztlich ist das nun auch nicht so dramatisch, da die Stärken klar überwiegen.
Dazu zählt zum Beispiel der spätere Saufwettbewerb zwischen Alan, Olivia und Wong.
Das hatte schon was, als alle 3 reihenweise die Gläser exen und zuvor der 0.5 Liter Becher als Schnapsglas verschmäht wurde. :lol: Auf der Grundlage des Rauschs sollte dann das Versteck des Tapes offenbart werden.
Generell fand ich den Auftritt von Wong klasse. Hat mich voll an Horst Schlämmer erinnert, vor allem durch die Zähne.
Im Zirkus ging es dann abschließend auch richtig rund, inklusive Clownshow, Tiger, Akrobatik und Leute zersägen. Bolo hatte bis dahin nur kurze Auftritte, aber am Schluss ist er voll mit dabei. Wer ihn mal als Clown verkleidet sehen möchte, hat hier die Gelegenheit.
Jetzt weiß man aber auch, was er nach seiner Filmkarriere nicht gemacht hat. Der wäre wohl ein ziemlicher Kinderschreck gewesen. :mrgreen:
Er musste sich dann aber später auch notgedrungen noch als Dompteur versuchen, wo er eine etwas bessere Figur machte.
Außerdem kann man Eric in Strapse begutachten. Darauf haben glaube ich auch schon viele gelauert. :clap:
Auch geil war zuvor seine Verarsche von Ann Hui am Filmset. Der scheint sie echt zu mögen. :lol:
David Chiang hat nur eine kleine Nebenrolle als Cop und keinen Einfluss auf die Entwicklung der Handlung.
Letztlich ist der Film schon alleine wegen der Zirkusnummer eine Sichtung wert. Hälfte 2 des Films ging extrem schnell vorbei. Aber auch Hälfte 1 hat ordentlich Witze zu bieten. Da werden dann sogar Running Gags etabliert (z.B. Wong und sein Lacher, der Glas und Trommelfelle zum Platzen bringt).

8.5/10

Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Di 9. Apr 2019, 16:40

Schon lange keinen neuen alten Film von Andy Lau mehr gesehen.

Once Upon a Rainbow (1982)

Dreht sich um die Freundschaft von 2 Mädels, welche aber ziemlich verschieden sind, sowohl von der Lebensplanung als auch der mentalen Verfassung.
Die Eine (Chui Git) nimmt an einer Filmschule für Schauspielerei und Gesang teil und trifft dort unter anderem auf Andy Lau, der dort ebenfalls ausgebildet wird.
Jedoch begegnet sie auch noch einem anderen Typen in dem Kurs mit dem sie schließlich etwas anfängt.
Ihre Freundin (Patricia Chong) ist dagegen nicht sonderlich zielstrebig und etwas melancholisch-depressiv veranlagt, was sich dann im Verlauf des Films noch weiter verstärkt als sie begreift, dass sie ihr Vater für eine neue Frau verlassen hat.
Zusätzlich gibt es noch ein weiteres Problem, da sie den Freund von Chui während seiner Nebentätigkeit als Sänger in einer Band etwas näher kennen lernt und natürlich mit ihm im Bett landet. Ist aber eigentlich gar nicht wo wild, da der Typ ohnehin für Chui eigentlich nie viel übrig hatte und generell lieber anderweitig rumgemacht hat. Offenbaren möchte sich Chong aber natürlich auch nicht und behält den Vorfall lieber für sich.
In dieser Konstellation mit all den Problemen steigt dann aber so langsam bei ihr die Suizidgefahr.
Darum kann sich Chui allerdings gerade nicht kümmern, da sie mit ihrem Kurs die Feuertaufe zu bestehen hat, weil man erstmals live auf der Bühne auftritt. Zuvor hat man nur vor der Kamera agiert und Szenen für Filme eingespielt. (und dort konnte man kleine Patzer -wie spontane Fürze- noch einfach korrigieren)

