Lauter alter Schund

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 28. Aug 2020, 01:30

Family Strikes Back (1986)

Die Cops sind scheinbar schon seit längerer Zeit hinter Drogenschmugglern her, die
auf ihrem Frachtschiff mit Hilfe eines Japaners Substanzen ins Land bringen.
Sämtliche Infiltrierungsversuche waren jedoch bisher vergebens.
Der Kopf der Drogenschmugglerfamilie (Roy Chiao) hat derweil aber eh andere Sorgen, da sein Sohn vor 3 Jahren starb, er nicht darüber hinweg kam und nun geistig etwas abgedriftet ist.
Was könnte er nun also tun, um sein Leid zu lindern? Was wir alle tun würden.
Er richtet sich im Keller ein kleines Mengele-Labor ein, wo er mit zusammengepanschten Mitteln an lebenden Versuchspersonen rumexperimentiert, um seinen Sohn wiederbeleben zu können.
Was das an lebenden Personen verabreichte Mittel dabei helfen soll, ist ebenso unklar, wie der aktuelle Verwesungszustand des Sohns.
Parallel dazu agiert ein Typ (Dean Shek) zusammen mit einem Kollegen (unbekannter Heinz) bei einer Bühnenshow.
Dort bekommt man dann mit, wie 2 Leute (u.a. Lee Hoi Sang) eine andere Person auf dem Klo umbringen.
Natürlich informiert man dann gleich die Cops, aber zeitgleich finden die Täter, welche dem Clan von Chiao angehören, auch heraus, wer sie da beobachtet hat und man schlägt mal daheim bei Dean auf, wo schon seine 3 Blagen warten, die aber überraschenderweise nicht ganz unwehrhaft sind und auch was einstecken können.
Zufällig entdeckt ein Cop (Walter Tso), dass Dean ja doch starke Ähnlichkeiten mit dem drogendealenden Japaner hat und so nötigt man ihn und den Heinz, sich dort mal undercover einzuschleichen.
Leider dauert es aber nicht allzu lange, bis bei Dean das Hitlerbärtchen ab ist und man muss die Flucht ergreifen.
Während Dean das gelingt, lässt er Heinz aber schmählich zurück, der nun zum neuen Versuchsknaben von Roy erkoren wird.
Da der Heinz aber auch mit der ältesten Tochter von Dean zusammen ist, erntet Papi doch etwas Kritik und man beschließt, sich zur Villa von Roy zu begeben und den armen Bub zu retten.

Der Film ist im Grunde schon ein wenig ein Genrematsch, wie man es kennt.
Also es ist nun keine Hardcore Slapstick Komödie, wie man es eigentlich erwartet, wenn Dean Shek Hauptdarsteller, Regisseur und Produzent ist.
Es wird auch ein wenig gekämpft, wobei auch die Kinder mal austeilen als auch einstecken dürfen.
Comedy hat man sicher auch, aber es ist erträglich, wobei Dean Shek natürlich seinen Moment als Adolf-Japaner hat, wo er ordentlich rumkaspern kann.
War aber auch noch in Ordnung, wesentlich annehmbarer als ein Großteil seiner Auftritte in den alten Kung Fu Filmen.
Der große Kracher ist es dennoch nicht, aber wenn man mal drüber stolpert und das Teil billig bekommen kann, kann man schon zulangen und braucht sich nicht von einer Dean Shek Phobie abschrecken lassen.

6/10 (war aber auch schon bei Bier Nummer 6 und 7 - das Wichtigste zum Schluss :mrgreen: )

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 28. Aug 2020, 04:41

Ballistic Kiss (1998)

Habe mich mal entschlossen, mich hier kurz zu halten und nur ein Sylview zu geben.

Stimme mit den meisten anderen gelesenen Reviews überein: Film ist Mist.

- zu viele Blau- und Rottöne, Slow Motion, schnelle Cuts und Nahaufnahmen: Sprich Null Kampfrythmus

- das immer bekannte Problem: Auftragskiller, der jeden locker und ohne Zögern umnietet, trifft auf holde Maid.
Wie löst man es? Hier ist es besonders behämmert. Und hinterher wird es nach Annäherung auch nicht besser.

- das Ende vom Ende hat man schon so oft gesehen. Hier ist es aber ebenfalls die Gülle von der Grütze

Ich möchte Yen ja gar nicht absprechen, dass er hier mit reichlich Herz und Eifer dabei war.
Das Gleiche kann ich aber auch von vielen meiner früheren Schularbeiten sagen...