War das Debüt von Andy Lau und ich dachte eigentlich, dass er hier nur Cameo hat, vor allem da er in den Credits immer recht weit unten steht. Stimmt aber nicht. Er ist den ganzen Film über zu sehen, hat auch gut Text und am Ende dann sogar eine der Hauptrollen auf der Bühne.
War also eher eine Rolle, die Lau schon ein wenig in das Filmgeschäft einführen sollte und kein Austesten, wo er bloß mal kurz durchs Bild trabt. Kam unerwartet.
Ray Lui hat hingegen diese Art von Kurzauftritt. Ist auch Schauspieler, aber nur bei einem einzigen Dreh zu sehen, soweit ich es richtig geblickt habe.
Außerdem soll hier auch das Debüt von Carrie Ng gewesen sein, aber ich habe sie nicht erkannt. Daneben hat auch Eric Tsang noch einen kurzen Moment als Kampfsporttrainer.
Der Film selbst ist aber schon eher mäßig. Der Plot ist stellenweise etwas wirr, was auch daran liegt, dass sich manche Darsteller recht ähnlich sehen.
Zudem ist das sich am Ende anbahnende Drama um Chong nicht gut ausgearbeitet und so aufgesetzt wie das Spiel der Truppe auf der Bühne.
Auffallend ist jedoch die Anhäufung von Gesang und Musik. Sowohl im Film selbst als auch im Off. Da passiert deutlich mehr als man es normalerweise gewohnt ist. Wobei das nun angesichts des Plots um die Nachwuchskünstler nun vielleicht auch nicht so schwer überraschend kommt.
Letztlich bleibt der Streifen aber doch nur wegen dem Debüt von Lau wirklich in Erinnerung. Fans von ihm können sich das Ganze aber schon mal geben, da er eben doch recht präsent ist.

5.5/10

Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 12. Apr 2019, 04:28

Daughter and Father (1981)

Vater (Lo Hoi Pang) lebt mit der Tochter (Wong Yee Ching) zusammen und eigentlich läuft alles recht gut. Abgesehen davon, dass der Alte ein wenig arg schusselig ist und deshalb doch öfters mal was schief läuft.
Als die getrennt lebende Mutter (Jenny Hu) plötzlich auftaucht, meldet sie Ansprüche auf das Sorgerecht an. Dazu wird ihr vom Anwalt die Anheuerung eines Detektivs empfohlen, der den Vater in möglichst schlechtem Licht erscheinen lassen soll, indem er ordentlich Schmutz aufwirbelt.
Problem nur: Der Detektiv (Kent Cheng) ist fast noch ein größerer Tollpatsch wie das Zielobjekt.
Die Situation spitzt sich zu, als die Mutter das Kind an dessen Geburtstag den ganzen Tag ohne das Wissen des Vaters in Beschlag nimmt und schließlich landet man natürlich vor Gericht zur finalen Schlacht.

Der Film ist kein Drama, wie man es vermuten könnte (und es auch auf dem Cover steht), sondern eine Komödie. Und eine ziemlich Gute, wobei die Witze oft einen Episodencharakter haben. Das Meiste davon zündet aber hervorragend und da gibt es wirklich so Einiges. Sicher waren auch ein paar Momente dabei, die etwas zu deppert gewesen sind, aber das ist verschmerzbar.
Neben dem Vater und dem Detektiv sorgen auch die Freunde des Mädels für die Gags.
Hier ist es dann auch oft der typische Kinderhumor, aber das lief ebenfalls überwiegend positiv.
Da es eine Komödie ist, wird Jenny Hu auch nicht als die Böse charakterisiert und erscheint trotz des Konflikts nicht wirklich unsympathisch.
Nachdem es auch im Gericht ordentlich humoristische Einlagen gab, zeigt sich am Ende dann doch noch ein kleiner dramatischer Einschlag. Aber dass der Film nicht in einem Happy End mündet, erscheint natürlich schwer vorstellbar.
Der Film ist schon anders als die Mehrzahl der übrigen HK Komödien aus der ersten Hälfte der 80er. Das ist aber kein Problem. Wenn man das andere Zeug gut findet, kann man auch diesen Streifen ohne Bedenken angehen.