3.5/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 19. Sep 2020, 19:39

Lucky Stars (1989)

Max Mok, der halb Japaner und halb Chinese ist, kehrt heim nach HK, um dort nach seiner Mutter zu suchen.
Leider lebt diese nicht mehr an alter Stätte und er kommt lediglich mit der alten Nachbarin in Kontakt. Diese wohnt zusammen mit ihrem Sohn (Dicky Cheung) und ihrem Neffen (Simon Yam) und schickt die Beiden gleich mal los, um bei der Suche zu helfen.
Leider sehen die Beiden aber hier nur den schnellen Weg zum Geld, karren daher irgendein x-beliebiges altes Weib ran, um dann von ihm als auch von ihr etwas abkassieren zu können.
Natürlich bemerkt Max dann den 'Irrtum' und um weiter suchen zu können, quartiert er sich kurzerhand in der Wohnung der Beiden mit ein.
Wie geht es nun mit der Suche weiter? Gar nicht. Dieser Handlungsstrang wird nämlich nicht nur komplett fallen gelassen, sondern Max verkommt fortan auch zur absoluten Nebenbesetzung. Das hat schon was von einem erweiterten Cameo.
Stattdessen fokussiert man sich nun auf Dicky und Simon, die beim Film als Extras arbeiten und dort ständig vom Regieassistenten (Karel Wong) gegängelt werden.
Karel ist aber nebenberuflich auch noch Triadenmitglied und als ein Freund dringend Geld braucht, spannt er kurzerhand Dicky und Simon ein, um sie bei einem vermeintlichen Dreh einen Banküberfall durchzuführen zu lassen.
Die Beiden sind da auch schnell willig und wundern sich auch überhaupt nicht über die fehlenden Kameras. Die Sache läuft trotzdem gut, auch wenn man irgendwann doch ganz schlau wird und bemerkt, dass man benutzt wurde.
Hat aber letztlich überhaupt keine Konsequenzen, denn es gibt weder sichtbare Ermittlungen noch rücken den Beiden die Cops auf die Pelle.
Also nächster abrupt abgebrochener Handlungsstrang.
Simon und Dicky kennen vom Set aber auch ein Mädel (Liu Gin Ling) und dieses möchte man zur schnellen Geldbeschaffung missbrauchen, um dann ordentlich essen zu können. Folglich bietet man sie mal kurzerhand fingiert als Hure an und versichert ihr, dass der Trick taugen wird.
Leider verfrisst man sich aber etwas und für Liu wird es auf dem Hotelzimmer etwas ungemütlich. Deshalb wird es dann auch etwas nackig: Der fette Kunde entschließt sich nämlich, zunächst ein Vollbad zu nehmen. Herrlich.
Irgendwann wird das Mädel dann natürlich doch gerettet und beide Typen wollen was mit ihr anfangen. Natürlich bekriegt man sich dann ständig gegenseitig, bis man von Liu erfährt, dass sie mit keinem der Beiden was haben möchte.
Nächster Handlungsstrang abgehakt.
Nun erfährt man jedoch, dass das Mädel eine Gesangskarriere plant.
Dazu hat sie auch einen Typen kennen gelernt, der sie ganz nach oben bringen möchte: Charlie Cho
Oder möchte Charlie sie in Wahrheit doch nur abfüllen und dann bei sich was ganz nach oben bringen?
Natürlich schreiten dann mal wieder Dicky und Cheung zur Rettung herbei.
Und das war es dann auch schon mit dem nächsten Handlungsstrang.
Nun schlendern Dicky und Simon die Straße entlang, treffen auf Karel und wollen natürlich für den Beschiss entschädigt werden. Ansonsten könnte man ja auch zu den Cops gehen. Diese Drohung kommt aber in Triadenkreisen eher weniger gut an und so werden die Beiden durch die halbe Stadt gejagt, bis sie schließlich nur noch mit Handtüchern bekleidet in ein Haus rennen und Karel hinterher geht.
Das war dann nun der letzte angekratzte Handlungsstrang, denn im nächsten Augenblick sitzen Simon und Dicky plötzlich im Anzug bei einer Gala und lauschen dem wieder aufgetauchten Max, der ja Sänger ist und man was trällert.
Tja und dann läuft es ganz Heintje mäßig ab. Plötzlich steht die Mama dann vor ihm.
Rührend. Darauf gleich mal ein extra sprudeliges Mineralwasser.

Also so einen infernalischen Scheißdreck sieht man echt nicht alle Tage.
Der Film ist im Übrigen klar eine Komödie, da ändern auch die paar kleineren Kloppereien nix dran (als Actionkomödie geht es sicher nicht durch).
Aber halt einfach völlig wirr zusammengeschustert und ohne ein wirkliches Konzept dahinter.
Also echt nur eine wilde Aneinanderreihung von Teilhandlungssträngen. Dass sich dadurch nun keine gute Geschichte ergibt, ist wenig überraschend.
Von den Witzen können schon gelegentlich mal welche zünden, aber insgesamt ist das Gekaspere von Simon und Dicky doch nur nervig.
Und für Fans von Max Mok ist das Ganze auch eher nichts, da er eben irgendwann fast völlig aus dem Plot verschwindet und sein Auftritt am Ende kam dann auch mit dem Vorschlaghammer, da man die Sache ja doch irgendwie rund machen musste.

2.5/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Do 24. Sep 2020, 04:49

Rose (1992)

Maggie Cheung arbeitet als Versicherungsvertreter und hat privat ein paar kleinere Probleme.
Erst das Aus mit dem Freund, dann die Erkenntnis einer Schwangerschaft. Aber egal, rauchen hat noch nie jemandem geschadet.
Zumindest im Job soll nun mal ein Erfolgserlebnis her und da ergibt sich auch gleich eine Möglichkeit, als sie einem reichen Typen (Henry Fong), der wohl ein höherer Triade ist, eine millionenschwere Lebensversicherung aufschwatzen könnte.
Leider taucht da aber zum Treffen ein offensichtlich mit Fong verfeindeter Jüngling (Roy Cheung) auf und versaut den Deal.
Darauf will Maggie natürlich Rache in Form eines Abschlusses mit Roy. Da der selbst Triade ist und um die gesundheitlichen Tücken des Berufs Bescheid weiß, willigt er ein. Noch bevor man die Sache zu Ende bringen kann, erscheinen allerdings verfeindete Leute und Roy landet schwer verletzt in der Wohnung von Maggie.
Und dort quartiert er sich dann auch einfach mal längerfristig ein, selbst als er eigentlich wieder fit wäre. So nähert man sich dann allmählich an.
Wirklich viel geschieht aber doch nicht und irgendwann philosophiert man darüber, wie man denn das perfekte Schweinefleisch mit Reis gezaubert bekommt. Nun ja.
Aber leider bleibt Roy natürlich immer noch ein Triade und als ein Kumpel Probleme mit Fong bekommt (im off), demütigt ihn Roy öffentlich.
Dadurch landen aber Roy und seine Leute auf der Abschussliste und nachdem schon ein paar Personen geschnetzelt wurden, entschließt sich Roy zur Flucht nach Macau, wo er bei einem Bekannten (Norman Chu) vorübergehend unterkommen kann.
Irgendwann sind er und Maggie dann zwar wieder vereint und zurück in HK, aber die Vergangenheit und Probleme mit Fong wurden durch die kurze Abwesenheit ja nicht bereinigt.

Der Film ist in erster Linie ein Drama und eine Romanze.
Natürlich kommt dann auch noch das Triadenelement dazu, aber das ist vom Script her echt schlecht ausgearbeitet. Es gibt praktisch keine Erklärung für nichts und die Motive zwischen den verschiedenen Akteuren bleiben nebulös.
Allerdings kracht es schon 3-4 Mal und da geht es gewaltmäßig schon gut zur Sache und ist auch recht blutig, wobei sich die einzelnen Szenen nicht wirklich lang hinziehen.
Das ist aber eben nicht der Kern der Geschichte. Das ist vielmehr die sich entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Maggie und Roy, welche eben 2 völlig verschiedene Lebenswege aufweisen. Sonderlich aufregend ist das aber nun auch nicht wirklich.
Genauso wenig wie die Nebenhandlung mit. der Freundin von Maggie (Veronica Yip), die anscheinend einen ziemlich hohen Männerverschleiß hat und als nächstes Opfer Michael Wong (in 1 Szene dabei) auserkoren hat.
Ach ja, Norman Chu hat ein extrem kurzes Cameo und taucht erst nach 80 Minuten für 1 kurze Szene auf.
Ach, ich weiß nicht: Es war nun keine Gurke, weil Maggie und Roy es schon ordentlich machen. Aber aufgrund der Mängel im Script und der in diesem Fall ziemlich unausgegorenen Genrevermischung ist auch nicht mehr als eine Schnittwertung drin.

5/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 26. Sep 2020, 13:42

My Will, I Will (1986)

Carol Cheng ist eine reiche Witwe, die zurück nach Hong Kong auf einen 3 monatigen Urlaub geht und sich gleich mal in der Präsidentensuite einquartiert, ganz zum Missfallen einer anderen Frau, der sie das Zimmer quasi vor der Nase weggeschnappt hat.
Ganz oben zu wohnen hat aber auch seine Tücken und so stürzt sie fast vom Balkon. In diesem Moment erscheint im Fernsehen die Ansprache eines Anwalts (Bennett Pang) über die Vorzüge eines Testaments.
Kurz entschlossen kontaktiert sie den Vogel, weil sie auch so was möchte und die Begünstigen sollen ihre Kinder sein.
Problem: Sie hat noch keine Kinder. Und eben auch keinen Typen mehr, um eben solche zu bekommen. Daher möchte sie sich mal auf die Suche begeben und der Anwalt soll einen Vertrag klar machen.
Sie ist da nämlich schon ein wenig emanzipiert: Der Mann soll letztlich nur ein Spermalieferant sein und anschließend soll er auf ewig einen Abgang machen. Dafür würde er aber zumindest finanziell gut entlohnt werden.
Darauf wird schließlich auch die Frau von Pang aufmerksam und befiehlt ihrem Mann, Carol mal ordentlich zu schwängern, worauf der sich an sie dranhängt und bei ihr landen möchte. So leicht lässt sich Carol dann aber leider doch nicht bespringen.
Der Anwalt ist nun also offenbar nicht der größte Sympathieträger, was man auch an anderer Stelle sieht.
So hat er nämlich einen Klienten (Lau Siu Ming) um dessen Firma betrogen, indem er heimlich mit dessen Bruder (Kenneth Tsang) zusammengearbeitet hatte.
Lau heuert daraufhin einen Privatdetektiv (Chow Yun Fat) an, um den Laden zurück zu bekommen. Der lässt dann auch gleich mal seine 3 jugendlichen Spione auf Pang los und natürlich begegnen die dann auch Carol, wobei einer der Jungen wohl auch auf den Reichtum von ihr abfährt und ebenfalls bei ihr ankommen möchte.
Leider macht er das aber etwas ungeschickt ('Du kommst aus Kalifornien? Ich auch. Ich habe gleich in der Nähe der Freiheitsstatue gelebt.' :lol: )
Interessanterweise kennen sich Chow und Carol aber von früher, da sie mal zusammen gewesen waren und als Chow ihre Verbindung zu Pang klar wird, versucht er dies zu nutzen, um letztlich seinem Klienten die Firma wieder zu beschaffen.