8/10

Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Do 25. Apr 2019, 16:41

Storming Attacks (1978)

Bruce Li soll zusammen mit einem Kollegen eine internationale Geldfälscherbande auffliegen lassen.
Im heimischen Hong Kong ist das Ziel hierbei ein älterer Typ (Han Ying Chieh), der anscheinend die besten Druckplatten der Welt besitzt und zusammen mit seinem Sohn (John Cheung) die Geschäfte durchzieht.
Nur die Platten reichen aber leider nicht und deshalb reist aus Japan die Tochter eines Freundes (Dana) an, welche das weltbeste Druckpapier präsentieren kann.
Was fehlt nun noch? Natürlich ein Absatzmarkt. Dazu kommt ebenfalls ein Japaner (Bolo) eingeflogen. Leider wird man sich aber prozentual nicht einig und so überlegt Bolo, einfach mal die Druckplatten zu stehlen und mit dem Papiermädel direkt zusammen zu arbeiten.
Leider passt diese Entwicklung Han nun ganz und gar nicht und er grätscht dazwischen.
Aufgrund all diesem internen Tumult, ist es kein Wunder, dass irgendwann die Cops eine Spur aufnehmen können und zur Tür hereinstolpern.

Einer der schlechteren Filme von Bruce Li. Die Handlung ist ziemlich zäh, teils unlogisch und geht nun wirklich recht schleppend voran. Dieser Rettungsversuch zu Beginn ist bereits absoluter Stuss. Die Ermittlungsarbeit der Cops ist von ähnlicher Güte, insbesondere die ganz subtilen Überwachungen bzw. heimlichen Verfolgungsszenen. Grundproblem ist auch, dass man oft Situationen aufzwingt, die zu Kämpfen führen und eigentlich handlungstechnisch mehr nach sich ziehen sollten. Aber das passiert dann nicht. Zum Beispiel wird ein Komplize von Bolo nach einer Knüppelei verhaftet, aber anstatt dass man dann versucht, über ihn die ganze Sache aufzuklären, verschwindet der Typ in der Versenkung.
Noch größeres Problem sind aber die Kämpfe. Die sind stellenweise wirklich hölzern und statisch, Aktionen wie in Zeitlupe. Gibt dann zwar auch bessere Momente, aber irgendwie hat man das Gefühl, immer das gleiche Programm zu sehen und die Kämpfe ermüden deshalb schon recht bald.
Bekannte Gesichter hat man immerhin einige, aber das alleine reißt auch nicht viel raus. Han Ying Chieh sah ich aber schon länger nicht mehr. Kann man mal positiv vermerken, wenngleich er nur zum Schluss ein wenig körperlich aktiv wird. Bei Dana denkt man eigentlich eh nur 'mach dich endlich nackig, du Sau' bzw. 'lass die Klamotten an'. Je nach Grundeinstellung, aber würde da auch eher zu letzerem tendieren, da sie nun nicht so toll aussieht und dabei noch einen Urwald vor sich herschiebt. Geholfen hat es freilich nix: Die wurde ja hauptsächlich für diese kurzen Momente der Frontalkonfrontation angeheuert.

3.5/10

Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 28. Apr 2019, 17:24

Lucky Encounter (1992)

Anthony Wong möchte gerne eine Garfield Puppe aus einem Haus holen. Leider gelingt das aber nicht, da sich in dem Gebäude ein Geisterjunge (Cheng Pak Lam) befindet, der ihn vom Eintritt abhält.
Bald erfährt man auch, wie es zu dieser Konstellation kam: Wong hatte seinen Neffen entführt, um Geld von den Eltern zu erpressen. Dieses bekam er zwar, aber leider wurde das Kind anschließend versehentlich erstickt und da man erstmal Zeit verstreichen lassen wollte, versteckte man die Kohle in diesem Plüschtier.
Das Problem lösen soll nun ein Bekannter, der wiederum seine beiden Söhne (Leung Chiu Wai, Kent Cheng) auf die Sache ansetzt. Die Beiden haben das Glück, dass sie zuvor noch einen verrückten Professor (John Shum) kennen lernen, welcher ihnen rein zufällig ein Gerät zur Geisterabwehr überlässt.
Mit dessen Hilfe gelangt man dann auch in den Besitz der Puppe und verhilft dem Geist dazu, das Haus verlassen zu können. Denn dieser kann erst Ruhe finden, nachdem er sich an Wong gerächt hatte. Wong wiederum steigt aber natürlich seinerseits dem Trio hinterher, weil er an das Geld möchte.
Da er aber Angst vor dem Geist hat, heuert er schließlich den Professor an, der ihn vor dem übersinnlichen Hokus Pokus beschützen soll.

Fantasy-Geisterkomödie. Zuerst ist es eigentlich nur eine Geisterkomödie, aber am Ende schlägt dieses Fantasy-Element dann voll zu, als das Tor zu einer Parallelwelt geöffnet wird.
Anthony Wong spielt hier zwar wieder den Bösen, aber dieses Mal ist es schon klar auf lustig ausgelegt. Er ist hier im Prinzip ein dauersabbernder Nerd. (die Tötung des Kindes ist letztlich auch harmlos gewesen)
Von den Witzen kann schon einiges zünden. Gibt diese typischen Geistergags, wo z.B. die Brüder mit dem Geist reden, wobei sie aber die Einzigen sind, die ihn sehen können.
Lustig war auch deren Umgang mit 2 Frauen. Leung ist an Einer brennend interessiert, stellt sich aber etwas ungeschickt an. Kent hat hingegen gar nix für die Andere (Kingdom Yuen) übrig, sie aber schon für ihn.
Wirklich nervig war hingegen John Shum. Sowohl dessen Rolle, Auftreten und vor allem das Geschwafel. Das hatte fast schon Dean Shek Ausmaße und hätte er eine üppigere Screen Time gehabt, wäre es für den Film wertungstechnisch steil nach unten gegangen.
Gut auch, dass Shum generell in recht wenigen Filmen dabei war. Der Typ ist so grauenhaft.
So bleibt der Film aber schon auf einem ordentlich schaubaren Level, wobei es nun jedoch auch nicht wirklich viel Neues gibt und deshalb auch hinterher nicht sonderlich viel hängen bleibt. Also eher ein Film für die anspruchslose Nachmittagsunterhaltung.
(zumindest für geschätzt 3 Leute hier im Forum könnte das unter Umständen der Fall sein)

6.5/10

Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 4. Mai 2019, 02:23

Fumbling Cops (1988)

Ein Diebstahl hat sich ereignet und sofort gerät ein bekannter Typ (Nat Chan Pak) in den Fokus, welcher zwar hauptberuflich als Model arbeitet, aber in der Vergangenheit nebenbei so einige andere Sachen getrieben hat.
Doch damit hat er nun abgeschlossen, aber das wissen die Cops natürlich nicht und setzen 2 Ermittler (Stanley Fung, Cecilia Yip) auf ihn an. Der Plan ist dabei eigentlich recht einfach: Zunächst soll Cecilia als Modelpartner von Nat auftreten und ihn anschließend auf einen als Köder ausgelegten, wertvollen Edelstein aufmerksam machen, dem er nicht widerstehen kann.
Kann er aber doch, da er ja fest im Ruhestand ist. Anders könnte es hingegen beim Adoptivneffen von Nat (Chin Siu Ho) aussehen, der unbedingt in dessen Fußstapfen als Meisterdieb treten möchte.
Irgendwann passiert es natürlich und der Stein ist weg. Mag aber nun auch nicht sonderlich verwunderlich sein, wenn zur Bewachung Cops mit Alkoholproblemen eingesetzt werden (Ricky Hui).
Da der Eigentümer des Klunkers über diese Entwicklung etwas betrübt ist, stehen die Cops nun ein wenig unter Zeitdruck. Weil man Nat nach wie vor für den Täter hält, ihm aber nichts nachweisen kann, versucht man ihn durch kleine Schauspieleinlagen und Tricksereien zu täuschen und so an den Aufenthaltsort des Steins zu gelangen.
Wie es sich letztlich herausstellt, ist die Spur auch nicht völlig falsch, da es wirklich der Neffe war, der den Stein an sich genommen hat. Als Nat ihn überredet, das Teil heimlich bei den Cops im Revier in den Safe zu legen, fliegt man auf und nach einer Verfolgungsjagd durch das Gebäude, platzt man schließlich in die Beförderungsfeier des Chefermittlers (Wu Fung), wo es dann nochmal ordentlich rund geht.