Ja, also doch nix mit Rose 2.0, sondern ein anderer alter Film mit Chow Yun Fat.
Der war schon ganz in Ordnung, wobei es doch irgendwie eher wie ein Produkt von der Stange gewirkt hat. Also es gibt schon diverse lustige Momente, aber die Geschichte erscheint schon etwas einfach inszeniert und wirkt teils auch etwas altbacken.
Alkohol ist da aber natürlich immer eine gute Lösung zur Auflockerung: Egal, ob es nun Carol ist, die im Suff im Zimmer der anderen Frau landet und dort mit deren Mann im Bett (gewissermaßen). Oder ob es Chow ist, der irgendwann den Anwalt von Carol spielt und beim Versuch, Kenneth Tsang zu bescheißen, plötzlich ein wenig arg angeheitert wird.
Chow hat aber im Übrigen in Hälfte 1 relativ wenig Screen Time.
Man konnte sich den Film schon gut mal geben. Tat nicht weh oder so. :mrgreen:
Andererseits überrascht es aber auch nicht so wirklich, dass der Streifen trotz Chow noch nie auf DVD erschienen ist.

6/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Do 1. Okt 2020, 04:07

A Dancing Boy in Underworld Street (1993)

Dick Wei ist sauer auf seinen Geschäftspartner (Shing Fui On), denn eigentlich sollte ein Waffendeal stattfinden, aber stattdessen geriet Dick wohl in einen Hinterhalt und die Waffen sind verschwunden.
Zwar sieht er Shing nicht direkt als den Schuldigen, macht ihn aber verantwortlich und droht ihm Konsequenzen an, falls er die Sache nicht aufgelöst bekommt.
Lange muss Shing aber nicht überlegen und sein Verdacht fällt auf einen anderen Triaden (Melvin Wong), womit er auch Recht hat.
Neben solchen Geschäften ist Melvin aber auch noch der Besitzer einer Bar und dort darf seine Freundin (Wong Wing Fong) die Leitung führen.
Stellt sich für Shing nun nur noch die Frage, wie man Melvin zur Kooperation bewegt und hier bietet sich natürlich die Entführung von dessen Schwester (Kathy Gwok) an. Dies ist dann auch gar nicht so schwer umzusetzen, denn das Mädel treibt sich ständig ungeschützt draußen rum, unter anderem um sich mit dem Freund (Kent Tong) zu treffen, wobei diese Beziehung Melvin ordentlich missfällt.
Nachdem man die Tochter hat, könnte Shing eigentlich sein Ziel erreichen. Leider ist er aber ein chronischer Choleriker, der nun auch nicht vor der Abstrafung der eigenen Leute zurück schreckt. Deshalb gibt es auch innerhalb seiner eigenen Gang Personen, welche ihn gerne tot sehen würden und schließlich selbst die Führung übernehmen möchten.
So geschieht es schließlich auch und der neue Anführer (Wong Kuen) bringt die Tochter zwar wohl behalten zu Melvin zurück, möchte sie aber im Gegenzug heiraten und macht dies auch zur Bedingung, wenn Melvin in Zukunft Geschäfte mit ihm machen möchte.
Der Tod von Shing ist indessen nicht wirklich ein Problem für Dick Wei, denn er sucht zunächst trotzdem einfach mal das ehemalige Domizil von Shing auf und anschließend wendet er sich an Melvin um kompensiert zu werden.
Melvin hat in der Zwischenzeit auch Kent bei sich eingestellt und der wurde auch schnell zu einem der beiden engsten Mitarbeiter. Mit der Schwester läuft jedoch nix mehr und Kents spätes Geständnis ihr gegenüber, dass er mal als Lustknabe im Puff gearbeitet hat, sorgt nun auch nicht für eine Wiederbelebung der Beziehung.
Allerdings lässt es Kent nun doch nicht völlig kalt als das Mädel von Dick Wei entführt wird (ja, schon wieder entführt :lol: )und so rückt er zusammen mit Melvin und anderen Typen aus, um sie zu retten.

Der Film ist sehr einfach gestrickt, hat wenig Budget und kann wohl zwischen B- und C-Action eingeordnet werden.
Das Script bzw. die Geschichte sieht auch so aus als wäre sie einfach während des Drehs entstanden. Also da gibt es wirklich eine Menge Logiklöcher.
Beispiel: Als sich Dick Wei am Anfang bei Shing meldet, sind seine Augen noch völlig Ok. Als er nach 50 Minuten wieder auftaucht, trägt er eine Augenklappe und der Grund soll der misslungene Waffendeal zu Beginn sein, wo er was ins Auge bekommen hatte. Auch komisch: Zuerst hatte er keinen Plan, wer den Deal versaut hat und später gibt es die Rückblende, wo man sieht, dass Melvin für Dick ersichtlich vor Ort war und ihn eben hintergangen hatte.
Dick Wei hat hier wenig Screen Time: Am Anfang kurz, dann in der Mitte für 5 Sekunden und eben am Ende zum Showdown.
Ähnlich ist es auch mit Kent Tong, dessen Rolle wohl den Titel repräsentieren soll.
Viel sieht man davon aber nicht. Die erste Stunde ist er sehr wenig zu sehen. Später ist er dann plötzlich aus dem Nichts die rechte Hand von Melvin Wong. Auch so eine merkwürdige Nummer: Zuerst stellt ihn Melvin vor die Wahl, dass er entweder bei ihm einsteigt oder seine Schwester verlässt. Er entscheidet sich für letzteres.
Tja und trotzdem ist er dann irgendwann mit Melvin zugange und eben nicht mehr mit der Schwester.
Man sieht zwar nicht, wie Kent groß rummacht (außer mal kurz und harmlos mit der Schwester), aber es gibt 3-4 Kopulationsakte, wo man vor allem bei Nummer 1 sehr viel sieht und diese Szenen haben dem Film auch das Cat. 3 Rating beschert.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob diese Szenen zumindest teilweise nicht nur aus dem Archiv stammen, denn die wirken halt manchmal einfach fremd zum Rest des Films.
Ach ja und Wong Wing Fong hat hier nur ein Cameo für 2-3 kurze Szenen und bleibt auch angezogen.
Action gibt es natürlich auch in mehreren Szenen und das war schon ganz annehmbar.
Schießereien inklusive mehrerer Explosionen und auch etwas Martial Arts. Leider hat Dick Wei aber keine Kampfszene abbekommen und er darf nur etwas ballern.
Im Grunde kann die Action den Streifen schon halbwegs retten, aber sonderlich viel sollte man dennoch nicht erwarten.

5/10

Fazit von mir an Schnabel: Die 180 USD ist der Film nicht wert, den man an die HK Frau zahlen müsste. :mrgreen:

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Do 8. Okt 2020, 19:07

Sex and Curse (1992)

Carrie Ng stammt ursprünglich vom Festland, flüchtete aber schon bald nach Hong Kong.
Grund war die Tatsache, da bei ihrer Geburt festgestellt wurde, dass sie quasi eine Schlangenfrau ist (im übertragenen Sinn), welche unter Kontrolle des Schlangenkönigs steht.
Der Dorfälteste (Ku Feng) konnte die Situation zwar etwas entschärfen, indem er das Baby zu einem Magier brachte, welcher ihm eine Holzfigur überreichte, die den Geist des Schlangenkönigs in sich trägt. Solange sie gut auf die Figur aufpasst, läuft alles bestens.
Na ja zumindest fast: Denn wie sich später herausstellt, ist der Schlangenkönig wohl leicht eifersüchtig und deshalb ereilt jedem ihrer potentiellen Ehemänner ein ungutes Schicksal. Allerdings ist das teilweise auch recht hilfreich und so bewahrt er das Mädel auch vor einer möglichen Zwangsheirat mit einem ziemlich üblen Typen (William Ho).
In Hong Kong arbeitet sie nun in einem Massagesalon und fällt sofort einem Kunden (Charlie Cho) auf, der auch gleich Heiratspläne schmiedet.
Etwas überraschend, denn wie sich herausstellt, waren er und sein Bruder (Kent Tong) bisher doch vielmehr vielfältig bumsfreudig veranlagt und haben sich nicht festlegen wollen.
Das soll sich nun ändern, doch Carrie weiß natürlich um die Problematik und als sie Charlie davon erzählt, schwört er natürlich dem Schlangenkönig ewige Treue gegenüber Carrie.
Leicht geschworen, aber schwierig umzusetzen. Denn kurz darauf soll er als Unterhaltungsaffe für die verwöhnte Göre seines Firmenchefs dienen. Leider ist das Mädel aber schwer nymphoman veranlagt und Charlie hat schwer damit zu kämpfen ihr zu widerstehen. Plötzlich wird er aber anscheinend von einem Geist besessen (William Ho, wie sich später rausstellt) und ganz zum Zorn des Schlangenkönigs landet er dann doch mit ihr im Bett (viel sehen tut man dabei aber nicht).
Damit dies nicht wieder passiert, schmeißt Charlie den Job hin.
Leider ist der Auftrag des nächsten Arbeitgebers aber auch etwas kompliziert, denn nun soll er eine junge japanische Witwe (Otomo Rena) bei Laune halten. Diese gibt sich zwar anfangs etwas zugeknöpfter, hat letzten Endes aber auch nur im Sinn, ihn nackig zu machen.
Auch hier greift schließlich William Ho ein, um Charlie zu überzeugen (und auch hier sieht man gar nix).
Ergebnis ist eine zunehmend kriselnde Beziehung zwischen Carrie und Charlie, ein dadurch erfreuter William sowie ein stetig mehr erzürnter Schlangenkönig.
Da William aber selbst als Geist Carrie nach wie vor heiraten möchte, erscheint er schließlich sichtbar auf der Bildfläche und es kommt zum Kampf mit Charlie, der hier nicht so einfach das Feld räumen möchte.

Nun ja, der Film ist schon sehr seicht, sowohl was den Horror mit dem Schlangenthema angeht als auch hinsichtlich der Nacktheiten. 2-3 Mal Brüste und 1 nackter Hintern. Wow. Cat. 3 Rating ist lachhaft.
Auf HKMDB steht ja, dass es in den ersten 30 Minuten des Films Titten und Ärsche in Hülle und Fülle gibt. Davon sah ich nix. Vielleicht hat der Reviewer in diesem Zeitraum ja nebenbei ein spezielles Magazin in der Hand gehabt und sich auch anderweitig beschäftigt.
Außerdem gibt es hier gewaltmäßig gar nix. Diesen Schlangenkönig könnte man am Besten als geduldig empört bezeichnen, was angesichts der Vorgeschichte schon etwas seltsam ist.
Letztlich hat man echt einfach viel Leerlauf drin. Der Film kommt einfach nicht in die Gänge und dass man quasi gleich 2 Mal das gleiche Thema anschneidet (Charlie in den Fängen einer Frau), ist nun auch eher hinderlich.
Charlie Cho hat hier aber zur Abwechslung mal die Hauptrolle. Fans von ihm dürfte der Film daher dennoch was geben. Carrie Ng hat hingegen in Hälfte 2 weniger Screen Time und ist fast eher Nebenrolle.
Das Ende des Films mit dem Showdown zwischen Charlie Cho und William Ho kommt schon etwas unerwartet. Da hätte ich dann eben doch eher den Schlangenkönig (Cameo von Stuart Ong) in Aktion erwartet.
(Die Figur welche ihn repräsentiert bzw. seinen Geist kontrolliert hat, war im Übrigen wohl Zhong Kui.)
Das Ende konnte man aber schon so lassen. Gibt Magie, etwas Kämpfe und Stunts.
Allerdings rettet es den Streifen echt nur vom absoluten Bodensatz, denn die lahmen 70 Minuten zuvor kann das nun auch nicht kompensieren.

3.5/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 11. Okt 2020, 04:51

The Fun, the Luck and the Tycoon (1990)

Chow Yun Fat spielt einen ultrareichen Hong Konger, der auf Wunsch seiner Mutter und Großmutter mit seiner ebenfalls ultrareichen Cousine (Nina Li) zwangsverheiratet werden soll.
Bereits beim ersten Treffen steht für Chow aber fest, dass sie für ihn nicht in Frage kommt. Falls er sich weigert würde er zwar sein Erbe verlieren, aber das ist ihm in diesem Moment egal. Daher beschließt er spontan, sich mal das normale Leben zu geben, da die Personen aus dieser Schicht sich auch ihre Partner frei auswählen dürfen, wie er von seinem getreuen Butler (Wong San) erfahren hat.
So stolpert er gleich darauf in das Charity Event eines Fast Food Ladens und beschließt kurzerhand, dort mal in der Küche anzuheuern.
Neben ihm sind da auch noch 4 jüngere Personen (die Band Beyond) sowie ein ganz junger Typ (Huang Kun Hsuen) angestellt, letzterer ist der Neffe des Firmenchefs (Ha Yue). Darüber hinaus werkelt auch noch dessen Schwester (Sylvia Chang) in dem Laden mit.
Natürlich möchte Chow dann irgendwann mehr von Sylvia, aber dafür muss er erst mal den Nebenbuhler (Lawrence Cheng) ausschalten.
Dies schafft er zwar und bekommt sein Date mit Sylvia, allerdings hat sich nun nicht nur Cheng an die Spur der Beiden geheftet, sondern auch Nina.
Daher ist es absehbar, dass für Chow die Maske irgendwann fallen muss und das geht am Elegantesten, indem man eine große Feier in der Fast Food Bude organisiert, bei der dann auch die gesamte High Society von Hong Kong auftaucht.
Stellt sich bloß die Frage, wie sowohl Sylvia auf die Enthüllung reagiert als auch die Familie von Chow.

Der Film war anscheinend für das Neujahr gedacht, wie man anhand des Trailers sehen kann.
Ich wusste es bei der Sichtung ehrlich gesagt nicht, da es schon viel zu lange her war, aber offensichtlich ist der Film eine ziemlich platte 1 zu 1 Kopie von Der Prinz aus Zamunda.
Unabhängig davon geht hier eigentlich eine Menge in die Richtung Hit or Miss. Es gibt schon etliche gelungene Witze, aber auch einige Nervtöter.
Positiv fand ich Nina Li, die den ganzen Film über extrem overacted, was hier aber gewollt war und gut rüberkommt. Und der spätere Gag mit ihren Titten hatte auch was.
Bei Beyond frage ich mich schon, ob der Film nicht sogar deshalb gedreht wurde, um die Band zu pushen. Bei mir klappte das jedenfalls nicht, fand die Truppe teils unscheinbar und teils nervig. Also von beiden möglichen Polen das Schlechteste. Fast.
Noch schlimmer war nämlich Huang und nochmals übler seine kleine Freundin später, die auch - wie es sich für eine gefühlt 8 Jährige gehört - aufgestylt war wie eine Hafenhure.
Ansonsten bietet der Plot natürlich nicht wirklich viele Überraschungen. Nimmt den zu erwartenden Verlauf, auch was diverse Nebendarsteller angeht.
Aufgrund einiger lustiger Momente kann man es schon mal ansehen, aber da hat Chow in seiner HK Karriere schon eine Menge Besseres gemacht. Selbst wenn man die Auswahl nur auf seine Komödien beschränkt.

5.5/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 16. Okt 2020, 13:40

Last Affair (1983)

Carol Cheng reist von Hong Kong nach Paris, um an der bevorstehenden Hochzeit einer Freundin (Pat Ha) teilzunehmen.
Sie ist zwar verheiratet und der Mann will später nachkommen, aber schon kurz nach ihrer Ankunft merkt sie, dass die Nummer für sie eigentlich durch ist.
Dieser Eindruck verstärkt sich schließlich noch, als sie einen Kunststudenten (Chow Yun Fat) trifft, der als Nebeneinkunft etwas Straßenmusik macht.
Wenig später wird klar, dass er ein Bekannter von Pat Ha und deren zukünftigen Mann ist und von dort an verbringt Carol zunehmend mehr Zeit mit Chow mit allen möglichen schmutzigen Konsequenzen.
Einziges Problem: Während Carol schon kurz darauf von Liebe redet, fährt Chow lieber mehrgleisig und sieht das Ganze wohl eher als Affäre.
Dieser Konflikt nimmt an Brisanz zu, als Chow und Pat von Carol erwischt werden. Wie es sich herausstellt, waren die Beiden nämlich früher schon mal zusammen und auch da ging es aufgrund der anderweitigen Aktivitäten von Chow auseinander.
Darauf möchte Carol zwar zunächst den Kontakt mit Chow abbrechen, aber als sie ihn dann mit einer weiteren Frau erwischt, packt sie doch die Eifersucht, was letztlich recht negative Auswirkungen hat.

Schön gefilmt, mit netten Aufnahmen von Paris, aber inhaltlich leider ziemlich überschaubar und mäßig.
Carol und Chow haben halt verschiedene Vorstellungen von ihrer Beziehung und als sich das Ganze dann auch noch zum Dreieck mit Pat entwickelt, spitzt es sich zu.
Ist nun nicht wirklich spektakulär.
Weiteres Problem: Es werden Nebenhandlungen eingebaut, welche völlig unerheblich für die weitere Entwicklung des Films sind und nur in der Luft hängen und Zeit fressen.
So z.B. die Ankunft von Carols Mann in Paris. Da hätte man auch etwas Drama draus basteln können, aber stattdessen muss der Typ plötzlich gleich woanders hin.
Oder auch die Geschichte um den Malerfreund von Chow, der in Paris berufliche Probleme hat und daher zurück nach Hong Kong möchte. Verläuft ebenfalls eher im Sand.
Zu Carol Cheng muss man sagen, dass man angesichts ihres Auftritts hier (welcher wohl auch ihr filmisches Debüt ist) niemals denken würde, dass sie wenige Jahre später zu einem der bekanntesten Darsteller in HK Komödien werden würde.
'Stierendes Steingesicht' trifft es eigentlich ganz gut und ihre Aura befindet sich irgendwo zwischen kühl, depressiv und durchgeknallt.
Mal was anderes zu ihren herkömmlichen Rollen, wenn man es positiv sehen möchte.
Im Grunde taugt der Film aber trotzdem nur für den Chow oder Cheng Komplettismus.

4/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 8. Nov 2020, 06:53

Rhythm of Destiny (1992)

Lisa Chiao Chiao hat 2 Söhne, Einer davon sehr gutartig (Aaron Kwok), der Andere (Danny Lee) hingegen leicht kriminell unterwegs und im Diamantenschmuggel aktiv.
Irgendwann überwirft sich Danny jedoch mit seinem Geschäftspartner (Blacky Ko), da dieser ab jetzt lieber Drogen von ihm geschmuggelt haben würde.
Nun überlegt sich Danny, wie es weitergehen soll und da taucht er dann erstmal bei Mutter und Bruder auf, die zusammen wohnen und welche er seit langem nicht mehr gesehen hatte. Und auch seine Freundin (Sharla Cheung) bekommt die Ehre, ihn nach 3 Jahren mal wieder erblicken zu dürfen.
Da diese selbst in einer Bar arbeitet, entschließt sich Danny einfach, ebenfalls so einen Laden zu eröffnen.
Das ist insofern recht praktisch, da sein Bruder über gewisse Gesangstalente verfügt, die er auch bald bei einem Talentwettbewerb zeigen möchte und deshalb spontan für eine Einlage in der Bar einspringen kann, wenn der Kumpel von Danny (Shing Fui On) den eigentlich angedachten Sänger vergrault hat.
Außerdem trällert Aaron noch gerne privat, um z.B. einem Mädel (Lucy Liu) zu imponieren.
Hat er also im Grunde genug Übung für den Wettbewerb, aber Danny riecht hier bei einem Sieg schon die große Karriere und Kohle, möchte daher nichts dem Zufall überlassen und versucht deshalb hinter seinem Rücken, ein Mitglied der Jury zu erpressen.
Dieser geht aber völlig unerwartet nicht darauf ein und da Danny im Anschluss die Beherrschung verliert, landet er vor Gericht.
Das wäre eigentlich gar nicht so schlimm, aber leider hat sein Geschäftspartner (Felix Lok) in seiner Bar mit Koks hantiert und als die Cops den Laden hochnehmen, findet man es natürlich und die Haftstrafe für Danny fällt entsprechend länger aus.
Als Folge der Verurteilung kollabiert die Mutter, worauf Aaron den Kontakt zum Bruder abbricht.
Aaron hängt nach dem von Danny versauten Auftritt erstmal in der Luft, bekommt dann aber von einem Produzenten doch einen Plattenvertrag angeboten und schafft es in recht kurzer Zeit zum Star in Asien.
Könnte also ganz gut laufen, wenn da nicht Felix Lok wäre, der bei Blacky Ko noch ein paar Schulden hat und ihn deshalb auf die Idee bringt, Aaron aufgrund von dessen Popularität zu Engagements in Filmen zu zwingen.
Am Ende rücken die Typen schließlich bei einem Konzert von Aaron zur Überzeugungsarbeit heran, aber auch Danny schaut nach seiner Entlassung aus Gründen einer Versöhnungsabsicht mal vorbei und so gibt es am Schluss doch noch einen recht kurzen, aber doch recht gut gemachten Showdown.

Der Film ist ein Drama, das man sich schon mal anschauen kann, wobei es aber schon ein paar Probleme gibt.
Aaron Kwok singt in dem Film doch des Öfteren mal und wenn man mit dieser Art von Musik nicht so viel anfangen kann, nervt es schon teils ein wenig.
Aus dem Setting mit der Bar macht man viel zu wenig. Ist letzten Endes nur wegen dem Drogenfund relevant.
Und bei der Personenkonstellation versucht man natürlich die beiden Brüder in den Fokus zu stellen, aber dabei vergisst man leider schon etwas, diverse andere Figuren gut in die Handlung zu integrieren.
Sharla Cheung ist hier nur Ming Vase und hat mit dem Verlauf des Films nix zu tun. Noch schlimmer ist der Part von Lucy Liu, die ebenfalls keine wirkliche Bindung hat und irgendwann ziemlich plump ganz aus dem Film geschrieben wurde.
Das Ende des Films kam schon unerwartet, da doch recht blutig und hart (wenn auch zeitlich kurz gehalten).
Allerdings passt es nicht wirklich zum Rest des Geschehens. Das Script hätte man auch leicht ohne diese abschließende Konfrontation schreiben können, aber wahrscheinlich dachte man, dass die Leute so einen finalen Knall sehen wollen.
War schon nicht schlecht, aber in diesem Fall vielleicht doch etwas deplatziert.
Das ist halt der Unterschied zum westlichen Film: Da wäre nur Danny aufgetaucht und am Ende hätten sich er und Aaron ordentlich abgeknutscht. :mrgreen:
Nun ja, immerhin hat Danny Lee in diesem Film mal nicht seine Standardrolle gehabt. Ist ja auch schon was. :thumbup:
Ach und ein paar lustige Momente gibt es dann schon auch. Als z.B. Danny von der Mutter genötigt wird, die Beichte abzulegen und der Pfarrer ständig nur ein 'Oh my God' herausbekommt. :lol:
Oder als Shing bei Danny daheim auftaucht, um ihm über kritische Dinge zu berichten, dabei unwissentlich dessen Mutter zur Seite stößt und dann in deren Gegenwart mal losplaudert, ohne die Signale von Danny richtig deuten zu können (und ähnliches macht dann später auch Sharla). :D

5.5/10

Ach ja, da fällt mir noch was ein bezüglich der Aktivitäten der Triaden im Filmgeschäft.
Es war anscheinend wirklich so, dass man in den 80ern und frühen 90ern bekannte Darsteller dazu genötigt hatte, in Filmen mitzuspielen, die mit Triadengeldern finanziert worden sind.
Manfred Wong sagte z.B. mal in einem Interview, dass sowohl Andy Lau als auch Alex Man von den Triaden zum Auftritt in China White gezwungen wurden.
Angeblich hatte sich Lau erst geweigert und dann sogar eine Knarre am Kopf.
Der Grund war laut Wong, dass es für die Triaden einfach lukrativ war, weil man schon früh sehr gut kalkulieren konnte und im Grunde bereits vor Beginn einer Produktion einen großen Gewinn sicher hatte.

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