Das war mal wieder eine starke Komödie, die erste Stunde ging echt wie im Flug rum.
Die Witze sind zwar oft schon altbekannt (z.B. wie können sich 2 Leute in einem 10 Quadratmeter Zimmer verstecken, ohne aufzufliegen), aber das war hier völlig egal. Teilweise ist es sicher etwas arg deppert (z.B. Cecilia mit Messer im Rücken), aber auch das machte in diesem Fall nichts, da es dennoch eine lustige Wirkung entfaltete.
Sicher, das Ganze geht schon in die Richtung 'Humor mit dem Vorschlaghammer', aber wem das grundsätzlich gefällt, der sollte sich den Film geben. Ich fand hier auch Ricky Hui in seiner Nebenrolle als saufender Cop genial. Wer darf auf der Party zur Präsentation des Edelsteins die Leute bedienen? Natürlich der Alki. Logisch, dass dann vom Tablett nur ein geringer Teil der Getränke bei den Gästen landet. :lol:
Action gibt es aber fast keine. Am Ende darf Chin Siu Ho auf der Feier ein paar akrobatische Einlagen zeigen, aber richtige Kämpfe hat man nicht wirklich.
Shing Fui On hat nur ein kurzes Cameo, aber immerhin bekommt er dafür was an die Rübe. :mrgreen:

8.5/10

Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 10. Mai 2019, 02:11

An Autumn's Tale (1987)

Cherie Chung reist nach New York, um dort zu studieren und auch um wieder mit ihrem Freund (Danny Chan) zusammen zu sein.
Abgeholt wird sie am Flughafen von einem ihr eher unbekannten Cousin (Chow Yun Fat), welcher ein etwas einfaches Gemüt hat und auch finanziell eher überschaubar ausgestattet ist.
Das mag aber möglicherweise auch an seinem etwas ausschweifenden Hang zum Glücksspiel liegen, wo sein Erfolg recht kümmerlich ist.
Jedenfalls quartiert er Cherie anschließend einfach in einem freien Apartment seines Wohnkomplexes ein, welches sich jedoch in einer ziemlich üblen Ghettogegend befindet.
Leider entwickeln sich die Dinge für Cherie nicht wie erhofft, da ihr Freund sich mittlerweile beziehungsmäßig anderweitig orientiert hat. Um ihre Finanzen aufzubessern arbeitet sie schließlich als Kindermädchen und in einem Restaurant, wobei ihr Boss der Gleiche ist und nach diversen, von ihr unverschuldeten Spannungen verliert sie diese Anstellungen bald wieder.
Nach einiger Zeit merkt sie aber, dass ihr Cousin wohl etwas mehr von ihr wollen würde, ist sich aber unschlüssig, ob sie sich darauf einlassen soll. Zumal plötzlich auch wieder Danny ankommt, der sich gerade getrennt hat und mal erneut bei ihr anklopfen möchte.
Es gäbe aber auch noch eine dritte Möglichkeit: Die Familie des ehemals von ihr betreuten Kindes möchte sie bald wieder zurück und dafür bieten sie ihr auch einen Umzug ins etwas schickere Long Island an.
Stellt sich also für Cherie die Frage, welche Tür geöffnet werden soll.

War ein schöner Film und eine Mischung aus Drama und Romanze. Etwas Comedy ist aber auch dabei, was an Chow liegt, der hier durch sein Auftreten schon gelegentlich recht komisch rüber kommt. Das fängt im Grunde schon am Flughafen an, als er Cherie in seiner abgeranzten Karre abholt, auf der schreienden Suche nach ihr eher peinlich auffällt und sich auf dem Heimweg spontan auch noch ein Rennen liefert.
Trotz des unterschiedlichen Hintergrunds verstehen sich die Beiden aber von Anfang an gut, was mich etwas überraschte. Dachte schon, dass hier die typischen Klassenunterschiede auftreten, die man dann erst allmählich überwindet. (also quasi eine Grundkonstellation in der Richtung: verwöhnte Zicke gegen mittellosen Dorfdepp)
Das Zusammenspiel von Chow und Chung ist sehr gut und deshalb funktioniert der Film auch als Ganzes ausgezeichnet. Es bildet quasi den Kern für den Erfolg des ganzen Streifens.
Die Nebenhandlungen hätten aber vielleicht doch teils noch etwas ausgefeilter sein können.
Das Ende (letzte Szenen) ist zwar schon ein schöner Abschluss, aber leider bleibt die Logik auf der Strecke.
Ach, letztlich sind diese negativen Aspekte aber schon verschmerzbar.

8/10

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag